Eine vielleicht etwas vorwegeilende Frage: Hast du vor, die hinteren Seiten nach dem Vorbild der Van de Velde-Zeichnung zu bemalen, wie ich es für einen Umbau bzw. Neubau meiner Mary geplant habe? Schmidt
Hallo Burkhard,@Schmidt Da die Zeichnung von Van de Velde nicht wirklich sehr deutlich ist(Du hattest mir ja eine vergrösserte Kopie zukommen lassen) werde ich versuchen die Seitendekos mit Hilfe der Ornamente von der Royal Caroline zu konstruieren. Ein bisschen künstlerische Freiheit neh`m ich mir dabei heraus. Das Ganze wird nicht gemalt, sondern aus Birne gefräst. Soweit das Vorhaben, wie`s dann in der Praxis ausschaut, werden wir sehen. Gibt`s von den Seitendekos eine Farbabbildung oder wäre Goldfarbe, mein Faforit, eine gute Wahl??
Aha. Ich persönlich verfolge ja das ehrgeizige Projekt, irgendwann einmal an einer größeren Mary (1:21) die Ornamente wie im Original aufzumalen. Bzw. aufmalen zu lassen! Ich habe dazu schon einen Restaurator angesprochen, der mir diese typischen nautischen Friese anhand historischer Beispiele gezeigt hat. Das ist ein Stereotyp: die Unterseite ist das Meer, Mitte Wellen, Oberseite Himmel, dazwischen all die nautischen Wesen, Unwesen und Götter, die teils schwimmen, teils sich aus dem Wasser erheben bzw. auf spezifischen Fahrzeugen darüber hinweggleiten. Die Farben sind infolgedessen: Blau in Abstufungen, Weiß, Hautfarbe und Gold. Man darf natürlich nicht drauflos malen, sondern müsste einen Plan zeichnen, damit die Stückpforte nicht durch ein Ornament schneidet. M.E. ist eine solche Bemalung, so schwierig sie vielleict auf den ersten Blick scheinen mag, ein wichtiger Schritt hin zu einer vorbildtreuen Anmutung des Modells. Und wenn man sie mit kundiger Hilfe angeht, sicher auch zu realisieren. Alle solche Bemalungen an historischen Modellen erzeugen eine starke Aura von Authentizität. Sie unterstreichen auch den Wert des Originals. Die Farben waren nämlich teuer. Die Mary hat in der Ausstattung mehr gekostet als im Bau.
Hier ein Beispiel, freilich im ungewöhnlichen Rot:
Tja, trotzdem werde ich an meiner Version festhalten und versuchen VdVelde nachzuahmen.
Generell muß ich sagen, daß die verloren gegangene Motivation wieder im vollen Umfang zurückgekehrt ist.
Mitlerweile ist der Rumpf schon weit fortgeschritten und die Deck`s sind beplankt und gedübelt. Die dunkle seitliche Abschlußleiste hab ich versucht nachzuahmen, was am Bug etwas anders aussieht als bei der Orginal-Utrecht, aber der Bug ist bei mir auch nicht so stumpf. Das Ganze hab ich zwar sonst auch noch nie so gesehen, aber das Bild der Utrecht hat mich dazu inspiriert. Ein paar Bilder zeigen den gesamten Baufortschritt.
Als Nächstes werde ich mich mit dem Aufbau der hinteren "Aufenthaltsräume- Kabine" beschäftigen, die ich ohne Zuhilfenahme der Messingteile des Bausatzes herstellen werde.
Gruß Hubert
AVBiker
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Da es zur Zeit so gut läuft, Regen, noch ein weiteres Update. Die VdVelde Zeichnung zeigt am Gatt 2 Fenster, die auch verschlossen werden können. Ebenso seitlich ein Fenster mit verziertem Rahmen. Also ganz anders als bei Mamoli wo zwischen den Barkhölzern 2 verschlossene Pforten sind. Ob das Geschützpforten, oder geschlossene Fenster sein sollten??
Ich werde mich auch hier an die VdVelde Zeichnung halten.21630856ul.gif - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Fenster am Gatt habe ich mit einem 1.2mm Walzenfräser, mit dem auch eingestochen werden kann, ausgestochen. Das geht sehr gut und schnell. Die Endmaße wurden mit flachen Schlüsselfeilen erreicht. Dann wurde mit 0.5mm Furnier ausgekleidet. Als Fensterfolie hab ich schon bei der SotS ein Fliegengitter mit Holzleim dick eingestrichen, mit einer Leiste abgezogen und gewartet bis es trocken war. Ergibt eine, so meine ich jedenfalls, sehr taugliche Fensterfolie die sehr flexibel und gut schneidbar ist.IMG_1641.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_1642.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Sie hat ausserdem den grossen Vorteil daß sie wiederum mit Holzleim eingeklebt werden kann, ohne Klebespuren zu hinterlassen. Das gleiche gilt für eventuelle, wie in diesem Falle, Fenstersprossen.
Den Arbeitsvorgang hab ich mit Bildern verdeutlicht. Das restliche weiss an den Fenstern trocknet später noch klar aus.
