Die HMS Pegasus ist mein erstes Schiff das ich in der Bauweise angefangen habe zu bauen, vorher baute ich vorwiegend meine Schuhschachteln und Seeungeheuer. Nachdem ich den Baubericht der HMS Pegasus von Angarvater gesehen habe, wars vorbei und ich musste den Bausatz unbedingt haben und am 25. März 2011 hatte ich den Bausatz endlich in meinen Händen. Nachdem ich mir die Bauteile und die Pläne angeschaut habe, wurde mir doch etwas Mulmig dabei und ich war mir plötzlich etwas unsicher, ob ich das überhaupt auf die Reihe kriegen würde.
Da dies nun bereits der vierte Baubericht ist und der Bau bei der Zeitbeplankung angelangt ist, hatte ich eigentlich vor, beim heutigen Stand zu beginnen, so wird allerdings vieles hier, in diesem Forum fehlen. Ich werde deshalb nochmals von Anfang an beginnen und die Vorgeschichte im Schnelldurchlauf zu dokumentieren.
Nun kurz zur Geschichte :
Die HMS Pegasus war ein Schwesterschiff der HMS Fly. Beide gehörten zur sogenannten Swan Class, von der insgesamt 25 Schiffe zwischen 1766 und 1780 gebaut wurden. Die Pegasus wurde von Williams konstruiert und im Mai 1775 bei Sheerness Dockyard auf Kiel gelegt, am 27. Dezember 1776 erfolgte der Stapellauf. Die HMS Pegasus hatte nur eine sehr kurze Karriere, bereits im Oktober 1777 ging sie angeblich in einem Sturm vor Neufundland verloren.
LG Sergio
In der Werft : Avalon Eigenbau In Planung : Englische Galeone Revenge 1577
Modell: HMS Pegasus Hersteller: Victory Models (Amati) Modellnr.: 1300/05 Masstab: 1:64 Preis: € 300 bis € 410 ( je nach Händler ) Herstellungsjahr: 2011 Verfügbarkeit: in der Regel verfügbar Besonderheiten: Ätzteile, Kupferung
Fazit:
Ich bin begeistert von dem Bausatz, die Dokumentation ist sehr ausführlich und die deutsche Übersetzung ist keine unverständliche Maschinenübersetzung. Die vielen Ätzteile für die Verzierungen, sind ganz nach meinem Geschmack ( meine Malkünste, o je ). Die Holzteile sind sauber zugeschnitten und nicht verzogen, mit einer Ausnahme, die Holzteile auf dem letzten Bild, haben ein wenig Welligkeit, aber mit einer Wässerung und ansliessender Pressung, sollte das behoben werden können. Die Rundhölzer sind 1 A und das Plankenmaterial sieht auch vielversprechend aus. Die Jungfern und Blöcke sind akzeptabel ebenso die Grätings und Treppen. Die Drehbassen sind ok, einzig die Mündungsringe der 6 Pndr. Kanonen sind ein wenig grob geraten ( die Kanonen werden allerdings trotzdem ausgetauscht ). Das Beiboot ist aus Metall ( Zinn ) ist aber sauber gegossen und weisst feine Strukturen auf. Die Galionsfigur ist aus Resin und sehr sauber gefertigt. Alles in Allem, würde Ich sagen, sehr empfehlenswert.
LG Sergio
In der Werft : Avalon Eigenbau In Planung : Englische Galeone Revenge 1577
Das Spantengerüst ist sehr passgenau gearbeitet und die einzelnen Spanten mussten nur vereinzelt nachgefeilt werden. Einzig das Kielbrett hatte sich etwas verzogen, das konnte aber durch wässern und pressen wieder in Form gebracht werden. Beim Unterdeck mussten die Ausschnitte für die Spanten etwas erweitert werden, da sie stark klemmten.
Das Unterdeck will ich beplanken, da man doch durch die Grätings das Deck sehen kann und zur Übung wird eben einwenig mehr beplankt als notwendig.
Die Kalfaterung habe ich mit einem Eddingstift gemacht und die Planken gebündelt, daher gabs auch die entsprechende Schmiererei, beim Oberdeck sind die Kanten der Planken dann einzeln geschwärzt worden. ( Learnig by doing )
Auch die Methode der Dübelung, wurde beim Oberdeck etwas modifiziert Link Alles in Allem war es eine gute Übung für das Beplanken des Oberdecks
Das Kielbrett wurde entprechend angepasst, damit ich das Schiff auf einen Säulenständer montieren kann und die Schrauben dienen auch für die Stromzufuhr der Kajütenbeleuchtung Link
Beim Kiel und dem Vordersteven wurde die Sponung aufgezeichnet.
