wir sind heute vielleicht etwas zu sehr "safe" in der Gedankenwelt. Der Film zeigt ja wie es funktioniert. Auch das Übersetzen der netten Damen in die Boote würde heute jeder "Sicherheitsfachkraft das Blut in den Adern sieden oder gefrieren lassen.
Mir geht es da gar nicht um die Sicherheit sondern um die "humane Logistik".
Beim ersten Versuch sieht man, wie die Mädels beim Übersteigen stolpern. Da laufen dann sofort die Nachfolgenden auf. Über die Geschütze drüber ist unter Deck auch nicht möglich.
Zumal ja auch noch der Swifter gespannt sein sollte, das dünne Tau zur Stabilisierung der Spaken zueinander, an dem ja auch nochmals zwei Leute ziehen. Wegen des Swifters ist auch ein zur Seite raus n.m.b.M. schlecht möglich, auch wenn ich glaube, dass das Drehen des Spills beim Anker lichten nicht ganz so flott wie bei den Mädels sein dürfte. Aber wenn dort ein Mann raus müsste um dann gegenläufig zur anderen Seite zurückzulaufen und dort wieder einzufädeln, glaube ich nicht, dass das für den Ablauf vorteilhaft wäre.
Auch das Übersetzen der Mädels - über die Spiere springen lassen - war nur zur Belustigung der unten wartenden Offiziere, die dann mal ungestraft unter die Röcke blicken durften ...
Was die hier angemerkten "Behinderlichkeiten" angeht -auch im Pathe- Video- fällt mir dazu ein, dass man mir beim Bau der Conny und auch der ORIENT, wo schon mal ein Luksüll oder andere Dinge im Wege waren und ich das kritisierte, man meinte, dass dies den Matrosen zuzumuten wäre bzw. dass man sich darüber keine Gedanken gemacht hätte.
Vielleicht war es ja so wie beim chinesischen Tischtennis, nur das die Jungs wieder zurück zur leer über Kanone laufende Spake rannten um diese wieder aufzunehmen? Also je eine Gruppe bugwärts und achteraus.
Wenn die Jungs zum Einsetzen der Spaken mittels Wagenheber mehrere Deckstützen entfernen mussten - was ja sogar einen Eingriff in die Stabilität des Schiffes bedeutet - dann bekommen die auch mal kurz 4 Kanonen zur Seite gewuppt. Genügend Personal war ja da.
Das mit dem Zurücklaufen nehme ich nicht an, dass das logistisch funktioniert, vor allem, da so die äußere Spakenposition ja nur zu 50% zu nutzen wäre. Auch die je Abschnitt 2 Jungs am Swifter würde das ja betreffen, das hieße an jedem Wechselpunkt müssen 3 Mann sich koordinieren, sonst geht das schief.
Da die Spaken oberhalb der Geschütze liegen, kann bei kleinere Lasten dann ja mit 5 Mann pro Spake und ohne Swifterbesetzung gearbeitet werden, das sind dann aber 36 Mann weniger. Was am Boden und anderen Hindernissen ist, das interessiert aber glaube ich wirklich keinen :-)
Das wäre ja Waffenschieberei.... Ich staune, dass das Prozedere nicht dokumentiert bzw. geregelt ist, denn die Abläufe auf dem Schiff waren und sind doch aufgrund der Platzverhältnisse und dem Timing logistisch durchdacht. Oder war das so profan?
Ich denke mal, die Abläufe waren schon gut durchdacht und allgemein verbreitet, aber wie Vieles eben nicht schriftlich als Verfahrensanweisung niedergelegt.
Wenn man das Ganze einmal bemannt anschaut zeigt sich gleich, wie eng es innen und außen zugeht.
