In #29 meinte ich noch, daß ich eine Zusammenfassung nicht übers Knie brechen kann. Da ich aber schon damit angefangen hatte, muß ich nunmehr nur noch zügig damit fortfahren - bis es knackt.
Lt. Planbeilage AAMM (hier Druckauflage I.M.-N°797- 1967 gez. Paul Zérubia) stammt das Modell aus der Collection von Philippe Égalité*, inventarisiert zu 1500 livres, und wurde 1921 vom Service Hydrographique an das Musée du Louvre übergeben.
- Bis ca. 1930 wurde allgemein angenommen, daß dieses Modell "La Flore" von 1768-1792 [Brest, Constructeur Groignard, Sculpteur Lubet] darstellt, wurde durch Vergleich der Heckornamente mit Unterlagen aus den Archives Nationales (Album D. 68.) [z.B. 5 Fenster anstatt 7] dann aber wieder verworfen.
- Pierre le Conte** stellte die Hypothese auf, das Modell repräsentiere "La Flore dite Américaine”.
Kommentar AAMM- //Dies sei nicht unwahrscheinlich, aber die Korrespondenz zwischen dem Départment der Marine einerseits und Bordeaux und Rochefort andererseits, …, erlaubt nicht, diese Identifikation zu bestätigen.
Weiterhin: // Wie dem auch sei, es ist ein schönes Modell und aus der Zeit, Grund genug für AAMM die Pläne zu editieren. Es bleibt zu wünschen, daß einer der zahlreichen Modellbauer …. historische Dokumente findet, welche die Identifikation erlauben//
Soweit aus dem historischen Vorspann der Mono zur Planbeilage (S. 2)
1954 erschien der Plansatz von AAMM erstmalig. Spätestens zu diesem Zeitpunkt ist das Modell N° 13 MG11 vermessen und der Spantenriss bekannt geworden. Einen früheren Hinweis auf Dimensionen und Spantenform habe ich aber im Internet noch nicht gefunden.
1973 brachte J. Broudriot seine Zusammenstellung der verschiedenen Fregatten La Flore und legte seine Ansicht zu einer möglichen Identifikation von 13 MG11 in Neptunia 109*** ausführlich dar.
*) Louis-Philippe d'Orléans, duc de Chartres, dann duc d’Orléans, 1747 in Saint Cloud geboren, cousin de Louis XVI, nach 1792 Philippe Ègalitè genannt, endete guillotiniert 1793 in Paris.
**) Pierre Le Conte, Répertoire des navires de guerre française, Cherbourg 1932 (BnF Gallica). In der tabellarischen Aufstellung der verschiedenen Flore wird diese noch als Geschenk (Don) 1784 von den USA an Frankreich geführt und nicht als vorbehaltlichen Kauf von Privat in Bordeaux 1984.
***) Jean Boudriot “Les Frégates” La Flore, in Neptunia N° 109 S.37-48, AAMM Paris 16e, 1973
Zu La Flore dite Américaine schreibt J. Boudriot 1973:
- daß diese noch als Geschenk der USA an Frankreich angegeben wird und weist dagegen auf einen konditionierten Kauf von 1984 hin, der in einem procès-verbal im Archiv von Rochefort dokumentiert ist. Ferner wird sie als mit Kupfer gedoppelt bezeichnet.
- J.Vichot* bezeichnet sie nach den Angaben von J. Meirat** als die vormalige La Vestale von 1756, aufgebracht 1761 von den Engländern, von denselben 1778 vor Rhode Island versenkt, von Amerikanern wieder flottgemacht und an Frankreich verkauft.
- Zu La Vestale merkt J.B. an, daß sie wahrscheinlich nach Plänen von Guinoux gebaut wurde, nach dessen Plänen diverse Fregatten Kaliber 8 in Le Havre aufgelegt wurden, er aber bis dato bei Recherchen zu den Dimensionen der Veastale nicht fündig geworden sei. Die Dimensionen der anderen genannten Fregatten von Le Havre sind aber sehr nahe zu denen von La Flore Américaine
- La Flore dite Américaine sei durch einen offiziellen Reisebericht (devis) von 1789 bekannt; sie trug keine Artillerie auf den Oberdecks (Friedenszeit) und war bestückt mit 26 Kanonen zu 8 (Fußnote: bei Integration in die königliche Marine trug sie 26 à 12). Ihre Länge betrug 41,95m, die Breite 10,45m, die Raumhöhe 5,30***.
- La Flore Américaine et La Flore von Groignard [1768] sind also sehr nahe und die Dimensionen vergleichbar, erstere 0,5m kürzer, die Artillerie ist identisch****.
- Sie wurde 1792 an Privat verkauft und von den Engländern 1998 wieder aufgebracht.
