Hallo zusammen! Bin dabei das besagte Schiff zu bauen (erstes Modell). Gab auch gleich Probleme mit der Schanzenverkleidung. Ich hatte mir gedacht das ich es vorher vielleicht Wässern sollte um die Elastizität zu erhöhen. Da das aber leider nicht in der Anleitung steht und ich mir dachte ich sollte mich als Anfänger besser strikt an die Anleitung halten, habe ich es so probiert... Ihr könnt euch ja denken was passiert ist :( jedenfalls weiß ich nicht ob und wie ich an Ersatz kommen könnte. Die Firma meldet sich im Moment leider nicht. Meine Fragen wären jetzt: hätte ich es wässern sollen? (auch falls ich nochmal an zwei neue Schanzen komme) oder wäre eine ganz andere Technik besser? Vielleicht hat ja jemand schon Erfahrungen mit so Problemen... Anbei die Bilder der Bruchstücke. Werde natürlich falls ich noch weiterlaufen kann auch Bilder vom Fortschritt hochladen. Vielen Dank vorab für eure Hilfe!!! Gruß Philipp
Gast
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Das gleiche Problem hatte ich auch beim Schanzkleid meiner Galeone. Auch diese ist von Occre. Den wichtigen Hinweis, dass man das Schanzkleid "vorbiegen" sollte haben diese leider in der Bauanleitung verschwiegen. Bei mir ging es gut aus, da ich dieses noch rechtzeitig bemerkte. Ich denke aber, dass bei dir noch alles mit relativ wenig Aufwand zu retten ist. Vielleicht liege ich da als Anfänger falsch, dann möge man mich bitte berichtigen, aber ich würde jetzt folgende folgende Vorgehensweise versuchen, welche einmal die Möglichkeit bietet, vielleicht doch noch das vorhandene Schanzkleid zu verwenden oder wenn das fehlschlägt, ein neues selbst anzufertigen. Als erstes würde ich das Schanzkleid wieder entfernen und die abgebrochenen und angebrochenen Stücke sorgfältig mit "Ponal wasserfest" Holzleim sorgfältig wieder anzukleben um den originalen Zustand wiederherzustellen. Das Trocknen sollte dann unter Druck erfolgen, z.B. zwischen zwei Platten geklemmt und mit Schraubzwingen zusammengepresst. Mit dem Ziel, die Form des Werkstücks wiederherzustellen. Nach dem Trocknen, am beste über Nacht, würde ich als nächstes die Umrisse der Schanzkleid-Teile auf Pappe übertragen. Daraus würde mir Pappschablonen anfertigen, falls die originalen Teile doch nicht mehr zu retten sind. nun würde ich versuchen, die originalen Teile weiter zu nutzen. Also zuerst wässern, um das Holz biegsam zu machen und dann die Teile vorbiegen. Dafür gibt es verschiede Methoden, ja nachdem, was dir zur Verfügung steht, Das einfachste wäre es die Teile über eine leere Konservendose zu biegen und in der gebogenen Form antrocknen zu lassen. Entweder mit Kabelbinder oder Gummibänder in der gebogenen Form halten und über Nacht trocknen lassen oder man nimmt einen Niedrigtemperatur-Lötkolben dafür. Ich nutze das Biegesystem 3000Teil von GK - Modellbau zum Biegen von Holzteile. Sollten die originalen Teile das Biegen nicht aushalten und an den geleimten Bruchstellen wieder auseinandergehen. Dann kannst du dir mit Hilfe der vorher angefertigten Pappschablonen aus Sperrholz in der entsprechenden Dicke aus dem Bastel- oder Modellbauladen (Auch Onlineshops) und einer Laubsäge selber welche anfertigen und diese dann biegen.
Ich hoffe, ich konnte dir bei deinem Problem etwas weiterhelfen.
Danke für deinen Tipp Heiko! Das werde ich so machen! Ich hoffe das ich das aussägen auch akkurat hinkrieg falls die Originalteile wieder brechen. Am besten bekplanke ich die schanzen
Ich würde dir empfehlen, die Innenseiten der Schanzen vor dem anbringen zu beplanken. Denn wenn die Schanzkleider einmal dran sind, dann kommt man stellenweise nur sehr schlecht da dran. Also zuerst die Teile für die Schanzkleider vorbiegen, bis die in etwa passen. Kleinere Ungenauigkeiten kann man ja beim Anbringen durch Anpressen ausgleichen. Nur eben bei den großen Biegungen geht das nicht, wie du ja bemerken musstest. Dann die Teile beplanken und dann zum Schluss anbringen.
Hallo Heiko, ich zähle sicher auch noch nicht zu den Experten, würde an deiner Stelle aber eher die Schanzkleider entfernen neue Teile anfertigen. Im Baumarkt Pappelsperrholz kaufen, die Form mit den alten auf das neue Sperrholz übertragen und neue Teile aussägen. Die Klebefläche ist in diesem Fall nicht sehr groß, die Teile werden genau an der Stelle wieder am stärksten gebogen wo sie jetzt schon gebrochen sind. Zum innen beplanken: die Form deines Rumpfes sieht nicht so kompliziert und verwinkelt aus, ich glaube du kannst da auch nachher beplanken. Dann verlierst du die getane Arbeit nicht falls nochmal was brechen sollte.
