Ist es schon zu spät, um dir zu sagen, dass du, wenn Du dir schon eine "Kleine" Vic in Plastik kaufen willst, unbedingt die von Airfix nehmen solltest?
Ich habe vor Jahren mal beide gebaut, die von Revell und die von Airfix. - Und unter uns: die von Revell ist leider totaler Sch..rott.
Die Rumpfbeplankung sieht aus, als hätte man den Rumpf aus alten Jägerzaun-Latten zusammen getackert. Es gibt nur ein paar wenige Kanönchen im Mittschiffsbereich.
Und die gesamte Detaillierung ist... dürftig.
Die Airfix Victory ist nicht viel größer, bietet aber bei weitem bessere Detailfülle. - Zum Beispiel der Detailierungsgrad des Gallionsfigur. - Bei der Revell-Version ist das nur ein unförmiger Klumpen. Bei der Airfix-Version kann man wirklich etwas ansehnliches daraus zaubern.
Außerdem hat Meister Hackney in seinem Buch (im englischen Original) wohl mehrfach Bezug auf das Airfix-Modell genommen. - Das wurde in der deutschen Version wohl rausgestrichen. Aber immerhin weiß man man um die Nähe, Buch zu Bausatz und findet vielleicht doch noch Hinweise.
Auf jeden Fall viel Spaß und Erfolg damit!
Viele Grüße,
Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
@Klabauter So von Pappkamerad zu Pappkamerad: Ich wünsche auf jeden Fall viel Erfolg - möge Deiner Revell-Vic ein ähnliches Schicksal wie meinem "Nachwende-Segelschiffsmodell-Erstlingswerk" erspart bleiben. (Immerhin, es gibt sie noch - ich stehe zu meinen Jugendsünden! ) Bonden-Vic.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nein, nein - das ist kein Staub da auf der Takelage! Ihr ahnt ja gar nicht, wie kalt es hier ist, das sind Eiskristalle!
Vor nicht zu langer Zeit hätte ich auch die Airfix der Revell vorgezogen. Mittlerweile denke ich anders, da ich viele tolle Ansätze aus dem Revell-Teil gesehen habe, während die Airfix-Ergebnisse im Vergleich dazu abgefallen sind. Vor allem die Plankenstruktur des Airfix-Schiffes ist noch grausamer als die Revell-Kiste. Aber aus beiden kann man mit etwas Liebe und Hingabe was Tolles machen.
Ich wünsche dir viel viel Erfolg und vor allem Spaß dabei, Daniel
@Herbert: Ja, es ist zu spät. Wie in der Einleitung erwähnt habe ich lange nachgedacht und mich dann für den Revell-Kahn entschieden (teils aus nostalgischen Gründen). Was mir an dem Bausatz nicht gefällt wird weggekloppt und neu gemacht (ein paar erste Bauschritte folgen sogleich). Deine Einschätzung zum »Hackney«-Buch teile ich und in den Sinne habe ich es ja auch geschrieben
@Bonden: Deine »Jugendsünde« habe ich mir natürlich auch schon online angesehen. Das Schiff mit dem verwegenen Wellenmuster unterhalb des unteren Pfortenbandes... Mein VICTORY-Modell von damals hat die Zeiten nicht überdauert. Ich erinnere mich aber, dass mir schon damals weiße Segel zu blöd waren und ich die Plastikdinger grün gefärbt habe (nur weil ich zufällig grüne Plakafarbe zur Hand hatte...). Diesmal wird alles besser, versprochen!
@dafi: genauso siehts aus. Dank Deiner Links – und einem Artikel über so ein Bild... – bin ich auf die Idee gekommen. Nicht unwerwähnt als Ideengeber soll auch der große Jim Baumann bleiben der zeigt, wie man aus Resin/Plastik Bausätzen in Verbindung mit Papierteilen Meisterwerke schaffen kann (Bitte jetzt nicht meinen ich wolle mich mit Jim Baumann messen! )
So sieht die Steuerbord-Rumpfhälfte aus wie Revell sie schuf. Wie ich hier im Forum gelesen habe, sollte man vor dem Bearbeiten und Bemalen die Palstikteile in Seifenwasser reinigen. Das habe ich getan...
Klabauter
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Mit Dafis-Baubericht und den oben erwähnten Büchern gings dann mit der ganz kleinen Abrissbirne weiter:
Seitentreppen und Eingangsdächlein abgeschnitten Timberheads auf der Back entfernt Reling im Kuhlbereich weggefidelt Timberheades in Höhe Großmast raus Alle Stückpforten und Fender runtergeschliffen (soweit es ging) Die Fenster der Seitengalerien aufgeschnitten (alles mit den Cutter gearbeitet)
Weiter dann Speigatten eingebohrt, Gatts für die Schoten gebohrt und im Kielbereich die Öffnungen für die Ulmenholzpumpen gesetzt. Die Ankerklüsen fehlten im Bausatz, ebenso wie ein Einschnitt achtern für das spätere Hennegatt. Beides habe ich natürlich mit der Mini-Bohrmaschine »eingetragen«
Klabauter
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Die schmalen (Trafalgarstyle!) Seitentreppen aus Karton aufgebaut (je Stufe aus zwei Teilen bestehend)
Die Seitenpforten mit Graupappestücken dichtgesetzt (Trafalgarstyle!) und – weil ich keine Lust auf Spachteln habe – mit Zigarettenpapierstreifchen »zugeplankt«
Alle Stückpforten der unteren beiden Batteriedecks geschlossen
In den Seitengalerien Fensterpfosten aus Graupappe eingebaut um später »richtige« Fenster zu machen
Eine feste Bordwand nach Informationen hier aus dem Forum auf der Back aufgesetzt (Trafalgarstyle!)
