Welcher Zirkus bringt die folgenden Dinge unter einen Hut: eine ovale Arena, 10 Löwen, ein Pferd, zwei Clowns Musik und setzt dem ganzen die auch noch die Krone auf?
*Tuschabspiel* Tatatata! *gespanntguckend*
Hochverehrtes Publikum, Liebe Leute groß und klein, herzlich willkommen in Victorys eigener kleiner Manege!
Erleben Sie Drama, Attraktionen und Gefühle here it comes ...
*lichtausspotan*
Für meine kleine runde Arena hab ich acht goldene Löwen geschnitzt, damit der Blaue, der schon da war, auch jemand zum Spielen hat. Über allem trohnt der große Rote. Alle tanzen zusammen mit dem weißen Rössle um die Reichskrone und Fürstenhut, die Musi spielt auf und meine zwei Bodygards halten Wacht, damit auch nichts passiert :-)
Zustande kam diese neue Aktion, als ich eine Abwechslung zu meinen Rüstorgien benötigte. Das Originalteil des Figurheads hat die Ausformung eines "alten Kaugummis" wie es jemand in einem englischen Forum ausdrückte. Alle Malkünste kamen nicht zum gewünschten Ziel, nur der blaue Löwe, die Harfe und das Pferdchen kamen gut rüber. Deshalb hab ich die Wappenfelder eines nach dem anderen vorsichtig freigeschabt (in den anderen Feldern sind noch die Originalblobbs zu erkennen, die die Löwen darstellen sollen) ...
... einige kleine Löwen geschnitzt für das jetzt leere linke untere Feld (heraldisch gesehen, die sind andersrum) ...
... bei dem großen Roten links oben ging sogar etwas mehr an Detail ...
... hinzu kamen noch Reichskrone in der Mitte und Fürstenhut über dem kleinen mittleren Wappen (Hannover war damals noch kein Königreich) und das Ganze kommt schon besser rüber :-) Das einst klumpige Krönchen oben drüber hat natürlich auch etwas Zuwendung abbekommen. Die Arme des Oberteils hatte ich abgeschnitten, die Basis ausgehöhlt, die Arme von unten ausgedünnt und das ganze wieder zusammengesetzt.
Auch den beiden Cherubs hab ich die angegossenen Arme freigeschaufelt, trotzdem sehen die immer noch aus, als ob sie aufs Klo müssten ...
Nietenzählung hin oder her - die eingestreuten roten Herzchen um den blauen Löwen hab ich rausgelassen! Ist schließlich martialisches Kriegsschiff und nicht Hello Kitty! Oder waren die Franzosen vor Trafalgar so über die Herzchen irritiert, dass sie deshalb erst ihre Fassung und dann die Schlacht verloren haben ?!?
Und um gegen keine Diskriminierungsgrundsätze im Forum zu verstoßen hab ich die beiden Clowns und Nummernboys als Bodyguards deklariert. So besteht dies auch den "zeig-es deiner Oma-und wenn-sie-nicht rot-wird-ist-es gut"-Test. (OK, die kennen meine Oma nicht, die erschüttert so schnell nix) :-)
Und bitte auch keine ausufernden Diskussionen, was es bedeutet, wenn jemand ein rotes Taschentuch links und ein blaues rechts in der Gesäßtasche trägt ... (Kann notfalls in Wikipedia unter Hanky Code nachgelesen werden - so viel zum Zierrat der britischen Marine)
(PS: Es wird immer klarer, warum die Franzosen vor Trafalgar so von der Rolle waren ...)
Und das Ganze dann am Platze:
Der Zierrath ist mal ein Stück weiter und am Platz ...
... fehlt noch die Beschriftung, wahrscheinlich als Fotoätz, Mal sehen.
Zuerst am Cathead das vorhandene dicke Loch für die Rolle mit der nötigen 3er-Teilung versehen. Jetzt kommt beim Anbringen der Ankertakel der Flaschenzug nicht andauernd durcheinander (das Problem hatte ich bei meiner Soleil) ...
... und hübsch verputzt auf der Oberseite
Danach wurde die Klampe ist jetzt noch viel schlanker und dem Ganzen ist das Krönchen aufsetzt :-)
And now something completely different:
Im englischen Victory-Forum von Pete Coleman wurde darauf hingewiesen, dass der Schweinsrücken eine Rüste weiter nach hinten gehört und er an seiner jetzigen Position Probleme beim Befestigen der Anker geben würde. Toll, nachdem ich gerade eben diesen Bereich fertig gemalt hatte ...
Zum Prüfen, ob der Aufwand eines Umbaus nötig ist, hier eine kurze Hängeprobe mit beiden Varianten:
Variante 1 zeigt deutlich, dass in Hellerposition der Anker zu weit vorne hängt
Eines weiter hinten macht dies schon viel mehr Sinn und stimmt auch mit der Literatur überein :-)
Also abkratzen ...
... und neuen hinkleben.
und aufgehübscht
Und dann das Scheg. Und das war etwas, worauf ich mich mit am Meisten gefreut habe: Nach Entfernung des schröcklichen horizontalen Maserungsimitats am Scheg konnte ich dessen Aufbau mittels Gravur andeuten.
Als nächste Tat zur Erheiterung eurer Gemüter hatte ich an der Gallion weitergebaut. Die sehr dünnen Grätings haben Ihren Unterbau bekommen, analog dem richtigen Decksbalkenplan. Auch die Köttelrutsche ist am Platz. Weiß jemand, wie die Entsorgung der Rundhäuser und der davor liegenden Sitze erfolgte? Auch eine Rutsch oder ein Rohr? Der Abgang liegt nämlich genau über der vorderen Pforte mit dem zweigeteilten Deckel, da sollte man dementsprechend lieber den Kopf nur seeeeeehr vorsichtig rausstecken(*s.u.), die Rigols helfen da bestimmt nicht viel ;-)
Die Mannschaft wird sich freuen, es gab auch neue Toilettensitze, jetzt schön sauber mit crispen Kanten und nicht mehr so verloddelt wie im Spritzguss, auf dass uns keiner durchs Loch fällt. Platz für ein nettes Poster zum Ergötzen hab ich hier aber leider keinen.
Leicht von unten gesehen kann man die Ergänzungen sogar ganz gut erkennen. Beim Bemalen habe ich erst gemerkt, wie krumm der ganze Gallionsbereich ist, hier muss ich noch schauen, ob ich dies mit der Farbe etwas besser ausgleichen/vertuschen kann.
Auch das vordere Schott hat was abbekommen. Das vordere Schott (Beakhead Bulkhead, einer meiner englischen Lieblingsbegriffe) hat einen Balken in Deckshöhe bekommen, dieser ist konstruktiv notwendig, Türen und Pforten können nicht bis ganz unten gehen. Die Türblätter kommen erst, wenn dieser Teil fest eingebaut ist (alles nur gesteckt). Die Spantköpfe haben eine Bohrung bekommen für die Takelage später ...
... und der äußerste Spantkopf wurde ordnungsgemäß ergänzt, damit die Reling keine freifliegende ist. Die drei Ringe je Seite sind jetzt eigene Produktion, alle Hellerringe sind verbannt. Das Roundhouse hat übrigens ein Bleidach.
Erste Netzversuche mit Fliegennetz aus dem Baumarkt, gebrusht mit verschiedenen Braun- und Weißtönen
Alternativnetze die nicht funktioniert haben ...
... um dann ein geiles Material für die Finknetze zu finden:
(im Hintergrund das dicke Fliegennetz) Gefunden beim Bastelmarkt "idee." in Stuttgart bei den Textilbändern:
Bestellnummer 125005, Hotex, Farbe weiß, Breite 100 mm Von der Hollmann Textile GmbH aus Cham.
... und noch nebenbei einige Sinkstellen der Anker und Judasohren gespachtelt.
Wer suchet der findet, oder die Plage mit dem Stage ... Auch in der Stagabteilung hab ich noch einige Kleinigkeiten gefunden - man ahnt gar nicht, was noch alles auftaucht, wenn hinter der nächsten Ecke 100 Kanonen warten ;-) [size=10]- Die Zeile hatten wir doch Mal schon so ähnlich??? - [/size] In meinem englischen Forum habe ich den Hinweis entdeckt, dass der Mariners Walk die Durchlässe für Haupt- und Großborgstag mittig liegen, die beiden Taue aber seitlich am Fockmast vorbeigeführt werden.
Einmal kurz das Ganze zusammengesteckt, Mariners Walk V1 drauf ...
