Zitat von Kati im Beitrag #15Also, wenn da nicht das 1 Cent Stück liegen würde (gib zu, das hast du vergrößert ) würde ich sagen, das ist niemals 1:160. Den Löwen finde ich besonders Klasse. Gruß
Hallo Kati,
auch auf die Gefahr hin das ich mich wiederhole: Ja, dass Schiff ist wirklich 1:160 und ja, es ist wirklich so großartig detailiert und wenn man es live sehen darf, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus - so, genug geschleimt...
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
ZitatAlso, wenn da nicht das 1 Cent Stück liegen würde (gib zu, das hast du vergrößert ) würde ich sagen, das ist niemals 1:160. Den Löwen finde ich besonders Klasse.
Zitatauch auf die Gefahr hin das ich mich wiederhole: Ja, dass Schiff ist wirklich 1:160
Marcel hat recht, es ist wirklich 1/160 Daß ich den Löwen so hinbekommen habe, hatte mich selbst sehr gefreut
Zitatund ja, es ist wirklich so großartig detailiert und wenn man es live sehen darf, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus - so, genug geschleimt...
und nein, ich schaffe es im Nov. wirklich nicht nach Herdecke, erst im Frühjahr wieder
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Kommen wir zu den Rüsten und Jungfern. Für die Jungfern an Groß- und Fockmast habe ich welche eingekauft. 2 mm Exemplare sollten hier passen, leider sind die Kaufteile alle etwas zu groß. Eher 2,5 mm im Durchmesser als 2 mm. Ich habe sie aber trotzdem verbaut. Da später viel Zug auf die Wanten kommen wird, habe ich die Rüsten mit Drahtsücken in die Bordwand verbolzt. P1020010.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) P1020011.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Für die Besanrüsten und etliche andere Jungfern müssen die Durchmesser kleiner sein. Hier ist käuflich nichts passendes zu finden. Nach langem vor mir herschieben habe ich dann eine Lösung mit Magic Sculp gefunden. In ein Brettchen passender Stärke habe ich Löcher von 1,5 mm Durchmesser gebohrt. Diese dann mit Magic Sculp gefüllt und die Löcher mit der Nadel angerissen. Nach dem Trocknen der Masse kann man die Löcher mit einem dünnen Bohrer aufbohren und die Jungfer mit einem Stempel ausdrücken. Erst auswerfen und dann bohren geht auch, hier bietet es sich an die Jungfer wieder in die Schablone zu stecken, dann bleibt sie wenigstens an Ort und Stelle. Besanjungfer Vergleich.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) besanjungfern.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das gleiche Prinzip funktioniert auch mit Jungfern von 1 mm Durchmesser, ist aber schon ziemlich fitzelig. Die Schablone bricht auch ganz gerne mal auseinander. Diese Jungfern werden z.B. für die Besanmarswanten und Bramwanten der beiden anderen Masten benötigt. IMG_3241k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3299k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Geschütze auf dem Verdeck sind einsehbar und benötigen daher mehr Aufmerksamkeit beim Bauen. Die Lafetten bestehen aus Pappe, dünnem Sperrholz, Polystyrolstreifen und Magic Sculp P1010969_k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nach dem Bemalen sieht man davon nichts mehr. Das Brooktau wird, wie auf dem Kontinent üblich, durch die Lafette geführt. P1010971_k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Rohre wurde nicht bemalt sondern mit Weißmetall-Patinierung patiniert. Das Resultat ist dann ein mattes grau-schwarz. Mit Graphit (vom Bleistift) kann man dem Geschütz dann etwas metallischen Glanz geben. Mit der Menge kann man experimentieren. P1010989k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier im weiteren Stadium des Zusammenbaus. Das Rohr ist hier noch bemalt, nicht patiniert. Den Tipp mit dem Patinieren bekam ich etwas später. P1010973_k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)P1010976_k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
In die Bordwand werden Ringösen für die Geschütztakelage eingesetzt. Die Ösen sind aus dünnem Draht über einen Bohrerschaft gedreht. ringoese1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)ringoese2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier die Geschütze am Platz. Die Blöcke sind aus Fimo hergestellt, heute würde ich diese aus Papierschablonen aufbauen. P1020215.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Eine andere heikle Baustelle sind die Grätings. Die hatte ich früher aus Vorhangstoff hergestellt, und das sollte nun besser werden. Ein Papiermodellbauer hatte mal eine Methode vorgestellt, bei der er Pappstreifen kreuzweise übereinander geklebt und dann wieder zerschnitten. Die Schnitte konnten dann zu einer Gräting zusammengesetzt werden. Das Resultat sah richtig gut aus. Allerdings konnte ich das nicht eins zu eins auf mein Modell übertragen. Ich habe für diese Aufgabe Polystyrolstreifen von 0,3x0,3 mm und 0,5x0,3 mm verwendet. Dadurch sind gleichmäßige Grätings möglich.