Das Fräsen der Sponung habe ich mangels einer Fräsmaschine, eben mit der Bohrmaschine gemacht, beim Vordersteven hätte mir eine Fräsmaschine sowieso nicht viel geholfen, da war eher ein ruhiges Händchen angebracht.
Die Sponung im Kiel, erwies sich später als für die Katz und ich musste einen neuen Kiel anfertigen.
Das straken der Spanten und das abfräsen des Kielbrettes achtern waren die nächsten unangenehmen Arbeitsschritte. Beim verleimen des Spantengerüstes gings dann bei Spant 2 voll in die Hosen, das blöde Ding klemmte und liess sich nicht in die Endposition bringen, natürlich erst bemerkt als der Leim schon fest eingetrocknet war.
Nach einer etwas gröberen Notamputation war er aber dann wieder draussen.
Der Neue Spant war schnell angefertigt und das Problem war behoben.
LG Sergio
In der Werft : Avalon Eigenbau In Planung : Englische Galeone Revenge 1577
Für die never ending story hier, könnt ihr Euch bei Oli bedanken
Für die Kalfaterung habe ich mir einen anderen (etwas älteren) Edding Stift besorgt und die Kanten der Planken einzeln geschwärzt, von den einen oder anderen Schmiererein mal abgesehen, fiel die Kalfaterung dies mal viel feiner aus, als beim Unterdeck.
Nach dem System sollte das Deck beplankt werden.
Aber irgendwie bin ich aus dem Takt geraten und die Beplankung sah so aus.
Also runter mit dem Schrott, leider war das Deck danach auch runter.
Nach etwas in Geduld üben und auf das Material wartend, gings danach ziemlich schnell und die neue Deckshälfte war angefertigt.
Da ich mir nicht mehr sicher war, ob das Beplankungsmaterial noch für alle Decks reicht, kam mir der Gedanke die Kajüte mit einem Schachbrettboden zu versehen. Link
Ob diese Aktion den Materialverlust kompensieren wird, weiss ich noch nicht, da die beiden weiteren Decks noch nicht beplankt sind, aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Was nun noch fehlte, waren die Dübelungen der Planken, hier beschrieben.
Am Schluss wurden die beiden Deckshälften in das Spantengerüst eingepasst und verleimt.
LG Sergio
In der Werft : Avalon Eigenbau In Planung : Englische Galeone Revenge 1577
Im Bauplan der Pegasus ist das ganze Oberdeck vom Bug bis zum Heck durchgängig offen und nirgends ein Schott vorgesehen, da ich aber unbedingt eins haben wollte, aber nicht so recht wusste wie so ein Ding aussah, habe ich mich mal im AOTS der HMS Pandora schlau gemacht.
Da ich mich aber nicht getraut habe die achteren Spanten entsprechend zu ändern, habe ich schlichtweg keinen Platz um die Kajüte der Pegasus mit zwei Schotts und den beiden Kammern vor der Heckkabine auszurüsten, somit bleibts bei einem Schott.
Das Schott habe ich mir in etwa so vorgestellt ( hier der Einfachheit ohne die seitlichen Abschrägungen dargestellt )
Und das Schott musste genau unter den Decksbalken Nr 10 zu liegen kommen, nicht davor und auch nicht dahinter. Der Decksbalken vom Bausatz war dafür völlig ungeeignet. Also mach Neu das Ding.
Da das Schott die gleiche Dicke wie der Decksbalken haben sollte, ist Schichtbauweise angesgt.
Hier sieht man den Kern des Schottes, mit bereits eingesetzen Plexiglasfenstern.
Am Schluss sind die Holzteile eingeölt und die Türen mit den Beschägen versehen worden. Die Innenseite habe ich mir erlaubt etwas einfacher zu gestalten.
Noch zwei Bilder mit aufgesetztem Deck darüber.
LG Sergio
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Solange der Pott noch überall frei zugänglich war, gings an die Beleuchtung der Kajüte. Die Stromzufuhr ist hier beschrieben.
Als erstes wurden die Platinen mit den Vorschaltwiderständen der LED's vorgefertigt.
So lassen sich die Baugruppen viel einfacher einbauen und die Verdrahtung an den Platinen sind nur noch 2 Kabel.