... und bei der Gelegenheit die beiden Ohrhölzer mit den benötigten Ringbolzen bestückt, einen Probestag eingesetzt und richtig, es passt nicht.
Probestage neu eingebaut, diesmal einseitig am Mast vorbei, bei der Gelegenheit auch noch entdeckt, dass da eine Klampe dran muss - alles als Ohrringe für die Ohrhölzer :-) Zum Bauen solcher kleinen Teile hat sich die "Eis am Stiel"-methode bewährt, der Bolzen dient dann auch gleich zum sicheren Ankleben.
Die Ohrhölzer fertig ausgestattet am Platz, die neuen Stage platziert und neue Löcher können in die Gräting geschnitten werden - Mariners Walk V2.
Dann fielen mir die Ohrhölzer - frisch fertiggebaut - noch ein Mal ins Auge: Querschnitt quadratisch, das heißt, die vordere äußere Ecke steht über die Rundung des Buges ... ... kurze Recherche, die Dinger haben tatsächlich einen rautenförmigen Querschnitt - Seiten Parallel zum Bugspriet, vorne und hinten der Rundung des Buges folgend, kein Wunder, da dies ja Verlängerungen der Bugfüllstücke sind.
Als Ohrhölzer abgebaut, Ringe und Klampen vorsichtig rausoperiert und die Stagdurchlässe schon ein Mal aufgebohrt.
Doch dann die Überlegung: Schrägschleifen des Plastikzeugs würde eckelig und die Teile auch zu dünn ...
... also meine Ureolkiste aufgemacht, und ein Stäbchen in 4 x 5 mm hergerichtet ...
... zuerst mit 0,5 mm vorgebohrt - der Bohrer hat eine gute Führung -
... und dann nacheinander auf 2 mm erweitert. Die Schräge wollte ich ob der kleinen Teile nicht mit der Maschine machen. Deshalb auf der einen Seite mit Maskierband die Feilkante angezeichnet, dort und auf der anderen Kante einen Farbstrich als Kontrolle, wie viel schon abgenommen wurde, und dann mit der großen Feile vorsichtig das Teil geschrägt ...
... den Feinschliff auf dem Papier ...
... und noch ein Verbindungsteil eingesetzt und feddisch :-)
Und wieder zwei Plastikteile für die Krabbelkiste ;-)
Und zwei tolle Modelle - Mariners Walk und Ohrhölzer - erschaffen ...
Hier der neue Mariners Walk V2 mit wieder verschlossenen nicht benötigten Öffnen ...
... und den Hölzern am Tatort ...
... und dann der Schreck: Die neuen Stage passen immer noch nicht :-( Vor allem der Großborgstag wird nicht durch zwei Löcher geführt, sondern nur durch eines! Wieder toll hingeschaut der dafi. Lecker ...
... Stage neu ausgemessen und zum Glück hatte ich die ausgeschnittenen Teile noch ...
... diese wieder eingesetzt, verputzt ...
... und Mariners Walk V3 ist da!
Dann Stage wieder eingesetzt, jetzt etwas dicker ...
... die Ohrhölzer noch mit etwas Highlights an den Kanten bebrushed ...
... und plötzlich klappt dies auch mit dem Stagen :-)
Ich hatte längere Diskussionen zum Thema Altern an diversen Orten des Netzes.
Ich werde meine Vic wahrscheinlich wenn überhaupt nur sehr dezent altern, dafür werde ich aber stark mit Akzentuierungen arbeiten.
Hintergrund sind folgende Überlegungen und Beobachtungen: Bei den Seglern wird gern die Alterung der Blechdosen übernommen die stark von Ruß geprägt wird, der bei uns ja nicht vorkommt. Ich habe in letzter Zeit genauer geschaut, wie sich die Alterung an den Schiffen bemerkbar macht. Hier ist ein Unterschied zwischen stationären Schiffen im Hafen und seegängigen Schiffen zu sehen.
Seegängige Schiffe - wenn gepflegt - werden immer von unten und oben nass. Das heißt Salzablagerungen verändern den Glanz der Farbe und runterlaufendes Wasser zieht darin seine Spuren. Ruß und Schmutz gibt es - außer den Köttelrutschen und Speigatts - auf See kaum. Das blanke Holz wird mit der Zeit zu Silbergrau, viel gleichmäßiger als ich es erwartet hätte. Störer sind eher Ablagerungen von Möwenschiss, denn der kommt gewiss - wie schnell war die Navy wohl den denn schnell wieder wegzumachen?.
Abnutzungsspuren an Deck sind vor allem abgestoßene Kanten, an denen Holz unter der fehlenden Farbe zum Vorschein kommt, zum Beispiel die Umrandung der Grätings. Auch fault erst ein Mal das Holz unter der Farbe, diese platzt dann als letztes ab und gibt das Holz frei. Zu sehen an einigen Stellen der Vic. Und noch viel besser zu sehen an Bildern der HMS Unicorn, die von der Ferne schön aussieht, von Nah aber erkennbarer Weise nur von Farbe zusammengehalten wird (und von den Wurzeln der Pflanzen und Büsche, die auf ihr wachsen).
Bei Hafenschiffen sieht es viel gammeliger und verratzter aus, da die regelmäßige Befeuchtung anders ausfällt. Wenn man nach Bildern der Rose/Surprise in San Diego sucht, kann man schnell neue Bilder zeitlich einordnen, so frappierend sind die Alterungsspuren. Auch sind hier die Möwen aktiver ;-) Auch ein wunderbarer Ratzekahn ist die Neptun aus dem Film "Piraten".
Diese Beobachtung habe ich auch im Urlaub an der See an kleinen Fischkuttern machen können. Farbe auf Holz meist hui (und wenn in 57 Schichten) auf Metall stark von Rost durchfärbt.
Meine Vic, so wie ich sie mir vorstelle, ist recht frisch gestrichen und einigermaßen geschruppt. Insofern werde ich wenig altern, abgesehen von den abgenutzten Kante der gestrichenen Hölzer.
Wo ich viel Potential gesehen habe ist das Akzentuieren, dass heißt dem Betonen von Innenkanten und Schatten mit schwarzer Ink und im gegenzug an Außenkanten mit hellen Reflexen.
Aber am Besten erklärt das sich aber das am lebenden Objekt:
Wie groß der Unterschied der Bemalung ist hier im Vergleich: rechts die Gallionsfigur wie ich sie im ersten Anlauf angemalt habe und daneben die heutige Version mit Allem, was ich in den dazwischenliegenden 4 Jahren dazugelernt habe – man lernt zum Glück nicht aus :-) Bis auf die Mitte des Schildes sind beide bautechnisch identisch! Am Besten sieht man den Unterschied an der gldenen Umrandung des Schildes. Früher Plattgold, jetzt durch Shading mit Inks und zwei verschiedenen Goldtönen mit einer großen Lebendigkeit und Tiefe.
Zu sehen ist dies schon neben den Lustknaben am Gallion auch am Kranbalken und dem vorderen Schott im vorherigen Bilderposting. Hier werden die im Modell immer flach wirkenden Kanten hervorgehoben - hat auch den tollen Nebeneffekt, dass Unsauberheiten manchmal ganz gut kaschiert werden können :-)
Dies lohnt sich auch in kleinen Flecken: Oft kaum sichtbar aber unterschwellig wahrnehmbar, hier z.B. an der unteren Außenkante der Rigols ...
... und der Seite der Treppe.
Alle Innenkanten der Treppe haben diese fast unsichtbare dunkle Betonung, während der Türrahmen einen hellen Reflex bekam.
Der Trick dabei ist, dass die Ink so zart aufgetragen wird, dass sie in Betrachtungsabstand nicht mehr zu erkennen ist :-)
Der Name am Heck des Schiffes in der Kartusche war ein weiterer Ansatz meiner Umarbeitungen. Auf den Bildern von Portsmouth kann man über die Jahre 3 Versionen entdecken. Ca. 1970 Kartusche mit Lettern die aufgrund ihrer Bemalung plastisch wirkten, danach mit Kartusche und "flacher" Bemalung – so wie Heller sie darstellt und ich sie 2002 bei meinem zweiten Besuch noch fotografiert hatte – und so wie sie heute dort zu sehen ist, also ohne Kartusche und über die ganze Höhe des Frieses. Dies ist auch die Fassung, die um 1805 hätte angebracht sein sollen (die Kartuschen sind nach meiner Erinnerung eine ältere Version).
