Nach etlichen Stunden des Füllholz Einklebens, des Schleifens und Spachtelns ist der Rumpf jetzt für die Aussenplankung bereit. Ich habe die Bordwände bis zum Achterdeck hochgezogen. Für den Bau der Bordwand der Poop gibt es in allen Plänen einen Widerspruch. Entweder ist das Dach der Achterdeckskajütte zu hoch oder die Bordwand der Poop ist nicht durchbrochen sondern geschlossen. Aber bis ich das geklärt haben muß gibt es noch reichlich zu tun.
Hier drei Bilder vom Rumpf.
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Im Augenblick überlege ich, ob ich das Schiff (bis auf die Schmuckstreifen) ohne Bemahlung baue. Insbesondere da ich noch einge sehr trockene Stücke Mahagoni liegenhabe aus denen ich gut die Barghölzer, sichtbaren Decksbalken und den Kiel machen kann, was einen hübschen farblichen Kontrast zum ansonsten vorgesehenen Birnenholz geben würde. Aber insgesamt auch kein Problem. Wenn es mir dann doch nicht so gut gefällt wird das Schiff doch noch gemahlt.
Beste Grüße
Angarvater
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
bei der Vasa gab es über mhrere Spanten reichende Laschungen für die Beplankung und für die Berghölzer. Bei der Mary Rose hatten die Berghölzer ebenfalls diese Laschung. Die Planken waren dagegen auf Stoß. Ob das auch für kleinere englische Schiffe galt, kann ich Dir nicht sagen.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Danke für die Auskunft. Das deckt sich mit meinen Überlegungen. Auf Stoß gesetzt würde man die Barghölzer bei einem etwas derberen Anlegemanöver leicht ab dem Stoß abreißen.
Gruß Hartmut
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Ich würde auch sagen das sie , wie bei der Wasa gelascht waren. Die Anker-Stock Beplankung wurde ja auch gemacht wegen dem Sparen an Holz, hat man zur Tudorzeit ja so nicht benötigt.
Als nächstes waren der Kiel, das Gallionsscheg und die Barghölzer herzustellen.
Diese Teile mache ich aus einer Mahahgoniart. Also: Material aus dem Holzstück schneiden und dann mit dem Dickenhobel auf das jeweils benötigte Maß zurichten. Gebogen wird nach kräftigem Wässern mittels eines mit einem Lötkolben beheizten Plankenbiegers von der Fa. GK Modellbau, der sich bei mir seit Jahren gut bewährt hat.
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In Anlehnung an die üblichen Verfahren habe ich den Innensteven möglichst so gestaltet, daß es zu einem langen Faserverlauf kommt. Der Kiel besteht aus 8,5 x 10mm Leisten.
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Für die Sponung habe ich ein 2mm Holz auf den Rumpf aufgeleimt. Auf dieses Teil wird dann der Kiel aufgebaut. Ich verwende für diese Leimungen den "Propellerleim" von Bindan da der auch ohne Pressung eine recht hohe Festigkeit entwickelt.
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Zur formschlüssigen Aufnahme des Gallionsscheg dient die Fräsung im Binnenvordersteven
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Die Barghölzer lege ich vor dem Beplanken auf. Eine nette Biegearbeit. Die Barghölzer bestehen aus 4,5 x 6,5mm starken Leisten, und lassen sich, sofern man einwandfreis Holz nimmt und auf den Faserverlauf achtet, langsam und vorsichtig rgut biegen. Das Gallion entspricht in seiner Konstruktion den lange Zeit nach der Golden Hindden der immer noch gefertigten mediteranen Bauweise. (Siehe auch meine Pinco Gianna. Eine Konstruktion die in England sehr bald durch den Einbau der Gallionsregeln modifizert und damit deutlich verstärkt wurde.
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Cheers Angarvater
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Vielen Dank für die Vielen "Likes". Das spornt an.
Fertigstellung der Barghölzer. Hier nur als Beisspiel für meine Arbeitsweise gezeigt. Ablauf;: als erstes messe ich alle Linien ein und montiere danach das obere Bargholz. Dann klebe ich Abstandshölzer unter das Holz und schlage daran das untere Bargholz an, dann nochmal die Abstandshölzer für das mittlere angesetzt und das Holz gebogen und montiert.
N.b. dieser Rumpf hat so viele Kurven, daß die Linienführungen der Barghölzer auf dem Photo immer ganz seltsam verlaufen.
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Die Teile werden mit Laschungen verbunden.
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Jetzt sind alle Barghölzer eingebaut, und es stellt sich mir die Frage ob ich dieses Schiff ohne Bemalung baue oder nicht. Wird die Golden Hind angestrichen müßte ich jetzt die Barghölzer Schwarz malen, was sich vor dem Planken einfacher machen läßt.
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Cheers! Angarvater
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Die Entscheidung zur farblichen Gestaltung ist ein Meilenstein - kein Leichter. Die Frage ist eben, was will ich zeigen??? Ich hatte das bei dem Zeesboot auch lange überlegt und bin bei der Blankholzversion geblieben, da ich das mir bautechnisch Mögliche abbilden will. Die Frage nach dem "Warum" kam jetzt in Augsburg auch wieder auf. Wir haben uns darauf geeinigt, dass es ein werftfertiges Schiff/Boot ist, welches zur Indienststellung noch behandelt werden müsste.
@Matthias - Das formulieren der Frage hat wohl schon den Überlegungsprozeß bei mir beschleunigt. Soll heißen, daß ich das Schiff malen werde. Eure Überlegungen zum Blankholzmodell finde ich sehr interessant. Nur will ich das Schiffchen sowohl besegeln und wohl auch zumindest mit einer kleinen Crew ausstatten. Passt dann nicht zum werftfertigen Zustand.
Beste Grüße
Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Die Frage ob Farbe oder nicht, muss letztendlich der Modellbauer selbst entscheiden. Fest steht, dass alle Schiffe bemalt/gepönt waren. Schon weil der Schutzanstrich eine wichtige konservierende Funktion, nicht nur bei Holzschiffen, darstellt.
Dort wo kein Schutzanstrich augebracht wurde, wie z. B. dem Deck, musste viel Zeit für die Pflege der Holzfläche verwendet werden. Nicht gestrichene Masten wurden meistens mit verdünntem Stockholmteer, ähnlich wie beim laufenden Gut, behandelt.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Der sehr warme Sommer lockte nicht dazu in die Werft zu gehen und dort am Neubau zu arbeiten, zumal es noch zwei sehr schöne Reisen zu den Lofoten und nach Dänemark gab. Aber in den letzten Wochen war doch schon Einiges auf der Werft an Aktivitäten zu verzeichnen.
Die Zweitplankung wurde heute fertig und in den nächsten Tagen kann es mit den Arbeit innen am Rumpf losgehen. Hier nun einpaar Bilder von heute Abend.
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