In unserem Restaurant "Duc `d Alben" sprach den uns bedienen Ober an, ob er eine leere Grappa Flasche habe, ja sagte er, ging ins Lager und brachte mit 2 Stück. Schon begann es im Kopf zu arbeiten, was geht in die Flasche , diese haben einen 3 cm dicken Glasboden und einen sehr, sehr engen Hals. nur 16 mm Durchmesser. aber dies steigerte nur meinen Ehrgeiz. Durch den dicken Flaschenboden gab es nur eine Möglichkeit, ein einmastiges Segelschiff in Yachtform würde passen. Die Flasche innen vermessen, die Außenkontur auf ein DIA 4 übertragen, den Innenraum einzeichnen, eine Risszeichnung von einem frei erfundenem Segelschiff mit einem Mast, dieser wegen der hohen Flasche hat etwas Überlänge. Das Ergebnis ist an Hand der Bilder zu sehen. Die Segel sind aus Batikseide, mit Clou Ballenmattierung getränkt. Das Einbringen der "See" Kinderknete machte sehr viel Mühe, der enge Flaschenhals erschwerte die Angelegenheit sehr. Aber mit einem schnell gebautem Werkzeug aus einer halben Holzkugel, in dieser war ein 3 mm Bohrloch, wo eine Messingstange als Verlängerung reingesteckt, als langer Stiel. Das Segelschiff kam ohne Mühe durch den Flaschenhals, Kopfüber, an geeigneter Stelle in die See festgedrückt, den Mast durch ziehen der beiden Stage aufrichten, die Stage am Bugspriet Bohrloch mit Sekundenkleber Gel befestigen und mit einer verlängerten Skalpell klinge abtrennen. Den Steuermann noch an die Ruderpinne stellen (kleben).... noch ein paar Schaumkronen auf die See anbringen, fertig.
Gruß Willyneue Buddel 011.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Handskizzeneue Buddel 010.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) das Modell ist Startklarneue buddel 022.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Kopfüber in die Flascheneue buddel 023.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Hilfe ich falle.neue buddel 024.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) geschafft!neue buddel 025.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
"Le Superbe" 1785 1:50 "Soerlandet" in der Flasche Bark "Weser" Segelschiffmodellbau in der Flasche
Richtig klasse das sieht bei Dir immer so einfach aus, aber wenn man es mal selbst versucht, sieht man erst, wieviele Probleme und Stolpersteine sich auftun ....
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Bodo, es ist wirklich schwierig, aber ich bin ja inzwischen ein Profi, da kann es noch so schwierig werden, jedes Problem lässt sich lösen. Ich habe noch ein gutes Auge und eine ruhige Hand, da wird es schon.
Gruß Willy
"Le Superbe" 1785 1:50 "Soerlandet" in der Flasche Bark "Weser" Segelschiffmodellbau in der Flasche
Danke für euer Lob, das tut gut, wegen des Herzkasper, dann muss ich eine Pause einlegen, aber es stimmt schon, es gibt immer wieder aufregende Momente da denke ich warum tut er sich das an. Das schöne am Buddelschiffbau ist ja, die kleinen Dinger stauben in der Flasche nicht ein. Bei Großmodellen hatte ich einige zur Renovierung, die waren Jahrzehntelang ohne Vitrine, brrrrr. da braucht man Mundschutz und Gummihandschuh.
Gruß, Willy
"Le Superbe" 1785 1:50 "Soerlandet" in der Flasche Bark "Weser" Segelschiffmodellbau in der Flasche
Ich habe einige Glühbirnen bekommen, 110 mm Durchmesser, 500 Watt, diese waren für kleine Leuchttürme vorgesehen , nun wurden sie ausgemustert und landeten bei mir. Ich habe mir die Mühe gemacht die Schraubfassung abzubekommen ohne die Glühbirne zu verletzen. Es gelang, dann nur noch den Glaskörper unten öffnen. Das ist nicht einfach, man nehme Korund Schleifpapier, lege diese auf eine ebene Fläche, dann die Glühbirne mit dem unteren Ende mit kreisenden Bewegungen auf dem Schleifpapier unter leichtem Druck bewegen. Nach ca. 20 Minuten ist das dünne Glas weggeschliffen und dann kann der innere Teil des Glühfadenhalters herausgenommen werden. Ich wollte ein Krabbenkutter in die Glühbirne einbauen. Zuerst habe ich Knetmasse von unten in die Glühbirne reingearbeitet, so das in der Mitte eine Öffnung blieb, wo der Rumpf des Kutters noch durch passt. Aufbauten und Masten müssen später einzeln eingebracht werden. Unten im Kutterrumpf habe ich einen längeren dünnen 4 mm Holzstab ein geleimt, der dient da zu den Kutter über der Knetmasse zu fickzieren, man muss ja praktisch über Kopf arbeiten. Kutter rein, Aufbauten hinter her und festkleben, dann die beiden Masten mit der Takelage in Bohrlöcher an Deck stecken, nicht sehr einfach, denn ich habe die Masten aus Messingdraht hergestellt, aber mit viel Geduld bekam ich doch hin. Jetzt war der Kutter fertig über der See, nun das Loch in der Knetmasse auffüllen und zu guter letzt noch etwas Schaum um das Schiff mittels abgewinkeltem Pinsel angebracht, wie schon beschrieben, alles von unten, dann das Loch in der Knetmasse auffüllen und den Kutter vorher festkleben ( weißer Leim), das überstehende Ende des Haltestabes abzwicken und die Schraubfassung wieder an die Glühbirne ankleben.
