Es gibt hier einige Bilder, und im internet zu dem Stichwort noch einen Baukasten, ich glaube, von Steingräber. Irgendwie werden ich versuchen, einen Verschnitt aus all diesen Vorlagen herzustellen, wobei mir im Moment zwei Fragen besonders am Herzen liegen:
!. Wo befindet sich der Steuerstand, und wie sieht er aus? Pinne oder Rad? Auf keiner Abbildung ist das zu erkennen. 2. Welche Besegelung? Der Baukasten gibt hier etwas vor, ich denke, das ist dann ein Kutter mit einem umlegbaren Mast.
Wenn mir da jemand auf die Sprünge helfen könnte, wäre ich sehr verbunden!
walter
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Hallo Walter, Zu 1. Die Baumstütze hinten steht auf einem Bogen. Vermutlich führte da die Pinne durch. Eine Sitzgelegenheit für einen Rudergänger dort hinten war wohl nicht vorgesehen. Vermutlich mit Takeln von der Pinne. Ein Steuerrad war wohl nicht vorhanden. Zu 2. Da ist nur die Vorrichtung für den einen, umlegbaren Mast. Also Kutter. Auf den "Leitern" saßen wohl die Ruderer. Ob und wo sie an Bord untergebracht waren?
Ist aber ein interessantes Boot.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Jörg, ich danke Dir! Ja, die Leitern waren für die Ruderer, wo die armen Hunde geschlafen haben? Irgendwo habe ich jetzt bei meinen Nachforschungen gelesen, dass man nach 5-6 Schüssen sowieso zurück an Land musste, weil die Kalfaterung durch die Erschütterungen beschädigt und zu ersetzen war, und dass die Mannschaften an Land hausten, war wohl nicht sehr heimelig!
Thomas, ja, das ist er. GK- Modellbau und Steingräber bieten ihn an, teilweise mit den selben Worten. Für die 185 euro hätte ich aber bessere Verwendungen.....
Das mit der Steuerung ist mir noch unklar; es gibt noch ein Modell eines ich glaube Herrn Günther Mayer, da scheint es vor der Hütte ein Steuerrad zu geben, ist aber sehr verschwommen. Mir ist noch nie eine Pinne untergekommen, die nicht direkt auf dem Ruder sitzt. Hier gibt es - wie bei der AT- dieses Ruderjoch, und sehr wenig Platz vor der Karronade. Eine Führung der Seile durch deutlich erkennbare Öffnungen gleich am Heck- nicht wie bei der AT wesentlich weiter bugwärts- wäre kein Problem, aber dann müsste da ein Rad sein. Muss noch nachdenken..... walter
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Hallo Walter, auf dem Foto vom Museum sieht man am Ruderkopf ein rechteckiges Ende. Das diente wohl dazu eine Ruderpinne aufzunehmen. Wie Jörg schon sagte sitzt die Baumstütze auf einem Bogen, der nur Sinn macht wenn da eine Pinne durch geht.
Dieses Boot hatte aber scheinbar 2 Varianten des Steuerns. Auf dem Bild zum Bausatz ist keine Pinne zu sehen, dafür zwei Seile die durch Öffnungen am Heck gehen, dann aber nicht weiter zu verfolgen sind. Das sieht mir so aus als könnte man, z.B. während einem Kampfeinsatz, das Ruder von der Bootsmitte aus steuern. Der Rudergänger wäre im Gefecht hinter der Heckkanone auch nicht gut aufgehoben. Auch beim Museumsmodell sind die Löcher im Heck und am oberen Ende des Ruders gut sichtbar. Grüsse ! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Guten Abend, Herbert! Vielen Dank für den Hinweis, jetzt wird mir etwas klar: Eine Pinne kann es nicht sein, denn dann bräuchte man das Ruderjoch nicht! Die beiden Öffnungen am Heck für die Lenkseile sind aber klar erkennbar. Das bräuchte es bei einer Pinne nicht. Die Seile müssen also irgendwie nach weiter vorne führen, und da wird es wohl keine Pinne gegeben haben, das kann wohl nur ein Rad sein. Danke! walter
P.s.: Es könnte auch eine Pinne sein, die einfach ohne direkten Kontakt zum Ruder auf einem Pfosten nach vorne gesetzt wurde, das müsste schon funktionieren......außerdem müsste ich nicht schon wieder ein Rad von 10 mm Durchmesser bauen....aber sehr elegant würde das nicht aussehen....
