Ja, natürlich, is' klar: "Jetzt fehlt nur noch das Tauwerk, das ziehe ich schnell durch...!" - Besonderes Vorkommnis: Die Stage (!) benötigten nur je einen Versuch! - Liegt vielleicht daran, dass ich schon immer gut Strippen ziehen konnte. - Ich sagte "Strippen ziehen", nicht "Leine ziehen"...!
Puh, endlich sind auch die Fockwanten eingezogen. Die Besan- und die Großwanten machten erfreulich wenig Schwierigkeiten, ich hatte schon befürchtet, dass es oben am Mast Probleme gibt, die GhE leidet nämlich an Vierfachwanten, es ging aber erfreulich gut. Nur beim Fockmast, gleiche Situation wie vorher, bekam ich unten am Schanzkleid an einem (!) Loch den Faden, von innen nach außen, partout nicht durch, obwohl ich wohlweislich die Löcher schräg nach oben gebohrt habe, damit sie von innen leichter zugänglich sind. Dann habe ich oben den dritten Durchgang - von vier - lange nicht hingekriegt. Ich habe mir den Weg mit dem 0,3-mm-Kupferdraht gebahnt, nichts. Erst als ich die Häkelnden, pardon - die Strickenden, statt mit Nagellack mit Ponal gestärkt habe, hat es endlich doch geklappt und anschließend das vierte Mal auch sofort. Die Wanten der vorderen beiden Masten docken unterhalb der Mastscharniere am Schanzkleid an, dadurch könnten theoretisch sogar vorderständige Wanten dargestellt werden. Die Besanwanten docken an der hochgezogenen Rumpfwand, also erhöht, an, was das Legen des Mastes theoretisch verhindert, aber praktisch wegen des Mastscharniers nicht ins Gewicht fällt. Zuvor musste ich die Fockgaffelaufhängung noch korrigieren, weil der Mast nicht ganz senkrecht war. Jetzt muss ich mich erstmal um die Flasche kümmern. Wenn das trocknet, kann ich dann noch fehlende Treppen an Bord montieren, dann kann's endlich aufwärts gehen. Die Leine von der Großgaffelnock zum Schanzkleid an der Steuerbordseite berührt das Beiboot, wodurch sie etwas geknickt wird. Offenbar ist der entsprechende Tisch doch etwas weit nach hinten geraten. Das Backstag dockt etwas tiefer als original am Mast an. Die Pardunen docken etwas oberhalb der Oberwanten an den Stengen an, weil ein gemeinsames Loch dort zu groß geworden wäre.
Kleiner Hinhaltebeitrag. Zieht sich gerade etwas, auch die Kamera macht Probleme :-) Diese Flasche passt von den Maßen perfekt, ich habe zwei Exemplare davon, die ich wegen überschüssiger Masse gerade beide gleichzeitig vorbereite. Der Kitt schwimmt etwas, da muss man die Flasche korrekt legen, dann pendelt sich das richtig ein, die Gussgrate müssen natürlich oben und unten sein.
(Wenn ihr jetzt einen Beitrag über ein ganz altes, unzeitgemäßes Teil, das nur noch repräsentativen Zwecken dient und schon längst außer Dienst gestellt gehört erwartet, dann habt ihr nicht ganz unrecht.)
Ich hab’s wieder gerichtet! Nachdem ich nach dem Unheil wieder einen kühlen Kopf hatte und nach genauerem Nachdenken und -sehen war mir dann bald klar, dass gar kein hartes Teil und auch keine längs verlaufenden Taue betroffen gewesen sein konnten. Es waren die Masten um knapp 90° zur Seite hin abgeknickt worden. Nur die Mastscharniere und die Wanten waren betroffen. Die habe ich jeweils ersetzt und den Rest wieder hergerichtet.
Ich war durch eine unwillkürliche, reflexartige Bewegung – wohl zur Abwehr einer Stechmücke – in ein Zugseil geraten, wodurch das Unglück ausgelöst worden war.
Nicht ganz geheuer ist mir jetzt in dem Zusammenhang eine Pressemeldung, nach der die Nähgarnindustrie im Südwesten ein Umsatzplus von 12 Prozent vermeldet hat!, ganz gegen den Bundestrend!
Das Text(il)segel ist auch schon in der dritten Auflage erschienen. Durchgelesen habe ich es noch nicht.
Topsegel lasse ich wegen der Doppelungen evtl. weg. Macht logistische Probleme.
Ich will den Scheiß jetzt irgendwie zu Ende bringen, damit ich mein Projekt Floß im Einmachglas (gleicher Maßstab) in Angriff nehmen kann!
Kann gerne der ganz große Admi-n/-ral hier den Zweitstrang hier einfügen, falls gewünscht.
Die Topsegel habe ich je mit einer Aussparung am Liek für die Verdoppelung gemacht. Das entspricht zwar nicht dem Original, wo die Segel dreieckig sind, aber es gibt im Netz genügend Bilder von Schiffen, wo das genauso ist. Auch im Film "Der Seewolf" von 1971 kommt das so vor. Ist also gewissermaßen authentisch.
Die Steuerbordseite sieht nicht ganz so schön aus, weil die Segel die Spieren verdecken, aber das war vorher schon klar.
Wer genau hin sieht, stellt fest, dass das achtere Deckshaus noch fehlt. Das kommt erst in der Flasche da hin, weil sonst der Besanmast nicht gelegt werden könnte. Vorher kriegt das auch noch den Radarmast. Also noch ein Grund zur Flaschenmontage. Da muss ich vorher ein paar Trockenübungen draußen machen.