Das ist wirklich ein verschäftes Teil, stell ich mir auch wirklich schwierig vor. Solltest Du mal irgendwann wieder so eine Glühbirne bestücken, würden mich die Einzelschritte in Bildern doch wirklich interessieren. Trotz Deiner Beschreibung, ist es schwer vorstellbar, wie das hinzubekommen ist, dass hinterher vom komplizierten Werdegang nichts zu sehen ist.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Ich werde in Zukunft an euch denken, wenn mal wieder ein Schiff in eine Glühbirne zaubere. Bis her habe ich ja nur für mich gearbeitet, nun veröffentliche ich meine bisherigen Bilder. Die habe ich dann nur für mein Album Fotos gemacht. Wenn ich so am basteln bin, denke ich einfach nicht daran jeden Arbeitsschritt zu dokumentieren, das muss sich unbedingt ändern, versprochen!
Gruß Willy
"Le Superbe" 1785 1:50 "Soerlandet" in der Flasche Bark "Weser" Segelschiffmodellbau in der Flasche
Wer kennt nicht das berühmte Teeklipper Rennen zwischen "Ariel" und "Teaping". Die "Teaping" war 1863 für die Reederei A. Rodger & Co gebaut mit Abmessungen Länge: 55,99 m Breite: 9,48 m Tiefe: 6,07 m, (man stelle sich mal die "Gorch Fock" vor). Die "Ariel" war 1865 bei Robert Steele & Co. in Greenock für die Reederei: Show Lowther & Maxton gebaut. Länge: 60,17 m Breite: 10,80 m Tiefe: 6,40 m. Diese Schiffe sollten beide unter Volltakelung mit den Leesegeln in eine extra dafür angefertigten Flasche von der Fa. Ströhmann - Herborn eingebaut werden. Für das Auftakeln habe ein Grundbrett angefertigt, links ein kleiner Schraubstock, hier klemmte ich die Bau Helling ein, rechts und links an den Außenseiten 80 kleine Lüsterklemmen und rechts am Ende des Brettes noch einmal 20 Lüsterklemmen. Die Zugfäden zum aufrichten der Masten, alle Schotleinen der Segel- und Leesegel, ins gesamt 89 Stück wurden ins diese Lüsterklemmen mittels eines Rundholz Stückchen festgeschraubt. Beim einbringen in die Flasche, wurde die Bau Helling entfernt und an diese Stelle die Flasche montiert, nun konnte das Schiff mit gelegten Masten in die Flasche und die Zugfäden nach und nach von den Lüsterklemmen gelößt werden und straff gezogen werden. 89 Zugfäden, diese waren alle an den Lüsterklemmen mit Nummern versehen, dazu habe ich dann eine Liste erstellt, mit den Bezeichnungen (Focksegelschot) u.s.w. somit hatte ich einen guten Überblick.
Buddelschiff 2013 024.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) auf meiner Bau Helling
Buddelschiff 2013 034.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) so eng geht es in die Flasche
Buddelschiff 2013 035.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) da liegt sie nun, fertig zum Aufrichten.
Buddelschiff 2013 037.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) der zweite Klipper ist drin.
Zwischen Deck und obere Flasche ein Hilfsbalken, damit habe ich den Klipper festgeklemmt, beim aufrichten der Masten wollte der nicht an Ort und Stelle bleiben. Buddelschiff 2013 036.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Buddelschiff 2013 038.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) fertig und zur Besichtigung freigegeben.
Die Flasche steht heute in unserem Schifffahrtsmuseum Brake/Unterweser, die See habe ich damals noch aus Kitt gefertigt, dies sieht heute nicht mehr so elegant aus wie meine heute eingebrachten Kinderknete Seen.
Gruß Willy
"Le Superbe" 1785 1:50 "Soerlandet" in der Flasche Bark "Weser" Segelschiffmodellbau in der Flasche
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)