Ich suche Informationen zur Schiffsbewaffnung der SMS Frauenlob, einem Schoner von 1853. http://de.wikipedia.org/wiki/SMS_Frauenlob_%281853%29 Gab es einen Preußischen 30-Pfünder um 1850 oder könnte es sich bei dem Geschütz an Bord um ein aus dem Ausland angekauftes Exemplar handeln? Bin für alle Informationen dankbar, insbesondere wenn jemand Hinweise hat die zur Ergreifung von handfesten Plan- oder Fotomaterial dieses Geschütztyps führt.
ich habe gerade mal im Buch "Preussens Weg zur See" nachgeschlagen, dort wird die SMS Frauenlob mehrmals genannt und ist in einer zeitgenössischen Ansicht zu sehen. Im wesentlichen wird aber das gleiche beschrieben, wie es auch schon auf Wikipedia steht. Die 30-Pfund-Kanone wird nur als Kurzrohr erwähnt. Auf dem zeitgenössischen Darstellung ist diese Kanone auch zu erkennen. Sieht von hier fast wie ein Hinterlader-Geschütz aus - siehe Fotos.
DSC_3603.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)DSC_3606.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Quelle: Preussens Weg zur See von Horst Auerbach (ISBN: 3-89488-091-0), Seite 49
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Die Abbildung im Auerbach's Buch finde ich (eigentlich) sehr gelungen und zeigt auch eine sehr gute Übereinstimmung mit den Plänen des niederländischen Vorbilds. Allerdings wirft Sie leider im Detail Fragen auf (warum sollte es mal anders sein ). Zum einen ist da der Name, das Schiff wird noch als Frauengabe bezeichnet, nach Auerbach wurde das Schiff aber anlässlich des Stapellaufs in Frauenlob umbenannt. Deswegen kann man wohl davon ausgehen dass das Bild spätestens zum Zeitpunkt des Stapellauf fertiggestellt war. Wenn das so ist wäre auch die Darstellung der Geschütze, insbesondere das Aussehen des 30-Pfünders, damit fragwürdig, da die Geschütze ja erst später während der Ausrüstungsphase an Bord kommen. Außerdem geht Auerbach bei der Bewaffnung bei Indienststellung nur von einem Geschütz, dem kurzen 30-Pfünder aus. Die Abbildung zeigt auch auf dem Vor- und Achterschiff Stückpforten, die sicher? vorhanden waren, allerdings standen hinter diesen wohl weder bei Indienststellung noch später Geschütze. Meiner Meinung nach zeigt das Bld eine wahrscheinlich gute Darstellung eines Planungszustandes, die zumindest in Punkto Bewaffnung wohl nicht vollend umgesetzt wurde. Aber kann man das Aussehen des auf dem Bild zu sehenden 30-Pfünders deswegen gleich völlig verwerfen? Welche Kenntnis hatte der Künstler von Geschützen? Deswegen wäre es höchst interessant Vergleichszeichnungen oder Fotos zu haben. Und natürlich zu wissen ob es überhaupt preussische 30-Pfündergab oder ob das gute Stück aus dem Ausland stammte.
Wenn ich mich richtig erinnere hattest Du mal das Mondfeld Buch über Schiffsgeschütze. Gibt es da drin auch ein Kapitel über deutsche Schiffsgeschütze?
Oder hat hier jemand vielleicht die alten Logbuchausgaben mit den Zeichnungen der preussischen Schiffsgeschütze und könnte die mal darauf hingehend anschauen ob ein 30 Pfünder dabei ist.
im Mondfeld gibt es ein Kapitel zu den deutschen Schiffsgeschützen bis 1850. Auch 30-Pfünder werden dort vorgestellt. Ich lese mich mal ein und werde berichten bzw. relevante Seiten einstellen.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Hallo Joerg, da mich das Thema " Preussische Schiffsbewaffnung " auch interessiert, habe ich mir erlaubt, das Deutsche Schiffahrtsmuseum anzuschreiben und um Informationen gebeten.
Ich will mal probieren, wie ich meine email zur Information hier reinsetzen kann.
.... hat noch nicht geklappt, ich probiere weiter mit "learning by doing" .... und dann hilft nur noch ein Bild mit Photoshop... (siehe unten)
Liebe Grüße Klaus
Klaus aus LG
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
email DSM.jpg
email DSM.jpg
"Eigentlich bin ich ja ganz anders, aber ich habe zu selten Gelegenheit dazu "
"Fang' nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen" (Joachim Fuchsberger)
ich habe mal im Mondfeld nachgeschlagen - leider ist das Kapitel "Schiffsbewaffnung Deutschland" mehr oder weniger bei den Hansestädten vorbei und damit 150 Jahre vor dieser Kanone. Die Franzosen werden hier u. a. deutlich ausführlicher vorgestellt - insbesonderen deren schwere Kaliber. Warum bei den Deutschen gespart wurde, kann vielleicht daran liegen, dass diese dann unter Preussen in den Folgebänden behandelt werden sollten.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Freut mich wenn das Thema auf Interesse stößt. Wegen Deiner Anfrage beim DSM bin ich echt gespannt.
