die Frage ist, ob es ein klares WEISS war... die Briten präferierten z.B. an der HMY Victoia and Albert I und II ein helles Cremegelb, das wegen des herabfallenden Rußes gewiß pflegeleichter war. Ich würde es in die Nähe des Eieschalentons der alten Bundesbahnlacke stellen - um genau zu sein: RAL 1015 "Hellelfenbein". Alles andre kommt mir (auf meinem Röhrenmonitor!!!) zu ocker oder "zitronig" vor: http://de.wikipedia.org/wiki/RAL-Farbe#Gelb_und_Beige
Hier ein paar bildliche Eindrücke aus dem NMM:
L0377-004.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)L0377-003.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Das kalte Weiß der Beibootsinnenseiten gibt einen guten Gegenton ab, der Dir die Beurteilung erleichtern sollte. Hoffe ich man..
kurz und knackig, die Variante mit dem Fake-Batteriestreifen wäre meine Wahl. Hier http://amerami.perso.sfr.fr/lettres_infos/roux.htm , ganz unten, ist noch eine farbige Abbildung des Schiffes von Francois Roux. Leider ist die Möglichkeit das Bild zu vergrößern gerade bei diesem nicht, oder momentan nicht aktiv.
Danke für den Link. Die kolorierte Fassung ist nicht so detailliert wie die Lithographie, die ich oben gezeigt habe. Letztere in größer Auflösung zeigt u.a. die deckellose Stückpforte auf dem Vorschiff oberhalb des gefakten Stückpfortenbandes und liefert damit m.E. den Beweis dafür, dass Roux schon wusste, dass das Schiff kein gedeckten Batteriedeck hatte. Zu etwas anderem. Ich bevorzuge gräuliche (also eher graue) Decks, so wie sie sich tatsächlich präsentierten. Ich möchte das für die Sphinx übernehmen. Aber das stellt vor Probleme. Gibt es Holz, dass auch im Maßstab 1:75 noch aussieht wie ergrautes Teak? Oder muss ich lackieren? Wie aber verlegt man ein Deck mit lackierten Hölzern, die man anschließend nicht mehr schleifen kann? Was wird aus der Kalfaterung? Hat jemand Tipps oder Erfahrungen? Danke. Schmidt
Bezüglich Deiner Sphinx erlaube ich mir folgende Anmerkungen loszuwerden, die es Dir wahrscheinlich möglich macht mit diesem hochinteressanten Schiff sehr gründlich und solide Fuß zu fassen. Nun erkennt man an Deinem erworbenen Modell die Handschrift eines Modellbauers der möglicherweise schon lange nicht mehr unter uns weilt.Der hat sicherlich seine ihm damals verfügbaren Unterlagen so gut es ging genutzt.Der Plan vom MUSEES DE LA MARINE von 1961 im M 1:100 (gezeichnet von M.C.2.4.61) als Ein-Blatt Plan plus zwei Fotos mit äußerst magerer Detaillierung haben wohl genügen müssen. Das erlaubt sicherlich eine andere Betrachtungsweise dieses Modelles und auch eine ver- mehrte Toleranz dem Modellbauer gegenüber hinsichtlich erkennbarer Defizite!
Die Fragen richten sich nun an den Modellbauer Schmidt der sehr überzeugend wahre Sysyphus-Arbeit gemeistert hat wie wir alle durchaus wahr genommen haben,wie es denn nun weitergeht ob ein zu Vavorisierender Neubau ansteht und in welchem Maßstab der erfolgen soll? Für Modellbauer dieses Forums will ich gerne die "Identitätsmaße"der SPHINX zudem reingeben falls der eine oder andere sich für kommende Schmidt-Bauberichte des 1.französischen "Kriegs-Dampfschiffes" schon zum Einstieg rüsten will!
Erbauer: Marinewerft Rochefort durch Marine-Ing. M.Hubert Stapellauf: 31.8.1829 Schicksal: 1845 untergegangen Maschine: Zweizylinder-Niederdruck-Balanzier Dampfmaschine 16o Ps auf zwei Schaufelräder von 5,94 m Durchmesser Länge CWL : 46,25 m Erbauer: Maschinenbau-Werkstatt der Werft Fawcett Liverpool GB Breite SPT : 8,15 m Breite ü.Radkasten : 14,00 m
Tiefgang : 3,33 m Deplacement : 777 Tonnes " Verdrängung auf dem Holz " resp."Einsatzverdrängung"? Segelfläche : 747 qm 1.Armierung: 24 Pf.Carronaden + Lange 24 Pf.Vorderlader Quelle: Toudouze Georges HISTOIRE DE LA MARINE Paris o.J.