Drum frisch-froh-munter und mutig die alte Beschriftung runter. Zur Neubeschriftung habe ich mir bei einem Werbetechniker einen Folienplott des Schriftzuges machen lassen, den ich vorher am Computer an die Rundung angepasst hatte. Die Farbe in mehreren Durchgängen dünn aufgetragen ...
... und mutig abgezogen ...
... und sieht schon passabel aus :-)
Die erste Farbschicht um die Fensterrahmen, acht Augbolzen dazu ...
... und das Versäubern, die Pilaster und Verziehrungen warten dann noch geduldig auf ihr Drankommen.
Im Moment bin ich dran die ganzen Pilaster und Schnitzungen zu versäubern, und das dauert ...
Hier noch der Disclaimer zum Folienplott:
Folie nur verwenden, wenn Grundfarbe gut grundiert und mit guter Haftkraft! Folie nicht zu lang drauf lassen, da der Klebstoff mit der Zeit immer besser abbindet! Am Besten nach spätestens 15 Minuten abziehen. Alternativ könnte man evtl. versuchen mit Mehl die Klebkraft runter zu setzen. Wichtig ist es, die Technik an einem dem Original absolut entsprechendem Probestück zu testen. Ich hatte 3 Anläufe gebraucht, bis ich mich ans Original gewagt hatte. Einmal war die Untergrundfarbe zu frisch und der Klebstoff löste sie wieder an, einmal war die Farbe zu dünn und kroch, einmal war sie zu dick und brach beim Abziehen aus. Aber am Original lief es astrein :-)
Gruß and don´t try this at home ...
... unless you are really shure what you are doing!
Ran an das restliche Heck! Folgendes war seit dem Aufbringen des Namens passiert: Ich hatte in 5 bis 6 Sessions die Pilaster des Heckspiegels und die Ornamente mit einer einigermaßen gleichmäßigen Schmuckfarbe versehen. Dabei ist richtig, das es nicht nur gerade von Hinten sondern auch von links und rechts gut aussieht; Also das Ganze quasi 3 Mal.
Dann hatte ich unter Einfluss meiner Grippemittel (Ach, ist ja alles so schön bunt hier) die 3 Federn des Prinz of Wales im Wappen oben herausoperiert, da die ja erst ca. 1837 dazugekommen sind. Hier hat mich dann ein Kollege dann dankenswerter Weise erst Mal mit dem Hinweis gebremst, zuerst wieder klaren Kopf zu bekommen.
So, da war ich nun, gerupft und grundiert. Zuerst die Überlegung, was in der Mitte des Wappens hätte gewesen sein können. Die Zeichnungen von John Livesay lassen nichts bestimmtes in der Mitte erkennen. In der Regel wurde an dieser Stelle eine Krone dargestellt, die Admiralitätspforte hat das gleiche Motiv und auch dort ist eine Krone zu finden. Darum hab ich kurzentschlossen eine neue konstruiert.
Dann kamen die Akzentuierungen des Hecks. Im folgenden Bild sind die Pilaster unten links noch nicht mit der Betonung der Kapitelle und dementsprechend flach. Auch die Voluten und die Lustknaben auf der Seite sind noch in der Grundfarbe.
In der X-fachen Vergrößerung sieht das etwas wüscht aus, aber in Originalgröße kommt eine wunderbare Betonung und Tiefe in die Skulpturen. Kleine fast unsichtbare Farbflecken mit immenser Wirkung!
Hier das Wappen aus der Nähe mit der dreidimensionalen Krone ...
(die weißen Stopfen sind zum Verschließen der Löcher für die Lampen, da meine Bohrungen bestimmt dünner werden)
... und natürlich das Ganze im Überblick :-)
Und es ging als Nächstes an die Seitentaschen:
Lord Nelsons und Käpten Hardys kleine Rückzugsecke, ...
... der innere Rohbau ...
In der unteren Reihe ist die Folie schon drin. In der Mittleren die eine Seite mit der Klemme angeheftet, mit dem Zahnstocher die Folie abgespreitzt damit es schnell geht und dann mit dem Hölzchen rechts den Kleber schnell und sparsam zwischen den Fenstern aufgestrichen. Dann Zahnstocher raus und vorsichtrig abgelassen und passt. Dann andere Seite aufgewölbt und gleiches Spiel. Folie und Sekundenkleber halten bombig!
Und zusätzlich ham sogar die Tropfen noch ´nen Tropfen Farbe abbekommen ...
Hier noch ein Mal ein Zustand meines Modells Stand 2004, also Hellers Interpretation der Seitentasche und des Tropfens:
Dem geneigten Leser wird evtl. schon an älteren Bildern aufgefallen sein, dass ich den Tropfen schon länger freigeschabt hatte ;-)
Den erste Versuch neu zu modellieren hatte ich zum Glück an meiner alten Golden Hind gemacht - um festzustellen, dass meine Modelliermasse deswegen nicht hart wird, weil sie normale Kinderknete war ...
Also wieder Materialien genommen, die der Herr selber kennt: Sheet 0,5 mm :-) Den kleine Knubbel unten habe ich gedrechselt.
Erste Herausforderung: Der Tropfen hat ganz andere Größenverhältnisse als das Original, also muss die Gestaltung angepasst werden.
Beim Kleben der oberen Verzierung fiel mir wieder auf, dass beim Kleben mit Dichlormethan das Sheet ganz weich wurde :-) Also schnell ausgenutzt und das weiche Material gleich geformt. Das Gleiche bei den großen Blättern unten angewand ergibt eine gute Grundstruktur ...
... ein bisschen Farbe drauf ...
... ein bisschen getuscht ...
... und der Neugierde ist Genüge getan :-)
Und so schnuckelig sieht das Ganze dann etwas mehr in Originalgröße und in der Übersicht aus.
Und danach wieder ein Etappensieg! Die Seitengallerien wieder fest dran!!!
Sieht gleich viel schiffiger aus! Ich hatte sie ja schon ein Mal dran, nur vor ca. einem Jahr hatte ich sie im Zuge der Verschlankung der Fensterstreben ja wieder runteroperiert. Verputzt sind sie auch schon, ein paar kleine Touch-ups muss ich aber noch machen :-)
Das Fenster der Seitengallerie hab ich auch aufgemacht, warum sag ich gleich :-)
Bei der Aktion hab ich aber beim ganzen Schiff bisher am Meisten geschwitzt, diese 0,3 mm Streben rauszuoperieren - sie zerfielen promt in 3 Teile - wieder zusammenflicken und einen passenden Fensterrahmen zu produzieren.
Dann hab ich ein paar Laternen angeschafft, damit da keiner im Dunklen ...
... Hand an sich legt, denn in der Royal Navy war Sodomie ja strengstens verboten und wurde mit Yardarm bedacht. (Und außerdem gibt das ja bekanntlicherweise Rückenmarksschwund und Schwindsucht!)
- hüstel -
Die oberste Laterne hängt in der Seitentasche und das Fenster steht auf kippen (im Hackney sind noch alte Bilder mit Schiebemechanismus drin) ...
Und natürlich ist mir dann beim Montieren der einen Seite Sekundenkleber durch den Spalt und innen über die Fensterscheibe gelaufen. Also leise fluchen, Gallerie wieder aboperieren, man weiß ja mittlerweile wie, Scheibe raus, neue Scheibe rein und etwas vorsichtiger (hoffentlich) endgültig dran.
Ach so, ich wollte ja noch sagen warum das Fenster offen ist :-)
Hat ihn schon jemand entdeckt?
Wen???
Sir Archibald natürlich, der mit seiner dicken Luft die ganze Offiziersmesse verpestet hätte, wenn er nicht von den lieben Kollegen gebeten worden wäre, doch bitte für ein bisschen Frischluft zu sorgen.
Also rin in dat Kabuff, Mantel an den Halen und erst ein Mal dick einen abhängen lassen ...
... und da sitzet er nun am hinteren Ende ganz allein und freut sich seines Daseins, und vor Allem, dass er nicht da vorne auf der Buggrätings hocken muss :-)
Dass er nun etwas angestrengt schaut, hat mit der Würde und dem Ernst seiner aktuellen Aufgabe zu tun, aber auch damit, dass er während des Malens ...
... ach seht doch selbst und fühlt mit ihm:
So, dann lassen wir ihn mal weiter seine Aufgaben abarbeiten und ich wünsche eine gute Nacht euch allen
Schon ganz am Anfang habe ich die beiden Ankerbetinge angebracht. Ich hatte damals Balsa genommen, da dies in der Tiefe sowieso niemand sieht. Eingebaut sind sie trotzdem, weniger weil man sie durch die Luken erkennen kann, nein vielmehr für mich zum Sehen und Verstehen.
