Lieber Walter, ich weiß doch nicht, ob Du "Pranken" oder "filigrane Händlein" hast. Da frage ich lieber mal nach. Deine Dioramas sind immer eine Augenweide! Und Du kannst noch viele bauen, so viel Platz brauchen sie ja nicht. Bei mir wird es eng!
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Guten Morgen, Jörg, und alle Anwesenden! Ja, das stimmt, und ist auch der Hauptgrund dafür, daß ich heute kleiner baue. Macht auch weniger Mist, Staub etc., aber die Bauten von früher hatten schon ihren Sinn: Nur wenn man sich mit Planken auf Spanten geplagt hat, bekommt man ein Gefühl für stimmige Linien, glaube ich zumindest.
Heute geht's für ein paar Tage in die Berge, wir haben da eine kleine Jagdhütte auf 1400 Meter, danach darf ich weiterwerkeln an den Decksaufbauten. Das gibt mir hoffentlich Zeit, über die Herstellung eines Steuerrads von 5 mm Höhe nachzudenken...... Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende!
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Ein herzliches "Hallo" an alle Anwesenden! Nachdem ich mich mittlerweile immer tiefer in die Materie meiner beiden Klipper versenkt habe, sollte ich vielleicht einige Daten, soweit sie mir zur Verfügung stehen, nachreichen:
Beide Schiffe entstanden als Kompositbau- Eisenspantengerüst mit Holzplanken- auf der Werft von Robert Steel & Co. in Greenock:
Taeping 1863 im Auftrag der Reederei Alexander Rodger in Glasgow: Länge 60 m, Breite 9,5, Tiefgang 6,07, 724 NRT ( Last unter Deck), 26 Mann Besatzung, Schiffbruch am 22. 9. 1871 auf einer Reise von China nach New York im Südchinesischen Meer, sowie Ariel 1865 im Auftrag der Reederei Shaw, Lowther & Maxton, London: Länge 60,17 m, Breite 10,33, Tiefgang 6,40, 852 NRT. Schiffbruch auf einer Reise von London ( 31. 1. 1872) nach Sydney, vermutlich nach Passieren des Kaps der Guten Hoffnung.
Das Thema "Das große Teerennen von 1866" müßte eigentlich alle neun Teilnehmer umfassen, ich habe mich jedoch auf Taeping, den Sieger, und Ariel, den Zweitplazierten beschränkt. Beide Schiffe verließen am 30. 5. 1866 Fuzhou mit einer Ladung frischer Teeblätter, beide erreichten ihr Ziel nach 102 Tagen, wobei Taeping 20 Minuten vor Ariel festmachen konnte.
Die große Nachfrage nach frischem Tee in England mit entsprechend guten Preisen für die Ladung, welche zuerst in den Verkauf kam, ließ eigentlich jede Saison solche Wettrennen zustande kommen, jenes von 1866 hatte auf Grund des großen Feldes besonderes Medienecho; auch die Buchmacher konnten sich über besonders gute Geschäfte freuen- England gilt nicht umsonst als Mutterland der Sportwetten. Allerdings wurde die Reise auch in weniger als 102 Tagen zurückgelegt, es sind Reisen mit 89 und 92 Tagen dokumentiert.
Das Bild zeigt Taeping und Ariel bei ihrem Kopf-an-Kopf- Rennen:
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Nun zum Baufortschritt bei meinen zwei Schiffen:
Sehr flott geht es diesmal nicht vorwärts, der Maßstab 1: 260 kann ganz schön nerven. Es reichte gerade zu den Rümpfen, wobei Bug und Heck jeweils fertig sind, darüber hinaus Bugsprit, die Mannschaftstoiletten ( die brauchte ich zum Befestigen der Bordwände), die Hecktreppen und Steuerstände.
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P.s.: Ich sollte noch hinzufügen, daß ich als Grundlage für Taeping die Zeichnungen zur Foochow ( = Fuzhou) aus George F. Campbell's Buch "China Tea Clippers" verwende, für die Ariel fand ich einen Decksplan in David R. MacGregor's "Schnellsegler 1775- 1875.
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Guten Abend alle Anwesenden! "Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen"- das kommt mir in den Sinn, wenn ich den Baufortschritt von heute ansehe.... Immerhin, ich arbeite mich quer übers Deck der Taeping: Es entstanden einige "hatch covers", ein Ruheplätzchen für den Kapitän, ein Azimuthkompass ( ich wäre dankbar, wenn mir jemand erklären könnte, wozu der dient, ich weiß bloß, wie er ausschaut....), eine Ladeluke, ein Deckhaus, ein Spill, und zu guter Letzt ein Pumpspill für die Ankerkett sowie zwei von diesen "Fleischsaftbehältern"..........
Hallo anwesender Walter, The lazy bench - auch da. Was nimmst Du in Deinem kleinen Maßstab als Bullaugen? Die beiden Fässer mit Pökelfleisch haben auch ihren Platz gefunden und die Einlässe für die Ankerketten. Das wird!
Gruß
Jörg
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Danke für Deine optimistische Einschätzung, Jörg, ich hoffe, Du liegst richtig! Die kleinen Bauteile können einen verrückt machen, umso schöner ist es dann, wenn man am Abend wenigstens etwas herzeigen kann. Die Bullis sind 3 mm große Messingringe, ich sah mich außerstande, etwas anderes zu machen als einen Klecks himmelblaue Farbe hineinzusetzen, und die beiden Fleischbehälter sind gerade mal 5 mm hoch, aber ich darf mich nicht beklagen, ich wollte es ja so..... Ist schon seltsam, was man als Schiffsmodellbauer so alles unternimmt, bloß damit etwas entsteht, was es ja schon gibt, nur eben viel größer! Aber ich finde es sehr schön, hier in dieser Gemeinschaft von Verrückten sein zu dürfen, da fühlt man sich gleich nicht so allein.......und verrückt....!
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wird wieder ein richtig tolles Schiffchen! Super Details in diesem Maßstab.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Danke, Joachim, für Deine Zuversicht, ich hoffe, meine viel zu dicken Finger machen weiter mit! Als kleines "goody" zwischendurch, und als Kontrast zu den Bugscheisserchens der "Bellona"- Kompliment an Helling!- habe ich meine beiden privys-oder heisst es richtig "privies"?- mit Wasserpumpen versehen. Außerdem mußte ich die "lazy bench" neu anfertigen, so nimmt sie weniger Platz ein, der für den Mast gebraucht wird. Auch erfüllt sie jetzt ihre Funktion als skylight:
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Hallo Walter, hatte ich vergessen zu erwähnen. Bei den Pinkies war das Örtchen ganz hinten, wo der Überbau für das Ruder ist. Bei meinem nächsten Modell morgen habe ich auch mit Liebe diese Lokalität nachgebildet. Dein "Dampfer" ist wie immer sehr detailfreudig, feine Arbeit!
Der Englischlehrer sagt privies ist richtig, da ein Konsonant vor dem y steht.
Gruß Jörg
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Einen schönen guten Abend an Alle! Auf den Klipperschiffen der 1850/60/70er- Jahre findet man recht nette Maschinchen, Winschen und Ähnliches, die nicht nur den Seeleuten das Leben erleichtern, sondern vor allem dem Reeder Personalkosten sparen helfen sollten. Auf der Taeping entstanden heute zwei Winschen und die Pumpe. Letztere funktionierte per Kurbelwelle über drei Ansaugstutzen, ich gehe davon aus, daß die Kurbeln nur zum Anlaufen dienten, per Schwungrad sorgte man dann für einen gleichmäßigen Weiterlauf:
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