Gruß Hubert
AVBiker
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schön das die Motivation wieder da ist. Und gleich mal eine Frage. Bei den Fenstern machst Du die Butzenscheiben und Fenstergitter. Ist das nicht doppelt gemoppelt ? Also entweder Butzenscheiben dann keine Fensterkreuze oder Fensterkreuze dann keine Butzenscheiben. Bei der vdV Zeichnung sieht man nur das Fenstergitter. Ich lass mich aber auch gerne berichtigen.
@AVBiker Hallo Hubert, das Modell macht schöne Fortschritte. Bei den Luken von der vdV-Zeichnung fällt mir auf, dass diese fast auf Höhe des Hennegatts liegen. Bei Dir liegen diese dagegen sehr weit unten. Wo ist die Wasserlinie? Außerdem sehe ich hier keine Fentstergitter, da ein Rahmen fehlt. Man könnte es auch als Eisengitter interpretieren.
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Na da wird einem aber ganz schön auf die Finger geschaut......
@kay, Kay hab mir auch darüber im Vorhinein Gedanken gemacht. Mein Schluß: Ein vergittertes Fenster, das auf dem Gemälde nicht geschlossen ist. Gitter und Butzenglasscheibe sind unabhängig. Das Gitter ist fix. Sieht ja auf dem Gemälde aus wie Eisenstäbe. Wenn im innern des Fensters ein Aufenthaltsraum war, würde eine Fensterscheibe , aus meiner Sicht, schon Sinn machen. Darum meine Ausführung.
@archjofo, Johann, auf Deinen Hinweis habe ich die Situation genauer in Augenschein genommen. Das Heck, so wie es gebaut ist, ist noch Mamoli-Plankonform. Definitiv ist die Gillung, im Vergleich zu VdVelde, zu sehr gerundet und zu wenig hoch. Das Hennegat ist etwas zu hoch angesetzt und die Öffnung zu ausgeprägt. Die Position der Fenster habe ich nach der Position der Barkhölzer gesetzt. Das stimmt mit VdVelde inetwa überein. Ich habe jetzt die Gillung im oberen Bereich ca. 3-4mm erweitert. Dadurch wird auch die Rundung etwas abgeschwächt. Das Hennegat wird ein paar mm tiefer gesetzt und verkleinert. Die Gillung wird dann neu beplankt. Erhoffe mir durch die ganzen Umbauten eine doch deutliche Annäherung an die Vorgabe von VdVelde. Bei den nächsten Bildern wird dann auch die Wasserlinie definiert sein.
das mit den Fenstern könnte so passen wie Du sagst, Gitterstäbe fest, Fenster nach innen öffnend. Da hab ich nicht so weit gedacht, und mir die Zeichnung nicht richtig angesehen.
Überarbeitung der Gillung, Versetzung des Hennegat und Unterwasseranstrich.
Durch das Höherziehen und Auffüttern der Gillung ist der Radius stark abgeschwächt worden und jetzt deutlich näher an der VdVelde Zeichnung. Der Achtersteven wurde etwas gekürzt und das Hennegat zuerst geschlossen und dann neu, kleiner und etwas tiefer, ausgestochen. Das Unterwasserschiff ist mit nicht ganz reinem Weiss gestrichen worden, sodaß die Wasserlinie definiert ist. Ebenfalls wurde die Zierleiste über den Fenstern angebracht. Ich denke mit diesen Änderungen liege ich nicht so schlecht.......
Gruß Hubert
AVBiker
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Das hintere Schott zur Fensterkabine(?) bringt mich zum nachdenken.
Die Mary im Royal Musem Greenwich hat mittig eine Türe und je 2 Fenster, alles in einheitlicher Breite.
Der Beschlag des Bausatzes hat 4 Fenster, ohne Türe. Jedoch vor dem Schott einen Niedergang.
Eine kostruierte erste Version ist eine Kombination aus den ersten beiden Versionen. Das gefällt mir so aber gar nicht und ausserdem ist das maßstäblich umgerechnet völlig unrealistisch. Die Türhöhe wäre 1,51m und die Türöffnung oben knapp 44cm, unten gut 58cm.
Betrachtet man das Museumsmodell genau, sieht man unter der Türe noch deutlich das Gestänge zur Ruderbedienung. Also wäre, wenn das so gebaut würde, von der Türhöhe noch sicher 40cm abzuziehen. Das kann`s doch so nicht sein.
Eine, wie ich meine gute Ausweichlösung, wäre die Variante die bei der Utrecht zum Einsatz kam, siehe Bild. Die Türe breit genug machen, dann stört auch die Höhe von 1,51m nicht. Von der Ruderbedienung wäre dann nur der Hebel über Deck sichtbar(wie im Mamoli-Plan) und das Lenkgestänge unter Deck, aus Platzgründen.
Das stimmt dann zwar historisch eher nicht wirklich. Aber sonst müsste man das ganze Schiff umkonstruieren.
Was meint Ihr dazu
Gruß Hubert
AVBiker
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