Andreas von Mach
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Spätestens seit 1861, da in Funke (1861) bereits die 12- und 24-Pfünder gezogenen Hinterlader mit dem von Krupp entworfenen Kolbenverschluß aufgeführt sind. Müller (1879) berichtet über Schießeversuche mit dem 12 cm- (= 12-Pfünder) und 15 cm- (= 24-Pfünder)Geschütz im Jahr 1860. In der Festungs- und Belagerungsartillerie waren diese bereits 1858 eingeführt worden. Müller (1861) gibt aber kein genaues Einführungsdatum an. Dazu müßte man wohl im BA-MA nachsuchen, falls die entsprechenden Akten noch vorhanden sind.
Ich habe bisher keine Informationen darüber gesehen, ob Krupp glatte Geschütze für die Marine hergestellt hat. Im Prinzip war die Gießtechnik dort aber entsprechend entwickelt.
------------ MÜLLER, H. (1879): Die Entwicklung der preussischen Küsten- und Schiffsartillerie von 1860-1878. Auf Grund officiellen Materials dargestellt. Mit 6 Tafeln Zeichnungen.- 346 p., Berlin (Robert Oppenheim).
P.S. Da sich Krupp von Anfang an auf die Herstellung von Teilen aus Gußstahl (Tiegelstahl) konzentrierte, dürfte es eher unwahrscheinlich sein, daß je gußeiserne Vorderlader hergestellt wurden.
Zitat von wefalck im Beitrag #67Spätestens seit 1861, da in Funke (1861) bereits die 12- und 24-Pfünder gezogenen Hinterlader mit dem von Krupp entworfenen Kolbenverschluß aufgeführt sind. Müller (1879) berichtet über Schießeversuche mit dem 12 cm- (= 12-Pfünder) und 15 cm- (= 24-Pfünder)Geschütz im Jahr 1860. In der Festungs- und Belagerungsartillerie waren diese bereits 1858 eingeführt worden. Müller (1861) gibt aber kein genaues Einführungsdatum an. Dazu müßte man wohl im BA-MA nachsuchen, falls die entsprechenden Akten noch vorhanden sind.
Ich habe bisher keine Informationen darüber gesehen, ob Krupp glatte Geschütze für die Marine hergestellt hat. Im Prinzip war die Gießtechnik dort aber entsprechend entwickelt.
------------ MÜLLER, H. (1879): Die Entwicklung der preussischen Küsten- und Schiffsartillerie von 1860-1878. Auf Grund officiellen Materials dargestellt. Mit 6 Tafeln Zeichnungen.- 346 p., Berlin (Robert Oppenheim).
Hallo Herr Falck, aus den Freiburger Akten habe ich folgende Informationen: Die im Funke Atlas dargestellten Geschütze sind ausnahmslos keine Kruppgeschütze, sondern teilweise in der Geschützgießerei in Spandau hergestellt, preußischen Vorderlader Geschütze teilweise auch als Auftragsarbeiten in der Geschützgießerei in Aker/Finspong/Schweden . Der Kolbenverschluß ist auch keine Erfindung von Krupp, sondern wurde von dem schwedischen Baron Warendorff entwickelt und von Preußen übernommen. Die ersten gezogenen Hinterlader Geschütze mit Kolbenverschluß der preußischen Marine ( 12- und 24 Pfünder), welche ja auch im Funke Atlas dargestellt sind, waren von Gußeisen und wurden ab 1860 eingeführt ( Loreley und Kanonenboote). Natürlich waren zu dieser Zeit auch noch dänische (Gefion, Amazone) und englische Geschütze ( z.B,. Bombenkanonen von der ehemaligen Reichsflotte , Radkorvette Danzig ) im Einsatz. Die 30- Pfünderkanonen No. I bis IV wurden in Aker hergestellt, waren ein schwedisches Geschützmodell und wurden Mitte der 1850er Jahre auf Veranlassung schwedischer in preußischen Diensten stehender Offiziere in der Marine eingeführt ( z.B. Bewaffnung von Thetis, später auch Frauenlob) . Frauenlob war zunächst (1856) mit einer von Barbarossa stammenden englischen 68- pfündigen Bombenkanone von 65 cwt. Rohrgewicht ausgerüstet, das Geschütz war aber eigentlich für das Fahrzeug zu schwer, und sollte dann in Friedenszeiten durch den 30 Pfünder No. III ersetzt werden. 1858 waren während der Vermessungsarbeiten in der Ostsee nur 2 bronzene glatte 6 Pfünder Vorderlader auf zweirädriger Lafette eingeschifft. Während der Kriegsbereitschaft 6-8/1859 war der 68-Pfünder an Bord, der 30 Pfünder No. III kam überhaupt erst 1859 ( Im Februar 1859 musste noch die Lafette umgeändert werden) an Bord, wahrscheinlich erst für die Ostasienexpedition. Der 30 Pfünder stammte übrigens auch vom damaligen Schulhulk Barbarossa - Krupp kam erst ab 1860 zum Zuge, wie auch bei Müller dargestellt. Mit freundlichem Gruß, Friedrich Fischer Bootsmansmaat
Danke für die ausführlichen Informationen zu den Herstellern der Geschütze.