Danach wurden alle Löcher für die LED's und die Kabeldurchführungen gebohrt und der ganze Krimkram's verdrahtet.
Die hässlichen Kabel, liess ich einfach hinter zusätzlichen Wänden verschwinden.
Die mussten nur noch an den entsprechenden Stellen gebohrt werden, damit es werde Licht, auch in der Kajüte.
Der Bausatz sieht 6 Riemenpforten pro Seite vor, es sollten aber deren acht sein. Ein bisschen im WWW gesurft und dann war klar, wo noch weitere Öffnungen plaziert werden müssen.
Danach konnten die vorderen Teile des Schanzkleides erst gewässert und dann grob gebogen werden, dazu habe ich die Teile an Dosen fixiert trocknen lassen.
Die definitive Anpassung erfolgte am Schiff unter wässern und in Form bringen mit einem heissen Plankenbieger, auch meine Finger hatten was davon.
Beim hinteren Teil des Schanzkleides, mussten im Bereich der Seitentaschen Öffungen für die Beleuchtung eingearbeitet werden.
So langsam bekam die Pegasus Ähnlichkeit mit einem Schiff, aber der grösste Ärger sollte erst noch kommen, meine Horrorarbeit die Rumpfbeplankung. Die Beplankung besteht aus 5 mm breiten und 2 mm dicken Lindenleisten. Das Gewurstel lief folgendermassen ab :
1. Wässern der Planken 20 Min. in warmen Wasser 2. Formen und Fixieren der Planken am Rumpf mit dem Plankenbieger (abwechselnd Steuer- / Backbordseitig) 3. Trocknen der fixierten Planken am Rumpf 60 Min. 4. Ablösen der Planken und vorbereiten zum Verleimen (Ponal Express) 5. Verleimen und Fixieren der Planken am Rumpf 6. Trocknungsphase der Klebestellen 20 Min. Anschliessend entfernen aller Stecknadeln und säubern der Klebestellen
Das ganze machte am Anfang noch einen passabeln Eindruck.
Aber am Schluss hatte einen Zeppelintouch vom Feinsten das war deshalb, weil die Planken regelrecht über sie Spanten gespannt habe und das Straken war wohl auch nicht das gelbe vom Ei gewesen. Ich hätte den Kahn verbrennen können.
Aber dann habe ich das hier gesehen und das Teil war echt die Rettung aus dem ganzen Schlamassel.
Nach einer Schleiforgie war der Rumpf so, wie ich gerne von Anfang gehabt hätte, nun gings ans Spachteln.
Nochmals über eine sehr staubige Schleiforgie.......
und dann war noch eine Mordsdelle auf der Backbordseite, die mit dick aufgetragenem Spachtel korrigiert werden musste.
Die erste Planke der Zweitbeplankung wurde noch angebracht, dann war Schicht im Schacht, ich hatte einfach die Schnauze voll von der Plankerei. Ich musste mir eine etwas kreativere Arbeit suchen, die mir mal wieder Spass machen würde.
LG Sergio
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Nun wird's bescheuert, scheinbar habe ich von der Plankerei einen Dachschaden erlitten.
Denn als nächstes musste ein Ofen auf den Kahn.
Der Kamin hat mir aber nicht so recht gefallen, also wech damit.
Ein paar Griffe für die Klappen, Türen und Abdeckungen mussten auch noch dran.
Und am Schluss noch den Kondensator.
Der Ofen wird seinen Platz zwischen der Beting erhalten.
Da der Smutje nun versorgt ist, sollte der Alte auch noch seinen Krimskram bekommen.
Nun hat er seinen Schiffschronographen kombiniert mit Schlagseitenanzeiger in Form einer Standuhr erhalten.
Da seine Lordschaft mit der Kuckucksuhr noch nicht zufrieden war, baute ich ihm noch einen Sekretär.
Und wenn der eingeölt ist, passt er bestens zur Holztäfelung der Kajüte. Als nächstes war Billy Bones Truhe an der Reihe.
Der Alte ist echt mit nichts zufrieden und will immer noch mehr.
Mit dem Ding bin ich von der Grösse her, an meine Grenzen gestossen, wie ich fesstellen muste.
Aye, aye Sir, ich weiss der kuschelige Bettinhalt fehlt noch, ich eile Sir, ich eile
Wie meinen, Mylord, ah, ist nicht so strahlend Weiss.....aye Sir, den Nachttopf werde ich auch noch bringen, wenn der Smutje fertig ist mit kochen.