Auch das erste Spill kam hinzu ...
... und das ging so:
Die Trommel ist normales Rund, auf das 5 Streben angeklebt sind:
Die runden Teile sind aus 2 bis 3 Balsahölzchen die mit Sekundenkleber zusammengefügt sind. Loch in die Mitte und rein in den Dremel.
Dann das Ganze mit drehendem Dremel an die sich drehende Schleifscheibe gehalten bis es auf dem richtigen Durchmesser ist. (Geht auch mit Schleifpapier oder Feile)
Der Spillkopf, in den die Spillspaken kommen, ist aus 3 Streifen 1 mm starkes Balsa zusammengesetzt (frisch geschnitten auf der kleinen Proxxon-Säge), 2x2 mm Kanthölzchen aufgeklebt – hier jeweils 12 für die 12 Spaken – Deckel draufgeklebt und das Ganze wieder schleifgedremelt.
Den Kegel auf dem vorderen Spill habe ich auch in der Aufspannung im Dremel gemacht: Balsa lässt sich so mit einer Feile ultraeinfachst drechseln :-)
Und nu das ganze zusammengesetzt. In der Mitte noch nicht verklebt, da das Spill über 2 Decks geht.
Die Pallen/Sperrklinken kommen noch beim Einbau. Ich habe gemerkt, dass auf der Victory nur das hintere Spill diese hat. Das ist etwas komisch, kennt sich darin jemand aus?!?
Innenausbau des Unteren Batteriedecks geht voran. Beide Spills grob positioniert (müssen noch koloriert werden)
Die Pumpenphallanx mit dem Steigrohr für die Ulmenpumpe im oberen Deck.
Die Innenansicht zeigt die doch riesigen Größenverhältnisse im Schiff. (Der hintere Deckenbalken ist noch etwas zu gebogen, da Stütze zu lang.)
Als nächstes kommen die ganzen Stützen dran: Dremeldrechseln in seiner ganzen epischen Breite :-)
Und mein immer wieder geliebtes Thema: Ankertrosse und Messenger:
Hier der Bugbereich des unteren Batteriedecks mit Ankerklüsen, Bugband, Ankertrosse, Kablarring und den Umlenkrollen und der kleine Manger, der den Schmodder zurückhalten sollte.
Trosse und Kablaring sind hier noch gespannt, ich denke es wird noch einiges an Hirnschmalz und Recherche kosten, um die genaue Zuordnung zu finden, welcher Bereich in welcher Höhe läuft und was unter Zug steht und was locker hängt :-)
Und eines kann gleich gesehen werden: Das Messenger kann immer nur ein Kabel einholen. Deswegen dürfen keine zwei Ankertrossen daran befestigt werden - es sei denn man möchte die zweite parallel auslegen :-)
Anbei als kleine Teaser:
Es bleibt ein spannendes Thema, mit dem ich euch alle bestimmt noch belästigen werde. Ich liebe die experimentelle Archeologie :-)
... darum, wie schon früher angedeutet, meine ersten Versuche in der Echtholzbeplankung :-)
Der Grundgedanke ist, alle bemalten Teile aus Kunststoff zu fertigen, da hier in 1/100 eine Kantenschärfe erreicht werden kann, die bei Holz schwierig ist, ganz zu Schweigen von den Korrekturmöglichkeiten. Sichtbares Holz würde ich gerne aus Holz fertigen, also hauptsächlich die Decks und die oberen Masten, was auch die Stabilität für die Takelage erhöhen wird.
Nach ersten Versuchen habe ich mich für die Bindfadenmethode entschieden, da ein guter Kompromiss zwischen Handhabbarkeit, Sicherstellung der Klebung – Holz auf Kunsstoff – und Effekt. Für meine Versuche habe ich mich bei für Nussbaum (bzw. dessen Derivat) entschieden, da ich im Laden das Gefühl hatte, dass dieses farblich am Besten passe.
Versuchsgelände wurde das Poopdeck. Erster Anfängerfehler: Der gesamte mittlere Bereich ist aus einer Leiste, die eine andere Farbe als die anderen hat. OK, beim Weiterbau wurden die Leisten besser gemischt – man ist ja lernfähig ;-)
Ich habe mich für dass Poop für das 3 Butt Shift System entschieden, die Bilder vom Schiff und MacKay deuten darauf hin. Im Hintergrund erkennt man das 1 Butt nuts System von Heller.
Zum Glück wusste ich schon seit der falschen Leistenfarbe, dass dies nur ein Testdeck wird, so habe ich mich auch nicht weiter geärgert, als das Hartöl den Farbton schön warm und dunkel gemacht hat. OK, neue hellere Holzart wurde gesucht und der nächste Versuch wurde lackiert. Dann hatte ich ein Ikea-Regal vom Balkon gerettet, das mein Haushaltsvorstand entsorgen wollte – gut abgelagerte Birke. Das wurde klein geschnitten. So bleibe ich dran bis die Qualität so gut wird wie es sein soll :-)
Hier auch noch ein Mal Danke an Holzwurm-Christian für die guten Hinweise und Tips in diesem Stadium!
Lessons learned :-)
Erstens: Kaufe keine Leistchen, schneide sie wenn möglich selber – aus einem alten Ikea-Eckregal, 0,5 mm x 2 mm x 60 mm, hier noch ohne Kalfaterung. Und das Resultat wird um Welten sauberer.
Zweitens: Höre auf weise Stimmen aus der Tiefe des Internet, die dich auf verschiedene Methoden hinweisen –*Erster Versuch mit Pastellkreide im Leim um die Kalfaterung zu imitieren, ein weiterer Versuch mit Tusche im Leim wird auch noch gemacht :-)
Und schon bin ich viiiiiiiiel näher dran an dem, wo ich hin will :-)))))
Jetzt muss ich nur noch lernen, wie ich mit der Methode auch noch ein sauberes X-Butt-Shift-System hinbekomme. Aber das kommt auch noch :-)
Auf all die verschiedenen Arten der Kalfaterung gab es für mich eigentlich nur eine Antwort: Ausprobieren :-)
Da mein Maßstab ja kleiner als bei den meisten anderen Holzwürmern ist, komme ich auf supergroße Leisten: 0,5 mm x 2 mm x 60 mm. Toll zu handhaben ;-) Ich denke mittlerweile, dass das Holz evtl. doch eher Birke ist – passt besser in das Ikeaprogramm.
Deshalb 4 Versuche: 1- dunkelbraunes Pastell auf die Kanten geschmiert, Leim fixiert das Pastell dann 2- Kanten mit schwarzer Farbe eingepinselt 3- Leim schwarz eingefärbt 4- Abwandlung von 2, aber mit Sprühdose.
Alle sind mit Ponal geklebt. Die geplante Version mit dem Papier hab ich dann auch gleich eingesehen, dass nicht handhabbar ...
And here are the results from the Victory jury ... Et voici les resultats de ...
Erstaunlicherweise kaum ein Unterschied zu sehen :-) Unterschied bestand hauptsächlich in der Handhabung: - Bei 1 muss man jede Leiste in die Hand nehmen und über die Kreide ziehen. - Bei 2 ist der Farbauftrag schnell ungleichmäßig: entweder die Farbe ist zu dünn und saugt sich in das Leistenende oder sie ist zu dick und der Farbauftrag bekommt schnell Lücken. - Bei 3 muss immer genügend Leim im Spalt hochgedrückt werden, damit die Farbe auch oben ankommt, geht im Prinzip super aber in meinem Maßsstab schwer zu kontrollieren. Außerdem die sauigste Methode in dieser Versuchsreihe - Bei 4 ging es am einfachsten. Leistchen auf Feinkreppklebeband fixiert und alle Kanten – sprich die ganze Rückseite – gut schwarz abgespritzt, geht schneller und gleichmäßiger als 2.
Auch die Parkettierung wurde von Mal zu Mal gleichmäßiger, bald hab ich den Dreh raus. Übung macht eben doch (machmal) den Meister – ich werde noch etwas üben, ist versprochen :-)
Wie üblich müssen die Ergebnisse bei mir dann auch ans lebende Objekt, um zu sehen, ob es auch zusammengehen kann:
Achtung Farbe ist erst die allererste Grundierung und überhaupt nicht verschliffen und versäubert, dementsprechend noch extrem unsauber.