Grüße! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Hi Herbert, das klingt auch gut, aber ist Pappel nicht sehr brüchig? (als Sperrholz wahrscheinlich nicht könnte ich mir vorstellen). Habe grade eben probiert die Schanzen abzubekommen... Hat geklappt nicht sehr einfach aber es ging. Aber die alten Planken von den Schanzen runterzubekomnen ist eine Qual °,..,° wird eine Weile dauern. Habe derweil an ein paar Deckaufbauten weiter gemacht. Gruß Philipp
also ich würde die Teile neu machen. Meines Erachtens wirst Du mit der Bruchstelle immer Probleme haben. Nimm ein altes als Schablone, säg es neu aus und gut ist. Und wie Herbert schon geschrieben hat, später beplanken. Ob Du Pappelsperrholz nimmst oder ein anderes musst Du probieren. Bei Pappel hätte ich Angst das es bricht, Birke ist da schon besser. Oder ein Edelholz wie Birne wäre das ideale. Kannst Du dann auch über einer Kerze trocken biegen, so eng ist der Radius ja nicht. Ein 1,5 mm Birnebrettchen 100x1000 mm kostet bei Arkowood um die 8 € plus Versand. Aber das ist dann was feines. Und zum Aussägen am besten Sägeblätter 2/0 nehmen. Mit dehnen säge ich alles, und das geht durchs Holz wie durch Butter.
wie wäre ein Versuch mit echten Schanzkleidstützen?
Meiner Meinung sollte Sperrholz überhaupt nicht biegbar sein. Immerhin wird jede Schicht um 90 Grad gedreht und harter Leim dazwischen. Die Biegsamkeit ist denkbar schlecht für ein Spantenskelett. Richtig biegbar habe ich nur Flugzeugsperrholz in 0,8 bzw 1,0 mm gefunden, leider bei meinen länglichen Platten nur auf der kurzen Seite. Bei San Juan (Occre) und Albatros (Constructo) ist mir auch ein Schanzkleid gebrochen (mit Sekundenkleber an Bruchstelle getränkt), bei der Carmen brauche ich eine Lehre, damit die Schanzkleider nicht nach innen stürzen, da die Klebekante sehr schmal ist. Meine Spray stammt aus einen Kartonbaubogen und leidet unter chronischen Spantenmangel. Hier habe ich 2x2 mm Nußbaumstäbchen eingeklebt (1:50), auf der Unterseite des Decks 5x5 mm Linde in 2 mm Abstand zur Kante. Mit 0,6 mm Birne als innere Sichtbeplankung. Ist unerwartet stabil geworden. Bekommt noch eine Zweitbeplankung mit weiß gebeizter Linde. Die 0,6 - 1,0 mm Echtholzleisten lassen sich (feucht) problemlos mit dem Plankenbieger formen. Bei den Dimensionen der Corsair empfhielt sich eine zweite überlappende Schicht z.B. aus Linde als Kern. Mit der Zweitbeplankung hat man dann ein geziegeltes Dreifachholz mit 2 Leimschichten = Panzerboot. Wenn der Plan keine andere seriöse Abstandsangabe macht, würden die Seiten der Geschützluken die Abstände vorgeben und gleich echte Trempelrahmen bilden. Sind natürlich viele Teile, dafür muss nichts nochmal beplankt werden. Wenn Du lieber aus dem Ganzen sägst, würde ich ein Echtholzbrettchen empfehlen, nicht zu dünn wegen splittern. Selbst Nußbaum läßt sich besser biegen als Sperrholz, Birne ist aber genial. Der Mehrpreis schont die Nerven und sieht edel aus. Der Hype hat mich auch überzeugt, gibt aber unterschiedliche Qualitäten, gerade bei der Farbe.
Bin gespannt, wie Du das löst.
Grüße Werner
Wenn Wasser ins Schiff dringt, können nicht alle das Steuer halten, Jemand muß das Wasser ausschöpfen. J. Schulte
Hallo Leute, vielen Dank für die vielen tollen Ratschläge!! Habe mir schon eine Laubsäge gekauft und wollte mir Birnenholz bestellen. Aber mittlerweile hat sich die Firma bei mir gemeldet und mir Ersatz versprochen. Werde aber trotzdem Birnenholz bestellen und wenn die neuen Schanzen da sind gleich eine Schablone abzeichnen, weil die Originalteile ja nur aus Sperrholz sind. Ich freue mich das ich weiterbauen kann und halte euch wenn gewünscht mit Bildern auf dem laufenden. Werde ohnehin noch sehr viele Fragen haben bei denen ihr mir bestimmt wieder Ratschläge geben könnt! Ein schönes Wochenende im voraus. Gruß Philipp