Für den Bau der Lafetten habe ich zunachst Blöcke in die Form der Seitenwangen gefräst, und diese dann scheibchenweise von den Blöcken abgeschnitten. Die Blöcke habe ich so groß gemacht, dass ich je vier Wangen aus einem Block schneiden konnte. Wären sie größer geworden hätte das möglicherweise zu Ungenauigkeiten geführt.
Nach der Behandlung mit einer weichen Messing-Rundbürste sind die Kanten leicht abgerundet und die Lafette hat einen sehr schönen Farbton angenommen. Was noch fehlt sind die Achsen, die Räder, der Richtkeil, Beschläge, ... Aber das Rohr passt schon recht gut.
schicke Lafetten, die Du da baust! Nur, es scheint, zumindest habe ich das Gefühl, dass das Geschützrohr etwas zu groß für diese Lafette ist. Oder täuschen die noch nicht gekürzten Schildzapfen?
Viele Grüße Johann
"Es gibt nichts Gutes, außer man tut es" Erich Kästner
stimmt, auch mir erschienen die Lafetten zunächst etwas klein - und das, obwohl ich sie schon etwas größer (hauptsächlich breiter) gebaut habe als im Bauplan beschrieben. Aber nachdem die Schildzapfen die richtige Länge haben und die Achsen eingebaut sind hat sich das Erscheinungsbild zum Positiven gewandelt. Ausserdem habe ich die Aufnahmen für die Schildzapfen etwas tiefer gefräst Dadurch liegt das Rohr tiefer in der Lafette und das Ganze wirkt harmonischer. Ein Vergleich mit den 12-Pfünder Kanonen zeigt ähnliche Proportionen.
Nachdem ich die Räder und die Achsen fertig habe konnte ich beginnen, die erste Lafette zu komplettieren. Es fehlen jetzt noch der Richtkeil und sämtliche Beschläge. Aber für eine erste Stellprobe reicht es schon mal.
Ich kann mich aber nicht so recht entscheiden, ob ich die Kanonen anmale oder lieber so lasse. Da ich an Oberdeck bisher nur sehr wenig mit Farbe gearbeitet habe, tendiere ich dazu, auch die Kanonen im Originalzustand zu belassen.
sailor
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Zitat von sailor im Beitrag #125 Ich kann mich aber nicht so recht entscheiden, ob ich die Kanonen anmale oder lieber so lasse. Da ich an Oberdeck bisher nur sehr wenig mit Farbe gearbeitet habe, tendiere ich dazu, auch die Kanonen im Originalzustand zu belassen.
Hallo Bernd,
Historisch korrekt wäre es sicher, die Lafetten zu bemalen. Hast Du doch in den unteren Decks auch gemacht und sieht dort sehr gut aus.
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Nach längerer Zwangspause konnte ich heute endlich an den 4-Pfünder Kanonen weitermachen. Um die Rohre und die Lafetten zusammenfügen zu können, fehlten noch die Richtkeile. Diese habe ich aus Birnenholz, einem kleinen Papierstreifen und etwas brüniertem 0,3mm Messingdraht hergestellt. Die Herstellung ist im Grunde identisch wie bei den 12-Pfünder Kanonen - nur sind die Teile um einiges kleiner. Für die Papierstreifen habe ich ganz normales Schreibpapier genommen und schwarz eingefärbt - Bastelpapier ist zu dick!!
Nach dem Ankleben des Papierstreifens wurden Löcher durch das Papier in den Keil gebohrt und der Draht hineingesteckt. Danach dann alles (Lafette, Keil, Rohr) zusammenkleben - fertig
sailor
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Eine kleine Stellprobe der Lafetten mit Geschützrohren - passt
Jetzt kann es mit den Beschlägen weitergehen...
sailor
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Für das erste Geschütz habe ich die Schildzapfengurte eingebaut. Diese bestehen aus schmalen Streifen Messingblech, das über die Schildzapfen geklebt ist. Dann wurden vorn und hinten je ein Bolzen immitiert, indem ich Löcher in Blech und Lafette gebohrt habe und dünnen Messingdraht hineinklebte. Der Draht wurde kurz über dem Blech abgeschnitten und verschliffen. Nachdem das gesamte Bauteil brüniert wurde, sieht es recht gut aus.
Damit habe ich jetzt erst einmal gut zu tun, und bin froh, dass ich keinen Dreidecker baue.
sailor
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Hallo Bernd, Deine 4-Pfünder hinterlassen einen guten Eindruck. Bevor Du allerdings viel Arbeit in die Schildzapfen steckst, schau Dir noch mal genau deren Funktion an. Im Grunde sind das geschmiedete "Überwurfbügel", die an einer Seite mit einem Ringbolzen (wie ein Scharnier) an der Lafette befestigt sind, an der gegenüberliegenden Seite wird der Bügel über einen trapetzförmigen Dorn gelegt und mit einem Splint gesichert. Nur so kann man die Rohre jederzeit mit Takeln aus den Lafetten hieven. Damit sich die Schildzapfen überhaupt drehen lassen ist die Mitte des Schildzapfenbügels aufgewölbt, was man am besten mit Hilfe einer kleinen Lehre hinbekommt. Der Aufwand lohnt sich, immerhin sind die Geschütze prominente Hingucker :-)...
With many cheerful facts about the square of the hypotenuse. ...
Mit den Geschützen bist du auf einem guten Weg. Die Hinweise von Palladio wären das Tüpfelchen auf dem i. Die Stellprobe schaut aber auch jetzt schon prima aus. Um einen alten Faden wieder aufzunehmen, ich wäre für bemalte Lafetten. Es muß ja nicht zwingend eine deckende Bemalung sein.
mit dem I-Tüpfelchen habt Ihr sicher recht, aber dieses würde sich irgendwo im 0,x mm-Bereich wiederfinden. Ich habe lange hin und her überlegt, und mich letztendlich dazu entschlossen, die Schildzapfengurte so zu lassen wie sie sind. Zum Einen würde man das später wohl nur mit einer Lupe erkennen, zum Anderen bin ich handwerklich leider nicht in dedr Lage, so feine Metallarbeiten auf die Reihe zu bekommen.
Mit den Kanonen habe ich erst einmal Pause gemacht, und mich stattdessen einer Sache angenommen, die mich schon seit längerem beschäftigt: das Steuerrad. Ein gekauftes Rad kam nicht in Frage, da diese fast immer recht plump aussehen oder die falschen abmessungen haben. Also musste ein eigenes her. Ich habe also zunächst den Kranz gefertigt - und zwar etwa achtmal. Entweder war er zu klein, oder zu groß, oder zu dick, oder ist durchgebrochen, oder, oder, oder. Letztendlich habe ich ihn dann aber doch so hinbekommen, wie ich es mir vorstellte, und durch eine leichte Änderung im Bauablauf bestand die Gefahr des Brechens auch nicht mehr.... Danach wurden die Nabe und die Rohlinge für die Speichen angefertigt. Um die Nabe in die Mitte des Kranzes zu bekommen, habe ich das erste Speichenpaar aus einem Stück gefertigt und komplett durch Nabe und Kranz geschoben. Das funktionierte überraschend gut und gewährte eine mittige Nabe. Die restlichen Speichen habe ich dann individuell angepasst.
Eine riesige Schrecksekunde gab es, als der Kranz begann, sich nach dem Beizen (Nussbaum) zu verziehen. Zum Glück habe ich es rechtzeitig bemerkt, und konnte ihn wieder geraderichten.
Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis recht zufrieden, auch wenn hier und da noch Optimierungsmöglichkeiten bestehen.
sailor
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