P.p.s.: Es könnte aber auch sein, dass die durch diese beiden Öffnungen nach innen geführten Seile nur zu eine Pinne führten, die keinen Kontakt mit dem Ruder hatte. Aber warum dann da Ganze? Das Ruderjoch ist eine Tatsache, das machte man doch nur, wenn eine normale Pinnenführung nicht möglich war. Ich muss noch nachdenken.....
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ich bin der Meinung dass es kein Steuerrad gab. Bei einem so kleinen Fahrzeug wäre dass doch sehr ungewöhnlich. Weder beim Bausatz noch beim Museumsmodell ist dafür eine entsprechend nötige Konsole bzw. Gestell zu sehen.
Bei normaler Fahrt gab es wahrscheinlich eine abnehmbare Ruderpinne. Bei Einsatz der Heckkanone wurde über Schnüre gesteuert, vielleicht die Schnüre direkt in der Hand haltend.
Im Plan des Kanonenboots Axel Thorsen ist die Takelung des Ruders detailiert gezeigt, etwas aufwändiger, ist ja auch ein grösseres Boot. Ausschnitt Axel Thorsen-001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das gleiche Prinzip wird ja auch bei kleineren Ruder- oder Paddelbooten angewandt, hier wird dann mit den Füssen über Pedale gesteuert. Hier eine schematische Darstellung aus einem Buch von Nick Schade über den Bau von Kajaks. Pedalsteuerung Kajak-001.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie bei diesem Kanonenboot die Steuerung funktionierte wenn keine Ruderpinne zum Einsatz kam ist damit aber immer noch nicht eindeutig.
Trotzdem interessantes Modell. Viel Erfolg!
Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Vielen Dank, die Herren, für Eure Beiträge und die Überlegungen! Danke auch Herbert Carpintero, bei der AT war die Sache ja klar, nicht zuletzt wegen der guten Darstellung durch KH Marquardt. Das Modell im NMM zeigt ja nur rudimentäre Austattungsdetails, da bleibt vieles offen. Tatsache sind die beiden Öffnungen im Heck, die ergeben nur Sinn, wenn etwas durchgeführt wird. Robert Tarjack's Hinweis auf ein Ruderjoch ist einleuchtend, das werde ich auch machen, allerdings-, wenn die Führung einmal im Boot ist, wie geht es weiter? Es gibt da beim Greenwich- Modell einen Pfosten zwischen der Carronadenlafette und der Bordwand, eine Art Poller mit Querstrebe. Ein prominenter Platz, doch wozu diente er? Im Moment plage ich mich mit den Bordwänden, aber bald muss ich eine Lösung finden...... walter
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Zitat von walter im Beitrag #10 Es gibt da beim Greenwich- Modell einen Pfosten zwischen der Carronadenlafette und der Bordwand, eine Art Poller mit Querstrebe. Ein prominenter Platz, doch wozu diente er? walter
Wenn der Mast, der beim NMM-Modell nicht zu sehen ist, installiert ist, kann an diesem Poller die Segelschot befestigt werden. Denkbar ist auch eine Baumschot. Es könnte auch eine schwere Pardune dort festgemacht werden, ....undundund....es gibt viele Möglichkeiten zur Nutzung dieses Pollers.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Es gibt also ein Lateinersegel und ein offensichtlich fliegend gesetztes Vorsegel. Dieser Poller ist klar erkennbar, leider kein Steuerungsdetail. Das baumlose Lateinersegel hängt am Leuwagen.
walter
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....nun....Bausätze, ob von Steingräber, GK, oder anderen Verdächtigen, sind nicht gerade ein Quell verlässlicher Informationen. Besonders wenn es um die korrekte Darstellung der Ausrüstung und Gebrauch derselben geht, ist bei diesen sog. Fachhändlern ganz schnell die Luft raus.
Wie hier bei diesem Bild zu sehen, ist die Dirk der Lateinerrute mehr larifari durch die Bordwand geführtt, ais korrekterweise am direkt darunterstehenden Poller befestigt. ...und eine Pardune hat der Mast auch nicht.....
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Geschätzter Robert, diese Vorbehalte gegenüber Baukästen teile ich ja auch, ich habe nur keinerlei sonstiges "Vorbild". KH Marquardt zeigt in seinem Buch "Schoner in Nord und Süd" das Schärenboot "Elgen", hat zwei umlegbare Masten, vorne ein baumloses Gaffelsegel, hinten ein Gaffelsegel mit Baum. Eigentlich gefällt mir das besser, was meinst Du?
IMG_3998.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
walter
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