Zitat von Bukaniere im Beitrag #18Ich selbst habe eins dieser Exemplare. Und man kann sagen was man will. Da auch ich nicht die Möglichkeit habe das Original zu v ermessen finde ich die Bücher und Plansätze sehr informativ. Er versucht alles abzudecken, was so einem wie mir durchaus entgegenkommt bei einer möglichen Umsetzung. Die Frage bei all der Kritik stellt sich ganz klar- Wer hat bessere und genauere Pläne gemacht die den Mondfeld ersetzen kann. Noch kenn ich keine-was nichts zu sagen hat.
Ich vermute stark, dass es vielleicht auch deswegen keine "genauen" Pläne, vor allem mit Spantrissen (!) gibt, weil es keine geben KANN!
Ups!
Ich vermute stark, dass die Vasa, wie so viele andere Schiffe ihrer Zeit - und speziell unter niederländischem Einfluß, der beim Bau das Vasa ja recht stark gewesen ist - in "Schalenbauweise" gebaut worden ist.
Wir erinnern uns bitte, wie die Schalenbauweise funktioniert. - Da Holz und vor allem, in Planken geschnittenes Holz, zu der damaligen Zeit keine "genormte Massenware" gewesen ist, sondern jedes Stück quasi eine Einzelanfertigung gewesen ist, mussten die Baumeister einfach nehmen, was da war und das zu einem Rumpf zusammenpuzzeln.
Dabei fängt man mit dem Kiel an, stellt Vor- und Achtersteven auf und dann werden die Planken verlegt. Vom Kiel aus anfangend, Brett für Brett. Und da die Bretter unterschiedlich lang waren, wurden formgebende Balken (Krummhölzer, die die gewünschte Krümmung hatten) an den geeigneten Stellen eingebracht.
Das war alles "krumm und schief" und entsprach so garnicht dem heutigen Schönheitsideal, bei dem alle Modelle aussehen, als wären sie beim Zahnarzt entstanden. - Alles gleichförmig ausgerichtet, abgelängt, abgeschliffen und perfekt eingepasst. Anschließend alles komplett staubfrei, bitte! Zugegeben, solche Modelle sind ästhetisch recht ansprechend, haben aber mit dem Original nicht mehr viel gemeinsam. - Außer der Rumpfform, vielleicht.
Anyway, worauf ich hinaus will, ist dass es keinen Spantriß gibt, weil es keinen geben KANN, weil man damals nicht mit "Spanten" im heutigen Sinne gebaut hat.
Wenn man sich die Deckspläne im Band "Vasa I" anschaut, hat man einen ersten Eindruck, wie da gestückelt wurde. Bemerkenswert finde ich, dass meistens die Steuerbordseite stärker gestückelt ist, als die Backbordseite (Wir erinnern uns, die eine Rumpfhälfte wurde von Schweden gebaut, die andere von Holländern. - Leider mit unterschiedlichem Fuß-Maß und das Schiff wurde der Länge nach "halbiert", also die eine Seite von den Holländern und die andere von den Schweden. - Daher die Unterschiede.). Ob die eine Truppe schlechteres Holz bekam oder einfach sparsamer damit umgehen wollte... - Ich weiß es nicht. Aber es gibt viele "lustige" Ecken auf allen Decks, wo eindeutig gestückelt und geflickt wurde. - Wir erinnern uns: Das war DAS Prachtschiff des schwedischen Königs! Das größte und am stärksten bewaffnete auf der gesamten Ostsee sollte es sein! Es trug ja sogar den Namen der Königsfamilie. - Was gibt es ehrenvolleres, als an so einem Schiff bauen zu dürfen (als Schwede, zu der Zeit)? Das war, als würde man heute bei der NASA oder SpaceX arbeiten. - Und trotzdem so ein "Verhau"?!