Auf Doppelseitiges Klebeband werden Streifen nebeneinander geklebt. Jeder zweite Streifen wird wieder entfernt. Das Resultat sieht dann so aus. P1030410.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Rechtwinklig dazu werden weitere Streifen gelegt, wobei nur jeder zweite Streifen festgekelbt wird. Nach dem Trocknen werden die losen Streifen entfernt, das Ergebnis ist ein Gitter. P1030412.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)P1030413.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Oberfläche der Gräting sollte glatt sein, die Zwischenräume müssen also aufgefüllt werden. Dazu hatte ich kleine Stücke geschnitten und mit der Pinzette eingesetzt. Dies ist ein Geduldsspiel, mir fiel aber keine bessere Lösung ein. Beim eingangs erwähnten Kartonmodell wurde das durch zerschneiden und zusammensetzen super gelöst. Allerdings sind meine Plastikgitter dabei zerbröselt, sind einfach nicht elastisch genug. Die oben gezeigten Grätings sind aus Stäben einer Sorte zusammengesetzt. In Realität sollten aber die querschiffs verlaufenden Hölzer vierkant sein, die längsschiff liegenden Latten sind breiter aber recht dünn und in die anderen Hölzer eingelassen. Das ließ sich mit den unterschiedlichen Leisten gut nachempfinden. P1030441.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Auf dem Foto sind die kleinen Geschütze auf der Schanz zu sehen. Diese haben nicht die üblichen vierrädrigen Lafetten, sondern einen zweirädrigen Typ, wie er hier auf der Van der Velde Skizze zu sehen ist. DSC00985.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hier ein Blick auf die fertigen Grätings des Oberdecks. IMG_0207.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Bei den Knechten und Betingen ließ ich mich durch Revier und die Batavia inspirieren. Bei Revier habe ich mir die Schichtbauweise abgeschaut, bei der Batavia die geschnitzten Köpfe der Knechte. Baumaterial für Knechte und Betinge sind wieder Polystyrolleisten unterschiedlicher Abmessung, aus diesen sind die Bauteile zusammengesetzt. Querhölzer und Pfostenköpfe sind aus Holz. Die geschnitzten Köpfe sind wieder aus Magic Sculp.
Die Scheiben in der Bordwand sind nach der gleichen Methode hergestellt. Die Stufen an der Bordwand sind ebenfalls eine Mischung aus Polystyrol und Holz
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Da das Modell während eines Gefechts dargestellt werden soll, müssen die "Fighting Clothes" angebracht werden. Die Tuchbahnen und die Gestelle werden nur im Gefecht aufgebaut. Näheres dazu werde ich im Rechercheteil beisteuern. Das Thema ist schwieriger als gedacht, da nicht gut dokumentiert. IMG_0279.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_0287k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_0286k.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_3171.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) IMG_0285.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Hintergründe zur Bemastung werden auch im Rechercheteil folgen. Hier nun die Resultate. Werkstoffe sind Holz, Papier, Pappe, Polystyrol und Magic Sculp. Bemalt wurde alles mit Ölfarben.
