Danke Christian, werdemal herumprobieren. Ölfarbe würde ich aber jetzt schon mal auschließen, dauert mir zu lange
Zitat OK! Ihr habt Recht! Es ist komplizierter als ich dachte. Dennoch ist es wahrscheinlicher wenn die Gallerie zurückgesetzt war, aber nicht umbedingt 100% sicher. Ihr habt Recht, es ist tatsächlich komplzierter.
Erstmal vorneweg, ich möchte nicht irgendeinen Bauzustand darstellen, sondern ein Modell aufgrund des vorhandenen Materials. Dazu zähle ich aber auch Planmaterial das auftaucht, so wie das von hms. Ich grübel immer noch, der Plan der Hannibal hat mich nochmal stark ins Wanken gebracht. Liegt wahrscheinlich daran das ich auch dazu tendiere eher mich eher an Originalmaterial zu halten. Konflikt besteht darin das ich das Buch sowie die Pläne für sehr gut recherchiert halte. Ich bin nicht mehr so schlüssig...schau ma mal.
Vielleicht hat's ja jetzt manchen genervt, ich fand diese hartnäckige Diskussion so im Nachhinein interessant
Ich bekomme die Diskussion um das eingerückte Quarterdeckscreen erst jetzt mit, daher die späte Anmerkung: Erstens gilt die obere, nach innen gewölbte, meist mit Ornamenten versehene Galerieabdeckung schon als Hinweis dafür, dass dieses Screen (sprich: Galerieabschluss mit Fenstern) nach innenbords versetzt sein musste; zweitens ist die in Franklins Buch (Navy Board Ship Models, S.166) dargestellte Abbildung eines 1740er Schiffes 4. Ranges seiner Meinung nach das Originalmodell der 1790er Leopard, da wichtige Details am Modell mit den vorhandenen Plänen der Portland Klasse 4. Ranges (1770-1790 übereinstimmen. Im gleichen Buch ist zudem eine farbige Nahaufnahme des Heckspiegels der Leopard zu finden, das die eingerückte Fensterfront eindeutig zeigt. Beweisend ist schließlich der von hms eingestellte Originalplan des NMM. Falls gewünscht, Jürgen, schicke ich Dir gerne eine Kopie der Bilder vom zeitgenöss. Modell aus Franklins Buch..
Wobei man natürlich beachte muß, das das erstklassige Buch von John Franklin bereits aus dem Jahr 1989 stammt und Franklin nur von der Möglichkeit spricht, dass das Modell eines Schiffes eines vierten Ranges im Pitt-Rivers Museum in Oxford die Leopard von 1790 ist. Aber das Museum selbst ist von der ehemaligen Datierung "4th rate of 52 guns, Circa 1740" auf Franklins vermutete Identifizierung als "The Leopard, 1790" umgeschwenkt. Grund dafür war ein Zettel, der im Inneren des Modells gefunden wurde und auf dem stand: "This moddle was made by Geo Stockwell at Sheerness in the year of our Lord 1787 in the 56 year of his age."
Im Museum kann man sich über eine Vielzahl von Schwenks virtuell umsehen. Das Schiff steht aber nicht im unmittelbaren Blickwinkel, man kann es lediglich hier aus der Ferne erkennen.
Ein Vergleich des Gunport-Arrangement zeigt aber auf dem Quarterdeck am Pitt-Rivers Modell der "Leopard" lediglich 2 Öffnungen, am NMM Plan sind es deren 3.
Franklin bemerkt auch, dass sich Modell und Plan in den Schnitzereien total unterscheiden - Ausnahme sind die geschnitzen Leoparden an den trail boards des Galions
Also lieber Jürgen, dann weißt Du ja, wo der nächste Urlaub hingeht...
