Un das luvseitige Ruder wurde dann aufgefiert? Bei Seitenschwertern ists es relativ viel Arbeit sie zu bewegen. Aber so ein Ruder bei jeder kleinen Kurskorrektur zu heben oder zusenken stelle ich mir mühsam vor. Auch ständig von Luv nach Leer zu rennen wird die antiken Adonise gut in Form gehalten haben
Ich sage Plural wegen dem achterlichen Wind. Anderenfalls nur das leeseitige Ruder.
IMG_5150.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Da habe ich noch was Interessantes gefunden. In Abbildung 63 wird das Seitenruder von einer Seilschlinge gehalten. Ist es eine Halterung für das schwere Holzteil oder/und ist es eine Möglichkeit um das Ruder zu fieren? In Abbildung 66 ist ein wohl größeres Schiff - mit Rammsporn(?)- wiedergegeben. 3 Segel. Hier sind beide Seitenruder sichtbar. Quelle: Segelschiffe, B. Landström, Gütersloh, 1970, S. 30 f.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Das Buch leigt auch auf meinem Tisch. Es muss also mindestens zwei davon geben! Hier gibt es das Vorbildrelief mit einer Umzeichnung (unten links klicken)
Auch im "großen" Landström, "Das Schiff", ist die Schlinge zu sehen. Ich habe sie als Hebe- und Sicherungstalje für das Steuerruder gesehen. Ich kenne auch Abbildungen, auf denen ein Ruder angehoben zu sehen ist. Geh' mal in Deinem Buch auf Seite 40. Das ist sowas zu sehen.
Hallo Klaus, beim Anblick des ersten Bildes in Beitrag 40 kam ich ins Grübeln. Du solltest die Ruder nicht parallel, sondern leicht nach außen gedreht ausführten. Dadurch wird das Seeverhalten verbessert, die Geschwindigkeit nimmt zu und das Heckbild mit der Welle verändert sich. Sie glättet sich. Diese hydrodynamische Besonderheit nennt man "Lürssen - Effekt" und es gibt sie wirklich. Ob Du es in Diesem Maßstab verwirklichen kannst? Wichtig ist, dass Du die Betrachter darauf hinweist.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
das kann ich nicht leider mehr ändern. Das kommt davon, wenn man so im stillen Kämmernlein vor sich bastelt und sich vorher nicht ausreichend informiert Den Effekt mit dem gedrehtem Ruder kenne ich vom paddeln.
Hallo! im alten Hafen von Ostia sind einige Mosaike mit Schiffen zu sehen. Interessant daran ist, das die anzufahrenden Häfen und die Schiffstypen zu sehen sind. Die Führung bezeichnete diese Gebäudereste als Reedereikontor. 06_11 04 14_0058.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
das Frachtgut könnte aber auch ein Aufbau für Passagiere sein. Auf dem Mosaik oben links sind sogar drei Rahsegel zu sehen.
Interessant an den Mosaiken ist u.a., das beide Steuerruder zu sehen sind. Auf modernere Illustrationen, z.B. bei Landström, ist manchmal ein Ruder aufgebunden zu sehen. In der Apostelgeschichte der Bibel ist die Seefahrt des Paulus beschrieben. Das Schiff gerät in Seenot und beide Steuerruder wurden aufgebunden damit das Schiff besser treiben konnte.
Türkiser Thorsten, guter Stan, @Carpfanger wir vom Fach nennen dieses vordere Segel nicht Blinde, sondern Artemonsegel. Das ist auch kein Bugspriet, sondern eine Art schräger Fockmast, Artemon, maskulin. Diese merkwürdigen Frachtschiffe mit dem "Rammsporn" nannte man Oneraria. Ob der "Sporn" eine Art Bugwulst war? Da habe ich noch was gefunden: "Direkt darüber (Kielraum) kam der Frachtraum, der möglichst bis zum letzten Platz genutzt wurde. Hier wurden entweder Amphoren unterschiedlicher Größe oder Getreidesäcke (!) geschichtet. Um die Ladung bei Stürmen zu schützen, stopfte man Zweige oder Geäst als Füllmaterial in die Zwischenräume. Getreide konnte aber auch in hölzernen Abteilungen (Verhindern das Verrutschen der Ladung) als Schüttgut geladen werden" (!!!).
"Vor der Kajüte (erhöhtes Poopdeck) stand der Steuermann an den beiden Steuerrudern". (Bedeutet das, dass er beide Ruder zeitgleich bewegt hat? - Das beschäftigt mich jetzt)
Die Anmerkungen in Klammern sind von mir. Die Quelle ist: Schiffstypen- Theoria Romana , Google Die Frage ist natürlich: Woher wissen die das?
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von Klabauter im Beitrag #38 (...) Zu meiner Frage habe ich jetzt an das Museum für antike Schifffahrt in Mainz geschrieben. Mal sehen was von dort kommt.
Klaus
Zur Info: Auch auf eine zweite Nachfrage kam bisher keine Reaktion von Herrn Dr. B. aus Mainz. Ich ärgere mich sehr über solche Nullreaktionen. Eine kurze Nachricht sollte doch auf eine freundliche und konkrete Anfrage, die fachlich untermauert und nicht aus »der Hüfte geschossen« ist, kommen.
Da gibt es sicherlich auch Leute , die stehen in ihrer Position und mit ihrem Wissen total abgehoben meilenweit über den Dingen . Solchen Leuten ist es weit unter ihrer Würde , anderen daran teilhaben zu lassen . Ich will niemanden zu nahe treten , aber solche Experten laufen in der freien Wildbahn rum ......
Zitat von Carpfanger im Beitrag #37Wann wurden eigentlich Lademarken eingeführt?
Gerade zufällig gefunden, an die Frage erinnert und flugs zitiert:
"(...) Nun wird aber berichtet, dass es schon Tiefgangsmarken ähnliche Mar-kierungen im Mittelalter gegeben habe. So soll z. B. König Heinrich V von England (1413 –1422) solche Markierungen angeordnet haben. Sie können eigentlich nur den Sinn gehabt haben, eine Markierung anzugeben, wie schwer beladen ein Schiff den Hafen verließ, um sicher zu gehen, dass auch die ganze Ladung im Zielhafen ankam, um so z. B. Kohlendiebstahl zu verhindern. Einen Hinweis auf die Größe der Tragfähigkeit geben diese Tiefgangsmarken aber nicht. (...)"
Aus:
lehmann-hoheisel_schiffbau-der-hansezeit.pdf (einen direkten Link kann ich leider nicht einfügen. Bitte via Suchmaschine gucken)
Zitat von Carpfanger im Beitrag #37Wann wurden eigentlich Lademarken eingeführt?
Gerade zufällig gefunden, an die Frage erinnert und flugs zitiert:
"(...) Nun wird aber berichtet, dass es schon Tiefgangsmarken ähnliche Mar-kierungen im Mittelalter gegeben habe. So soll z. B. König Heinrich V von England (1413 –1422) solche Markierungen angeordnet haben. Sie können eigentlich nur den Sinn gehabt haben, eine Markierung anzugeben, wie schwer beladen ein Schiff den Hafen verließ, um sicher zu gehen, dass auch die ganze Ladung im Zielhafen ankam, um so z. B. Kohlendiebstahl zu verhindern. Einen Hinweis auf die Größe der Tragfähigkeit geben diese Tiefgangsmarken aber nicht. (...)"
Aus:
lehmann-hoheisel_schiffbau-der-hansezeit.pdf (einen direkten Link kann ich leider nicht einfügen. Bitte via Suchmaschine gucken)
Klaus
Danke Klaus @Klabauter Gut nachvollziehbares Argument. Das gibt es ja heute noch, daß etwas "vom LKW fällt" und so den Besitzer wechselt...