Guten Abend liebe Leser, die wenigen Daten, welche mir über den als Mackreleschooner „Flying Fish“ vom Stapel gelaufenen Zweimaster bekannt sind stammen von Howard Irving Chapelle, dem großer Schiffshistoriker der traditionellen US-Küstensegler. In seinem Werk „The American Fishingschooner 1825 - 1935“ befindet sich die Seitenansicht und der Spantenriß der Flying Fish auf Plate 30 und ab Seite 94 (Auflg. Norten & C°,NY1973) einige informative Zeilen über den historischen Werdegang und bautechnische Besonderheiten. Ursprünglich war sie bei Jeremiah Burnham als hochgetakelter Schoner für den Makrelenfang in Essex (Mass.) gebaut worden, wechselte dann nach wenigen Jahren der Fahrt vor Glouchester in die Antarktis als Seelefanten- und Robbenfänger. Dazu dürften einige Anbauten für die Fangboote erfolgt sein und ein Ofen müßte sich auf Deck befunden haben.
Das Corelmodell ist wohl eines der ältesten dieses Herstellers, ich bin mit ihm groß geworden und jetzt ist er im Anflug. Nun wird es ernst!
Ein paar offene Fragen sind da. Wurden Robben und Seelefanten von den selben Booten aus gejagt wie Wale? Bislang habe ich zwei unscharfe und gruselige Bilder von Seelefantenköpfen auf Deck gefunden, die nahelegen, daß die Tiere an Bord gebracht wurden. Aber komplett, oder ging es nur um das Elfenbein? Die speckigen Kadaver denke ich mir wurdenebenfalls zerteilt, in Öfen zu „Blubber“ zerkocht und eingefaßt. Aber Sicherheit gäbe ein Logbuch oder eine Frachtliste. Die Jagd auf diese Tiere galt bei den echten Walfänger als nicht gleichwertig und war schlechter bezahlt. Die großen Hebevorrichtungen an der Großrah mit ihren massiven Drei- oder Vierscheibblocks kann entfallen. Sollte nur das Elfenbein interessant gewesen sein und das Robbenfell, erübrigt sich die Planung eines großen Herdes auf Deck. Alles hängt mit allem zusammen und die Antworten werden spannend.
Mal sehen was Bedford so antwortet, aber vielleicht findet sich auch in Hull oder anderswo in UK eine Antwort. Oder ist hier jemand mit Robben- und Seelefantenjagd des 19.Jahrhunderts vertraut?
Gespannt auf die Rektionen und meinen Dank für gehabtes Interesse. _____________ Erroredit:
Aaaaalso es gibt einen Unterschied zwischen Seelefanten und Walrössern, diese beiden hatte ich mit einander verwechselt. Der Seelefant benannt ach srinem Rüssel kommt in Arktis und Antarktis vor - das elfenbeintragende Walroß nur in der Arktis. Das kann einen schonmal verwirren, wenn Rüssel und Elfenbein auf zwei Spezies aufgeteilt werden.... Also wenden wir uns der Antarktis mit ihren zu den Hunden gehörenden „Riesenrobben“ oder Seelefanten zu. Diese Beute der FF wurde bis zu 6,5m lang und erreichte ein gewicht von 3,5 Tonnen. Es wurde in Logbüchern von 10m Exemplaren mit 6 Tonnen berichtet. Tja da wird dann wohl doch ein mehrscheibiger Block zum Fensen am Großmast zu applizieren sein.
Also meine letzte Rechercherunde ergab einige Fundstücke die einige Fragen klären:
main-qimg-a54e123c1d3380c043f8bce6864a239d.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Seelefanten wurden zu Öl verarbeitet, also muß ein Ofen auf das Deck.
SS_Southern_Cross,_Derwent_River,_1898.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Hier als Beispiel die Southern Star (bekannt durch das Sealfishing disaster of 1914) - die Boote sehen sehr nach Walfangbooten aus.
Terra_Nova_ship_by_Herbert_Ponting,_1911.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Ebenso bei der Terra Nova; da beide sehr jung sind nach 1898) hier noch
durville+ASTROLABE.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Die Astrolabe mit J.D. de D'Urville die 1811 Antarktis erkundete -
Atlas_pittoresque_pl_020.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) auch hier zusätzliche Boote in Davits und Kopfüber auf Deck.
Interessiert vielleicht jemanden: der Kiel außerhalb der Beplankung war bis einem Fuß und neun engl.Zoll (58cm) tief.
Gast
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Der Spantenriß zeigt die dramatischen Verhältnisse besonders eindrucksvoll. Leider ist das Bilderhochladen mit dem Smartphone eine echte Quälerei, weshalb ich mich mit wenigen Beispielen begnügen möchte.