Die Mastbeting hat auf den Kanten ein leichtes helles Drybrush bekommen, das deckt sich mit den Abnutzungsspuren am richtigen Schiff (die folgende Bilder ohne Kalfatrung)
Auch vorne bei den Karronaden geht es gut zusammen. Vielleicht akzentuiere ich das Deck vor dem Versiegeln noch mit etwas Pastell – mal ausprobieren.
Wie schon früher erwähnt werde ich meine Victory wahrscheinlich ohne die Schanzkleider an Forecastel und Poop bauen. Diese "latest research"-Vermutung - bis jetzt auch meines Wissens nicht definitiv bestätigt - raubt einfach etwas, was für mich den Charme der Schiffe dieser Periode ausmacht.
Bei Philip Reeds Majestic fiel mir auf, dass er die Timberheads der Seiten des Forecastels in alle 4 Richtungen mit einer Fase versieht. Bei der Victory in Portsmouth und bei meinem Heller-Modell sind nur die bug- und heckwärts zeigenden Flächen angefast. Die Timberheads des Beakhead-Bulkhead weisen aber die vierseitige Bearbeitung auf.
[quote author=04010E060913600 link=1287169913/156#156 date=1296982278]So, die Dafi-Unterhaltungshow geht weiter - Ein Schaustück in drei Akten - wie üblich und ganz klassisch:
Akt 1: Einführung der Protagonisten und die Problemstellung Akt 2: Das Werkeln und Akt 3: Die Lösung - zum Glück Schaustück und nicht Drama - es bleiben alle am Leben :-)
Akt 1: Der böse Feind
Die Timberheads (Poller) der Back ...
... alte Bilder belegen, dass diese schon immer so ungleichmäßig aussahen und nicht erst durch Monsieur le Dafi in diese verschandelte Form gebracht wurden. Außerdem ist nur die veraltete Ausführung dargestellt - wie übrigens in Portsmouth auch - die laut Goowin "Construction and Fitting" nur von 1750 bis 1770 verwendet wurde und nur bug- und heckwärts angefast war, und nicht die von 1756 bis 1807 verwendete Version mit rundum angeschrägten Seiten zum Festmachen der Taue. Hier noch Mal Dank an Achilles für das Feedback weiter oben im Bericht :-)
Und anbei deren Freunde, die bösen Hängemattennetzhalter - auch so wie Gott bzw Heller Sie schuf ...
... und die bei mir gleich ein Mal deutlich in die Probewanten hereinragen.
Der Wunsch die Timberheads zu überarbeiten war schon länger da. Die vorhandenen zu überarbeiten war schnell klar, dass verlohrene Liebesmüh. Alle Versuche die Teile mittels Schablonen, Führungen oder ähnlichem auf dem Dremel im Ständer zu machen gingen auch voll in die Hose, da die Teile zu klein sind. Auch der Versuch, die Schrägen aufzudoppeln trug im Ergebnis eher zur Erheiterung bei - der Blop war wieder erfunden :-)
Akt 2 Teil 1 Das Hängemattenbrett - Operation am offene Herzen
Die kleinere Herausforderung war das Trägerbrett der Hängematten. Diese wird bei McKay schön gezeigt und dient der Auflage der Hängematten und wahrscheinlich auch zum Schutz gegen das Spritzwasser des Buges. Damit die Haltestangen weiter rein rücken können wurde auch die obere Profilleiste entfernt - bei McKay ist diese bedeutend kleiner und in Portsmouth nur als Gravur vorhanden.
Der Eingriff klingt ja nicht so kompliziert - hätte da nicht der dafi in seiner unendlichen Weisheit dafür gesorgt, dass die Rüsten und Jungfern schon eingebaut sind :-)
Also frisch-fro-mutig und unbedarft ans Werk und schnapp-schnapp isses ab ...
... Haltebretter gebastelt ...
... und hingebappt :-)
Erste Probe mit zwei Musterbügel zeigen, dass mit einem etwas gekürztem Halter die Wanten unterlaufen werden können. Hurraaaaaaaaaaaah!
Kleine Nichtraucherpause ...
Akt 2: Dickköpfige Timberheads
Wie schon vorher beschrieben liefen alle Versuche - vor allem die maschinellen -an den Timberheads ins Leere, bzw. in den Müll ...
Kinners ich sage euch eines - vertraut auf eure Hände! Dort steckt mehr Vergnügen drin als man denken möge :-)
Als Vorbereitung eine kleine Ablängschablone bauen ...
... Anlagekante unten, 0,3 mm Sheet als Längsanschlag das über die Anlagekante hinaussteht und zwei Klötzchen die im richtigen Abstand - hier 5 mm - ...
... als Führung für das Sägeblatt -hier Laubsäge - dienen. Die erste Reihe normal am Anschlag dran, einmal alle Seiten auf Passung, und bei den nächsten Kerben die jeweils vorherige im Anschlag eingerastet :-)
Als Material dient natürlich wieder - wie könnte es anders sein - mein geliebtes Ureol :-)
Dann kommen eure Hände ins Spiel: Eine schön scharfe Klinge - schon für Brancusi waren extrem scharfe Klingen bei der Arbeit ein Muss - die neuen Kerben geschlagen ...
... und schon haben wir unser kleines Kustwerk :-)
Für jede Schräge genügen zwei Schnitte und durch die Reihung lässt sich das Ganze sehr gleichmäßig fertigen, da die anderen immer als Vergleich daneben sind.
Auch das subjektive Werftgefühl steigt ob der vielen kleinen Schnitzlocken ...
... und hier die noch nicht versäuberte Rohausbeute.
Und schon kommt die nächste mutige Aktion: Point of no return - Fallbeil auf die alten Timberheads ...
... und Aufkleben der schon vorgesäuberten Poller auf ein abnehmbares Sheet ...
... dieses dann auf die Nachbearbeitungsbank mitgenommen, dort alle Höhen und Phasen richtig angepast ...
... und schon sind die Dinger am richtigen Platz festgedengelt. Uffz
Akt 3 Happy End
So und hier nun die glücklichen Mitspieler ...
... und von innen ...
... und ein Test für die Halter, noch viel zu hoch, aber die Richtung stimmt.
Anbei die Vorher-Nachhershow zum Kompasshäuschen. Dazwischen die Mk1, die ich in meinem Tran wegen Überarbeitung gleich Mal ein ganzes Stück zu groß gebaut hatte - scheiß Kettenmaße ...
Hier Mk1 als Rahmen in Ureol ...
... Kompasse und Lampe hinein, dann eine Overhead- / Ringbuchdeckfolie ganzflächig auf die Front. Hier die großartige Erkenntnis, dass Sekundenkleber nicht auf das Material nebelt!!! Wunderbar für meine Heckverglasung!!!
Auf diese kommt dann die Fachung aus 0,5 er Sheet. Der Abzug ist unsere Kupferfolie über 1mm Draht (zwei Windungen um die erforderliche Stärke zu erreichen) und der Deckel ist die Folie in ein Bohrloch/Senkung gedrückt.
Hier die Baupläne für Nachbauten ;-) Mk1 war viel zu hoch und viel zu tief, die Höhe konnt ich noch korrigieren, die Tiefe nicht mehr, deshalb Mk2.
UND: Auch ich war Kunststudent und folglich ist - wie früher auch schon immer - die Palette das Highlight der Arbeitssessions :-)
Dem Glockenstuhl hatte ich im ersten Baustadium schon ein grünspaniges Dach verpasst. In Anbetracht der tollen Unterwasserkupferung bakam das Dach eine richtige Verkupferung.
Fragt lieber nicht, was das für ein Act war, das Kupfer um die Ecken zu bekommen. Sah aber trotzdem recht plump aus. Ein Vergleich mit den Bildern in Portsmouth zeigt, dass das Dach hier viel zu dick ist und eine Phase nach unten haben sollte.
Aber immer noch etwas zu dick ...
... und mit der nächsten Abmagerungskur sieht das schon besser aus.
Die Auswurfmarke oberhalb der Glocke hab ich extra für Ulrich drin gelassen, um zu beweisen, dass dies tatsächlich ein Plastikbausatz ist ;-)
Ich weiß - ich weiß, es ist noch eine ganze Weile hin, aber trotzdem hab ich begonnen, mich mit meinen Jungfern und Taljereeps zu beschäftigen.
