Als Material für die Segel Papiertaschentücher zu verwenden ist jedenfalls kniffliger als gedacht. Meine Versuche sind bisher eher unbefriedigend geblieben um nicht zu sagen gescheitert. Da mache ich wohl noch was verkehrt.
Zitatdu brauchst Taschentuch. Aber fast alle Taschentuch hier hat Figuren oder Marke in das papier eingedruckt... Wass haben sie im Deutschland das wir nicht haben ?
Die meisten Papiertaschentücher haben hier nur eine Prägung am Rand.
Die meisten hier haben das nicht ohne..... Nur die ganz billige, aber die sehen aus wie Zeitungspapier....
Sollen wir ein Hilfspaket packen?
ZitatAls Material für die Segel Papiertaschentücher zu verwenden ist jedenfalls kniffliger als gedacht. Meine Versuche sind bisher eher unbefriedigend geblieben um nicht zu sagen gescheitert. Da mache ich wohl noch was verkehrt.
Da Papiertaschentücher billigstes Papier sind wäre ich ohnenhin damit etwas vorsichtig. Säurefreiheit ist nicht garantiert.
Neben Seidenpapier habe ich in der Vergangenheit auch Flugmodell-Bespannseide verwendet. Die ist zwar etwas grobmaschig, dafür aber hauchdünn. Die Poren habe ich nach Bedarf mit Farbe/Lack gefüllt.
An der berühmten Reißfestigkeit im feuchten Zustand. Ich hatte verschiedene Versuche mit Paiertaschentüchern u. Servietten gemacht. Servietten deswegen weil es diese bereits eingefärbt gibt. Die Probleme fingen an wenn ich das Papier einlagig verarbeitet habe.
@ wefalck
Seidenpapier scheint mir weniger "formbar" zu sein.
Ja, Seidenpapier ist weniger formbar. Bei 'gesetzten' Segeln ist das aber eher ein Vorteil, als ein Nachteil. Aufgegeite oder gereffte Segel lassen sich mit Seidenpapier in der Tat weniger gut darstellen.
Für aufgetuchte Segel dürften sich Papiertaschentücher ganz gut eignen, vorallem wenn man sie gewissermaßen zu Papiermaché macht, d.h. mit Papierkleister tränkt. Solange der Kleister feucht ist, kann man sie schön drapieren. Durch Anfeuchten läßt sich das Ganze dann auch noch korrigieren.
Einlagig ist natürlich sehr empfindlich und eignet sich weniger gut für gesetzte Segel, da die grobe Struktur zu deutlich wird. Aufgetuchte Segel funktionieren aber wunderbar. Blinde und Oberblinde habe ich so gemacht, siehe hierzu #30. Das Segel hatte ich aber trocken fertig gemacht und an die Rah gebracht. Dort habe ich es dann mit der wässrigen Klebermischung, ich verwende hierzu verdünnten Holzleim, vorsichtig eingepinselt und dann vor Ort in Form gebracht. Außerhalb des Modells löst sich das "Tempo" zu schnell in seine Bestandteile auf, da es ständig irgendwo anklebt. Frei hängend geht ganz gut. Falls direkt am Modell zu heikel sein sollte, kann man es auch an einer Hilfskonstruktion aufhängen. Ich denke frei hängen ist ein wichtiger Punkt. Nach dem Trocknen kann man es ohne Gefahr abnehmen.
Zwei Lagen sind deutlich unempfindlicher und besser zu verarbeiten. Wie weiter oben geschrieben ist das ein Kompromiß. Vom Aussehen wären drei Lagen besser, das erschien mir persönlich aber zu dick. Beim letzten Modell hatte ich Seidenpapier genommen, geben aber nun für alle Segel dem Taschentuch oder Kosmetiktuch den Vorzug. Die Problematik der Formbarkeit wurde ja schon angesprochen, durch das Bemalen oder die Verwendung von Füllern wird das Papier dann auch sehr steif, was mir persönlich weniger gefällt. Das mit dem "Lose in den Lieken" klappt mit dem Taschentuch sehr gut, mit Seidenpaper stelle ich mir das schwieriger vor. Nach der oben gezeigten Methode bleibt das Segel im Angriff weich, hält aber dennoch die Form. Für meinen Geschmack überwiegen hier die Vorteile und das Ergebnis geht stark in die Richtung, die mir vorschwebt. Daher werde ich in die Richtung weitergehen. Bespannseide oder Kalligraphierpapier habe ich so noch nicht ausprobiert, kann daher nichts im Vergleich mit dem Taschentuch oder des Seidenpapiers sagen. Japanpapier hatte ich mal angeschaut, aber die Struktur war für meine Zwecke viel zu grob.
Die Materialbeständigkeit spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Ich sehe das ein wenig anders. Ich habe keine Ahnung was mit den Modellen wird, wenn ich nicht mehr bin. Bei den möglichen Erben (auf daß sie noch Jahrzehnte warten müssen...) sehe ich niemanden der damit etwas anfangen könnte oder zu würdigen weiß. Ich bin da egoistisch, ich mache das weil es mir Spaß macht und mich entspannt. Wenn die Modelle dann auch mal das Zeitliche segnen ist das OK. Falls eines mal einen Liebhaber/in findet, der/die es restauriert, würde mich das freuen. Aber damit hätte ich dann nichts mehr zu tun.
Bei den zuletzt gebauten Modellen habe ich ein Spanngestell benutzt, so lässt sich 2-lagiges Serviettenmaterial gut besprayen, auch mit flotten Pinselstrichen bemalen, event. nach dem Trocknen, da muß man probieren. Es kann Spraykleber sein, aber das nimmt nach dem Trocknen keine Feuchtigkeit mehr auf, wird wie Spaltleder, richtig weich und zäh. Auch verdünnter Holzleim, event. gefärbt, tut's. Auf dem Gestell trocknet es, ohne irgendwo anzuliegen, man hat dann eine schöne große Fläche.
walter
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Danke für die Tips, ich werde weitere Versuche anstellen.
Hat einer der Herren schon einmal Josephspapier, das gibt es ab 8g/qm, verwendet? Dieses Papier wird wohl auch zum reinigen von empfindlichen Glas u.a. bei Kameras verwendet, sollte also recht weich sein. Aber ist die Struktur des Papiers zur Darstellung eines kleinmaßstäblichen Segels geeignet?
Danke für die Bezeichnung 'Josephspapier', die ich bisher noch nicht kannte. Ich kannte bisher nur die kleinen Abreißblöckchen mit diesem Papier, die in Photogeschäften verkauft werden, aber für praktische Zwecke zu klein sind. Durch 'googeln' habe ich festgestellt, daß man offenbar größere Bögen z.B. in Laborfachgeschäften bekommt.
Ich fand das Objektivreinigungspapier ('lens tissue') zwar sehr dünn, aber ein bißchen steif (was wohl der Langfaserigkeit geschuldet ist). Allerdings habe ich es noch nie in nassem Zustand ausprobiert.
Hallo Pollux, schön dich und deine Wapen v. E. wieder zu sehen. Tolles Modell nach wie vor, jetzt schon mit großartiger Takelage und das in dem Masstab!! Das ,aging' gefällt auserordentlich.
Gruß Saratoga
Gruß Saratoga ;)
------------------------------------- In der Werft; Wappen von Hamburg 1/ 1669
In der Vitrine; HMS Bellona, Friesland/Holländischer Zweidecker Royal William 1719