die zugekauften Logbücher gaben in 2002/ Heft 3 Seite 159 einen dreiseitigen Artikel von Horst Auerbauch/Stralsund, der über einen Nachbau der Frauenlob von 1855 in Peenemünde. Laut: http://www.deutsche-museumswerft.de/downloads/Museumswerften.pdf hat die Werft 2004 Insolvenz angemeldet:
„Museumswerft FRAUENLOB“ / Peenemünde Information „Alte Wache“, Zum Hafen 4, D
Hallo Christian, Das Projekt in Peenemünde ist gestorben. Beim Initiator Herr Loel im Garten steht noch ein Rudiment vom Hauptspant. Ich konnte die Unterlagen einsehen. Sie sind für eine Rekonstruktion ungeeignet. Ich bin (noch) Mitarbeiter im Förderverein Deutsche Museumswerft. Auch unser Projekt in Lübeck mit dem "ADLER VON LÜBECK" ist von der Stadt Lübeck zum Scheitern gebracht worden. Acht Jahre Arbeit und 240.000 Euro für Aufwendungen und Studien sind den Bach runter. Unser Verein wird zum Jahresende aufgelöst. Allerdings wollen wir die von Dir zitierte web-seite weiter führen. Da steckt zuviel Arbeit drin.
Liebe Grüße Klaus
"Eigentlich bin ich ja ganz anders, aber ich habe zu selten Gelegenheit dazu "
"Fang' nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen" (Joachim Fuchsberger)
Hallo Christian, ich denke eher, es ist gut so, daß dieses Projekt nicht zustande kam. Nach den Unterlagen hätte man wahrscheinlich keine authentische Rekonstruktion der FRAUENLOB erbauen können.
Zu den holländischen Plänen kann ich erst etwas sagen, wenn ich das Geld zusammen habe, um die Pläne zu bestellen. Es ist nicht bekannt, inweit die holländische "SCHORPIOEN" (1847) als Vorbild Verwendung fand. Aber es gibt sonst keinerlei zeichnerische Darstellungen der FRAUENLOB. Ich kann nur eins machen : sobald vom Modell in Wolgast die Risse fertig sind und ich die Pläne der SCHORPIOEN aus Rotterdam habe, diese zu vergleichen.
Liebe Grüße
Klaus
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Zitatobald vom Modell in Wolgast die Risse fertig sind und ich die Pläne der SCHORPIOEN aus Rotterdam habe, diese zu vergleichen.
Ist denn das Wolgaster-Modell überhaupt zeitgenössisch? Die mir bisher bekannten Bilder lassen das jedenfalls nicht zwingend annehmen. Wenn nicht zeitgenössisch, wer hat das Modell anhand welcher Unterlagen angefertigt? Mein Verdacht würde da gleich zeitlich in Richtung des aufgegebenen Projekt eines Nachbaus der Frauenlob gehen.
Das Wolgaster Modell ist eine Leihgabe eines Museums in Stralsund. Es kann als sicher angenommen werden, daß es aus dem ehemaligen Museum für Meereskunde in Berlin stammt. Wer, wann und nach welchen Unterlagen das Modell gebaut hat, ist nicht bekannt. Der Zustand der fest verkitteten Vitrine läßt auf ein Alter von ca. 100 Jahren schließen. In keinem Fall hat das Wolgaster Modell irgend etwas mit dem Projekt von Herr Loel zu tun.
Wenn die Vermessung in Wolgast abgeschlossen ist, werde ich ausführlich im Forum "Königlich-Preußische Marine" darüber berichten. Welche Bilder sind Dir denn bekannt und was läßt darauf schließen, das das Modell nicht zeitgenössisch ist?
Liebe Grüße
Klaus
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wenn das mit der Herkunft stimmt, dann steigert das natürlich die Aussagekraft des Modells. Das Bundesarchiv hält übrigens noch ein Bild des alten Schiffsmodells der Frauenlob aus dem Museum für Meereskunde vor. http://www.bild.bundesarchiv.de/cross-se...7619744/?search[view]=detail&search[focus]=4
ZitatWelche Bilder sind Dir denn bekannt und was läßt darauf schließen, das das Modell nicht zeitgenössisch ist?
Nur die bekannten Bilder aus dem Internet, auf denen mir das Modell doch sehr "frisch" rüber kommt. Nun ja, vielleicht wurde es ja kürzlich restauriert. Interessant wäre vielleicht auch ein erster visueller Vergleich des Wolgaster Modells mit der verlinkten alten Fotographie.
Hallo Joerg, ich kann das Bild unter diesen Link nicht finden. Aber ich nehme an, es ist das gleiche, was ich aus einer Broschüre des DSM habe : "Bilder aus dem Museum für Meereskunde in Berlin 1906-1945" . Auf Seite 28 wird unten links ein leider sehr kleines Bild (60x48mm) gezeigt, welches dem Wolgaster Modell fast 100 % gleicht. Sogar die Vitrine scheint die gleiche zu sein. Ich werde beide Bilder demnächst mal hier zum Vergleich einstellen.