Man möge sich auch mal bitte den Plan 6 aus Hocker's "Vasa I" anschauen. - Da kann man einen recht guten Eindruck erhalten, was es mit den "Spanten" so auf sich hatte. Sie sind krumm und schief. Stehen sich nicht exakt gegenüber. Es gibt große Lücken zwischen den Hölzern (schlecht für den Kraftschluss...), teilweise abgerundet. Heutzutage würde man das jedem Lehrling um die Ohren hauen und sagen:"Netter Versuch. Mach's nochmal RICHTIG!".
Also, wenn man auf dieser Basis einen "Spantriß" wie von den Briten und Franzosen aus dem 17./18. und Anfang 19.Jahrhundert erwartet, dann wird man bitter enttäuscht. Selbst wenn sich jemand die Mühe machen würde, die einzelnen Hölzer genau zu vermessen (was vielleicht sogar schon passiert ist und mit Lasern heute relativ leicht geht), so ist es nochmal etwas anderes, daraus einen "Plan" zu erstellen und es ist eine wahre Strafarbeit für jeden Modellbauer, danach dann ein Modell zu bauen.
Also können wir uns vielleicht freuen, dass es (noch?) keinen solchen Plan gibt.
Wollte ich dazu nur mal zu bedenken geben.
LG, Herbert
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Hallo zusammen, vielen Dank für die erklärenden Worte von Herbert. Im nächsten Schritt wurden die Tremepelrahmen gemacht. Ich habe drei Größen auf dem Plan von dem, dessen Namen man nicht nennen sollte, abgenommen und auf eine Schablone übertragen. Die Leisten habe ich dann mit Loctite Sekundenkleber verleimt anschließend verschliffen und in die vorhandenen Kanonenöffnungen eingearbeitet. Die zweiter Reihe der Kanonenpforten wurde erst nach dem Anbringen der restlichen Barkhölzer neu vermaßt und angezeichnet. Dazu aber später mehr.
zwischendurch habe ich die Bemalung aller Figuren vorgenommen. Insgesamt habe ich dafür ca. 3 Monate gebraucht. Ich habe dazu die Farbangaben von De Agostini genommen. Als Farben waren von Elita-Modelle (https://www.elita-shop.de/modellbaufarbe...lours-ralfarben) diese Farben gibt es auch als 15 ml Flaschen. Hier einige Bilder dazu.
nach einer kleinen Pause ging es weiter am Rumpf. Die obere Reihe der Kanonenpforten wurde ausgeschnitten, vermessen und wieder geschlossen, weil sie falsch angeordnet waren. Da stimmte einiges nicht mit dem Plan und dem Bausatz überein.
ESC8521.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
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Aus lauter Frust habe ich dann erst einmal den Vorsteven aus Birne neu gemacht.
die neu eingemessenen Kanonenpforten wurden ausgeschnitten und mit den Trempelrahmen versehen. Die eine Öffnungen die im Bereich der Galerie fehlt wird später nach dem Beplanken angedeutet. So habe ich noch die Möglichkeit nach dem Anbringen der Galerie etwas zu variieren.
das Heck wurde farblich gestaltet und mit den Ausschnitten der Kanonenpforten und Fenster versehen. Die Öffnung für das Ruder habe ich nach den Unterlagen von de Agostini gemacht und schnell wieder geschlossen. Im Buch von Björn Langström (The Royal Warship VASA) gibt es diese Öffnung nicht (Bild 5). Ebenso im Querschnitt im Vasa Museum (sehe Bild 4)
Auf YouTube gibt es 4 Filme der Vasa die von Fred Hocker gemacht wurden. In den meisten Räumen bzw. Decks konnte er sich nur stark gebückt bewegen. Ich gegen davon aus das alles stimmt. Und nicht vergessen, früher waren die Menschen wesentlich kleiner als heute. Gruß Rüdiger
So sieht der Bereich am Original aus. Oberhalb des Ruders befindet sich eine viereckige Inspektiosluke, die durch einen passenden Deckel verschlossen ist.