Zitat von dafi im Beitrag #12Was mich wieder zum erstaunenden unnützen Wissen bringt, dass ein Schiff wie die Vic ein größeres Breiteseitengewicht hatte als alle Geschütze in Waterloo zusammen ...
XXXDAn
In einem Forester Roman (Hornblower) wird die vernichtende Wirkung einer Breitseite auf eine Infanterie-Kolonne auf einer Küstenstraße (in Spanien) beschrieben. Nach den ersten beiden Breitseiten war dann bei den Infanteristen des hinteren Teils der Kolonne nur noch Panik angesagt. Die eiligst, auf der Küstenstraße, abgeprotze 6 Pfünder Batterie war auch schnell Geschichte und hatte gegen den "Wooden Wall" ohnehin keine Chance.
Ist natürlich ein Roman, könnte allerdings auch auf einer wahren Geschichte beruhen.
Haben die Briten nicht als Reaktion auf den Mau Mau Aufstand ein Schlachtschiff vor Nairobi ankern lassen? Das hat die Kikuyus im Binnenland sicher sehr beeindruckt ...
Ich meine mal irgendwo gelesen zu haben, dass Forrester jedes im Roman erwähnte Gefecht den Archiven der Royal Navy entnommen und in die Romanhandlung eingefügt hat. Kann aber auch sein, dass ich das jetzt mit den Romanen von P. o'Brian um Jack Aubrey verwechsel. In einem der Romane wird z.B. exakt beschrieben, wie ein britischer Ostindienkonvoi trickreich ein bis an die Zähne bewaffnetes und vielfach überlegenes französisches Geschwader in die Flucht geschlagen hat. Das Gefecht fand tatsächlich statt und zwar am 14. Februar 1804 und es handelte sich um 16 nur dürftig bewaffnete Ostindienfahrer unter dem Kommando von Nathaniel Dance gegen den unglücklichen Konteradmiral Charles Durand-Linois. Dessen Chef (auch noch Napoleon B.) war not amused und ließ Linois über seinen Marineminister ausrichten: "Sagen Sie Linois, dass es ihm an Mut fehlt." Tja, EDEKA würde ich sagen.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
das Gefecht zwischen den schlecht-bewaffneten Ostindienfahrern + die HMS Surprise vs. französisches Geschwader wird in Patrick O´Brians Roman beschrieben, dessen Titel mir gerade aber nicht einfallen will....
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Also ich kenne im Einsatz von Schiffsgeschützen Vollkugeln gegen den Rumpf und die Schanz und natürlich klassisch duch den Heckspiegel um die Decks zu vernichten , Ketten- und Stangengeschosse gegen die Takelage, Masten und Rahen sowie Traubengeschosse (Kartätschen) um die gegnerische Mannschaft zu dezimieren.
Da es bei einer Feldschlacht kaum Rümpfe zu zersieben gab, hat man wohl mit den Vollkugeln eher versucht die gegnerische Artillerie ausser Gefecht zu setzen, Kartätschen wurden gegen Infanterie und Kavallerie eingesetzt. Granaten mit Auftreffzündung gabe es noch nicht, oder irre ich da?
Boney hätte natürlich gewinnen können, hätte er einen Kanal nach Waterloo gebuddelt und zwei oder drei Linienschiffe aufs Schlachtfeld geführt . Aber er hatte ja von der Marine eh keine hohe Meinung, was ihn dann ja letztendlich den Thron gekostet hat .
Grüßle vom schönen Bodensee
Matthias
Der Schlüssel zum Glück ====> EINFACH MAL ZUFRIEDEN SEIN
Soweit ich weiß wurden Vollkugeln im Landkrieg so eingesetzt das sie mehrfach vom Boden abprallten und Schneisen in die feindlichen Reihen rissen. Dafür reichen aber sicher leichte bewegliche Geschütze, die schweren Kaliber, wie wir sie an Bord von Linienschiffen finden, gehörten wohl eher zur Belagerungsartillerie.
Zitat von Bradhower im Beitrag #19das Gefecht zwischen den schlecht-bewaffneten Ostindienfahrern + die HMS Surprise vs. französisches Geschwader wird in Patrick O´Brians Roman beschrieben, dessen Titel mir gerade aber nicht einfallen will....