Aber was ich gar nicht verstehe, warum Winfield, der sich mit dem Schiff ja sehr intensiv beschäftigt hat, zu einer anderen Darstellung des Hecks gekommen ist? Sind das neuere Erkenntnisse, die die Forschung ergeben hat? Wie gesagt, ich besitzte das Buch leider nicht.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Ich würde 4 Argumente nennen. Erstes Argument: Tiefere Gallerien waren üblicher. Also ist die Wahrscheinlichkeit grösser dass die Galleriewand weiter hinten stand. Zweites Argument: Die Gallerie ist perspektivisch so gezeichnet dass sie tiefer wirkt. Also würde ich behaupten dass man versucht hat zu zeigen dass sie weiter hinten als die Seitentaschenfenster rechts und links war. Drittes Argument: Der Plan der Klasse zeigt eindeutlich dass die Galleriewand weiter hinten als der Spiegel steht. Viertes Argument (von Achilles): Gallerieabdeckung oben mit Schmuck! Alle diese Argumente sind gut, aber keines gibt einem eine wirklich 100% Sicherheit. Oder anders ausgedrückt ist es ziemlich sicher dass die Gallerie nach innen versetzt war, aber richtig 100% sicher werden wir da nie sein. Ausserdem noch eine kleine Anmerkung: Es gibt keine Argumente dafür dass sie nicht nach innen versetzt war ausser dass es in seltenen Fällen bei manchen Schiffen vorkam. lg hms
Also erstmal vielen Dank für die Mühe die ihr euch macht. Selbstverständlich bin ich immer sehr froh Infomaterial zu bekommen Ihr macht es einem aber nicht leicht , ich hab schon schlaflose Nächte wegen der ganzen Grübelei . Ihr habt jetzt ja genug Argumente gebracht die eigentlich mehr für einen Versatz spechen. Als ein weieres Argumente für den Versatz nach innen könnte hinzukommen, jedenfalls bei der Leopard, das der Balkon wahrscheinlich ausschließlich durch eine Tür in der Fensterfront zugänglich gewesen sein müsste, da der Versatz (wenn denn einer war ) relativ gering ausgefallen ist. In diesem Fall ist die Neigung der Galeriestützen doch sehr stark. Dies ist jetzt aber eine reine Annahme meinerseits. Also wird es darauf hinauslaufen dass die Stützen gekappt werden und eine Fensterfront mit einem leichten Versatz nach innen (wie im Plan der Hanibal) dort ihren Platz findet. Dabei würde auch gleich die extreme Neigung korrigiert werden.
ZitatAlso lieber Jürgen, dann weißt Du ja, wo der nächste Urlaub hingeht...
Nichts lieber als das Alexander, aber mein urlaub wird wohl diese Jahr noch hier hineinfliesen Forum.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Nochmals vielen Dank für die Mühe und die vielen Infos die während der Diskussion zusammengetragen wurden
So nun aber mal wieder etwas Praxis nach der vielen Theorie.
Hab mich der Bemalung der Barkhölzer gewidmet. Nach den Hinweisen von Mark (auf MSW) und Christian hier ist dies dabei herausgekommen. Habe die Farbe so gut es ging von den Barkhölzern abgeschliffen und dann mit schwarzer Beize von Clou wieder gestrichen. Der Vorteil das die Maserung und auch die Stöße der einzelnen Holzleisten nun wieder besser zu sehen sind sieht man in der Realität sehr gut. Auf den Bildern kommt dies leider nicht mal ansatzweise rüber. Hier trotzdem mal ein paar Bilder Bolitho-01.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Bolitho-02.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Bolitho-03.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie schon gesagt, auf den Bildern ist es nicht so richtig zu erkennen aber in der Realität sieht es jetzt um Welten besser aus. War zwar ne Heidenarbeit, hat sich aus meiner Sicht aber auf jeden Fall gelohnt.
@Anobium Punctatum; Christian, woran erkennt man denn an den Originalzeichnungen den Zustand "geplant" und "gebaut"? Vielleicht stehts im Text, leider sind die Scans sehr klein und werden beim Vergrößern unscharf, ich kanns nicht entziffern.
