Heute war Vereinsfest mit Freibier und Würstchen für die Helfer beim Pfingstschaufahren. Habe vorher die "Chaleur" und "Sultana" segeln lassen. Der bessere Segler ist das kleine Schiff. Es ist schwierig 2 Modelle zu steuern und Fotos zu machen. Die Chaleur fuhr in die Uferbefestigung. Ohne Schäden. Im letzten Bild erreicht die Sultana den Steg mit Müh und Not. Hatte viel Wasser im Rumpf. Ich muss die Lukenabdeckung ändern.
Es ist der Alptraum von jedem Bauleiter oder Architekten, wenn beim Neubau Wasser austritt. Die Quelle ist oft schwer zu finden. Bei der Sultana war gestern viel Wasser im Rumpf, auch der Empfänger und der Akku waren betroffen. Hat ihnen aber nicht geschadet. Der Unterwasserteil ist dicht, das Leck kann nur an der Seite oder auf dem Deck sein. Das Modell hat nur wenig Freibord und bei starkem Wind wie gestern wird das Hauptdeck richtig naß.
1. Ich habe die Seitenfenster mitsamt ihren Umrahmungen mit Klarlack nachgestrichen. Zur Abdichtung. 2. Die Hauptluke, mein Zugang zum Schiffsinneren wurde umgebaut. Bild 1 zeigt die ursprüngliche Ausführung. Sie kommt dem Original nahe. In den Süllrahmen ist eine Platte eingelegt. Der Rahmen ist nur 5 mm hoch, niedriger als die Bordwand. Überkommendes Wasser kann zwischen Rahmen und Platte eindringen. Bild 2 zeigt die neue Ausführung. Ein Rahmen ist fest mit dem Deck verleimt. Die Luke wird wie ein Deckel drübergestülpt. Die Passung ist sehr eng ausgeführt. Weitere Fahrversuche müssen zeigen, ob das Modell jetzt trocken bleibt. Ich möchte es auch bei starken Wind segeln können.
So ein selbstentworfenes Fahrmodell muss getestet und verbessert werden. Manchmal stimmt alles auf Anhieb, manchmal dauert es länger. Vielleicht werde ich noch die Hülse vom Anlenkseil durch eine längere ersetzen.
Gestern, nach dem Teichgang mit Andi @zackermann hatte ich wieder viel Wasser im Boot. Habe weitere mögliche Verursacher behandelt. Die Wasserprobe im Gartenteich war erfreulich, aber erst heftiges Segeln wird zeigen, ob ....
Bild 1: Links liegen gedruckte und unbehandelte Drehbrassen, die in der Mitte haben hinten das Griffteil. Auch haben sie Schildzapfen bekommen und die Befestigung. Die Rohrmündungen wurden größer ausgebohrt. Rechts sind sie mit dem angelöteten Steckbolzen versehen. Ein Stück Isoliermaterial dient als Verdickung. Bild 2: Ich habe nur 8 statt 12 Drehbrassen angebracht. Die Gefahr ist, dass Anlenkseile für die Segel hängen bleiben. Die Sultana hat auch ihre Anker bekommen. Jetzt ist der Schoner wirklich komplett.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Liebe Emily, es ist Samstag Abend und Zeit für Deine Gute-Nacht-Geschichte.
Es ist Frühjahr 1865, der Bürgerkrieg in den USA ist vorüber, Präsident Lincoln wurde gerade erschossen. Die SS Sultana ist auf dem Mississippi unterwegs und hat in Vicksburg angelegt. Hier bekommt der Kapitän das Angebot ca. 1100 ehemalige Soldaten der Union nach Norden zu bringen. Die Soldaten waren in Gefangenenlagern des Südens, sind abgemagert und krank. Die SS Sultana ist für 400 Passagiere zugelassen, aber das Geschäft ist günstig. Einer der 5 Boiler hat einen Riss, aber für eine gründliche Reparatur ist keine Zeit, es könnten ja andere Dampfer kommen. So legt das Boot ab und ist wegen der vielen Passagiere rank. Die Sultana schwankt hin und her und das Wasser in den verbundenen Boilern ist auch ständig unterwegs. Zeitweise sind die äußeren Boiler trocken, dann wieder randvoll. In der Höhe von Mempis explodieren drei Kessel und auch das Steuerhaus wird in Stücke zerrissen. Führerlos treibt das Boot im eiskalten Wasser und das Feuer breitet sich aus. Die Zahl der Opfer lässt sich nicht festlegen, waren es 1100 oder gar 1.547? Der Kapitän und der Agent hatten das nicht so genau vermerkt. Der Kapitän war übrigens Miteigner am Schiff. Als Ursachen für das Disaster kommen in Frage: 1. Überladung 2. Mangelhafte Reparatur 3. Schmutziges Flusswasser, das die Leitungen verstopfte. Die Sultana hatte Rohrkessel, die vertragen kein Wasser mit Sedimenten. 4. Ungeeignetes Boilermaterial 5. Sabotage von enttäuschten Südstaatlern
Im fortgeschrittenen Alter von 96 Jahren stirbt 1941 der letzte Überlebende der Sultanakatastrophe. So, mein Lieber, nun hast Du wieder etwas über Vicksburg und Sultana gelernt. Darüber darfst Du jetzt nachdenken. @emily.ndh
Gruß Jörg
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Ich bin auch ein begnadeter Schiffsführer, lieber Robert!