Gruß Marcel
Der Titel is auch schwer zu merken: H.M.S. Surprise
Zu deutsch: Duell vor Sumatra
Richtig ist: die Seegefechte bei O´Brian sind oft sehr genaue literarische Umsetzungen der originalen Gefechtsberichte. So zum Beispiel Sophie vs. Cacafuego (Speedy vs. Gamo), Constitution vs. Java, Chesapeak vs. Shannon oder der gesamte Mauritiuseinsatz. Auch so eine Sache, die ihn weit über die meisten Kollegen heraushebt.
zur Zeit höre ich "Feindliche Segel" und lese "Sieg der Freibeuter" - da kann man schon ein wenig durcheinander kommen... - aber jetzt wo du Sumatra erwähnt hast, da dämmert es doch wieder :o)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Ich habe alle 20 Bände gerade wieder von vorn bis hinten durch. Nicht zum Vergnügen natürlich sondern nur als Recherche für meine Surprise. Und jetzt suche ich verzweifelt einen neuen Vorwand um einfach von vorn anzufangen ...
ich bin zwar erst bei Band 12 und ich muss zugeben, ich habe POB vorher nie gelesen. Daher bin ich natürlich noch vollkommen unbefangen. Aber wenn ich die Romane durch habe, werde ich bei der HMS Leopard und der Reise nach Australien wieder einsteigen - für mich ist es eine der spannendsten Geschichten aus dem Romanzyklus.
Gruß Marcel
P.S.: @Admins: Vielleicht diese Diskussion zu POB in die Romanecke verschieben, wir wollen Mr. Pett ja nicht den Platz zum Bauen nehmen ;o)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Zitat von DerDa im Beitrag #24Ich habe alle 20 Bände gerade wieder von vorn bis hinten durch. Nicht zum Vergnügen natürlich sondern nur als Recherche für meine Surprise. Und jetzt suche ich verzweifelt einen neuen Vorwand um einfach von vorn anzufangen ...
Wie wäre es damit: Der Weg ist das Ziel
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
ZitatRichtig ist: die Seegefechte bei O´Brian sind oft sehr genaue literarische Umsetzungen der originalen Gefechtsberichte. So zum Beispiel Sophie vs. Cacafuego (Speedy vs. Gamo), Constitution vs. Java, Chesapeak vs. Shannon oder der gesamte Mauritiuseinsatz. Auch so eine Sache, die ihn weit über die meisten Kollegen heraushebt.
War das kleine Gemetzel unter spanischen Landsoldaten nicht eine Aktion Lord Cochranes "Vor Spaniens Küste", mit der er seinem Landungstrupp Rückendeckung und Zeit verschaffte? Ich glaube, in dem Zusammenhang - oder war das doch eine andere Aktion vor Spanien - hat Lord Cochrane auch den Anker in voller Fahrt geworfen um á la Cpt. Jack Sparrow "ein Wendemanöver" durchzuführen, damit er für einen Augenblick während der Wende mit seiner Breitseite eine Küstenstraße bestreichen konnte, auf der (ebenfalls?) ein Spanischer Trupp dem eigenen Landetrupp hätte gefährlich werden können...
Ich hatte den Roman von O´Brian gelesen - und weit später die Bio von Lord Cochrane, wo mir langsam dämmerte, dass ich all das schon mal gelesen hatte - vor allem das Gefecht "Speedy vs. Gato" ist ja einzigartig. Es dauerte eine Weile bis mir das mit Cpt. Aubrey wieder in Erinnerung kam.
Ich hätte vorher (vor dem Lesen von Lord Cochrane´s Taten) nie gelaubt, dass ein einzelner Offizier so viele Aktionen innerhalb einer doch so relativ kurzen Zeit erleben könnte - und auch noch als aktiv handelnder. Lord Cochrane ist schon ein ganz spezieller Typ!!
War dieses Thema nicht auch in der Hornblower-TV-Serie Frogs and Lobsters? Das grandiose Finale Furioso, wo sich so ein Dreimaster von allen unbemerkt von hinten anschleicht und dann erbarmungslos und punktgenau zuschlägt ?!?