*) http://ecole.nav.traditions.free.fr/offi...hot_jacques.htm Jacques Lucien Charles Vichot (1906-1990); 1959 Directeur du Musée de la Marine à Paris. Im Complément: 1942 Conservateur du Musée und Auflistung der Artikel, die er in Neptunia publiziert hat, explizit ist aber nichts über 13 MG11 zu finden
**) ich habe leider bisher nichts zu J. Meirat gefunden
Bei dem Modell La Flore [13 MG11] schließt J. Boudriot 1973 aufgrund verschiedener Charakteristika neben den 15 Pforten auf eine Fregatte Kaliber 12 und kommt zusammenfassend auf den unter #1 bereits berichteten Schluß. Widersprechende oder ergänzende Beiträge zu diesem Thema habe ich in folgenden Heften nicht gefunden*.
In einer späteren Druckauflage der Mono zu den AAMM Plänen wurde in einer Fußnote auf den Artikel von J.B. in Neptunia N° 109 hingewiesen und gekürzt sein Ergebnis zitiert**.
Yoann Gui weist im Forum Marine & Modelisme d’Arsenal*** 2021 auf Pläne der collection.rmg.co.uk hin, welche von aufgebrachten Fregatten vom Plantyp Ginoux gemacht wurden: La Brune und La Vestale und hat deren Spantenprofile dem der Flora (Profil 3) gegenübergestellt.
Warum ist Jean Boudriot 1973 nicht auf den signifikanten Unterschied eingegangen?
*) bis N°146 (1982) ging mein Abo
**) Bei Yoann Gui von seiner AAMM Mono im Ausschnitt wiedergegeben, mir fehlt daher das Druckdatum
***) Yoann Gui hat das Thema “Recherche sur les Frégates La Fore” 1921 auch im Forum La Royale Modélisme eingebracht
Compagnon
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Quelle RMG Brune.jpg
Quelle RMG Vestale.jpg
Yoann Gui Spanten-Brune,
In der Monographie Les Frégates de 12 - La Belle Poule 1985 bringen die Autoren Boudriot & Berti im ersten Kapitel eine Übersicht über die Varianten im Spantprofil der französischen Fregatten zu XII. Sie sind fast ausschließlich aus denen der Klasse VIII übernommen oder abgeleitet, Ausnahmen sind die Fregatten Hermione, 1748, Rochefort, Konstrukteur Monrineau und La Fortunée, 1777, Brest, Forfait mit fast halbrunden Unterwasserprofil im Hauptspant. Ein Profil annähernd wie bei 13 MG11 ist nicht verzeichnet.
Ein derartiges Spantprofil findet sich erst in den Klassen der Fregatten zu XVIII unter der Revolution.
Im Game-Labs Forum unter "Massive Frigate Collection With Plans (WIP)" by Ned Loe, November 2016, gibt Mitforist Alan Grey einen link zum Buch von Dirk Böndel -
"Entstehung, Entwicklung, Dokumentation und Vergleich der Achtzehnpfünder-Fregatten aus Großbritannien, Frankreich und den Vereinigten Staaten von Amerika”, Berlin 2004 [Doktorarbeit an der Technischen Universität Berlin 2001]
Im Anhang unter Risszeichnungen S. 169 ff, Auflistung der Klassen S. 307ff: - S.175/ 315 die franz. Bellone-Klasse 1801, Nereide !809 (38er), Pestel - S.187/ franz. Seine-Klasse 1792, Seine 1793(38er), Forfait
In # 20 hatte @Cirdan die zwei links zu MnM La Fore 13MG11 eigestellt: Das Musée national de la Marine gibt in seiner "Collections en Ligne”[webmuseo] zum Museumsmodell nur folgende Info und ganz im Gegensatz zur Legende in der Vitrine [Aufnahme aus Le blog de acbx41, Mai 2017]:
AAMM hat an seiner monoFlore lt. Kurzbeschreibung im Internet offensichtlich nichts mehr geändert.
Eine persönliche Fixierung auf La Flore 1768, Groignard/Lubet, mit ebenfalls belegter Vergangenheit - anstatt La Flore dite Américaine ex La Vestale, als neues Modell mit geändertem Spantenprofil und angepaßter Bestückung, finde ich zwar faszinierend, der absehbare Aufwand ist aber von mir schon wg >La Bretagne< kaum zu bewältigen.
Ich fragte mich daher schon vor geraumer Zeit nach dem Motto: "Meister, ich bin fertig, darf ich [mich jetzt vom Thema] trennen?” - gedurft hätte ich wohl, aber ganz wollte ich denn doch noch nicht.
Schon zu Pfingsten 2022 habe ich mir - in fast erratischer Verhaltensweise - bei G K Modellbau den Baukasten La Flore in 1/84 von Constructo bestellt und nach dankenswerten Bemühungen der Firma eines der letzten z.Z. am Markt erhältlichen Kits geliefert bekommen.
Schon zu Pfingsten 1922 habe ich mir - in fast erratischer Verhaltensweise - bei G K Modellbau den Baukasten La Flore in 1/84 von Constructo bestellt und nach dankenswerten Bemühungen der Firma eines der letzten z.Z. am Markt erhältlichen Kits geliefert bekommen.
Compagnon
....70 Jahre vor Geschäftsgründung schon bei selbigen eingekauft.........
