Zeit reicht nicht zu viel gerade, so freut man sich über Kleinigkeiten.
Neuer Pfortendeckel ...
... und von einem Wettringerkollegen einen Draht bekommen, außen 1,5 mm und innen 0,5 mm, so kann ich die Verhüterli der Pfortenreeps etwas gleichmäßiger und mit weniger Aufwand gestalten.
Und die Finknetzhalter hab ich auch schon drauf ...
... und natürlich auch gleich wieder runtergerissen - mehrfach :-0
Auch haben die Rüsten irgendwie gelitten, sah vorher schon mal aufgeräumter aus. Ist aber kein Problem, das wieder hinzudengeln :-)
....in # 2345 ! Ist das jetzt der Original- bzw. ursprüngliche 'Bänder'- Farbton, den die VIC nach ihrer Modernisierung erhalten hatte, den man erst im Nachhinein entdeckt hatte ?
Wievile VIC- Bausätze hast Du schon 'beschafft' bzw. verbraucht, um immer wieder diese Ausschnitte zu fabrizieren, Daniel ?
Sodele, jetzt wird es spannend. Das Trafalgarschnittchen ist als das Letzte dran.
Man betrachte einfach Folgendes: Das Schiff wurde im März 1803 wieder in Dienst gestellt. Dabei sollte es die schwarz-gelben Streifen gehabt haben. Ob, und wenn ja wann, die Pfortendeckel schwarz gestrichen wurden ist nach meinem bisherigen Kenntnisstand nicht belegt. Meine persönliche Tendenz nach Sachlage ist die Version ohne schwarzes Schachbrett. Das Schiff fuhr recht hektisch in Richtung Mittelmeer und überwinterte dort. Im April 1805 Beginn der berühmten Rundreise Sizilien, Gibraltar, Karibik und zurück, auf der Jagd nach Villeneuve. Auf der Rückfahrt August 1805 wird auf See der Rumpf gestrichen. Ende August Refit in Spithead. Ende August/Anfang September Anlieferung von viel Farbe. Mitte September ausgelaufen. Wahrscheinlich wurde auch noch auf See gestrichen.
Also viel Stress und hektische Betriebsamkeit um sie jeweils wieder klar zu bekommen. Da vermute ich mal, ganz so aus dem Ei gepellt war die Gute nicht, als sie am 21.10.1805 auf die Franzosen zufuhr. Viele verschiedene, miteinander konkurrierende Farbanstriche.
Turners Skizzen lassen in diesem Bereich deutlich die gebaute Schanz in diesem Bereich erkennen. Es fehlen allerdings die Timberheads, die auf den meisten Modellen und Plänen dieser Zeit gezeigt werden. Man darf nicht vergessen, dass diese Sektion in Trafalgar stark beschädigt wurde und das Schiff nach der Schlacht in Gibraltar nur notdürftig zusammengeflickt wurde, so dass die Timberheads auch einer vereinfachten Reparatur zum Opfer gefallen sein könnten.
Bei der Farbverteilung halte ich mich an die wunderbare Aufbereitung der Turner-Skizzen durch Maik: HMS Victory - Spurensuche
Zuerst mal das Rüstbrett richtig dicht gemacht, dünne Wurst aus 2-Komponenten-Modelliermasse nehme ich dazu am liebsten, lässt sich gut und gezielt anbringen und in Ruhe bearbeiten.
Dann Maiks Farbschablone die Schwarzstreifen andeuten ...
... und einen Ockerton zur Orientierung. Ist noch nicht die finale Farbe, aber man sieht die breiteren gelben Streifen.
Nachdem das 2016er-Schnittchen sich ja so schön sauber und makellos präsentiert, so stelle ich diesem mal ganz bewusst etwas ganz anderes gegenüber.
In einer Zeit, in der noch es keine Ral-Farbe nach Din-Norm gab, in der jedes Fass bestimmt je nach Herkunft, Charge und Alter seinen eigenen Farbton aufgewiesen haben dürfte und zusätzlich im Fass selbst - je nach Durchmischung - sich unterschiedlichste Erscheinungsformen ergeben haben müssten, so denn denke ich, dass in Verbindung mit Rost und Schmutz und Ausbleichgrad sich doch ein ganz wundersamstes Patchwork dort auf den Seiten der holden Victory ausgebreitet haben dürfte.
Und habt ihr es entdeckt? Ja da unten links, ja da bei der Rigole über der Stückpforte, ja da, ja da hat sich doch glatt der Farbton eingeschmuggelt, der sich heute auf der Vic so geschleckt ganzflächig präsentiert ;-)
Im Büro geht es rund, irgendwie muss man den Laden am Laufen halten, und einen Umzug in Coronazeiten zu machen ist auch lustig: Statt dem Dutzend angemeldeter Helfer konnten dann die gesetzlich erlaubten 2 kommen, einer für mit mir, einer mit meiner Frau. Ging deswegen nur extrem kräftezehrend von statten. Und gleichzeitig war ich meinem Credo treu geblieben - erst Abriss dann Aufbau. In der Küche fand ich ein geeignetes Objekt um mich ausleben zu können, mein Weiberl meint, JETZT wisse sie, was Dafinismus sei. Anstelle der 0,4 mm Teile wie üblich jetzt halt eine 4000 mm lange Arbeitsplatte. In eine 4,3 Meter lange Küche, die nur 2 Meter breit ist. Platte zum einen Fenster rein, zum anderen Fenster über Eck wieder raus, bis das zweite Ende auch drin war und wieder zurück und ablegen. Merken, dass sie verkehrt rum liegt. Unbezahlbar. Also wieder zum zweiten Fenster raus, zum ersten Fenster raus und umgeleitet in das Wohnzimmer - der einzige Ort, wo das Monster gedreht werden kann und wieder zurück zum Küchenfenster 1 und dann durch das Fenster 2 und endlich lag sie richtig. Ja, das sind Modellbauerfreuden, die das Herzhöher schlagen lassen :-)
Anbei noch ein paar Bilder meiner Kleinen und meiner Soleil in Augsburg und ein paar Statusbilder des provisorischen Rahmens.
Ich freue mich schon darauf, die 1803er fertig bauen zu können :-)