Ja, Thomas, ich bin da ganz bei dir. Man sollte ... Aber wer hat daran Interesse, wer hat die Zeit? Ich jedenfalls nicht. Wenn du willst, ich hole es für dich. Es sind noch weitere Segel da und geborgene Einzelteile.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Dem schließe ich mich an. Da sollte man mal recherchieren, was es mit den Namen entlang der Bordwand auf sich hat. Bitte nicht entsorgen. Wenn kein anderer sich findet können wir dazu gerne mal Kontakt aufnehmen. Viele Grüße Matthias
In der Werft: Heckspiegelmodell TRE KRONER von 1742 dänisches Linienschiff
Guter Jörg, das ist gut gemeint. Reizen würde es mich schon. Und doch wäre dieses Projekt ganz weit weg von mir. Zum einen habe ich keine Ahnung, wie man das restauriert. Zum anderen, nach erfolgreichem Abschluss würde meine Tochter den Wert nicht erkennen und schätzen. Es würde dann doch in die Tonne wandern. Nichts gegen meine Tochter. Aber so ist das mit dem Nachlass. Die Nachkommen möchten sich mit für sie nutz-und wertlosen Hinterlassenschaften nicht beschäftigen. Matthias, @Beckmann, vielleicht ist das für dich ein Anreiz.
Mir wurde dieses Modell "in gute Hände" angeboten. Offenbar eine Galeone, stark ramponiert. Soll ca. 100 Jahre alt sein. Könnt ihr die Umschrift/Flaggen deuten? Ein zweites Bild ist in Beitrag 58.
image1.jpeg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Die umlaufende Inschrift erinnert mich ein bisschen an die der flämischen Galeone von 1593. Bei der hatten wir doch auch schon einmal das Raten der Bedeutung, oder?
Ich bin gut befreundet mit einem Diplom-Holzrestaurator, in Zusammenarbeit mit ihm könnte man dem guten Stück vielleicht Gerechtigkeit widerfahren lassen. Ich schätze es handelt sich um ein niederländisches Votivschiff. Hat es eine Aufhängevorrichtung mittschiffs? Die Inschrift ist auf alle Fälle ein Gebet. Eine Seite heißt glaube ich: Herr, der Teufel (DUVEL) läuft (LOOPT) umher um(OM) Dich (TE) zu verschlingen (VERSLINNEN). Ein paar bessere Bilder und man könnte den Spruch wohl ganz rekonstruieren.
In der Werft: Heckspiegelmodell TRE KRONER von 1742 dänisches Linienschiff
Zitat von Gebbi im Beitrag #58 Es ist überhaupt schwierig zu begreifen, was sie an Segeln hatten. Kapitän Boit (Union) erwähnt im Logbuch immer wieder das square sail. Es handelt sich dabei nicht um das Rahtopsegel, sondern vermutlich um eine Breitfock. Ganz sicher bin ich mir da auch nicht.
Für die Atlantiküberfahrt der "Yacht Amerika" - ja genau der! Die Namensgeberin des späteren Americas Cup - wird vom 21. Juni 1851 berichtet, der Skipper habe das Square Sail mit Namen "Big Ben" gesetzt. Es wurde schon geschrieben, das sei ein Rahsegel.. aber ich frage mich, ob das stimmt, denn wo sollte sie ein Rahsegel setzen? An dem kurzen Vormast? Es gibt aber Bilder von einem rechteckigen, fast quadratischen Schratsegel zwischen den Masten, weit oben (die heißen bestimmt anders) .. Ob das größte davon Square Sail genannt wurde?
Jan hat kräftig weitergeholfen: Der Opa der Sabine aus Bad Homburg hat wohl die Nachbildung eines frühen Modellschiffes gefertigt. Dieses Modell wurde bereits im Forum vorgestellt und beschrieben in: Modell eines Dreimasters Mitte 16. Jahrhundert
Jedenfalls ist die Inschrift auf beiden Seiten gleich. Im Jahrbuch 2017 des Scheepvaartmuseums, Amsterdam wurde das ursprüngliche Modell vorgestellt. Das zweite Bild wurde von @dafi im oben genannte Thread eingestellt.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Auch wenn sich nun herausstellt, dass es eine Nachbildung eines Votivschiffes ist, sollte man dem Modell ein zweites Leben einhauchen. Es hat es verdient. An das beschriebene Original hatte ich auch gedacht.
"Hoist up the John B`s sails, See, how the main sail´s set. I feel so broke up, I wanna go home."
Auch die Sloop "Union" wurde weiter konfektioniert. Sie erhielt das outer jib. Farblich ist es etwas anders ausgefallen, aber wir bauen hier Arbeitsschiffe. Die übrigen Segel hat mein Weiberl hingebungsvoll genäht, nun verknote ich noch die Fäden, sichere die Knoten mit verdünntem Leim und so fort..
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zu dem Modell im Amsterdamer Schiffsmuseum gibt es ein Buch. Autor ist der Historiker Louis Sicking, der Titel lautet : Licht op het oudste Scheepsmodel" (Licht auf das älteste Schiffsmodell). Es ist tatsächlich das älteste, vollständig erhaltene Schiffsmodell in den Niederlanden. Der Autor hat es mit Fachleuten aus verschiedenen Disziplinen untersucht, Schiffsarchäologen, Historikern, Dendrologen, Textilkundige, Theologen. Es handelt sich vermutlich um ein frühes Kriegsschiff aus der Übergangszeit von Karacke zur Galeone. Der Text ist leider nur in niederländischer Sprache und für mich nicht lesbar. Das 2017 erschienene Buch ist gebraucht für unter 12 € zu haben. Es handelt sich offenbar um ein Votivschiff und befand sich ursprünglich in einer Kirche. Nach diesem Modell hat der verstorbene Modellbauer eine kleinere Kopie erstellt und zwar vor oder kurz nach dem II. Weltkrieg. Wichtig wäre zu erfahren, welche Quellen ihm zur Verfügung standen. Gab es ein Buch mit Bildern und Plänen? Hatte er es im Museum gesehen und nach der Erinnerung gebaut?
Das reichlich zerrupfte Modell wird nicht entsorgt, sondern ein Forumsmitglied aus Vorpommern will sich darum kümmern. Wir haben auch schon eine Transportstaffel entwickelt, denn postalisch verschicken kann man so ein Objekt nicht.
Gruß Jörg
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