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Der Baukasten La Flore und der zusammengesteckte Rumpf ohne Halb- und Backdeckslage
Compagnons
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Mein erstes Schiffsmodell war von Constructo (siehe Link in meinem Footer). Daher bin ich schon aus Sentimentätsgründen der größte Fan der Marke. Viel Spaß und Erfolg beim Bau!
"Tout le monde connaît le nom du Vengeur, combien peu connaissent celui du Redoutable!" -- Auguste Jal, 1867 ----------------------------------------------------------------------------------------------
in work: La Belle POF 1/36 Le Redoutable POF 1/48 ; 74-Gun Temeraire-Class by Jacques-Noël Sané Bucentaure, POF 1/48; 80-Gun Bucentaure/Tonnant-Class by Jacques-Noël Sané (Projektierungsphase)
Der Materialprüfer in 005 läßt grüßen. Ernsthafte Ermahnungen/Abmahnungen unsererseits in bezug ständiger Überschreitungen seines zugestandenen Aufgabenbereichs sieht er eher mit Unverständnis.
Vor dem Kauf des Baukastens, habe ich [natürlich] im Netz eine nähere Beschreibung des Inhalts und der Gesamtkonstruktion des Rumpfes gesucht und mit dem Baubericht La Flore by Alexisgm97- Constructo-, modelshipworld.com auch schnell bekommen. Die befürchtete Struktur eines nicht durchgehenden Kanonendecks, mit von der Zahl hälftigen Steckkanonen, hat sich leider bestätigt und mich zunächst von der Beschaffung abgehalten.
Irgendwie wollte ich aber doch! Ich war fest entschlossen das Ausschneiden der Spantflächen, um ein durchgehendes Deck zu erreichen und wie bei Hermione 1/89 von Artesania schon gemacht, nicht zu wiederholen (frage mich keiner ernsthaft warum eigentlich nicht). Also mußte ich mein Dilemma durch Umkehrung/Verschiebung /Negierung des Problems und Formulierug von neuen, rein persönlichen Unterzielen lösen.
Letztendliches Ergebnis gekürzt: Augen auf und durch! Versuch die Illusion eines durchgehenden Decks irgendwie zu erhöhen. Kein allzu ernsthaftes Aufhalten an Material-/Planmängeln, d. h. aber auch keine Mängelrügen des Materials oder der beigefügten Schritt-für Schritt-Schießfiebel im Kit in einem evtl. [sporadischen] Protokoll (Forum).
Ansonsten sehe ich auch für mich hier :"Der Appetit kommt beim Essen”, d.h. Abarbeitung des Projektes und denke, ich kann @Oliver1973 zu Spaß und Erfolg doch ein ganzes Stück entgegenkommen.
Nach Verleimung der Spanten mit der Kielplatte, dem mittleren Deckstück und den Aufnahmen der Steckkanonen, stellte sich die Frage nach zusätzlichen Füllstücken, insbesondere im Bug-und Heckbereich.
Von Constructo sind, abgesehen von Verstärkungen für den inneren Vordersteven, nur zwei Klötze für den Heckspiegel mit eingefräster Gillung beigelegt. Lt. Anleitung sind nur die Kanten der 3mm starken Spanten als Anlagefläche für die 2mm starken 2x5 Leisten, als einfache Beplankung, genügend abzuschrägen.
Zum Baubericht von Alexis habe ich vorsichtshalber noch zwei weitere aufgemacht: - Frégate La Flore (Constructo 1/84°) de Ronan ( 2019), laroyale-modelisme.net - La Flore - 1/84- base kit Constructo (Ekis 2019), le-monde-en-maquette.forumactif.org
Die Beplankung allein durch Abschrägung der Spanten ohne Füllstücke wird in den Berichten von Ronan und Ekis offensichtlich befriedigend durchgezogen.
Alexis entscheidet sich für eine Doppelbeplankung. Er beginnt im oberen Bereich des Rumpfes mit den vorgesehenen 2x5 Leisten, nimmt aber für den unteren Tilo-Strips [?] und führt diese nach vorn bis zum vorletzten Spant, das Bugstück wird mit Holz und Spachtel aufgefüllt. Das Standard-Rundgatt wird bei ihm zum Plattgatt unterhalb der Gillung. Ronan führt dagegen die Einfachbeplankung durch, verzichtet aber explizit auf die Abrundung zum Rundgatt, im Gegensatz zu Ekis.
Ich habe mich für zusätzliche Spanten und/oder Spantteile entschieden; die Formung zum Rundgatt ist sowieso ein Muß.
Compagnon
Compagnon
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Zitat von Compagnon im Beitrag #43Nach Verleimung der Spanten mit der Kielplatte, dem mittleren Deckstück und den Aufnahmen der Steckkanonen, stellte sich die Frage nach zusätzlichen Füllstücken, insbesondere im Bug-und Heckbereich....
......Ich habe mich für zusätzliche Spanten und/oder Spantteile entschieden; die Formung zum Rundgatt ist sowieso ein Muß.
Compagnon
Spätestens ab hier sollte das doch unter Bauberichte und nicht mehr unter Recherche stehen. Viel Erfolg beim Bau!