Weiter geht`s
1.steht eine Beschaffung aus dem Marine-Archiv in Vincennes an die sicherlich die Originalpläne haben ? 2.hat eine Durchforstung im " Atlas Genie du Maritime " (eine gewaltige Detailfülle zum herunterladen) auch zur Sphinx passend , stattgefunden ? 3.gibt es in französischen Partnerforen für den Modellbau schon gut erschlossenes Material zu diesem Schiff oder gar neue Publikationen? 4. willst du dir den Reprint Album von Morel Fatio bei einem Verlag in Douarnenez organisieren der die beste zeitgenössische ikonographische Quelle der franz.Marine jener Zeit darstellt ? jetzt reicht es aber wirklich !!!!
Was letztlich die Bemalung deines Modelles betrifft hat der Modellbauer nicht fabuliert sondern sich präzise an einem Wasserlinienmodell orientiert das im Museum in Paris steht und sich im Toudouze samt zweier Modellaufnahmen der Dampfmaschine auf Seite 358 Bd.II wiederfindet.An den aufgeklappten Revisions-klappen an deinem Modell - Radkasten ist auch die Farbe richtig wiedergegeben die am Museumsmodell dran ist. Was das Aquarell der Sphinx mit dem Obelisken-Leichter hinten dran angeht, ist dies nicht zeitgenössisch sondern vom Admiral Paris für sein Werk "Souveniers......" 188o von Francois Geoffroi Roux (21.1o.1811 - 30.9.1882) gemalt,in Auftrag gegeben worden.Ich gehe zwingend davon aus ,das diesem genealogisch letzten Vertreter der Marine- Maler-Dynastie Roux und dem Herrn Admiral Paris die Anstrichs-Vorschriften der französischen Marine von 1832/33 präzise bekannt gewesen sind und daher als authentisch gelten können.Die überwältigend Fülle an weißen Pfortengängen bei Kriegs,-u.Handelsschiffen kann man sich auch in der Publikation des Peabody Museums , Salem USA 1978 anschauen wo es unter dem Titel " THE ARTFUL ROUX erschienen ist , enthält aber überwiegend amerikanische Schiffe .
Mit den besten Grüßen und auf wiederum gutes gelingen Peter
Vielen Dank für den eingehenden Kommentar. Ich versuche ein paar Punkte zu klären. 1. Vielen Dank für den Hinweis auf die Herkunft der Roux'schen Zeichnung. Das hatte ich übersehen. Dieser Roux war also nicht Augenzeuge. In der Zwischenzeit habe ich allerdings eine weitere Darstellung mit gemalten Stückpforten gefunden und werde daran wohl auch festhalten. 2. Ich tue, was ich kann, um das Modell den heute zugänglichen Plänen so ähnlich wie möglich zu machen, denke aber definitiv nicht an einen kompletten Neuaufbau. Ich weiß, es ist ein Elend: Man beginnt mit kleinen Korrekturen, und dann wird es doch eine Generalüberholung. Aber ich mache das eben gerne, mich mit einer Vorgängerarbeit derart auseinanderzusetzen. Ob es wirklich Zeit spart, wer weiß. Doch dies hier ist ein Hobby, da regiert das Lustprinzip.
Bevor ich wieder zu einer längeren Dienstreise aufbrechen muss, hier noch kleine "Fortschritte": Jemand hatte bezweifelt, dass ich murkse. Hier weitere Beweise:
Hier wird jetzt der Murks mit einer Schicht Spachtelmasse camoufliert:
Und nach dem Schleifen sieht es so aus:
Ich glaube, ich hatte vergessen zu erwähnen, dass ich das Schanzkleid im vorderen Bereich noch einmal neu angestückert hatte, weil es zu "gerade" stand und nicht "kelchfömig" den Rumpfspanten folgte. Daher muss hier auch von außen gespachtelt werden.
Schanzkleidstützen aus Restholzstückchen, spachteln, schleifen....alles ganz normal. Du kannst Dich gerne weiter bemühen, mich vom Gegenteil zu überzeugen, aber ich habe da immer noch kein Murksen erkennen können. Außerdem, am Ende zählt eh nur das Ergebnis und was das angeht, wissen wir, dass wir da bei Dir mit einem hervorragenden rechnen können.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
He Schmidt Das schaut ja noch aus wie frisch von der Mülltonne. Das kommt mir irgendwie bekannt vor. Wäre ich nicht schon einmal eines Besseren belehrt worden, würde ich in diesen Baubericht wohl nie mehr hereinschauen. Aber so bleib ich immer dabei.
Auch dieser Restaurationsbericht von "Herrn Schmidt" liest sich wieder wie ein Bestsellerkrimi: Mit halben Schiffsleichen, die wieder zum Leben erweckt werden, Phoenix aus der Asche, usw., usw. ...; ich freue mich jetzt schon auf das glückliche Ende!