À propos achter: Die Segelaufschrift lässt ja fast erahnen, dass da ein Fan der Fußballmannschaft TSG 1899 Hoffenheim am Werk war. Allerdings scheint der Schriftzug ziemlich achtlos hingeschludert worden zu sein.......
Einen Spruch jedenfalls hab' ich mir abgewöhnt: "So, jetzt fehlt ja nur noch..."
Au Backe, die Flasche ist ja auch schon seit Jahr und Tag fertig. Jetzt (Demnächst) gilt's wohl...!
Hä? Du hast Dir die ganze Arbeit mit der Lissi gemacht um dann festzustellen, daß sie nicht mehr in die Buddel paßt? Aber das plant man doch und checkt zwischendurch immer wieder ob noch jedes Einzelteil durch den Flaschenhals paßt,ggf. wird halt noch was reduziert. Nun ja, jetzt hast Du halt die Lissi zweimal 😏
... und dann die etwas vorstehenden Marsen (die weißen Plattformen auf halber Masthöhe) je einen halbem Millimeter zurückgefeilt. - Dann ging's reibungslos, im wahrsten Sinn des Wortes.
@Martin J.: "... und dann die etwas vorstehenden Marsen (die weißen Plattformen auf halber Masthöhe) je einen halbem Millimeter zurückgefeilt. - Dann ging's reibungslos, im wahrsten Sinn des Wortes."
Nur zum Verständnis: Das erste Modell passte also gar nicht rein und beim Zweiten musstest Du die Marsen kürzen?
Oder das erste passte erst nachdem Du die Marse gekürzt hast? Das möchte ich jetzt aber auch mal gerne wissen.... Als ich noch Flaschenschiffe gebaut habe, habe ich auch einigem Male meine Modelle nochmal neu gebaut. Einmal ist mir das Ding in der Flasche zerbrochen, ein weiteres Mal löste sich der Kleber weil sich in der Flasche ein Mikroklima gebildet hat der die Kelebstelle anlöste (das war eine ganz dumme Beobachtung zu sehen wie die Segel in der Flasche von den Rahen fielen... )
Das Modell in der Flasche sieht jedenfalls gut aus!
Eh...?! Also: Ich habe das verdammte Ding nicht nochmal neu gemacht. Ich bin nämlich kein Masochist.
Beim ersten Durchgang - im wahrsten Sinn des Wortes, eigentlich wie gesagt nur ein Versuch - lösten sich auch Relingsteile und zwei Toppsegel. Ich habe das in Ordnung gebracht und wie gesagt die Marsen leicht korrigiert. Beim zweiten Mal klappte es, erfreulicherweise haben Reling, Steuerrad, Segel und Gaffelaufhängungen das Prozedere schadlos überstanden, was auch nicht selbstverständlich ist. Zudem sind alle Leinen voll gerade, wie es sein soll.
Bevor es zum Mastlegen aber überhaupt kommen konnte, musste ich noch einen echten Omafehler feststellen und korrigieren: Natürlich weiß ich seit Anbeginn der Menschheit, dass ein Stagsegel, dessen Stag am folgenden Mast nicht fest ist, sondern durch ein Loch geht, nicht fest, sondern laufend am Stag angebracht sein muss. Ich habe eigentlich beim Anbringen der Stagsegel auch extra darauf geachtet, trotzdem ist mir aus irgendeinem Grund das Missgeschick bei zwei Segeln offenbar passiert. Kein Problem: Einmal musste ich lediglich die zwei äußeren Stage, die oben am Fockmast an der gleichen Stelle andocken, eines befestigt, eines durchlaufend, am Bugspriet vertauschen und das Stagsegel konnte "umziehen", immer noch befestigt. Im anderen Fall habe ich das Stag einfach durch zwei kleine Löcher im Stagsegel nahe der beiden Spitzen geführt, und der Spuk war rückstandsfrei vorbei.
Die von Donald Trump in seinem Buch vorgeschlagene Methode, das Stagsegel doppellagig zu machen und zu knicken, wobei das Stag im Knick verlauft, gefällt mir nicht mehr, das habe ich bei früheren Buddelschiffen so gemacht.
Außerdem habe ich, wohl auch witterungsbedingt, nun doch auch die beiden Kühlschränke zu beiden Seiten vor der Back ergänzt. Hat auch diverse Versuche gekostet.
Aber kleine, korrigierbare Anfängerfehler sind ja gerade bei einem Buddelschiff verzeihbar, ist doch ein solches gewissermaßen immer ein Einführungsmodell...
Zitat von Martin J. im Beitrag #69Einen Spruch jedenfalls hab' ich mir abgewöhnt: "So, jetzt fehlt ja nur noch..."
In der Tat. Auch das Festlegen der Leinen außen an der Flasche hat seine Tücken. Man muss aufpassen, dass man nicht die Leinen einfach sinnlos spannt bis zum Gehtnichmehr, auch die Wanten können nämlich wegen der Eigenelastizität der Fäden leicht überdehnt werden. Sondern die Masten müssen halt einfach korrekt stehen. Wobei aber in diesem Fall nicht nur die Wanten, sondern auch die Gaffel- und Baumabspannungen die Masten nach vorne bremsen. Trotzdem ist Vorsicht geboten. Lieber noch etwas Geduld.