das sieht wirklich toll aus. Ich kann mir sehr gut vorstellen wieviel Spaß es macht die Modelle segeln zu lassen. Jetzt musst Du nur noch so groß bauen das Hansi auch mal mit fahren kann, er würde sich freuen.
Gruß Joachim
Achtung! Ich weise darauf hin das sämtliche von mir gemachten Äußerungen und / oder Links nach dem Guttenberg'schen Prinzip des copy & paste gemacht sind; oder aus Eigenerfahrung entstanden oder an-gelesen sind. Eine Überprüfung der Mitteilungen versteht sich von selbst.
Zitat von Gebbi im Beitrag #399Hallo Walter @walter
"Die wahren Abenteuer sind im Kopf!"
Das ist es! Wenn ich am Teich sitze und meinen Schoner hinaus schicke und er legt sich auf die Seite, und die Bugwelle baut sich auf und der Wind füllt die Segel - da bin ich Kapitän Hornblower oder Aubrey oder Blunt.
Ist das bedenklich, mit fast 70 Lenzen?
Gruß Jörg
Keine Angst Jörg,
wenn ich Deine Beschreibung vom Segeln Deiner Modelle lese, dann entstehen wunderschöne Bilder in meinem Kopf. Also mach Dir keinen Kopf, das ist ganz normal ...
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
Die Berbice durfte ja schon zeigen, was sie fahrtechnisch kann, aber so ein paar Kleinigkeiten werden noch hergestellt. Heute bastel ich die vier Blöcke für die Großstag und vier Pfosten. Die Blöcke wurden gedrechselt, im Schraubstock gekantet und an der Vorder- und Rückseite 3 x über die Kreissäge gezogen mit ganz schwacher Einkerbung. Auf den Seiten wurde nur mittig eine Einkerbung gesägt.
Im zweiten Bild sind die Teile an Bord. Die Pfosten stehen vor und hinter dem Kranbalken, die Stage sind auch gespannt. Ich muss sie beim Segeln aber beide aushängen, denn sonst kann das Gaffelsegel nicht ausschwingen.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Obwohl Dein schmucker Schoner schon sehr weit vorgeschritten ist, will ich dich trotzdem, auf einen markanten Fehler im Rigg aufmerksam machen, der auch Dein Modell beim Segeln beeinträchtigen wird.
Also gilt es zu wählen:
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Holländisches Kanonenboot von 1789
1. Schoner dieser Zeit führten ihre "Großstage/ Triatic-stay" entweder über der Großmast-Saling zum Eselshaupt des Fockmastes, dann konnte das "Schonersegel" auch unten mit einem Baum gefahren werden, sonst nicht.
2. Fuhr das Großstag in 2 Parten auf das Deck kurz vor den Fockmast und dort mit Taljen festgesetzt, wurde in der Regel das Unterliek des Schonersegels lose gefahren. Die Schoot des Segels wurde hierzu am Schoothorn geteilt und davon eines über die Stage geführt, so dass es auf der anderen Seite dichtgeholt werden konnte. Diese Variante ist auch wohl für bewaffnete Schoner am meisten angewendet worden.
So zeigen es auch enorm viele zeitgenössische Abb. und Texte in Büchern der Seemannschaft.
Wenn Du den Baum behalten willst weil es zum Segeln und ansteuern für Dich einfacher geht, wäre dann allerdings und jetzt noch realisierbar, nur das Großsstag wie auf Position 1 zu ändern.
Das Unterliek des Gaffelsegels am Fockmast wird lose gefahren, kein Baum. Wie Du das weißt, ich begreife es nicht... Peter, ich brauche den Baum, sonst habe ich Probleme beim Segeln. Du, wir verraten das niemanden und ich hänge die Stage beim Fahreinsatz aus.
Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Nachdem im Beitrag 411 beschlossen wurde, es unter uns zu lassen und ich auch nicht vom Paragraphen 45 a betroffen bin, hier noch ein kleine Abbildung als Nachtrag zu meinem Beitrag 409, sowie der darin empfohlenen Position 1!
Dies auch zum Verständnis für Deine zukünftigen Schonerbauten und jene der Forumskollegen.
Wie es nun richtig mit dem Großstag aussehen könnte, sowie mit einem Baum für das Schonersegel am Fockmast, zeigt die Abb. aus dem Darcy Lever von 1817.
Dass Du den Baum verständlicherweise auf dem Wasser so dringend brauchst, habe ich durchaus erkannt und Dir daher diese authentische Alternative vorgeschlagen, wie sie auch um 1770 schon für amerikanische Küsten-Schoner sehr gebräuchlich war.
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Variante 1 zu Beitrag 409: Alternative Führung des "Großstages / Triatic stay" bei Schonern zu Ende des 18.Jh.
Hallo Peter, Hier noch zwei Fahrbilder von der Berbice vom heutigen Einsatz. Wichtig war mir festzustellen, ob weiterhin Wasser auf dem Deck stehenbleibt oder ob es durch die neugeschaffenen Speigatten verschwindet. Die Großstage sind ausgehängt und das sieht unschön aus. Ich werde die Anbringung entsprechend # 415 verändern, d.h. nur ein Stag, der dann am Fockmast herabführt. Ist dann doch authentischer. Das zweite Bild zeigt sie zusammen mit einem Pinky Schoner.
