kurze Anmerkung zu der Idee, Carronaden als "Jagdgeschütze" einzusetzen.
Eine Carronade hat bekanntlich nur einen sehr kurzen Lauf. - Damit funktioniert sie wie eine Schrotflinte mit abgesägten Lauf. - Der Haupteffekt ist dann die große Streuwirkung auf kurze Distanz. Auf lange Distanz hat eine Karronade keine Durchschlagskraft mehr.
Karronaden waren fiese, die Mannschaft mordende, Nahkampfwaffen mit großer Streuwirkung und geringer Reichweite. - Also so ziemlich das genaue Gegenteil von den Eigenschaften, die man für ein Jagdgeschütz benötigt. Da geht es darum, mit einem gut gezielten Schuß, auf lange Entfernung, noch mit möglichst großer Durchschlagskraft, dem Gegner viel Schaden zuzufügen. - Vorzugsweise dem Schiff (Masten, Ruder), denn auf lange Distanz kann man nicht wirklich gut auf die Besatzung zielen.
Gruß, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
Zitat von dafi im Beitrag #30Blieb bei den Razees die Form der Spanten gleich oder wurden die etwas ein- oder aufgebogen?
Die Beplankung musste vermutlich bis zum Setzweger oder noch tiefer abgenommen worden sein, weil auf dem neuen Achterdeck und Bak die Stückpforten anders angeordnet sind. Die Profile des neuen Achterdeck und Back sind aber deckungsgleich mit dem alten Oberdeck. So glaube ich, dass die Spanten nicht geändert wurden. Auch die Decksbalken sind die gleichen, lediglich der vordere Decksbalken des Achterdecks wurde neu genmacht.
das Zeichnen geht weiter, es sind viele kleinere Sachen, mal da mal dort. An der Heckzeichnung bin ich irgenwie stehen gebliben und komme nicht weiter. Heckpläne fehlen bei Razees komplett, auch aus späteren Zeiten. Ich gehe mal davon aus, dass die Struktur nicht geändert wurde und untere Fensterreihe übernommen worden war. Es gibt mehrere Gemälde, die sowohl Anson als auch die Indefatigable zeigen. z.B. die zwei:
Könnte es sein, dass äußere Fenster nur gemalt oder nur profilmäßig nachempfunden wurden ( bei sechs also nur vier ). Aber das löst das bauliche Problem natürlich nicht. Ob tatsächlich oder Attrappe, darstellen muss man es. Das Problemchen ergab sich bei meiner CONSTITUTION. Glückhafterweise hatte ich einen Bauzustand gewählt, bei welchem alle Fenster "echt" waren. Allerdings vertun sich Zeichner manchmal, wenn es nicht um exakte Maße ( Rumpf- anatomisch ) geht. Da zeichnet man schon mal ein Fenster zuviel ( Fenster- kreuz mit einer vertikalen Strebe oder mit zweien, wie auf deiner Zeichnung ? Das würde die "Füllstrecke" im Heckspiegel erklären ).
Und 'gebaut' ist meist auch etwas anderes, als 'gezeichnet'. Oft sind ja Zeichnungen ohne Vermerk überliefert, ob das ein Entwurf (unter möglichweise mehreren) oder die tatsächliche Bauversion darstellt. Dazu kommt, daß auf den Werften nach Auge gebaut wurde und ad hoc auf Wunsch des Auftraggebers Änderungen durchgeführt wurden, ohne daß diese zeichnerisch dokumentiert wurden. Die Dokumentationswut war ja noch nicht so ausgeprägt, wie heute.
die Quellen aus denen Du schöpfen kannst widersprechen sich, aber deshalb brauchst Du nicht verzweifelt sein. Das ist mir bei der Rekonstruktion von dänischen Plänen schon öfters untergekommen. Fasse die Sache einfach pragmatisch an! Wenn Du die Quellenlage ausgeschöpft hast, kann Dir sowieso niemand etwas anderes beweisen. Ich würde so vorgehen: Wenn die Seitenansicht des Hecks aus deinem Beitrag 33 die Anson darstellt, dann ist der Verlauf der Oberkante Hackbord eindeutig stetig. Da ist in der Linie weder eine Spitze noch eine Kerbe zu erkennen. Deshalb würde ich den Verlauf des Hackbords glatt (stetig) halten. In der damaligen Zeit (nach der franz. Revolution und im darauffolgenden Klassizismus) verloren sich so allmählich alle Verzierungen, die im 18. Jahrhundert üblich waren. In Mode kamen die Heckformen, die dem allseits bekannten Napoleonshut, auch Zweispitz oder Zweimaster genannt, glichen. Ich denke, dass es auch schon beim Umbau der Anson so war. Dass die Anson nach dem Umbau 6 Heckfenster hatte, so wie von Dir gezeichnet, halte ich für realistisch. Bei der großen Breite des Hecks würden 5 Heckfenster ein zu starkes, unschönes Querformat erhalten.
Tolle Arbeit. Bei den Stückpforten hätte ich ein paar Fragen Wie geht es mit dem Heckstückpforten? Klappen die nur nach unten ? Und ist die Verriegelung innen?
lieber später als nie :) wollte die Frage schon früher beantworten und habe es irgendwie vergessen... Die Frage gab es auch im MSW, da habe ich das Bild verlinkt:
genau so wie die bei der 64 Kanonen Schiff war, die ist aber für das kleinere Scheg zu groß. Es kann ja sein dass für Razee eine verkleinerte Kopie geschnitzt wurde ...
Hammergeil, Alexander! Wenn der Plansatz fertig ist, muss ich doch glatt mal schauen, ob neben dem der Sphynx noch ein bischen Platz in der Sammlung ist ;)
Ist eigentlich was über die Segeleigenschaften der Anson als Razee bekannt? V.a. im Vergleich zur Indefatigable?
ich habe mal eine Frage zu den Spanten. Bei einer normalen Fregatte sind diese ja leichter ausgeführt als bei einem Zweidecker. Behielt die Anson ihre alten spanten und wurden diese nur an der enuen Position abgeschnitten oder uwrde auch das Spantdesign modifiziert?
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali