Sei gegüßt @Bonden . Du hast eine Freikarte und einen Logenplatz dazu , wie wir Alle hier übrigens. Du hast es wahrscheinlich an der 'roten Fußnote' durch die zerlegte CONNY bemerkt. Nun ja, ein 'Ehrenzeichen', dass man besser unter dem Revers trägt.
Und die Neue und eigentlich alte ORIENT, da war von grundauf jede Menge zu tun, was überarbeitet werden musste. Aber es hatte sich gelohnt. In kleinen sorgsamen Schritten geht es weiter.
Das Ladetakel an der Besanrute ( fast ein Projekt für sich ) -siehe auch Beiträge 70/ 71
Versucht habe ich, die Funktionsweise -wie ich es mir vorstelle- mit "Paint" darzustellen und stelle fest, dass ich dafür noch ein bisschen üben muss. Ich bin fast versucht, das Ganze noch einmal als Bleistiftkizze nahe zu bringen.
Erläuterung: Die Dirk wird an der Mastcap ausgehängt, ein Tau angesteckt und gefiert, am Auge der Schot ( Taffrail ) festgemacht. Zuvor wird das Gaffelsegel aufgegeit- - die Halstaljen lösen und die Rute in die Waage bringen, wobei sie auch ausschwingen kann ( Drehpukt ist natürlich der Mast ), nachdem die Ladetalje am oberen Ende gelöst wurde. Dorthin müsste man gelangen, wenn die Bagienrah angeschlagen ist.
Mit dieser Ladetalje alleine können Pulver- und Kartätschen- Ladungen an Bord genommen werden, um sie in diesem Bereich fünf Decks tiefer zu stauen. Größere Lasten, wie z.B. Anbordnehmen der 'Obusiers' können meines Erachtens nur in Verbindung mit dem Lastentakel vor den Wanten gehievt werden.
Die Bagienrah mit ihren Brasse musste zuerst fertiggestellt werden, obwohl es für die weitere Takelung in diesem Bereich hinderlich ist, da ihre Stellung für die weiteren Segel am Mast maßgeblich ist.
ORI 44 Bagienrah getakelt.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
ORI 44 Bagienrah fertig.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
ORI 44 Bagienrah svh.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
ORI 45 Seitenansicht.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ein Blick von oben für die Stellung der Rahen bei "Hart am Wind"
ORI 45, Rahenstellung v.o..jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hallo Peter Ich muss Dich nochmal / wieder mit einer Frage nerven: Bist Du sicher, dass die Brassen der Bagienrah in der hier gezeigten Weise verliefen? Von den Engländern weiß ich, dass die Brassen dieser Rah zwar ebenfalls nach voraus, dann aber über kreuz liefen (=> Kreuzrah). Das vergrößert den möglichen Brasswinkel und Du schreibst ja sehr richtig:
Zitat von Windgesicht im Beitrag #78[b]Die Bagienrah mit ihren Brasse musste zuerst fertiggestellt werden, obwohl es für die weitere Takelung in diesem Bereich hinderlich ist, da ihre Stellung für die weiteren Segel am Mast maßgeblich ist.
Wäre das auch hier für den Franzosen möglich? Es gibt auch Varianten, bei denen die Brassen an die Gaffelnock geführt werden, dies dürfte hier aber aufgrund der wesentlich höher liegenden Rutennock nicht der Fall gewesen sein.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Gerade weil es mehrere Varianten bezüglich der Kreuz -oder Bagienrah hinsichtlich der Brassen gibt, habe ich neben dem Plan von Delacroix Takelpläne anderer 'Franzmänner' studiert. Bei echten Gaffelsegeln führt auch dort die Brasse zur Nock der Gaffel. Aber im vorliegenden Fall ( und nach dem zugehörigen Plan / CDM/ ORIENT ) scheint das so richtig zu sein. Der Plan ist in diesem Bereich etwas unglücklich dargestellt, da die Führung der Brassen zur Rah durch die selbe nicht richtig zu sehen ist. Jedenfalls nimmt die Brasse des Kreuzmarssegels den gleichen Weg, aber das ist sicher keine Garantie.
Gleich auf der ersten Seite dieses Themas befindet sich ein Ausschnitt des Delacroix- Planes, auf welcher die Kreuzbrasse andeutungsweise zu sehen ist.
@Windgesicht Hm, was die Führung über kreuz angeht, ist der Plan tatsächlich nicht ganz klar, bzw. demnach kreuzen sich die Brassen eher nicht. Aber es ist noch ein weiteres Detail erkennbar, dass Du evtl. übersehen hast. Die Brassen der Bagienrah sind nicht an deren Nocken angebracht, sondern etwa ein Viertel der Rahlänge nach innen verschoben, da ist der Plan eindeutig und das ist mir auch von anderen Takelungen her bekannt.