Erste Amtshandlung war, mir den Original-Dafi-Wantenhalter zu bauen, da ich es leid war, dass das Teil andauernd rumlommelt und ich nur am "Hinterherrennen" bin:
Damit wird die Want freigehalten, man kann leicht die richtige Höhe einstellen, hat sie immer richtig rum ausgerichtet, kann aber selber drehen um an die Rückseite zu kommen. Das Hölzchen mit den beiden Klammern liegt nur durch Eigengewicht auf und ist so flexibel :-)
Zuerst eine Schlaufe mit erstem, senkrechten Zurring, dann die Jungfer eingepannt, in der Höhe hingezogen, Schlaufe zugemacht und die beiden oberen Zurrings gesetzt. Nadel hilft beim Wickeln und Knoten.
Und dann das Taljereep durchgefädelt:
Und dann sieht das so aus
Und mit etwas mehr Umfeld :-)
Das war noch nicht das richtige Garn, Ausrichtung des kurzen Wantendes muss ich noch prüfen, die Zurrings sollten wahrscheinlich schwarz sein und irgend etwas Anderes ist mit Sicherheit auch noch falsch. Aber es ist Mal ein Anfang des Denkprozesses :-)
Und was macht man als Schwabe, der auf der Kohle sitzt und als ungeduldiger Modellbauer nicht auf Lieferungen warten will? Er baut selber ...
... na schon ´ne Ahnung???
Jetzt sollte es aber schnackeln ...
... ja, es sind die 2 mm Blöcke ...
... und zwar die mit Ring :-)
Sieht etwas zerfleddert aus - ich hasse diese Makros ;-)
Halleluja, die Offenbarung![/size][/b]
Wie das? Tja, weil man mich auch mit Kleinigkeiten zufrieden stellen kann :-)
Rückblende: In Beitrag 12 hatte ich schon die Überarbeitung der Stückpforten vorgestellt, war aber grandios an der Befesttigung der Pfortenreeps gescheitert: Nur ein Wollknäul wie aus dem Duschablauf :-(
Diese Tage habe ich im MSW den Beitrag von Gil Middletons wunderbarer Jotika-Victory (http://modelshipworld.com/phpBB2/viewtop...er=asc&&start=0) durchstöbert und eine tolle Methode der Befestigung aller dünner Taue gefunden, die er dort vorstellt:
We proudly present: der Powerspleiß!
Und wie kommt man dazu? Janz einfach, hier zum mitschreiben:
Faden - hier 0,3 mm - durch die Öse, Nadel durch den Faden, iss einfacher als es aussieht ...
... die Schlinge zuziehen, eine Tropfen Klebstoff zum Sichern, ...
... und noch ein Mal kurz darüber (hier darunter) mit Juch-hu hineien ...
... hindurchziehen und wieder einen Tropfen Klebstoff drauf ...
und feddisch!
[size=24]Genial, watt???[/size]
Lieber Gruß, ein oberglücklicher Daniel mit Dank an Gil
Schließlich ist dies ja ein martialisches und todbringendes Kriegsgefährt und nicht Hello Kitty - wie an früherer Stelle schon Mal herausgearbeitet.
Nachdem ich neulich bemerkt habe, dass ich mich nicht mehr lange werde drücken können, diese 100 Kanonen zu bauen, habe ich mich mit einem Bau- und Nutzungskonzept auseinandergesetzt.
Zuerst kamen mal die Kanönchen noch etwas nackert unter die Farbbehandlung: Highlights und Schatten - wie gehabt. Dann noch die Bleischutzkappe/Apron für die ruhig gestellten Geschütze ...
... Zündschloss und erstes Brooktau.
Auch wenn es nicht so aussieht, das Tau ist lang genug, um das Geschütz so weit einzuholen, dass zwischen Mündung und Bordwand fast ein Meter Platz wäre und es wird auch noch durch eines mit besserer Qualität ersetzt.
Zur Verzurrung gibt es in Literatur und in Portsmouth Variationen wie Sand am Meer. Ich habe mich für die folgende in Betzug auf des Brooktau entschieden:
Dann die vorhin gebauten Blöcke ...
... und das Ganze sieht etwas schief aus ... *denk* ... *literaturwälz* ... aha ...
... Block/Takel verkehrt herum eingebaut ...
... und die verzurrte Variente für die große Fahrt.
Und weils so schön war gleich noch ein Mal alles zusammen :-)
Hinweis 1: Die Seitentakel sind nur zu Übersichtszwecken so nach hinten gespannt, die gehören natürlich schlapp neben der Kanone auf den Boden :-)
Hinweis 2: NEIN, selbst ich werde nicht alle Decks in dieser Ausführung takeln! Aber um Vereinfachungen erarbeiten zu können, sollte man eine vernünftige Ausgangsbasis haben.
So der Franzose kann kommen :-) HAR-HAR-HAR!!!
Da erwarten ihn dann ein heißes Willkommen mit 1000 heißen Roundshots :-)
Echt geil jetzt muss ich nur noch das Schützenschwarz bekommen und rausfinden, wie ich die Gastgeschenke in den Racks festbekomme.
Nachdem ich wegen viel Arbeit keine größeren Baustellen bedienen konnte, habe ich ein anderes Thema für mich ausprobiert. Bei den meisten Besatzungen der Modelle fiel mir auf, dass oft viel Arbeit in die historisch korrekte Kleidung und Bemalung geht, aber meist die Männchen dabei in ihrem Lieferzustand, was die Positionen angeht, belassen werden. Meist sind dies leider immer behäbige Fußgänger, die nichts von der Dynamik der Arbeit und Bewegungsabläufen an Deck zu tun haben. Deshalb hier für mich die Versuche, getreu dem Leitspruch des ersten Eintrags dieses Berichtes: Mal schaun, was noch geht.
Man nehme drei Mal den gleichen behäbigen Passanten mit Tasche, lasse ihn ein Mal à la Nature (rechts) und entledige ihn zweimal seiner Tasche, zerlege ihn etwas und setze ihn neu zusammen ...
... und siehe da, da geht doch was :-)
Öffnung der Standfläche, leichte Körperdrehung, Bewegung des Körperschwerpunktes an den Rand der Standfläche, gegenläufige Kopfdrehung und neue Armhaltung (hier zumindest des freien Armes).
Hier besucht sie noch ein ehemaliger Taucher, der früher seine Ausrüstung geordnet hat, gleiche Operationen ...
... und der jetzt vertieft ist in die Handhabung des Zündschlosses. Und eine hübsche Freibadblondiene, die bisher auf ihrem Handtuch geflätzt hatte, ...
... wird gerührt und nicht geschüttelt zu einem zupackenden Mitglied der Geschützcrew :-)
Dann noch ein Exkurs in die wunderbare Welt der Wischmops ...
... und die Erkenntnis, dass die erste Armhaltung des Haltecrewmembers dafür viel zu steil war, bei der niedrigen Deckshöhe.
Und hier sind sie nun, die Bilder voller Dramatik und Hektik, also fast eine halbe Geschützcrew ...
... und jetzt stelle man sich vor, die andere Hälfte der Crew wäre auch noch da und die Crews der Geschütze daneben auch! Dat wär ein Gedränge ...
Das Ganze hat etwas Suchtpotenzial ..
... einmal angefangen schon schwer zu stoppen ...
... hier noch ein kleiner Gutenachtgruß aus der Küche und eine kleine Fragerunde:
Wem gehören die süßen Treterchen?
???
Also sie gehören zu dem neugierigen Herren, der gerade aus der Luke schaut :-)
Bemerkung 1: In Kriegszeiten hatte die Navy die Geschütze immer geladen Bemerung 2: Zum Glück ist das Zündschloss abgedeckt Bemerkung 3: Zur Beruhigung dieses Herren steckt auch noch ein Stopfen vorne im Rohr. Da kann je jetzt nichts mehr schiefgehen ;-)
Hier ein Kollege beim Wisches des Rohrs. Der andere Kollege daneben wartet schon mit der Pulverkartusche.
Doch was im Landkrieg so schön aussieht, entwickelt sich dann im engen Geschützdeck doch etwas anders, seht selbst ...
... so weit darf das Geschütz laut der meisten Zeichnungen gar nicht zurück, geschweige denn im Bereich der ganzen Fittings. Das heißt: Geschütz etwas näher an die Bordwand und dadurch braucht auch mein Ersatz-Hübscher eine neue Körperhaltung um da dann noch dazwischen zu passen.
Danach amüsierte sich meine Allerbeste sehr: "Was zur Hölle willst du mit dem Besenstiel vor dem offene Backofen?" ...