ZitatAber was ich gar nicht verstehe, warum Winfield, der sich mit dem Schiff ja sehr intensiv beschäftigt hat, zu einer anderen Darstellung des Hecks gekommen ist? Sind das neuere Erkenntnisse, die die Forschung ergeben hat? Wie gesagt, ich besitzte das Buch leider nicht.
Die Pläne selbst sind nicht von Winfield sondern von McKay. Es ist schon länger seit ich das Buch gelesen habe, aber sehr viel Raum nimmt die Leopard darin eigentlich nicht ein.
ZitatWie schon gesagt, auf den Bildern ist es nicht so richtig zu erkennen aber in der Realität sieht es jetzt um Welten besser aus.
Auf den Bildern mit den Lichtreflexionen erkennt man das Muster recht gut. Man kann jedenfalls erahnen was du meinst
ein ziemlich sicheres Kennzeichen für einen Entwurfsplan ist, dass er für mehrere Schiffe einer Klasse oder sogar die ganze Schiffsklasse gilt. Bei den Plänen, die nur für ein Schiff gelten wird es dann schwierig. Meistens benötigt man weitere Infos ob es sich um einen überarbeiteten Entwurf oder einen As Built handelt. Da diese Pläne die Besonderheiten eines einzelnen Schiffs angeben sind sie den anderen Plänen vorzuziehen. Bei der HMS Fly ist es z.B. ein AsBuilt Plan.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Normalerweise wollte ich erst noch mehr beplanken. Nun aber halt ein kleines Update
Hab mich der Beplankung oberhalb der Barkhölzer gewidmet, jedenfalls auf einer Seite. Hierbei sind mir einige Unzulänglichkeiten in die Quere gekommen die haupsächlich auf meine mangelnde Erfahrung zurückzuführen sind die ich mit der gewählten Bauweise habe. Während des Beplankens musste ich am Rumpf kräftig nacharbeiten. Alles 100 Prozentig zu korrigieren ist mir aber nicht gelungen. Hier ein paar Bilder.
Ein bisschen schleifen muss ich noch, viel besser wirds aber nicht mehr Das hier gibt die Übungsseite. Die andere Seite wird dann hoffentlich die Ausstellungsseite
Hat das SPantgerüst nicht gestrakt? Oder welches Problem hattest Du?
Auf den Bildern ist von Deinen Problemen jedenfalls nichts zu sehen.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
ZitatHat das SPantgerüst nicht gestrakt? Oder welches Problem hattest Du?
Ich versuchs mal zu erklären, hoffentlich bring ich es verständlich rüber. Aufgrund der vielen massiven Querstreben die die Geschützöffnungen eingrenzen war ich der Meinung den richtigen Rumpfverlauf exakt bestimmt zu haben. Aber gerade über und unter den Geschützpforten (bei fast jeder) hatte ich leichte Erhöhungen die kaum sichtbar bzw. fühlbar waren. Dies ist mir dann erst während des Beplankens aufgefallen da ich einen welligen Verlauf bekam. Musste teilweise die Planken wieder entfernen und stark nacharbeiten. Hätte ich die restlichen Öffnungen zwischen den Geschützpforten noch geschlossen wäre dies gleich aufgefallen. Werde dies wahrscheinlich am Rest noch nachholen. Dem der schon öfters Rümpfe gebaut hat ist das bestimmt gleich in den Sinn gekommen als er meine Konstruktion gesehen hat, mir halt nicht. Laerning by doing heißt das glaub ich
Ich habe noch nie ein Modell dieser Bauweise gebaut - und mir wäre das garantiert auch so passiert. Daher: Gut das du das Problem hier mal angesprochen hast! Was man auf den Bilder hier aber sehen kann, sieht prima aus!
Ich abonniere diesen Thread gleich mal, denn ich habe das Gefühl: Das wird was (das Schiff und der Thread)!
Betrachte dich also als "unter Beobachtung" (ich lerne gerne mit) :-)