Liebe Grüße
Klaus
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Stimmt der Such-Link funktioniert wohl nur zeitlich begrenzt. Einfach in der Suchmaske (Suche) Frauenlob eingebe, dann den hellblauen Suchen-Button anklicken. Unter den Ergebnissen (7, 3 davon für unsere Frauenlob) sollte das Foto vom Modell auftauchen.
Mal eine andere Frage, und zwar zum Thema niederländisches Vorbild. Gibt es eigentlich gesicherte Informationen das die Angaben aus der Literatur bezüglich Schorpionen (u.diverse andere Schreibweisen) als Vorbild überhaupt stimmen? Ich meine optisch und auf dem ersten Blick mag das stimmen. Aber bei der SMS Amazone 1843 soll die französische Diligente (Creole) das Vorbild sein. und auch hier scheint es auf dem ersten Blick zu passen. Wenn man sich aber die Spantenrisse beider Schiffe anschaut dann ist es vorbei mit der Ähnlichkeit.
HEUREKA - ich habs gefunden, ist nicht viel größer als das Bild in der Broschüre, aber es ist das gleiche. Nur mit der Aufschrift "Bundesarchiv" will ich es nicht unbedingt hier reinstellen. Ich werde versuchen, das Bild aus der Broschüre fototechnisch etwas "aufzupeppen".
Aber ich kann schon mal zur Einstimmung das Vergleichsbild vom Wolgaster Modell einstellen, dann kann man die Bilder ja mit Hilfe Deines Links vergleichen.
Liebe Grüße Klaus
P.S.: hier nun das Vergleichsbild aus dem Museum für Meereskunde :
Klaus aus LG
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wie du sicher weißt, bin ich damit beschäftigt, Klaus einen Linienriss der Frauenlob zu entwerfen. Freundlicherweise hatte Klaus mir einige Unterlagen zur Verfügung gestellt, unter anderem auch den Spantenriss des niederländischen "Vorbildes". Ich persönlich kann es mir im Augenblick nicht vorstellen, das ein Kunde eine Werft damit beauftragt, ein Schiff 1:1 zu kopiern, nur um auch im Besitz eines solchen Schiffes zu kommen. In einem solchen Fall wäre es einfacher gewesen, dieses Schiff in den Niederlanden zu bestellen. Ferner sollte man nicht außer Acht lassen, das die örtlichen Gegebenheiten wie Werft, Fahrwasser, Anforderungen an das neue Schiff, Klassifizierung etc. sicher Einfluß auf den Bau des Schiffes gehabt haben wird. Wir werden im Oktober sehen, ob die beiden Schiffe zueinander passen.
Gruß Werner
Hier der Linienris des niederländischen Vorbildes. Bug und Heck sind augenblicklich noch unglaubwürdig, da in der Vorlage diese Bereiche fehlten.
Werner
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Gast
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Um Joergs Frage zu beantworten und Werner seine Aussage zu bekräftigen, hier ein Textauszug aus "Die deutschen Kriegsschiffe" von Hildebrand,Röhr und Steinmetz, Band 3 Seite 91 :
"...Überlegungen der zuständigen Behörden.....führten zu der Entscheidung, einen K r i e g s s c h o n e r zu bauen, und zwar in Anlehnung an die Konstruktion des niederländischen "SCHORPIOON"...."
Liebe Grüße
Klaus
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Zitat Ich persönlich kann es mir im Augenblick nicht vorstellen, das ein Kunde eine Werft damit beauftragt, ein Schiff 1:1 kopiert, nur um auch im Besitz eines solchen Schiffes zu kommen. In einem solchen Fall wäre es einfacher gewesen, dieses Schiff in den Niederlanden zu bestellen.
Na ja, wenn man ohne auf eigene Erfahrungen zurückgreifen zu können, eine Kriegsmarine aufbauen möchte, scheint es doch irgendwie sinnvoll ein bewährtes Design zu kopieren und auf einer heimischen Werft nach zu bauen. Und da das Geld für den Bau der Frauenlob zum Teil aus Spenden finanziert wurde scheint es auch angemessen die heimische Wirtschaft zu fördern. Klaus hat ja die passende Passage gefunden - in Anlehnung an das niederländische Vorbild. Also man hat das niederländische Schiff entweder besichtigt und Ideen gesammelt oder die Pläne von den Niederländern bekommen. Bin ebenfalls auf Oktober gespannt.
mir hat ein Ostseebootsfachmann eingebleut, daß es w ichtig zu wissen ist, daß die Ostseewellen gänzlich von denen in der Nordsee verschieden sind! Sie ist unkalkulierbar und da sie zur Bauzeit des Schoners den größten Teil des zu erwartenden Fahrwassers ausmachte - können die Linien sehr anders aussehen - müßten es eigentlich. Ich denke an die baulichen Unterschiede wie z.B. zwischen Nordseeever und Ostseezeeskahn.