Von oben gesehen wird klar, dass hier auch das von manchen vermutete Wegtauchen unter dem Swifter und zurücklaufen etwas schwierig wird und die anderen schnell aus dem Rhythmus bringen könnte. Wenn während des Spakensteckens der Rest der Crew die Geschütze umhebelt, ist ein flüssiger Arbeitsablauf beim Drehen garantiert. Ich spreche hier nicht von Arbeitssicherheit sondern von einem reibungslosen (Dreh-)Ablauf :-)
Der Swifter wurde durch eine Kerbe am Ende der Spaken geführt. ob da nur je ein Knoten davor oder danach befand oder ob er zum Beispiel durch einen halben Schlag gesichert war finde ich auch noch raus.
Interessant auch in der flachen Einstellung. Über die Geschütze hüpfen war da auch nicht drin, der Deckenbalken war nur wenige Zentimeter über den Köpfen, und die äußeren Seeleute müssen wahrscheinlich sowieso mit den hängenden Knien aufpassen müssen ...
Ich hatte aus Spaß mal ein vorhandenes Männchen genommen, in Stellung und Größe geändert und ausgedruckt. Sieht aber trotzdem noch wie Speilzeugseinheitsbrei aus. Da fehlt das Leben, dass die "klassisch gebauten" Männchen dann doch haben.
Aber man bleibt dran. Trotzdem, wenn sich da nicht was Grundlegendes ändert, baue ich die 84 Mann lieber von Hand als sowas ins Schiff zu lassen ...
Man könnte aber ein vereinfachtes 'Einheitsmännchen' drucken und dies dann in klassischer, manueller Weise individualisieren ... ähnlich, wie es früher nackte Preiserlein mit individuellen Köpfen und Gliedmaßen in 1:87 gab.
Das Problem ist die Sprödigkeit des Harzes. Hier macht es keinen Spaß zu werkeln. Dann kann ich gleich bei den Preiserleins bleiben, deren Material und Formenvielfalt schlägt meine Druckergebnisse um ein Vielfaches. Drucken macht nur Sinn, wenn mindestens ein halbes Dutzend Positionen/Stellungen mit verschiedenem Körperbau malfertig aus dem Drucker fallen.
Aber das ist was ich immer predige, Drucker erleichtert die Herstellung vieler Dinge - choose wisely - aber an der Maus muss genauso ein Artist sitzen wie der, der die kleinen Preiserlein vor vielen-vielen Jahrzehnten formte.
daniel, ich bewundere deine ausdauer und dein können im CAD, ich daher, bin mit diesem Programm immer noch auf Kriegsfuß. Diese Figuren sind nicht schlecht, aber in der größe Gedrucktes Resin zu bearbeiten, nein, das wird definitiv nichts. für den perfekten dafinismus, hier muß ich dir zustimmen, sind sie allerdings nicht zu gebrauchen^^
Ein Leben ohne 3D Druck ist möglich, aber nicht sinnvoll
Mit Farbe sehen die bestimmt besser aus, aber trotzdem, ich sehe noch den Unterschied. Das fällt mir übrigens bei allen gedruckten Männchen auf, die ich bisher gesehen habe.
:-(
Und trotzdem ist klar, die Zukunft wird das schon.
Ich denke auch, daß das die Zukunft sein wird. Vorallem wenn professionell gemachte Programme verfügbar sein werden, mit denen man vorgegebene Grundfiguren innerhalb der anatomischen Möglichkeiten animieren kann und die dann auch in ihrem körperlichen Habitus individualisiert werden können. Auch die grundsätzliche Bekleidung kann vorgegeben und dann individualisiert werden.
Machbar ist das alles und wird wohl auch bereits in der Filmindustrie verwendet. Ein solches Programm und die notwendige Datenbank dürfte aber wohl die finanziellen Möglichkeiten des einzelnen Modellbauers übersteigen. Als On-Line-Lösung bei der man pro erstellter Figur bezahlt wäre das aber sicher erschwinglich, wenn man das Resultat dann als STL-Datei o.ä. zur Verfügung stellt. Der Ausdruck könnte dann zu Hause oder bei einem Dienstleister erfolgen.