Im Bereich des Schothorns liegen alle Blöcke frei. Ich meinte, dass ich mir durch die Taue der Schoten und Halsen den Zugang zum Deck und den Belegbänken verbaue. Aber das erhöht vielleicht den Reiz.
Zumindest einziehen wäre sicher nicht verkehrt. Belegen geht auch später noch, zwischenzeitlichen einfach parken. Das gilt noch viel meh für die Marsschoten, gerade der Block unter der Rah wehrt sich erfahrungsgemäß, umso später man da ran will.
Das meinte ich, @Tarjack und @pollux ; Sie sind im Wege, auch nicht belegt stören sie, außerdem sähe es unordentlich aus. Ich nehme die Schoten und Halsen wieder weg und werde sie erst anbringen, wenn sämtliche oberen Segel mit ihrer Takelung fertiggstellt sind.
ORI 41, Hinderlichkeiten.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Sogar die Hecklaternen wurden temporär entfernt, da sie ebenfalls ein Hindernis beim Takeln der Segel des Kreuzmastes darstellen, was nun an die Reihe käme.
Sie wurde jetzt erst fertiggestellt ( Rohzustand ), da Unklarheit bezüglich der Maße bestand. Zudem besitzt der Kreuzmast ein Oberbramsegel ( wie die anderen Maste ).
Die Oberbramstenge ist nicht gesondert mit einer 'Mastcap' abgesetzt. Die Bramstenge setzt sich als eine Stenge zur Oberbramstenge fort, besteht also aus einem Stück, an welcher auf halber Strecke die Saling angebracht ist. Es ist nicht das einzige Kuriosum bei diesem Schiffstyp.
...während die Kreuzoberbramstenge "aushärtet", wird mit den Vorbereitungen des Gaffelsegels an diesem Mast begonnen-
-hier die Herstellung der 'Metall'- Ringe, an welchen das Segel am Untermast eingebunden wird- das geschiet natürlich wieder mit Kunststofffäden ziehen über der Kerzenflamme.
Überstehende Enden vom Verknoten der Webleinen werden weggeschmolzen ( es handelt sich um Polyestergarn ), um saubere Abschlüsse zu bekommen. Ein Zehntel Milimeter zu nahe und alles ist hin -wäre nicht das erste Mal- wie ein 'Ritt auf der Rasierklinge'.
ORI 42, Webleinen schmoren.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nachdem nun das stehende Gut mit der Oberbramstenge und deren Wanten des Keuzmastes komplettiert ist, geht e nun an die Besegelung, beginnend mit dem Kreuzmast.
Da wäre zuerst die Besanrute, ein Relikt aus einem halben Jahrhundert zuvor, bemerkenswert bei einem relativ modernen Schiffstyp. Die Takelung desselben ist zudem spartanisch einfach, keine Dirk an der Nock und außer dem Niederholer kommt man mit wenigen Blockkombinationen aus. Ich denke, dass Delacroix hier nichts vereinfacht hat. Ein Reff ist immerhin vorhanden.
Zum Vergleich ein Bild der VICTORY ( Bild aus CONWAY, Sailingships of War ). Es mag sein, dass 1791 noch nicht der Zeitpunkt für diese Neuerungen gewesen ist.
ORI 42, Besanrute VIC .jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
-die 'gebaute' Besanrute mit dem Besansegel- Rohling-
ORI 42, Besanrute 1 (K).jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo, das Bild der Victory in Deinem letzten Post zeigt die Victory von 1734 und nicht Nelson's Victory. Insofern ist die gezeigte Besanrute früher als 1791 zu verorten. LG Schiffbauer
Die Besanrute wurde meines Wissens noch einige Zeit gefahren, bevor das Gaffel in Mode kam, da man so eine schöne Ersatzspiere elegant verstaut war :-)
Zitat von Schiffbauer im Beitrag #54Hallo, das Bild der Victory in Deinem letzten Post zeigt die Victory von 1734 und nicht Nelson's Victory. Insofern ist die gezeigte Besanrute früher als 1791 zu verorten. LG Schiffbauer
...genauer gesagt 1743. Nelsons VICTORY zeigte in ihrem ursprünglichen Bauzustand ( 1765 ) ein ähnliches Aussehen. Mit meinem vorausgegangenen Beitrag wollte ich anmerken, dass es 1791 ( Indienststellung der ORIENT ) schon 'Gaffel und Baum' gegeben haben müsste und die Besanrute -zumindest offiziell am Kreuzmast 'gefahren'- veraltet gewesen sein muss. Ob sie innerhalb ihrer verbleibenden und relativ kurzen Lebenszeit noch ein Gaffelsegel bekam, darf bezweifelt werden.
Das deutet auf die Entwicklungsgechichte hin; von der Besanrute über die Gaffel zu Gaffel und Baum. Entweder hatten die Franzmänner den Zeitpunkt verschlafen, was ich mir bei Sane nicht vorstellen kann- oder er glaubte, das 'Handling' des Besansegels ließe sich mit den Taljen am unteren Ende der Rute besser bewerkstelligen.
Hallo Peter, unterschätz mal die Franzosen nicht. Meine französische Tartane war nur mit Halstaljen ausgestattet und das funktioniert auch beim Fahrmodell sehr schön. Mondfeld erklärt, dass Mittelmeerfahrzeuge mit Lateinsegeln keine Dirks hatten.
IMG_1253.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die Franzosen unterschätze ich keinesfalls, ganz im Gegenteil. Ich frotzele gerne ein bisschen, um meine 'echte Liebe' zu verbergen . Aber, lies es noch einmal. Es ist durchaus denkbar, dass sich das Besansegel mit Taljen am unteren Ende der Rute besser steuern lässt. Allerdings diese eine Block- Kombination am oberen Teil der Rute ist ein bisschen dürftig. Du darfst nicht vergessen, dass hierbei eine ganz andere Masse bewegt wird gegenüber relativ kleinen Mittelmeer- Schiffen.