Wenigsten wusste ich danach als Ergebnis: Wie dem lieben Kerl eine neue Armhaltung beibringen, mit nach hinten gedrehtem Schulterblatt und nach außen gedrehtem Unterarm ...
Funktioniert in Echt ganz gut und tut wirklich nicht weh, ich schwör, aber die Pforte ist nun mal wirklich nicht in ergonomisch günstiger Höhe :-)
Und auch innen sieht das jetzt schon etwas besser aus :-)
Und höchst interessant ist auch die Außenansicht.
Man sieht wie exponiert die Mannschaft beim Nachladen war ...
... und denkt gar nicht daran, wie weit der Setzer aus dem Schiff steht ...
... weiter als die Pfortendeckel und Geschütze.
Da versteht man auch gut die Bemerkung aus einigen zeitgenössischen Schlachtberichten, die Schiffe waren einander "so nah, dass die Geschützmannschaften die Setzer nicht mehr richtig verwenden konnten". Aber dazu hatte man ja damals noch zusätzlich die flexiblen aus Tau dabei.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
Hier noch ein Mal das alte Deckelchen für meinen Pott, mittlerweile ein wenig abgeschrammt ...
... mit den neuen Bändern und Ringbolzen (das oben sind die beiden Befestigungsdräte), aber noch etwas schmalbrüstig.
Deshalb gleich ein Mal 0,5 mm aufgedoppelt ...
... die neuen Pfortenreeps dran ...
... und ran an die Bordwand - ist ja schon Mal ganz hübsch :-)
Durch das Aufdoppeln mit 0,5 mm kann ich die sich ändernden Dicken schön darstellen. Nächstes Deck bekommt die Deckel mit 0,25 mm aufgedoppelt und die beiden oberen Decks bleiben so in der Dicke, wie sie aus der Box kommen - tatsächlich, ihr hört recht :-) Im Unterdeck kann ich eventuell noch das Lüftungsloch in der Dopplung einarbeiten.
Und dann noch eine hübsche kleine Beobachtung: Die unteren beiden Decks haben zwei Ringe mit Reeps oben und zwei Ring zum Verschließen auf der Unter-/Innenseite. Das obere Batteriedeck hat zwei Ringe mit Reeps oben und nur einen Ring zum Verschließen auf der Unter-/Innenseite. Und die beiden Klapppforten unter dem Poop haben nur ein Reep und einen Ring ...
Dann der spannende Moment: "Beat to Quarters", Geschütze in Stellung!
Nicht ganz so weit raus wie oft gesehen ...
... und wenn es so aussieht sollte man besser in Deckung gehen!
Natürlich interessierte mich das Folgende fast noch mehr: Was sieht man von den festgezurrten Geschützen???
Und siehe da, man sieht ganz gut hinein und sogar fast noch besser als bei den ausgerannten Geschützen :-)
Folgende Bildsequenzen sind nichts für schwache Modellbaugemüter. Wir übernehmen keine Haftung für psychologische Schäden ...
Erzittert!!!
Das ist das untere Batteriedeck mit der Ankerbeting, die mich schon mindestens vier Jahre begleitet.
Gedacht als kleines Detail, um die Durchsicht durch die Pforten interessanter zu gestalten recht roh aus Balsa gefertigt. Mittlerweile hat sich der Standard des Modells weiterentwickelt, vor allem möchte ich auf dem unteren Deck zum Üben schon die ersten Holzplanken verbauen. Darum ist das gute Stück jetzt im Weg und muss weg, wie auch die anderen Teile, die schon fest eingebaut sind, damit ich nicht drumrum planken muss und neue etwas genauere Teile einbauen kann ...
...also mutig die schweren Werkzeuge angesetzt und gemerkt, dass ich damals gute Klebearbeit geleistet habe, also nach durchgeschwitzten Leibkleidern war dann das Deck doch gesäubert ...
... und der Haufen des Strandgutes groß.
Hier noch ein Tip für die einfache Herstellung von Plastikgrätings: Lochblech mit 1 mm Löchern als Bohrschablone genommen, und anschließend die Spitze einer Vierkantschlüsselfeile ins Loch gedrückt. War für den Zweck da unten damals gar nicht so schlecht ...
... sooo, wars schlimm???
;-)
Wie von der Admiralität befohlen, ging es gleich daran, das verwüstete Deck wieder zu richten und Schlachtenschäden inklusive der Brandspuren zu beseitigen.
Zuerst laut Plan die ganzen darunter liegenden Deckbalken angezeichnet. Diese geben ja die Plankenlänge von ca. 6 Metern vor. Gegen Bug und Heck werden die Abstände größer, was sich dann auch in der Plankenlänge auswirken wird. Auch die Durchbrüche sind in diese Schema eingearbeitet, da sie sich ja nach den Deckbalken richten und so mit den Plankenstößen konform gehen müssen ...
... die fehlenden Durchbrüche geöffnet - es ist interessant, wo noch Belüftungen und Scuttles liegen - ...
... und den Mittelstreifen frisch beplankt. Ich habe die Planken mit UHU Sekundenkleber geruchslos auf einen schwarzen Karton geklebt und diesen möchte ich mit Kontaktkleber auf dem Deck befestigen. So kann ich bequem neben dem Schiff arbeiten :-) Fest eingeklebt wird erst so spät wie möglich ...
... und diesmal sogar ohne Gefechtsschäden!!!
Auffällig ist im Bereich Hauptmast und Mainhatch der große Abstand zwischen den Balken. Mal schauen, wie ich dort verfahren muss.
:-)
Hier die alten Muster, jetzt zum Unterfüttern der Sülls in guter Verwendung ...
... und hier der Überblick mit den längeren Planken ...
... hier sieht man gut die unterschiedlichen Längen.
Dann ein bisschen an den Riding Bits geschraubt, im Hintergrund die unförmigen Alten ...
... und am Plätzchen, zusammen mit der Fockmasthalterung.
... und war der Meinung, dass die erhältlichen 1 mm Grätrings zu groß wären ...
... und deshalb wieder zurück zum Motto: Mal sehen was denn so geht ...
... so und hier dazu der ganze Leidensweg ...
In der einschlägigen Literatur wird immer auf die Kreissäge mit Nutenanschlag verwiesen. So weit so gut und verständlich und klang doch auch ganz einfach. Erste Versuche frei Hand ergaben, dass mein Holz dafür tauglich ist :-) Flugs die Maschine umgebaut ...
... oder doch nicht so flugs, denn bis das richtig eingestellt war, mit 0,5 mm Sägeblatt und einer dazugehörenden Führung im richtigen Abstand die auch nicht hakt oder rubbelt und auch beide noch abgestimmte Höhe haben und 1,5 mm starke Streifen hineingejagt ...
... nach dem ersten Durchgang war es dann doch etwas zerfleddert, - siehe der vordere Streifen - also die Streifen klar lackiert - der Streifen mit seinen 1,5 mm Ausgangsdicke und jetzt auch noch gerillt wellt sich natürlich sofort in alle Richtungen :-( Also auf die lackierte Vorderseite eine Lage Frischhaltefolie als Trennmittel und mit einer Zwinge zum Trocknen auf ein anderes Brett gespannt, und nach dem Trocknen noch ein Mal durch die Säge - hinterer Streifen ist schon nachgeschnitten - ...
... und das ist dann die Ausbeute: sauberes Rohmaterial für die nächsten Jahre :-)
Doch dann kommt der nächste Haken: davon 0,5 mm Streifen zu schneiden, die nicht ausbrechen - die resultierenden Zähne haben eine Größe von 0,5 x 0,6 x 0,5 mm - und die auch nicht in der Maschine verschwinden. Der Spalt ist schnell abgeklebt, mit dem Standardanschlag rubbelt das dünne abgeschnittene Leitschen aber sofort am Sägeblatt, also einen neuen Anschlag eingebaut, der das abgeschnittene Teil sofort frei gibt ...
... den Abstand dabei mit der 0,5 er Fühlerlehre eingestellt ...
... und einen Polystreifen an die Seite des Holzes geklebt, damit die Finger nicht so nah an das Sägeblatt müssen und denn mit einem kleinen Niederhalter hübsche 0,5 mm Streifen geschnitten :-)
Und das Nächste steht auch wieder in keinen Buch: Mit das größte Problem ist das saubere Kleben der Teile ...