Zwischen den Schloiknien nach Plan je zwei Öffnungen für die Bugsprietzurring aufs Scheg geklebt
Ins Scheg Fugen als Bauteileimitate eingeschnitten
Alle Bohrungen für Rüsten und die Davits achtern (Trafalgarstyle!) mit Zigarrettenpapier verschlossen
Alle Papier- und Pappteile habe ich nach Montage mit Revellkleber getränkt und damit gehärtet
Neue Fender aufgeklebt. Hier habe ich mir die Turner-Skizzen angesehen auf denen einige Fender zu sehen waren. Nur wo ganz genau konnte ich nicht ermitteln. Das könnten m.E. auch ebensogut herabhängende Leinen sein. Turner hat auch Fender unter die Großrüsten gezeichnet. Das habe ich jedoch sonst noch nie gesehen und so war mir die Darstellung in meinem Modell zu heikel. Ich habe als Kompromiss einen weiteren Fender mittschiffs gesetzt welcher schon auf dem »Slade-Plan« eingetragen ist. um ein en Schutz der Bordwand beim Hantieren mit den Beibooten zu gewährleisten ist der weitere Fender hier m.E. sinnvoll. (s. den Rechercheordner)
William Turner hat das Schiff 1806 nach Ankunft aus Gibraltar in Chatham (?) gesehen und gezeichnet. Ich glaube seinen Darstellungen von Einzelheiten in Skizzen und Gemälden.
Klabauter
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Nun kommt das, worauf ich jahrzehntelang keine Lust hatte: Plastikteile anpinseln...
Dank meiner Erfahrung aus dem Kartonodellbau und vor allem Dank der Erfindung von Revell-Aqua-Color-Farbe läuft es diesmal nicht ganz so schlimm wie vor 35 Jahren... Aus gefärbten Zigarettenpapierstreifen – geschnitten in Plankenbreite – lege ich an kritischen Stellen kleine Flicken auf um genaue Farbabgrenzungen zu schaffen. Im Bereich der Aussentreppen wirds beim malen fummelig, meine Abrissspuren sind hier und da noch zu erkennen was wieder ein Nachbessern mit Zigarettenpapierplanken erfordern wird...
Die geschlossenen Stückpfortendeckel schneide ich später aus Papier, bemale sie und klebe sie dann auf.
Anstelle dem vom Hersteller geforderten »Schwarz« und »Lufthansagelb« male ich mit »Panzergrau« (78) und »Ocker« (88) für die Pfortenbänder.
Und nun die erste große Frage: Welche Farbe soll der Kupferbeschlag unter Wasser bekommen? Kupferglänzend? Grün? Graugrün? Braun? Rostrot? Es soll »gebraucht« und nicht werftneu aussehen...
Klabauter
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Ahh, ich seh schon, das wird richtig gut! Da bin ich doch gerne mit dabei.
Gruss Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
"Und nun die erste große Frage: Welche Farbe soll der Kupferbeschlag unter Wasser bekommen? Kupferglänzend? Grün? Graugrün? Braun? Rostrot? Es soll »gebraucht« und nicht werftneu aussehen... "
Danke für die links. Jetzt wo ich es lese fällt mir wieder ein, dass der olle Wilhelm II seine Jacht HOHENZOLLERN II anfangs unter Wasser hat rosa malen lassen. Um die Farbe des Kupferbeschlages von alten Segelschiffen zu imitieren. Auch in der kuk-Marine gab es diesen rosa-UWAS-Anstrich
Hallo Jan, gut dass Du fragst: »Panzergrau« ist ein sehr dunkles Grau – ähnlich dem Anthrazit – welches für mich beim Modellbau den dunkelsten Farbton darstellt. Ich finde dass »Schwarz« im Modellbau nichts verloren hat und eben durch einen sehr dunklen Grauton ersetzt werden sollte. »Schwarz« sind die natürlichen Tiefen die durch Schatten entstehen und Details optisch schlucken. Ausserdem meine ich, je kleiner ein Modell ist desto aufgehellter sollten die Farben daran sein um eine realistische Wirkung zu erreichen. So wie Dinge in der Natur aus der Ferne gesehen heller wirken.
Hier ein Beispiel um meine Meinung zu illustrieren: Mein Modell eines Küstenpanzerschiffes welches im Original schwarz gemalte Bordwände hatte. Längsseits liegt eine Kohlenschute. Alles was Schwarz sein soll ist »Panzergrau« gemalt. Alles Details sind gut zu sehen und versaufen nicht in der Farbe.
Klabauter
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Ich finde dass »Schwarz« im Modellbau nichts verloren hat und eben durch einen sehr dunklen Grauton ersetzt werden sollte.
Moin,
man sollte aber auch bedenken, dass Schwarz eine der Farben war, die am leichtesten herzustellen war. Ruß als Grundstoff war im Übermaß vorhanden, und im Gemisch mit verschiedenen Ölen kam halt Schwarz raus. Wollte ich nur mal so gesagt haben. Du kannst natürlich dein Modell bauen wie Du willst, wie gesgt nur ein Einwurf von mir.
ZitatIch finde dass »Schwarz« im Modellbau nichts verloren hat und eben durch einen sehr dunklen Grauton ersetzt werden sollte. »Schwarz« sind die natürlichen Tiefen die durch Schatten entstehen und Details optisch schlucken. Ausserdem meine ich, je kleiner ein Modell ist desto aufgehellter sollten die Farben daran sein um eine realistische Wirkung zu erreichen. So wie Dinge in der Natur aus der Ferne gesehen heller wirken.
Sehe ich auch so, ergänzend weiße Farbe etwas brechen,