Ich bin gar nicht verkrampft, mein Freund, wie kommst Du drauf?
Diese Klinkerei entstand indem ich mein von mir so geschätztes und ganz allgemein unterschätztes Malerkrepp eingesetzt habe. Ich schnitze jetzt ja schon länger an diesen meist ca. 20 cm langen Rümpfen herum; und trotz allem Schleifen und Schmirgeln war ich mit der Oberfläche nie zufrieden. Durch die Bemalung mit wasserlöslichen Farben stellten sich immer wieder Fasern auf. Da hätte ein Porenfüller oder Schnellschleifgrund eingesetzt werden müssen, aber den habe ich nicht. Irgendwann kam mir dann die Idee, es mit Streifen von doppeltem Malerkrepp zu versuchen, und das funktionierte! Ich lege also zwei oder auch drei Schichten Malerkrepp übereinander und klebe sie auf ein Metalllineal, davon schneide ich dann in der Breite von 2, 3- 4 mm lange Streifen ab und beklebe den Rumpf entsprechend. Das funktioniert natürlich besser als mit Furnier, besonders an den nach innen gewölbten Stellen. Im Anschluss nehme ich die Grundfarbe und mische sie mit Weißleim. Nach dem Trocknen ergibt das eine absolut glatte Oberfläche mit einer feinen Struktur, die sehr strapazierfähig ist. Überlappen sich die Streifen entsteht Klinkerung. Für die Barkhölzer könne auch 3-4 Schichten übereinander gelegt werden. Mitunter hilft ein wenig Sekundenkleber, denn die Haftfähigkeit ist begrenzt. Nach dem Anstrich sitzt aber alles bombenfest.
Bei den Anhängern der Holzfraktion stellen sich jetzt vielleicht die Haare auf, aber nur das Ergebnis zählt. Die Sache funktioniert natürlich nur bei kleinem Maßstab, ist aber einen Versuch wert! walter
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dieses Zeug setze ich fast täglich ein. Läßt sich gut überlackieren und füllt die Poren. Überschleifen und Du hast eine glatte Oberfläche. Bei der Klinkerung hatte ich auf Pappstreifen getippt. Aber Du machst ja so viel mit diesem Malerkrepp. Ist halt für Fahrmodelle nicht so geeignet, wenn da eine Stoßverletzung eintritt, wird es sich auflösen. Ich hatte ja bei 2 Modellen Kantenumleimer aufgebügelt um die Plattengänge zu immitieren, ist alles erlaubt.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Danke, Jörg, leider muss ich immer 40 km fahren, um einen Baumarkt zu finden, dort würde ich das schon bekommen. Ich warte immer bis eine Liste zusammenkommt, da ergeben sich mitunter Alternativlösungen. Für Deinen Standard wäre das nichts mit dem Krepp, Du brauchst einen handfesten Baustoff. Deshalb finde ich es auch so beachtlich, wieviele Details Du hineinbringst! walter
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Einen schönen guten Morgen wünsche ich allen Anwesenden!
Die Arbeiten am Gunboat gingen recht flott weiter; mit dem Ruderjoch bin ich ganz gut zurechtgekommen, die nach wie vor ungelöste Frage nach der Steuerung habe ich insoweit geklärt als die beiden Steuerseile ins Boot geführt und dann festgemacht wurden. Ob das technisch haltbar ist weiß ich nicht, aber wenn man an den Seilen zieht bewegt sich jedenfalls das Ruder.... Das Lager für den Umlegmast steht auch, für das Vorstagsegel habe ich ein Führung etwas außerhalb der Mittellinie genommen, sonst schießt man sich ja alles weg, geht gar nicht anders. Außerdem gibt es ja 16 Riemen, da lässt sich das Boot sicher flott bewegen. So ein Ankerlein kommt ohne Centmünze gar nicht richtig zur Geltung! Man warf ihn wohl einfach über den Bug ( den Anker, nicht den Cent...), zum Aufholen diente dann ein Takel. Ich hoffe, ich habe nicht zu viele Fehler gemacht, aber bitte, seht selbst:
Gewiss, Jörg, es sollte eigentlich so aussehen, daß der Brite, also das Gunboat, gehörig eine über die Löffel kriegt. Nun hat sich aber herausgestellt, dass es da eine psychologische Hürde gibt: Das Gunboat muss Beschädigungen, Treffer, aufweisen, also einen gewissen Grad von Zerstörung-, aber ich schaffe es nicht! Ich kann keine Zerstörung bauen.....ist psychologisch..... Wahrscheinlich bin ich in meine eigenen Schiffe zu sehr vernarrt, ich kann ihnen nicht wehtun. Deshalb werde ich versuchen, diese Treffer mit Hilfe der Takelage und Segel darzustellen; ein herunterhängendes Tuch, eine zerschossene Gafffel etc. So muss ich dem Rumpf nicht Schmerz zufügen und hoffe, trotzdem den geplanten Effekt zu erzielen. Könntest Du denn mit dem Hammer auf eines Deiner Wunderwerke losdreschen?
walter
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Walter, ich verstehe Dich! So eine affektive Bindung ist ganz normal. Es sind gewissermaßen Deine Kreaturen, die Sprösslinge Deiner Fingerfertigkeit und Deines Geistes. Auch ich trage die Modelle nach jedem Fahreinsatz in die Werkstatt und päppel sie wieder auf. Sicher, jemand, der mit Modellbau nichts zu tun hat , wird sagen: "Der hat einen Schuss. " Aber wir sind ja hier unter uns.
Keinen Hammer!
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Einen schönen Sonntag wünsche ich allen Anwesenden!
Soeben habe ich die letzten Pinselstriche an Hamilton's Gunboat gemacht. Mit dem etwas mickrigen Vorstagsegel bin ich zwar optisch nicht ganz glücklich, aber mangels Bugspriet fand ich keine andere Lösung. Das Gaffelsegel muss eben die Hauptarbeit machen, und die Riemen sind ja auch noch da. Ich danke Euch Allen für eure Aufmerksamkeit und Zustimmung, jetzt kommen die Mannschaften, und dann muss ich mir eine Geschichte ausdenken, vorher brauche ich aber noch eine kleine Pause....
Höchst ungern, aber dennoch überzeugt muss ich Dir recht geben, Alexander..... Ich hätte da eine Möglichkeit: Ein zweites Vorstagsegel fliegend zu setzen, diesmal auf dem steuerbordseitigen Befestigungspunkt am Bug. Das würde weiter nach vorne reichen, und ich muss nichts demontieren. Beim besten Willen kann ich keinen Bugspriet, nicht einmal ein "Bugsprieterl", anbringen. Das Blöde ist, dass dieses Langrohrgeschütz im Bug nicht seitlich drehbar ist wie die Karronade, so würde man doch jedes mittig angebrachte Ding wegschießen. Muss nachdenken... walter
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Einen schönen Nachmittag wünsche ich allen Anwesenden!
In den letzten Tagen kreisen meine Gedanken um die Gestaltung des Dioramas, dessen Hauptdarsteller die Axel Thorsen und dieses namenlose britische Kanonenboot sein sollen. So richtig Konturen hat das zwar noch nicht angenommen, aber ich habe zumindest eine Ostsee- Oberfläche, 75 x 50 cm, hergestellt, darauf sollte sich doch etwas "spielen" lassen! Das Meer ist noch feucht, aber ich habe das Kanonenboot einmal probeweise schon zu Wasser gelassen. Der Jörg holt sich dabei sicher öfter nasse Füsse, ich mir bestenfalls blaugrüne Finger.....