Die Prototypen der Einfachblöcke sind ebenfalls fertig. Von links nach rechts: 1 mm; 1,5 mm; 2 mm; 3 mm; 3,5mm; 4 mm. Die große Masse wird im Bereich 1 mm bis 2 mm benötigt. Eine 0,75 mm Variante habe ich auch hinbekommen, habe aber kein Foto davon. Unterhalb davon ist aber Edne der Fahnenstange. Die Winzlinge werden vereinzelt in der Bramtakelage benötigt. Blockprototypen.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Im letzten Beitrag hatte ich die Darstellung des Schiffes im Gefecht erwähnt. Neben den Fighting Clothes sind dafür auch ein paar Einschußlöcher nötig. Die Einschüsse sind gebohrt, die Ränder dann mit einem Skalpell etwas ausgekratzt. Und die Vorstenge ist weggeschossen, wie man an den Bildern oben sehen kann. IMG_3163.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
So, das ist dann der ziemlich aktuelle Stand des Modells. Ich hoffe nun im Herbst / Winter ein Stück weiter zu kommen.
Mann, ich muss schon sagen, das Modell sieht in der letzten Seitenansicht schon sehr authentisch aus. Ich wollte ich hätte Zeit und Willen über Jahre an einem Projekt zu arbeiten, um auch ein größeres Schiff in dem Maßstab bauen zu können.
ich verneige mich. Sensationelles Modell und Hochachtung vor deinem Einfallsreichtum. D a sieht mann wiedermal sehr schön, das die Grenzen nur im Kopf stecken.
Ich war in letzter Zeit nicht ganz untätig und möchte euch nun davon erzählen. Da der Rumpf soweit fertig ist, geht es nun ans Takeln.
Die Takelage ist ein kniffliges Thema, insbesondere die Taustärken und die Blockgrößen. Werner Zimmermann bemerkte mal zu diesem Thema, daß zu dünn besser sei als zu dick, da ersteres realistischer rüberkäme – da kann ich ihm inzwischen nur beipflichten. Bei der Leopard hatte ich beispielsweise nur das Garn aus der Kurzwarenabteilung. Die Bramtakelage ist klar zu sehen. Bei der Jupiter hatte ich dann schon ein dünnere Garn, die Bramtakelage verschwindet vor dem blauen Hintergrund – schon besser….
…aber noch nicht gut. In diesem Maßstab brauche ich einfach eine größere Auswahl dünner Fäden. Den entscheidenden Tipp bekam ich dann von Kollegen aus dem Kartonmodellbau und von Marineschiffen in 1/700. Das ist das inzwischen schon "berühmte" Fliegenfischgarn. Dafi hat ja schon sehr ausführlich berichtet. Daher einfach im BB "Victory and beyond" nachlesen. Vielleicht noch etwas zum Hintergrund. Es handelt sich nicht um Angelschnur, sondern um Bindegarn. Wenn ich es recht verstehe, bauen die Fliegenfischer Insektenmodelle als Köder. Dazu werden diese Garne verwendet. Die Fadenstärke wird über eine Kennzahl angegeben. Je größer die Zahl, desto dünner ist der Faden. Ich habe 6/0; 8/0; 17/0 und 20/0 im Gebrauch. Allesamt sind dünner als mein bis dato dünnster Zwirn. Zusätzlich habe ich noch Handschuhgarn im Vorrat, was etwa dem dünnsten Faden am Jupiter Modell entspricht. Das benötigte Tauwerk läßt sich aber komplett aus den Fliegenbindegarnen herstellen.
Das Thema Tauwerk war also abgehakt, blieb noch das Thema Blöcke. Die hatte ich bisher aus Fimo hergestellt. Damit war ich aber nicht mehr zufrieden und eine Verbesserung mußte her. Zumal der Großteil der benötigten Blöcke kleiner als 2 mm ist. Kaufblöcke scheiden also so ziemlich aus. Und NEIN Knoten in Fäden sind KEINE LÖSUNG.
Mit Polystyrolleisten hatte ich eher erfolglos experimentiert. Der entscheidende Anstoß kam wieder vom Kartonmodellbau, genauer von Bondens Papegojan BB bei Bolitho. Er hatte mal gepostet, daß die Blöcke aus mehreren Schichten Pappe aufgebaut werden. Das habe ich dann einfach schanghait.
Die Vorstagblöcke gehören mit rund 4 mm Länge eher zu meinen Riesen. Bei den größeren Blöcken forme ich die Seitenteile mit Magic Sculp gewölbt aus. Die kleineren Blöcke lasse ich flach, da lohnt der Aufwand nicht. Der Vorstagkragen ist knapp 0,5 mm stark, für das Kleeden habe ich das 20/0 Bindegarn verwendet. Nach Dafis Ratschlag ist der Faden trocken gewickelt. Solange der Kleedefaden unter Spannung gehalten wird, dröselt er sich nicht auf. Die Enden müssen allerdings mit Kleber fixiert werden. Eine Kleedemaschine habe ich nicht, ich wickele aus der Hand. Die Stagblöcke haben eher Parallelen zu Jungfern, sie haben also keine Scheiben.
Formal habe ich die kleineren Blöcke in 0,75 / 1,0 / 1,5 / 2 mm eingeteilt. Real trifft man in etwa die Größenordnung, und Blöcke unterscheiden sich optisch in der Größe. Bei den kleinen Blöcken machen sich die Toleranzen bemerkbar, bei den größeren ist die Kontrolle besser. Für das Modell reicht das aber völlig aus. Prinzipiell gilt meiner Meinung nach auch hier, im Zweifel eher etwas kleiner. Die Blöcke ab 2 mm und größer sind nicht so zahlreich, ich mache sie dennoch selbst, dann sehen sie sich wenigstens alle ähnlich. Davon abgesehen gibt es auch noch Sonderformen wie Violin- oder Toppnantblöcke. Links auf dem Cent ein 1 mm Exemplar, in der Mitte ein 1,5 mm Block und rechts ein 2 mm Exemplar (das wird der Blindevorholer).
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Doppelblöcke des 1 mm Typs lassen sich auch aufschichten. Je mehr Schichten desto schwieriger wird es allerdings.
Hier mal der prinzipielle Ablauf an einem 1,5 mm Violinblock. Die Schablonen werden ausgedruckt, gegebenenfalls auf Papier / Pappe gedoppelt und gut mit Sekundenkleber getränkt. Die Tinte verläuft etwas, wie erwähnt ist das aber kein Problem. Der Sekundenkleber trägt auf, daher reibe ich die Teile vom Ausschneiden über eine Nagelfeile. Die Plättchen dann mit einem Skalpell ausschneiden. Eines der Plättchen wird dann entlang der roten Markierungen weiter zerlegt. Die Stücke werden auf den Boden geklebt, die Lücken werden mit Draht (0,15 mm Kupferlitze) offen gehalten. Abschließend wird der Deckel draufgesetzt. Die Drähte lasse ich drin, sie müssen allerdings bewegt werden, damit sie nicht festkleben.
Der Violinblock ist Teil des Oberblindefalls. Hier mit dem Gegenstück und eingebundenem Haken. Daneben ein größerer Violinblock mit geformten Seiten aus Magic Sculp, hier ein Teil des Blindevorholers.
Blinde und Oberblinde sollen geborgen sein, dafür gehe ich von der vollen Segelgröße aus. Für die Segel benutze ich eine einzelne Lage Papiertaschentuch. Die grobe Struktur spielt beim geborgenen Segel keine Rolle, die Segelbahnen kann man aufzeichnen, ist aber auch nicht zwingend nötig. Sehr wichtig ist dagegen das Liektau. In das Tuch läßt sich mit verdünntem Weißleim sehr einfach ein Saum falten. Am Saum läßt sich das Liektau prima mit Alleskleber ankleben. Der Kleber ist flexibel genug und hält dem Zusammenfalten befriedigend stand. Ich habe mir dennoch einen speziellen Textilkleber besorgt, der elastisch bleiben soll. Ausprobiert habe ich ihn aber noch nicht.
Zum Falten ist das Papiertaschentuch ideal, einfach leicht anfeuchten und los geht’s. Die Oberblinde sollte unbedingt nach der alten Methode mit den zwei Zöpfen geborgen sein.
Der Bugspriet (und sämtliche Masten) sind noch nicht fest eingebaut. Der Aufbau war so sehr viel einfacher. Als nächstes steht der Einbau und die Fertigstellung an, also Zurring, Vervollständigung und Belegung des laufenden Gutes etc.