Bitte Mylord, da iss er.
Die Schiffglocke aus dem Bausatz ist ein echt schräges Ding, musste ich auch gleich ändern.
Das perfekte Ding für einen Weihnachtsbaum
Aber wozu habe ich mir den Drechselbank zugelegt, genau für solche Fälle, ok auch für die Masten und Stengen usw.
So liebe Werftgemeinde, ich hoffe, der Blick in den Abgrund des Wahnsinns hat Euch ein wenig gefallen, nun wird's wieder Ernst, die Zweitbeplankung steht an.
LG Sergio
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Dies ist nun vorübergehnd der letzte Eintrag ins Baulog, dann ist der Baubericht auf dem selben Stand wie der Bau. Der Bausatz sieht für die Zweitbeplankung Nussbaumleisen (4 mm breit / 1 mm dick) vor, mit anderen Worten, ich darf noch mehr von den blöden Leisten anbringen, als bei der Erstbeplankung.
Da ich keinen Bock habe, diese Arbeit wieder alleine zu machen, wurde kurzerhand eine Abteilung Marineinfanteristen angefordert.
Der Satz besteht aus : 32 Stk. Geschützmannschaften 24 Stk. Matrosen 24 Stk. Marineinfanteristen 2 x 4 Stk. Kanonen mit Lafetten in zwei Grössen in M 1:72
Nun zum beplanken scheint mir der Haufen untauglich, versteht sich nur aufs Waffenhantieren. Mach ichs eben wieder selber. Nun denn, lasset die Spiele beginnen.
Die erste Plankenreihe unter den Geschützpforten dient als Ausgangslange, dort wird später die erste Reihe des 3 teiligen Barkholz zu liegen kommen. Bei der Zweitbeplankung, gehe ich in etwa den gleich Schritten vor wie bei der Erstbeplankung, also erst wässern und dann am Rumpf mit dem Plankenbieger formen, fixieren und dann mit Ponal Express verleimen, nur achte ich diesmal, dass kein Zug auf die Planken kommt, die werden so lange geformt, dass sie locker aufliegen.
Ganz ohne Schnitzer lief auch diese Aktion nicht ab, die Butten sind nicht so, wie sie sein sollten, aber das ist mir wurscht, die verschwinden sowieso unter der Kupferung, vorausgesetzt ich kriege die auf die Reihe.
So nun ist der Baubericht hier auch drinne ich hoffe, er macht Euch in der verkürzten, etwas wortkargen Variante trotzdem etwas Spass.
LG
Sergio
In der Werft : Avalon Eigenbau In Planung : Englische Galeone Revenge 1577
Seit ich die 2 Planke der Zweitbeplankung gesetzt habe, sind Sage und Schreibe 55 Tage vergangen, aber nun ist es vollbracht und ich habe fertig , na ja, wenigstens das, was unter dem Schanzkleid liegt.
3 Butten hats trotzdem gebraucht ( nicht gerade Originalgetreu gemacht, aber was solls )
Hatte latürnich mal wieder kein Nussbaumholz am Lager, aber Kirsche tuts auch und unter der Kuperung sieht's keiner mehr. Als nächstes wir der Achtersteven eingepasst, dafür ist wieder mal eine Scheiforgie fällig. Den richtigen Kiel werde ich auch noch montieren, aber vorerst benötige ich den Hilfskiel noch, um den Kahn in meinen Kielhalter zu spannen.
Ich bin echt froh, dass die gröbste Plankerei hinter mir liegt, den Rest innen und aussen noch zu planken, wird ein Klacks sein....hoffe ich zumindest.
LG Sergio
In der Werft : Avalon Eigenbau In Planung : Englische Galeone Revenge 1577
bin leider erst jetzt dazu gekommen, Deinen Bericht zu lesen. Aber das wird ein sehr schönes Schiffchen, auch der Bausatz sieht gut aus. Und die Kabine. Weiter bitte, ich freu mich schon!
Sehr schöner Bericht und die Kabineneinrichtung! Das mit der Beleuchtung finde ich auch toll, leider bin ich als Elektriker ne totale Flöte. Da müßte ich mich wohl erst mal schlau machen, bevor ich an so was denke. Auch der Bausatz macht einen guten Eindruck. Wenn ich da an die Vasa denke-kann mann eigentlich nicht bedingungslos weiterempfehlen. War übrigens auch von Krick. Also bitte mehr davon.