Zitat von bootsmannsmaat im Beitrag #70 1858 waren während der Vermessungsarbeiten in der Ostsee nur 2 bronzene glatte 6 Pfünder Vorderlader auf zweirädriger Lafette eingeschifft. Während der Kriegsbereitschaft 6-8/1859 war der 68-Pfünder an Bord, der 30 Pfünder No. III kam überhaupt erst 1859 ( Im Februar 1859 musste noch die Lafette umgeändert werden) an Bord, wahrscheinlich erst für die Ostasienexpedition. Der 30 Pfünder stammte übrigens auch vom damaligen Schulhulk Barbarossa - Krupp kam erst ab 1860 zum Zuge, wie auch bei Müller dargestellt. Mit freundlichem Gruß, Friedrich Fischer Bootsmansmaat
Woher stammen die Informationen zur FRAUENLOB? Die Armierung mit zwei Seschpfündern bedeuten für mich als Schiffsmodellbauer, dass FRAUENLOB Geschützpforten im Schanzkleid gehabt haben muß. Dieses Pforten zeigt die Abbildung auf dem evtl. vor dem Bau des Schiffes gezeichneten Kalenderblatt (siehe das Thema Schoner FRAUENLOB, eine Betrachtung des Bildes). Das Modell in Wolgast zeigt dieses Pforten nicht.
Ich habe ein Bisschen zu Thema Krupp und Marine recherchiert Es sieht so aus das, die erste Schiffe die mit Kruppischen Kanonen bewaffnet waren sind 72 Pfünder 21cm L/19 bestellt 1864 fertiggestellt 1865 1- Cheops 4-Arminius
Roon als Marineminister bestellte am 9.7.1864 vier 72 - Pfünder ( 21 cm ) aus Gußstahl mit Doppelkeilverschluß.
Vielen Dank, Herr Fischer, für diese Informationen.
Åker war in der Tat eine bedeutende Geschützgießerei, die vom aus Mecklenburg nach Schweden eingewanderten und dort geschäftlich erfolgreichen Großvater des Martin (von) Wahrendorff erworben worden war. Martin (von) Wahrendorff, zunächst Diplomat, begann in den 1840er in seiner Fabrik mit Experimenten zu Hinterladern. Als sein Geschützmeister Anders Moberg die Idee hatte einen Federring als Liderung zu verwenden, begann der Kolbenverschluß erfolgreich zu werden. Allerdings zeigten zunächst nur wenige Länder Interesse. Der erfolgreichste Produzent wurde schließlich Krupp. Der Wahrendorff'sche Kolbenverschluß wurde allerdings bald durch den Keilverschluß abgelöst.
Sie haben recht, die 12- und 24-Pfünder mit Kolbenverschluß sind in Funke (1861) als eisern bezeichnet, das hatte ich übersehen. Daher sind sie eher nicht bei Krupp hergestellt worden. Leider drückt sich Müller (1879) hinsichtlich der Entwicklung und der daran beteiligten Firmen recht unpräzise aus.
Hallo Klabauter, die meisten Informationen zu Frauenlob stammen aus den Freiburger Akten, hier insbesondere RM 104/1105 und RM 104/1139. Das sind Danziger Akten, welche vor Jahren von Stavorinus bearbeitet wurden. Ein Besuch im Freiburger Archiv lohnt sich sehr, zumal die genannten Akten praktisch alles über Bau, Ausrüstung und Geschichte des Schiffes beinhalten. In die Kurrentschrift kann man sich einarbeiten. Bekanntlich ist Frauenlob weitgehend nach den Plänen des niederländischen Schoners Schorpioen erbaut, im Thema" Schoner Frauenlob, eine Betrachtung des Bildes", siehe Beitrag Nr. 2 und folgende; diese zeigen ja auch die Links zum holländ. Archiv mit den Schorpionplänen. Zu den 6- Pfündern: Es waren Bronzene Kanonen auf zweirädrigen Radlafetten. Ich nehme an, dass diese mittschiffs platziert waren ( die Bombenkanone war ja während der Vermessungen nicht an Bord). Dementsprechend dürften die Pforten für das Mittelgeschütz für die 6 Pfünder ausgereicht haben. Zur Kriegsbereitschaft: Von Mitte Juni bis Ende August 1859 war in Preußen Kriegsbereitschaft angeordnet wegen des Italienisch- Österreichischen Krieges, da eine Verwicklung des Deutschen Bundes in die Auseinandersetzung nicht ausgeschlossen war, zumal Frankreich Italien massiv unterstützte.... Um das Thema abzurunden: Ein Kombüsenhaus hinter dem Fockmast hat Frauenlob im Gegensatz zu Schorpioen nicht gehabt. Die entsprechenden Bilder und Modelle sind in diesem Punkte nicht richtig. Das liegt daran, dass man die holländ. Pläne ohne Änderung übernommen hat. Aber die Freiburger Akten sind hier eindeutig. Vielmehr wurde bei Frauenlob die Kombüse unter Deck an der vorderen Luke platziert ( d.h. im Volkslogis). Unterhalb der Kombüse befand sich unglücklicherweise die Fleischlast, was wegen der sich ausbreitenden Wärme zum leichteren Verderben des Fleisches führte... M.f.G, Bootsmannsmaat, Friedrich Fischer
Hallo Herr Falck, die 12- und 24- pfündigen gußeisernen gezogenen Hinterlader-Geschütze für die Marine mit Wahrendorffem Kolbenverschluß wurden in der königlichen Geschützgießerei in Spandau hergestellt. Krupp hat in dieser Zeit Geschütze für das preuß. Heer geliefert, aber noch nicht für die Marine.