Hier nun zwei Bilder von der Umbaumaßnahme. Der Triatic - Stay führt nun von Eselshaupt des Großmastes zu einem Bock am Eselshaupt des Fockmastes, dann nach unten und zu einem Taljereep am Fuß des Mastes. Das ist nun nicht mehr K. H. Marquardts Ausführung, aber die vernünftigste Lösung bei einem Fahrmodell.
Hier noch etwas zum lohnenswerten Studium einer Schoner Takelage in "Natura" und als Beleg für die Änderungen an Deinem Modell !
Das sehr schöne und äußerst detaillierte "Schiffsporträt von Michele Felice Corne", des amerikanischen Toppsegel-Schoners SAMUEL unter dem Kommando von Epes Ellery, 1797 in Neapel einsegelnd.
Der 97 tons große und 67 Fuß,6 Zoll (20,57m) lange Schoner wurde 1795 in Weathersfield / Connecticut, USA gebaut.
IMG.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Quelle: The A.O. Vietor Collection, PEABODY MUSEUM OF SALEM, 1982
Bei der Rah auf dem Bug aufliegend, handelt es sich um die "Breitfock-Rah" und mit einer angeschlagenen "Breitfock" daran. Bei Bedarf wurde diese Rah samt Segel an einem "Stander" fahrend, bis unter die Fockrah vorgeheisst und dort dann beigesetzt. Zu erkennen auch die "Leesegelbrillen" an den "Fock,-und Großrah Nocken", dass dieser kleine Handels-Schoner dort auch Leesegel während seinem langen Törn noch zusätzlich fahren konnte.
Zitat von Gebbi im Beitrag #417 Der Triatic - Stay führt nun von Eselshaupt des Großmastes zu einem Bock am Eselshaupt des Fockmastes, dann nach unten und zu einem Taljereep am Fuß des Mastes.
danke, Willi, danke Peter für die Hinweise zum Großstag!
Diese Zeit der "privateers and slavers" (Kaper- und Sklavenschiffe) ist äußerst interessant und ich habe wieder viel gelesen. a) The History of American ships, Howard Chapelle, 1935 b) American sailing ships, their plans and history, Charles Davis, 1929 c) The Schooner, its design and development from 1600 to the present, David MacGregor, 1997
Chapelle führt aus, dass für kleinere Sklavenschiffe das Schonerrig verwendet wurde, da hier nur eine kleine Mannschaft nötig war. Um eine hohe Geschwindigkeit zu erzielen, wurden Leesegel und Rahtopsegel gesetzt. Die Ausführung mit Rahtopsegeln an beiden Masten war für slavers geradezu typisch. Gewöhnlich wurden Sklaven von den Märkten auf Kuba oder Brasilien geholt. Viele Klipperschiffe steuerten aber auch afrikanische Häfen an. Da diese Anlaufstellen oft nicht ausgebaut waren, bot ein kleines Fahrzeug große Vorteile. Es ließ sich auch leichter verbergen. Nach 1820 konnte man auch nicht länger große Gruppen von Sklaven aufkaufen. So ergab es sich, dass Schiffe von 60 bis 100 feet (18,30m - 30,50 m) favorisiert wurden. Auf der Rückfahrt folgten die Schiffe den Passatwinden. Diese wehen überwiegend leicht bis mittel mit gelegentlichen Windböen. Die square sails (Rahtopsegel) waren eine große Hilfe bei achterlichen Wind -"when running before the wind". Häufig segelten die Schiffe an die einsame Südküste Kubas. Dort wurden die Sklaven an Land gebracht. Ch. Davis schreibt, dass diese Südküste ein Friedhof von Sklavenschiffen ist. Hier konnte man die "Beweise" verbrennen, versenken, vernichten. Der Kaufpreis war mit einer einzigen erfolgreichen Fahrt längst ausgeglichen. Die Ladung eines Sklavenschiffes bedeutete keine größere Belastung für die Rumpfstruktur. Die Sklaven waren auf Stellagen mit einer Abstandshöhe von 4 feet (1,22 m) untergebracht. Ein größeres Problem war es, den Druck und die Belastung der Masten und der Takelage abzufangen. US amerikanische Kriegsschiffe und Revenuekutter haben sich erst ab 1840 an der Einschränkung des Sklaventransports beteiligt.
Was für ein schönes Bild mit der "Samuel" und dem Vesuv im Hintergrund, Peter! @peternavalis Die "Samuel" wird mit 20,57 m angegeben, die "Berbice" war 22,17 m lang. Mit diesen doch so kleinen Fahrzeugen ist man über den Atlantik gefahren und in das Mittelmeer, an die Küsten Afrikas und hat sich am Opiumhandel beteiligt. Unglaublich! Auch meine Berbice hat diese Leespieren.
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Gruß
Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!