... auf leicht haftendem Doppelseitigem die Zahnreihen geklebt, und die 0,5 x 0,5 er Leistchen reingewürgt - sieht toll ungleichmäßig aus ...
... deswegen ein Raster auf 0,7 mm Basis ausgedruckt und unter transparentes Doppelseitiges geklebt und dann mit der Lupe die Teile ausgerichtet. Macht Laune und ist gut als transzendale Meditation :-)
Es füllt sich langsam und das Ergebnis ist dann das:
... die Schieblehre ist auf 1,4 mm eingestellt, das heißt das Raster der Grätings ist 0,7 mm und wo das Zeugs hinkommt zeig ich euch dann demnächst :-)
Und ehe Fragen kommen, die Grätings sind richtig mit Zahnreihe und Leiste aufgebaut. Mein kleiner fleißiger Werftarbeiter war so nett und hat eine der Grätings für euch umgedreht und die Einzelteile danebengelegt :-)
Ich hatte mehrere Techniken der Montage ausprobiert. Auch Abstandhalter und Füllstücke waren dabei. Aber im 0,5 mm Bereich ist das Auge - unterstützt durch das darunter liegende Raster - immer noch die genauste Ausrichtung! Der erste ungenaue Klebeversuch entstand, indem ich dachte, alle Zahnreihen dicht zu packen und danach jede zweite wieder rausnehmen. Dazu haben die Leistchen aber nicht genügend seitliche Stabilität.
Ich hatte auch gedacht, dass mit sich kreuzenden Zahnreihen die Abstände zwischen den Zahnreihen leichter definiert werden könnten. War aber nicht so, da hier selbst 0,05mm Spiel bei der Führung eine Abweichung ergibt, die das Ineinanderfädeln von mehreren Reihen sich kreuzender Zahnleisten fast unmöglich macht.
Auch habe ich beim Schneiden immer die Zahnreihen sofort in Richtung und Reihenfolge sortiert auf einen Klebestreifen fixiert, damit sie im "natürlichen Verbund" verwendet werden können. War auch eine wichtige Erkenntnis. Bei der Version Zahnreihe mit dünnem 0,5 x 0,5 mm Leistchen tut man sich bedeutend einfacher in der Montage. So habe ich die Zahnreihen beim Aufkleben auf das Raster mit den drei dünnen Leistchen ausgerichtet, danach jedes zu verlegende Leistchen kurz anprobiert, was in der Regel bei sauberer Vorarbeit einfach ist, und dann das Leistchen durch Sekundenkleber gezogen und dann mit Juch-huhinein. Das war´s dann schon.
Und es hat Laune gemacht und war eine tolle gemeisterte Herausforderung. Ich denke über 1 mm Rastermaß sieht das schon wieder viel entspannter aus.
Liebe Grüße, Daniel
PS: ... und im Nachhinein sieht es natürlich kein Schwein ...
PPS:Huuuuuuuuurrrrrrrrrrrrraaaaaaahhhh - wir sind endlich in den Bereich des Modellbaus vorgestoßen, in denen die fünf Hundertstel mm zählen ;-)
Nachdem ich in der ersten Stufe die Planken mit der Hand geschnitten hatte, habe ich jetzt das neue Sägeblatt ausgenützt und auch meine Planken damit geschnitten. Dazu habe ich den Aufbau übernommen und nur die Führung von 0,5 mm auf 2 mm erweitert.
Ging auch einigermaßen zu schneiden, da sich die Leisten aber leicht aufwölben musste ich diese immer am Fuß des Sägeblattes mit einem Niederhalter nach unten drücken, wodurch ich nur eine Hand zur Führung hatte ...
... und als dann mein Sägeblatt letztes Wochenende auch noch eine pflasterpflichtige Verwarnung ausgesprochen hatte ...
... hab ich dann doch noch einmal leichten Herzens meinen Aufbau überarbeitet:
Zuerst ein Schutz gegen blöde Annäherungsversuche von oben und der Clou: Der kleine Edelstahldraht, der genau in Materialdicke kurz vor dem Sägeblatt das Schnittgut unten hält und dem Aufwölben entgegenwirkt :-) Dadurch habe ich beide Hände für die Führung der Leistchen frei und auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit ist auf das Doppelte gestiegen - bei ungefährdeten Griffeln :-)
...... öffnet sich noch schnell, da ich euch ja versprochen hatte, zu zeigen, wo die Grätings landen :-)
Hier und wie benötigt viergeteilt :-)
Und der Rest? Einfach ein paar Bilder (die Treppen sind noch alte Vormodelle) ...
Das Ganze gleich ein Mal am Einsatzort ...
... und damit die riesen Platte auch reinpasst, hatte ich schon im Bau eine Dreiteilung vorgenommen: Der breite Mittelteil und je zwei Seitenstreifen. Damit die Teile beim Einpassen immer richtig sitzen hat jedes Teil zwei Passerstifte und damit ich das Zeugs immer wieder rausbekomme hab ich mit Tesa Hebelaschen angeklebt :-)
Dabei habe ich mich mit kleinen Abschnitte an die Form des Decks herangetastet - es entstand ein nettes Patchwork.
Als Erstes hab ich dazu mit normalen SM-Papier (steht für Schreibmaschine ihr Träumer) an die Außenform angepasst - da kann man notfalls viel verschneiden :-) Die Stücke nicht zu groß machen auf der Oberseite ein wenig Doppelseitiges und schauen, dass nichts verrutscht und das Anschlussteil vorsichtig auf die Passer schieben und die Papierschablone sitz am rechten Platz ...
... auf der Oberseite kurz prüfen ...
... dann den Karton eingeschoben ...
... dann anhand der Papierschablone zuschneiden ...
... und so hat man ne schöne Außenkante für die Beplankung.
Als nächstes kommt der Wassergang ...
... dazu die obere Planke als Schneidschblone verwendet - geht supergut ...
... und auch an die Kurve langsam rangespant bis es stimmt. Die Zacken sind bedeutend einfacher :-)
Auch wenn McKay in seinen Zeichnungen die Planken nur schematisch andeutet und keine Rücksicht auf die darunter liegenden Deckbalken nimmt, fand ich den von ihm gezeigten dreifachen Wassergang sehr reizvoll und wollte das auch haben ...
... also langsam rangetastet ...
... YEAH Freestyle ... Herr ne - watt´n´Schitt ... (nein keine Ruhrpottstädte) ...
... bei der zweiten Seite dann versucht dies etwas besser zu machen, siehe unten liegende Hälfte, und als Abschluss die erste Seite wieder rausgerissen und noch ein Mal gemacht ...
... und hatte dann etwas, was in entferter Weise an ein Plankenschema erinnert ;-)
Und natürlich konnte ich es mir nicht verkneifen, mein ganzes Kleingeraffel gleich frisch und fröhlich hineinzu würfeln ...
Da ihr so brav ward, hier noch ein paar Bilder zum Träumen - Man merkt halt schon, dass wir hier in einem vierstöckigen Haus unterwegs sind ;-)
So das Ganze noch gut schleifen und dann wird´s schon akzeptabel - hoffe ich Mal.
Hier noch zwei technische Hinweise: Nachdem meine hübsche weiße Pappabdeckung der Rüsten und Timberheads sich als ungeeignet erwiesen hat - man konnte nach Belastung ein Mal ein grausames knck hören - hab ich die Region noch Mal richtig in Watte gepackt :-)
Auch meine ganzen Spezialaufbauten für die Kreissäge habe ich mittlerweile so aufgebaut, dass sie mit doppelseitigem Befestigt sind und dass man sie am Stück abbauen und bei Bedarf wieder einsetzen kann :-) :-) :-)
Vorne und hinten bündig mit dem Tisch, seitlich wird über das Sägeblatt positioniert.
Lieber Gruß, Daniel
... ach so, one more thing, GIG würde es den nächsten Knaller nennen ...
... an meiner Pumpenstation hab ich auch weitergehübscht ...
... meine kleinen Ulmenstammpumpe, die ich am Anfang des Bauberichts vorgestellt hatte - die zu den Wassereinflüssen am Schiffsboden führt - bekam jetzt endlich ihr Plätzchen, die 4 Chain-Pump-Gehäuse sind jetzt untereinander verbunden, was Sinn macht, so dass jetzt der Abfluss auch der Kränkung folgend nach Lee funktionieren kann ...
... die Gestänge bekamen ihre Fittings und die Kugelracks sind jetzt auch da ...
... ich denke Mal, jetzt brauch ich nur noch ein paar 1,5 mm Kugeln :-)