Hi Marcel,
vielen Dank fürs deine Mühe. Schade das die Trilogie nicht fortgesetzt wurde, es fehlt definitiv ein Buch zu den frühen deutschen Schiffsgeschützen. Ein toller Anfang wäre ja bereits wenn der Arbeitskreis die Geschützzeichnungen und evtl. dazu passende Beiträge aus dem Logbuch noch einmal komplett in einer Sonderausgabe herausbringen würde. Denn welcher Modellbauer aus der jüngerer Generation hat schon die alten Logbuch-Ausgaben. Der Aufwand dafür hielte sich im Rahmen und würde sicher auf Interesse stoßen.
kannst du denn sagen, in welchen Logbuch-Ausgaben diese Geschütze behandelt wurden? Wie sieht es eigentlich damit aus, Informationmaterial über die Schiffswerft zu bekommen, gebaut wurde die Frauenlob in Wolgast - http://ib18-wb1-wolgast.npage.de/die-marine-in-wolgast.html
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Die Zeichnungen waren als Fortsetzungsserie, wahrscheinlich über mehrere Jahre Teil vom Das Logbuch. Ich habe 2-3 Hefte aus der Zeit. Jenes welches ich gerade vor mir liegen habe stammt von 1970, Heft III 6. Jahrgang und enthät die 5. Fortsetzung. In diesem Heft sind 4 Blätter zur Marschalls-Lafette für 68 pfündige Bomben und 30 pfündige Kanonen sowie Rahmen Lafette für 68 pfündige Bomben- und 36 pfündige Kanonen enthalten. Nur eben nicht das Rohr für die 30 pfündige Kanone. Vielleicht könnte man durch die heutigen Möglichkeiten Zugriff auf eine digitale Kopie des Originals von C. Funke bekommen. Meine eigene Suche hierzu war leider noch nicht erfolgreich. Der Titel lautet "Geschütze d. kgl. preußischen Marine von C. Funke, Berlin 1861".
bei dem Buchtitel hat vielleicht Klaus Möglichkeiten diesen über die Fernleihe zu beziehen?
Edit: In einem russischen Forum bin ich auf folgenden, vollständigen Titel gestoßen:
K FUNKE, C. (1861): Zeichnungen des Artillerie-Materials der königl. preussischen Marine. Nach den neuesten Bestimmungen bearbeitet.- 90 Taf., Berlin (Mitscher & Röstell) (Militärbibliothek Dresden).
vielleicht lohnt sich eine Nachfrage bei der Bibliothek?
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
meine Recherchen haben bisher ergeben, daß das Buch weltweit nur dreimal vorhanden ist und offiziell nicht über die Fernleihe bezogen werden kann. Folgende Bibliotheken haben das Buch in ihrem Bestand:
- Militärbibliothek Dresden, - Landesbibliothek Oldenburg und - Staatsbibliothek zu Berlin-Preussischer Kulturbesitz
Ich habe alle drei Bibliotheken angeschrieben ob es möglich ist, auf den "Kleinen Dienstweg" das Buch als Präzensexemplar an meine Bibliothek auszuleihen.
Ein schwäbisches Sprichwort sagt : " Goad nich gibs nich ! "
Um Doppelanfragen zu vermeiden, bitte keine weiteren Nachfragen an die genannten Bibliotheken
Liebe Grüße Klaus
"Eigentlich bin ich ja ganz anders, aber ich habe zu selten Gelegenheit dazu "
"Fang' nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen" (Joachim Fuchsberger)
Vielen Dank für die Mithilfe, das es immerhin noch 3 Exemplare an unterschiedlichen Standorten gibt ist schon mal nicht schlecht. Wobei im Archiv vom Logbuch -archivieren die die alten Hefte und Beiträge, weiß das jemand?- ja eigentlich auch noch was vorhanden sein könnte. Klaus, bist Du dort nicht Mitglied und könntest diesbezüglich eine Anfrage stellen?
ich war in dem Verein mal Mitglied, aber mir erschien das Niveau für mich dort zu hoch. Ich denke aber, daß ich bestimmt von einer der drei Bibliotheken eine positive Antwort bekomme. Eine andere Möglichkeit wäre, wenn einer unserer Mitglieder in Berlin, Dresden oder Oldenburg persönlich zu der entsprechenden Bibliothek gehen könnte und das Buch dort kopiert. In diesem Fall aber bitte mit mir absprechen, damit wir nicht zweigleisig fahren. Ich möchte aber erst die Antworten der Bibliotheken abwarten.
Liebe Grüße Klaus
"Eigentlich bin ich ja ganz anders, aber ich habe zu selten Gelegenheit dazu "
"Fang' nie an aufzuhören, und höre nie auf anzufangen" (Joachim Fuchsberger)