Blöderweise spricht dies meiner Ansicht nach wieder genau für ein Kreuzen der Brassen. Ich glaube, hier widerspricht sich der Plan. Schwierig das alles.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Die Bilder sind einfach wunderschön anzuschauen Und Details wie das Ladetakel an der Rute sind das Salz in der Suppe. Ich habe den Takelband von Boudriots 74er Serie, ich kann mal nachschauen was dort zu den Brassen am hinteren Mast steht. Läßt sich sicher auch auf dieses größere Schiff übertragen.
Hallo, Holger @pollux . Es freut mich, dass Dir die Bilder gefallen.
Ja, die Boudriot- Darstellung wäre interessant und ich glaube auch, dass die Art und Weise wie die Brassenführung dort gezeigt wird, auch für die ORIENT anwendbar wäre. Die Querab- bzw. Seitenansicht auf dem ansonsten akribisch gezeichneten Plan von Delacroix gibt für diesen Fall nicht viel her. An der Perspektive glaube ich auch zu erkennen, dass die Brassen um ein Viertel des Weges von der Nock aus angreifen, wie @Willi das beschrieben hat. Sollten die Brassen sich nicht kreuzen, was wahrscheinlich aufgrund der Übersichtlichlichkeit nicht dargestellt wurde ( man müsste die Brasse der Backbordseite ansatzweise sehen können ) wäre der Schwenkradius der Rah kaum nennenswert ( ca. 5 ° ) erhöht worden.
Ich habe nachgeschaut, die Brassen der Rahen kreuzen sich. Es ist im Text beschrieben, anhand der Zeichnungen auch dort nicht eindeutig zu sehen. Der Block der Bagienrah ist nach innen versetzt. Es gibt noch die Variante, daß der Block "normal" mit langem Schenkel an der Nock angeschlagen und dann nach innen beigebunden ist. Diese Variante ist aber eindeutig nicht dargestellt. Jetzt ist der Ball wieder bei dir
Den Ball werde ich aufnehmen, hoffentlich wird es kein "Elf- Meter" . Du schreibst: ..."die Brassen der Rahen"...Es kann nur die Bagienrah sein, die darüberliegenden Rahen sind normal und zum Großmast hin getakelt ( laut Plan ). Nein, ich glaube wir sind damit auf der sicheren Seite. Der nach innen gebundene lange Blockstropp sagt mir zu und werde es -wenn die Zeit es zulässt- auch so ausführen.
Noch eine Frage zur Blinde. die in der Aufsicht auch angebrasst ist. Ich weiß noch nicht, ob du die Oberblinde setzen willst, aber wurde diese auch angebrasst, wenn das Segel nicht gesetzt war? Ich meine, diese dann immer mehr oder weniger quer stehen gelassen wurde, da der Bugspriet ja unabhängig von den anderen Masten funktionierte, und der Extraaufwand scheinbar nicht unbedingt sen musste.
Da hatte mir der optische Eindruck ein 'Schnippchen geschlagen'. Ich fand das 'Angebrasst lassen' im Hinblick auf die allgemeine Segelstellung gut, obwohl es am Spriet bei geborgenem Segel nicht erforderlich wäre. Wenn es denn wirklich ein Fehler sein soll, könnte er behoben werden, ohne irgend etwas in Mitleidenschaft zu ziehen.
Eine Oberblinde war bei dieser Baureihe nicht vorgesehen, deren eigentliche Stützfunktion gegenüber den Fockstagen respektive des Fockmastes durch den Stampfstock ausgeglichen wurde, den man allerdings auf der Planzeichnung wahrscheinlich schlichtweg vergessen hatte und J. P. Bour hatte es bei seiner CDM brav nachgebaut bzw. ihn weggelassen, siehe # 68, dort hatte er übrigens eine Oberblinde angebracht. Das ließe sich nur mit meine These erklären, dass an diesem Modell ( und der Zeichnung ) der Stampfstock fehlt. Da bleiben einige Ungereimtheiten.
Chapman hat seine Fregatttakelung ebenfalls ohne Stampfstock dargestellt. Die Blinde diente nicht mehr zum Tragen eines Segels, sondern nur noch zum Führen des stehenden Gutes.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Zitat von Willi im Beitrag #89Chapman hat seine Fregatttakelung ebenfalls ohne Stampfstock dargestellt. Die Blinde diente nicht mehr zum Tragen eines Segels, sondern nur noch zum Führen des stehenden Gutes.
...dann mussten aber zumindest weiter vorgreifende Wasserstage vorhanden sein-
-Führung des stehenden Gutes wie bei der guten CONNY, aber im hiesigen Falle gab es keine Oberblinde und die Blinderah führte tatsächlich ein Segel -ohne Backstage, nur mit einer eigenwilligen Konterbrasse.