Gast
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Der Robbenfang fand auch ein paar Mal Eingang in die Unterhaltungsliteratur. Ich denke da an "Der Seewolf" und "Sturmfahrt nach Alaska". Das sind dann auch meine einzigen Berührungspunkte mit dem Thema, aber vielleicht ist es ja ein hilfreicher Hinweis.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Gast
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Moin Flugfischfreunde, hab mal die Spantabstände durchgemessen, da ich aus Piets Baubericht die Anregung entnahm, die Räume dazwischen zu füllen mit Sperrholz und 2mm Pappelsperrholz ist reichlich vorhanden. Ein recht unregelmäßiges Bild erscheint da:
Gast
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Hallo Schoonerfreunde, leider versuche ich zwischen einem Elfstundentag, Ehrenamt und Obdachlosenprojekt aktuell ehr erfolglos, mich auch noch mit der FF zu befassen. Heute Abend finde ich endlich Zeit einen Vergleich zwischen der Chapelleschen Zeichnung und den Bausatzspanten zu ziehen, was für einige möglicherweise historisch interessant sein könnte.
Mir scheint das Achterschiff unpassend geschnitten, irgendwie als ginge dieser Bogen achtern nicht spitz genug in Richtung des Treffpunktes von Mittelbrett und Deck, als wäre er abgeflacht. Ist der Rumpf dadurch einfacher zu beplanken? (Schließlich wurde von Corel und Krick der Bausatz dereinst als „Schnellbausatz“ angepriesen.) Oder tue ich den Konstrukteuren einfach massiv Unrecht und die Spanten im Bausatz passen nicht zu der Chapellezeichnung, da sie nicht den Planvorgaben und Schnittpunkten Chapelles folgen sondern die Rumpfform nur an anderen Schnittpunkten abgenommen wurde. Chapelle schreibt in THE NATIONAL WATERCRAFT COLLECTION (Seite198), daß es ein im Museum gebautes, bemastetes und betäutes (oder heißt „rigged“ mit Segeln versehenes?) Modell unter der Katalognr. USNM 160411 gibt. Also könnte Corel an diesem Modell die Spanten abgenommen haben, weniger Meßpunkte als Chapelle genutzt und auf ein Baukastenmodell der 1970er ausgerichtet haben und daher sehen die Spanten anders aus.
(Darstellende Geometrie ist ewig her bei mir, daher entschuldigt diese seltsame Fragensammlung.)
Vielleicht gar nicht wichtig, solange nur das Modell stimmig wirkt. Chapelle hat genug Pläne hinterlassen, die den Bau eine akkuraten Modells erlauben, daß man ehr Angst vor der Auswahl hat, unter anderem auch beim New Bedford Whaling Museum bin ich fündig geworden.
Gast
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... durch die im Vergleich zum Original dickere Beplankung dürften weniger Auflagepunkte ausreichen, um die selbe Form durch Resultierende zu schaffen, das habe ich mir so gedacht. Aber stimmt das auch? Jetzt bin ich gespannt, was Ihr so sagt und ob meine Überlegungen totaler Mumpitz sind und ich mit meinen Ideen epochal daneben liege. Freue mich auf den Diskurs.
Noch eine Frage an die Praktiker:
Sagt mal, ist es sinnvoll die rechtwinklige Ausrichtung der Spanten durch zwei 2mm Sperrholzbrettchen zu erzwingen, die auf Wasserlinienhöhe platziert werden? Also rechtwinklig zum Mittelbrett und rechtwinklig zu beiden Spantbrettchen? Die Bordwand mache ich dann aus aufeinandergeleimten Plättchen wie hier häufiger gezeigt. Alles aus Pappelsperrholz damit ich immer gleichviel Material abnehme.
Edit: Vermutlich werde ich nur sporadisch hier sein können in der nächsten und übernächsten Woche und ehr erst Mitte Mai zum Bauen kommen. Aber immerhin kam heute endlich die mit dem Bausatz bestellte Schmeidmatte an.
So ist es denn ein Gräul, Freunde der späten Stunde!
Eigentlich gedachte ich heute NachmittAg den Rumpf zusammenzustecken und das Deck aufzuleimen. Uneigentlich habe ich angefangen zu Schäumen, dann zu Messen und zu Fluchen. Aber eins nach dem anderen, vielleicht hat ja auch alles seine Richtigkeit und bei Glouchester Schoonern sitzt der Großmast nach Backbord um ein Viertel seiner Breite nach Backbord versetzt?
Also das Deck jedenfalls soll die Spanten im rechten Winkel halten, alles zusammengesteckt wackelt das Sperrholz hörbar. Hier noch die Bilder - setzte erstmal aus bis zum Feiertag und Überlege, was ich mir einfallen lassen muß um aus diesem Bausatz einen Schooner und keine Seegurke heraus zu bekommen... Die
Gast
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Da das Deck bei einigen Glouchester Schoonern in der Mitte einige Plankengänge hatte, die stärker waren, bin ich in Versuchung, das komplette Deck neu zu überplanken und eine CL-mittige Bohrung für den Großmast anzubringen.
Sollte ich das Deck in aufgeleimtem und gewölbten Zustand beplanken und Holzsekundenkleber von GK-Modellbau nutzen? Oder die Wölbung auf einem Resopalbrett mit einer entsprechenden Unterlage imitieren, um mit Holzleim die Planken unuaufzuklebenter Zwingen und Leisten aufzukleben?
Was raten die Praktiker?
Gast
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Der Mühe Ausbeute: Immerhin nicht allzu große, katastrophale Mißstände zu vermelden.
Nun bin ich gespannt, was während meiner morgigen Schulung hier so an Anregungen hereinflattert.
Danke für Euer Interesse an meinen dürftigen Resultaten.
Gast
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