Desdawegen war ich mal wieder am Teich. Die Sultana muss dicht sein. Jetzt ist sie es. Vielleicht liegt es daran, dass sie jetzt die Drehb... - Wummen hat. Kann ja sein...
Im zweiten Bild ist sie mit der englischen Jacht unterwegs. Sie ist doch viel zierlicher. Dieses Zusammenbinden mit Zwirn macht immer nur Ärger. Plötzlich ist das hintere Boot schneller und dann ist alles verdreht. Ich musste wieder in den Teich steigen, sehr ungesund...
Gruß Jörg
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Wenn du dann so ganz tief im Teich stehst mit deiner Wathose , kannst du für mich auch gleich nen Nutria fangen . Brauch noch einen schönen Weihnachtsbraten . Wenn es früher im Sozialismus nichts gab , Nutria war keine Mangelware .
Ja, da werden Erinnerungen wach, Thomas. @emily.ndh So gab es die blauen Kittelschürzen vom Textilkombinat Tanna nur als Bückware und die gleichfarbenen Beinkleider auch. Jedenfalls brauchte ich keine Wathose, mir reichte das Hochkrempeln der Jeans.
Wir haben tatsächlich 46 invasive Großgänse am Teich, aber keinen von den harmlosen Nutrias mehr. Habe heute die beiden neuen Rennbootfahrer besprochen. Sollten sie eine von den Gänse touchieren, verbietet uns der NABU die Teichnutzung auf ewig.
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Auf dem Bild siehst Du, dass jetzt - durch Drehungen - beide Modelle den Zwirn am Heck haben. Das macht Segeln schwierig.
Gruß Jörg
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Vor einigen Jahren hatte ich während eines Schüler *innen Aufenthaltes in Bournemouth die Gelegenheit mit Samuel Graves, Admiral of the blue, zu sprechen. Zu dieser Zeit war er schon in der Royal Marine Infirmatory, aber geistig noch gut drauf. Er erinnerte sich noch gut an die Beschießung von Falmouth, dieses Ereignis stand im Zusammenhang mit den Unruhen in Boston. Das forsche Vorgehen hatte auch seiner Karriere geschadet, denn nach seiner Rückkehr nach England bekam er zunächst kein Folgekommando. Auch an den Schoner HMS "Sultana" erinnerte er sich noch gut, wiederholt benutzte er sie als Admiralitätsyacht. Graves versicherte mir, dass sie zu seiner Zeit neben den Drehbassen auch zwei 3 Pfünder Geschütze auf dem Hauptdeck trug. Deshalb habe ich sie jetzt nachträglich so ausgerüstet. Es ist immer eine Hilfe, wenn man mit Zeitzeugen sprechen kann.
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Gruß Jörg
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1768, Ostküste der Neuenglandstaaten Der bewaffnete Schoner "Sir Edward Hawke" stand unter dem Kommando von Lt. Antony Gibbs und war auf der Überführungsfahrt von New York nach Kingston, Jamaika. Von achtern schloss ein weiterer britischer Schoner auf. Es war die "Sultana", die von Lt. David Bruce geführt wurde. Als die Fahrzeuge in Rufweite waren, tauschte man Cronometerzeit, Neuigkeiten und Erinnerungen aus. Beide Kommandanten kannten sich aus der Zeit auf dem Dreimaster "Berwich", wo sie als midshipmen gedient hatten. Die Fahrt auf Parallelkurs entwickelte sich allmählich zu einem Wettrennen. Lt. Bruce erkannte bald, dass seine "Sultana" mit dem neuen und schlanken Segler, der auch über mehr Segelfläche verfügte, nicht mithalten konnte. So dippte er die Flagge und nahm Kurs auf die untere Chesapeake Region. Lt. Bruce wunderte sich, dass der überhebliche und begriffsstutzige Gibbs schließlich doch ein Bordkommando bekommen hatte, aber es gab zahlreiche Gibbs in den höheren Rängen der Navy. Er selbst hatte keine Gönner und beförderte durch Pflichteifer und Tapferkeit seine Karriere. Den Marinedienst würde er im Rang eines vic-admiral of the blue quittieren, während Antony Gibbs sich 1770 wegen Feigheit vor einem Militärgericht verantworten musste und sein Offizierspatent verlor. (Cartagena Zwischenfall).