Zurück aus China, bin ich in die Werkstatt getigert. Wisst Ihr, wie schwierig es ist, ein komplexes Deck IN ein Schanzkleid einzupassen? Ihr wisst es. Ich jetzt auch:
Mann! Hier was feilen, da was feilen. Passtnichtpasstnichtpasstnicht.... Und dann hat man plötzlich irgendwo viel zu viel weggenommen. Na ja. Irgendwie ist es gegangen. Leider muss ich stückeln. Das neue Deck besteht aus 1,5 mm Flugzeug-Birkensperrholz. Ich habe die Oberseiten der Spanten mühsamst zur gleichen Balkenbucht geschliffen, darauf sollte das Deck ganz gut zu liegen kommen. Es hat allerdings einige Spannung und ich überlege noch, wie ich es befestigen soll. Es soll ja außerhalb des Rumpfes beplankt werden. Vielleicht spare ich an den Rändern ein paar Planken aus und setze dort Schrauben ein, die mit Planken verdeckt werden. Klingt wie einer dieser genialen Pläne, die sich dann überraschenderweise nicht verwirklichen lassen...
Ich musste übrigens stückern:
In dieser Phase eines Baus versuche ich immer darüber nachzudenken, wie sich alles zusammenfügen und was ich in welcher Reihenfolge tun muss, um mir nicht den Zugang zu bestimmten Teilen oder Bereichen zuzubauen. Sicher sinnvoll, schon jetzt den späteren Einbau der Radkästen zu bedenken. Auch hier muss jetzt einiges " aufeinander zu geschliffen" werden.
Und noch ein Bild als Schlussstrich unter die Jetlag-getönte Arbeit des WE. Fragmente des alten Decks helfen hier dabei, die Positionen für Grätings, Oberlichte, Masten etc. zu finden:
Hallo Schmidt Die Decksfragmente erinnern mich irgendwie an die Schriftrollen von Qumran. Wie auch immer, was da jetzt schon zu sehen ist, macht mich zuversichtlich.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Burkhard... da hast du dir ja wieder ganz schön viel Baustelle ins Haus geholt. Sicherlich ist eine solche Restauration eine ganz andere Aufgabe als ein Neubau "auf der grünen Wiese". Alleine das gezielte Auseinanderpflücken und gezielte Zerstörung ohne "Kollateralschäden" stelle ich mir schwierig vor (vor allem wenn man nicht weiß, wie was im inneren aussieht.) Wer weiß - vielleicht findest du eines Tages mal die Diamanten der Frau des Erbauers in einem solchen Schiff :-)
Aber du hast ja schon gezeigt, daß du weißt, was du da tust.
Mir persönlich würde der "weiße" Radkasten rein optisch am besten gefallen - sieht irgendwie ein bisschen kriegerischer, agressiver, schneller aus. Ist das "Weiß" aber nicht Weiß sondern tatsächlich Elfenbeinfarben, gefiele mir demgegenüber der schwarz gestrichene Radkasten besser (die Farbe des Elfenbeins macht auf mich einen eher weichen, sanften, nicht kriegerischen Eindruck).
Zum Deck: Ich habe Birkensperrholz bislang nur im Flugmodellbau verarbeitet. Dort habe ich festgestellt, dass man es in engen Grenzen nach langem wässern schon etwas biegen kann. Versuchs doch mal... je weniger Spannung du da drin hast, desto besser. Wenn du nicht nageln oder schrauben willst kannst du eine Verklebung mit Epoxydharz versuchen. Bei meinen Fliegern hat das immer hervorragend gehalten (und die Modelle wurden manchmal ganz schön gebeutelt).
Danke für die Kommentare und Tipps! Von dem Plan, das Deck außerhalb des Rumpfes zu beplanken, habe ich mich bereits leise weinend verabschiedet. Zu heikel. Ich werde jetzt den Antrieb restaurieren und dann das Sperrholzdeck mit Schrauben befestigen, die zugleich als Stellschrauben dienen sollen, um gerade Fluchtlinien des Decks zu garantieren. Mal sehen, ob das klappt. Und dann wird am lebenden Objekt geplankt. Haben andere auch geschafft.
Gesagt, getan. Ich hab's mal (provisorisch) versucht. Die Schrauben stammen von Märklin und dienten in einem anderen Leben und einer anderen Welt dazu, Schienen anzuschrauben.
Wenn das Deck dergestalt angeschraubt ist, werden sich die Schanzkleider vor ihrer Innenverplankung auch noch einmal (mit etwas Spachtelmasse) fluchten lassen. Auch Soalten zwischen Deck und Rumpf können geschlossen werden.
Des weiteren Stellproben für die Aufbauten und Masten: