Auch die Österreichische Marine hatte einen ausländischen Offizier an ihrer Spitze als es darum ging die Marine aufzubauen - Dahlerup. http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Birch_Dahlerup Der war davor einer der Kommandanten der dänischen Gefion (später Eckernförde bzw SMS Gefion) und die zu seiner Zeit gebaute österreichische Fregatte Schwarzenberg soll angeblich auf Gefion basieren.
Ein interessanter Aspekt, nämlich mögliche Loyalitätskonflikte, wird am Ende des Wikipedia-Artikels diskutiert. Im Jahr 1864 war Österreich ja vertraglich verpflichtet an der Seite Preußens in den Krieg gegen Dänemark einzutreten.
Aber wir weichen hier vom eigentlichen Thema ab. Interessant ist aber doch, wie Know-How unter den Marinen ausgetauscht wurde.
Nachtrag: Der von mir im Beitrag 74 erwähnte preussische Kommodore Jan Schröder wurde auch zur Abnahme der in England gebauten Avisos Nix und Salamander abkommandiert. Duppler´s Buch ist einfach Gold wert. Tip: Man sollte auf jedem Fall die jeweiligen Anmerkungen lesen!
Na, das war usus in allen Marinen, egal ob Kriegs oder Handel, daß eine Vertrauensperson des Auftraggebers den Bau überwachte, also nicht nur die Endabnahme durchführte. Diese Person mußte schiffbautechnisch qualifiziert sein und überwachte, daß die vertraglich vereinbarten Materialien verbaut und die Bauausführung ebenfalls dem Vertrag entsprach. Dazu unterzog die Vertrauensperson auch Materialien einer technischen Prüfung, wie z.B. Eisen hinsichtlich seiner Zugfestigkeit. Eine frühe Form der Qualitätskontrolle und -sicherung. In der Handelsmarine war diese Person oft der zukünftige Kapitän, der so sein Schiff auch von Grund auf kennenlernte.
Zitat von Werner im Beitrag #30Ich möchte hier noch ein Foto einstellen. Man kann auf dem Foto deutlich erkennen, dass man ein herausnehmbares Schanzkleid im Mittschiffsbereich hatte. Das macht aus Sicht eines Schiffbauers ja auch Sinn. Der Schwerpunkt eines Geschützes wandert zwangsläufig in Richtung Kiel. Das Geschütz konnte recht schnell eingesetzt werden. Der Modellbauer war so gesehen kein Dilettant.
Hallo, zusammen.
Ich bin zwar keiner, der beim Hinabsteigen um das Kielschwein zu füttern darüber sinniert, ob der Balast aus Kalksandstein oder Basalt besteht, aber ich gebe zu bedenken, dass es zu jener Zeit nicht unüblich war, Teile des Schanzkleides nach außenbords niederzulegen, um den Bestreichungswinkel der auf einer Kreisbahn in Längsachse aufgestellten Geschütze zu erhöhen. Dies kann man auch auf den Dampfkorvetten des nordamerikanischen Sezessinskrieges erkennen. Dies waren auch -wenn man so will- die Vorläufer der späteren Kasematt- und Reduitschiffe.
Gruß. Klaus Peter
Im Bau: Linienschiff L'ORIENT in PLaste- Scratch- Bauweise
- Auerbach schreibt: "Erst am 24.August 1855 konnte der Schoner vom Stapel laufen. Auf ausdrücklichen Wunsch des Königs Friedrich Wilhelm IV. taufte ihn Prinz Adalbert auf den Namen "FRAUENLOB"." (Zitatende).
Liebe Grüße Klaus
Doch am 25 August :O
Andreas von Mach
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Andreas von Mach
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Andreas von Mach
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PRS_Navy_1860_001.jpg
Hiermit möchte ich mein Interesse an Euren Recherchen mitteilen.
Letzte Woche habe ich eine Anfrage aus Emden bekommen, ob ich ein Modell der FRAUENLOB für eine Ausstellung Ende November zur Verfügung stellen könne. Das Modell wollte ich schon lange bauen und habe damals die Recherchethreads hier interessiert verfolgt. Ob ich ein Modell in meinem Maßstab 1:250 bis November schaffe, sei dahingestellt. Das Thema hat mich aber gereizt und ich habe am Wochenende ein bißchen zum eigenen Gebrauch skizziert. Von Werner habe ich die Erlaubnis bekommen, seine Ergebnisse der Modellabmessungen in Wolgast als Grundlage nutzen zu dürfen.
Ein Modell ist in den letzten Jahren nicht entstanden, oder? In Emden wird jedenfalls noch gesucht!
Als Grundlage möchte ich mich am Wolgaster-Modell, Werners Linenrißen und den Plänen der hier genannten niederländischen Kriegsschoner halten. Demnach wurden die Bordwände im Schwenkbereich des 30-Pfünders seitlich abgeklappt um freies Schussfeld zu gewähren (s. Foto in #30). In meiner Skizze habe ich den Schwenkbereich rot unterlegt. Die Stellung der Masten und die Anordnung der Blechbahnen (?) zum Lauf der Lafette habe ich aus Werners Plan entnommen. Aber ist der Schwenkbereich nicht ein wenig gering?
Schwenkbereich.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Vorn begrenzen die Wanten des Schonermastes. Die habe ich schon recht eng am Mast gezeichnet.
Und dann ist vorn im Berich der Bahnen eine Luke im Modell (Munitionsaufgabe?). Liegt die Luke nicht im Wege des Schwenkbereiches und müsste eigentlich ein Stück weiter nach vorn rutschen?
Wie geschrieben habe ich mich an die Ausführung des Wolgaster Modells gehalten. Aber das Schiff wurde ja schließlich für die Kanone gebaut. Damnach glaube ich, dass sich anderer Dinge der Schussfunktion doch eher unterwerfen müssten?
Andreas von Mach
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In der Tat, in Wolgast ist das Fahrwasser irgendwie enger, soviel ich mich erinnere. Die Lokalisierung Danzig-Neufahrwasser wird auch z.B. durch dieses Bild bestätigt:
Die Illustration in Farbe in #87 kannte ich noch nicht. FRAUENLOB hat darauf eine eigenartige, offene Reling und einen Kombüsenaufbau in der Schiffsmitte. Sehr ernst dard man das Bild im Detail sicher nicht nehmen
Detailzeichnungen zur Rahmenlafette für das 68-Pfünder- bzw. 30-Pfünder-Geschütz finden sich in:
FUNKE, C. (1861): Zeichnungen des Artillerie-Materials der königl. preussischen Marine. Nach den neuesten Bestimmungen bearbeitet.- 90 Taf., Berlin (Mitscher & Röstell).
Dort fehlt allerdings eine Abbildung des 30-Pfünder-Rohres (ebenso wie Detailzeichnungen zu den damals hochmodernen 12- und 24-Pfünder-Hinterladerrohren mit Kolbenverschluß).