Zitat von Scuttle Butt im Beitrag #12Ich habe bei beiden Figuren den Eindruck, dass die Proportionen nicht ganz stimmen. Besonders das Kopf/Körper-Verhältnis ist eher 1:6 als 1:7 oder (besser) 1:8, was es sein sollte. Entsprechend sind die Hände zu groß. So wirken die Figuren sehr "kindlich", ich weiß nicht, ob das so gewollt ist. Das sollte aber bei den digitalen Modellen recht einfach zu ändern sein.
Zitat von Scuttle Butt im Beitrag #12Ich habe bei beiden Figuren den Eindruck, dass die Proportionen nicht ganz stimmen.
Das war auch mein erster Gedanke. Sieht ein wenig nach Hobbit aus. Aber wie Scuttle Butt schon schreibt: Das sollte digital leicht korrigiert werden können.
Ich bin da voll bei euch. Das ist mir auch sofort aufgefallen und habe es moniert. Mir wurde versichert, dass sich dies beim Druck ändert. Deswegen warte ich jetzt erstmal den Probedruck der Basisfiguren ab. Wenn mir das nicht gefällt, dann muss der Modelleur nochmal ran und die Proportionen ändern.
Zu den Proportionen habe ich bisher absichtlich noch nichts gesagt gehabt, da ich nicht stören wollte. Die Figuren sehen mir nach meinem persönlichen Empfinden aufgrund der Proportionen noch zu sehr nach Wargaming aus.
Ich nehme an der Art und Weise der Ausformung an, dass der Künstler hier auf eine Basisfigur einer der vielen Baukästen aus diesem Genre zurückgreift. Das ist legitim und für viele Bedürftige der maritimen Presskommandos bereits eine gute Lösung, besser als vieles, was es draußen gibt.
Warum ist jetzt hier noch schreibe, ist ein Hinweis auf die Begrenzungen des Digitalen. Wenn so eine Figur auf einem "Bausatz" beruht, dann hat man außer Größe - und je nach Qualität des Anbieters noch Bauchumfang o. ä. - meist wenig Möglichkeiten dies zu ändern. Sind die Figuren jedoch komplett selbst erstellt, dann ist das Umproportionierten einer Figur eigentlich ein Komplettumbau aus meiner Erfahrung, da ja auch Kleidung, Falten und alles an Gerödel angepasst werden muss.
Grüße an das spannende Projekt hier! Danke auf alle Fälle dafür, Daniel
Ja, genauso habe ich es auch empfunden, wie nicht so gute Wargamingfiguren. Der Kopf etwas zu groß, die Beine müssten minimal etwas länger werden im Verhältnis zum Torso, und die Figur etwas verschlanken! Für Wargaming-Figuren ok, aber bei 1/72 kann man total realistische und anatomisch korrekte Figuren erstellen.
Ich bleibe da dran und werde das Beste rausholen, die Anmerkungen von Jürgen waren sehr hilfreich.
Vielleicht findet ihr uniformtechnisch noch weitere Fehler:
Leutnant Undress:
Ich habe folgendes angemerkt:
1. Degen gerade 2. Quasten an den Hutenden weg 3. Taillenlinie weg, Knöpfe tiefer 4. Knopf am Kragen weg 5. Gehänge des Degen muss zu sehen sein 6. Uniformrock weiter zu den Knien hin und rechteckiger Winkel-Abschluss 7. Teleskop mit 2 Händen halten
Vielleicht findet ihr uniformtechnisch noch weitere Fehler:
Kapitän Undress:
Ich habe folgendes angemerkt:
1. Degen gerade 2. Quasten an den Hutenden weg 3. Taillenlinie weg, Knöpfe tiefer 4. Hand aus der Tasche 5. Gehänge des Degen muss zu sehen sein 6. Uniformrock weiter zu den Knien hin und rechteckiger Winkel-Abschluss 7. Teleskop mit beiden Händen fassend
Antwort auf #21: der Midshipman ist ganz passabel. Dennoch gibt es ein paar Kleinigkeiten, die noch mehr Originalität in die Figur bringen werden.
Von oben nach unten: 1. Die Weste muß auf jeden Fall 9 Knöpfe haben. Der oberste Knopf kann dabei geöffnet sein um die Halsbinde besser zur Geltung zu bringen. Der Saum endet auch nicht in Höhe der Taille, sondern etwas tiefer.
2. Der gezeigte Hosenladen ist französisch!! Die englichen Hosen waren zu der fraglichen Zeit grundsätzlich mit einer Klappe (Fall) ausgestattet, deren unterer Abschluß unterm Saum der Weste gerade noch zu sehen ist (blau).
3. Die Oberkante der Rocktaschen befindet sich in etwa auf Höhe des untersten Knopfes (grüne Hilfsline). Die Taschen (rot) sollten also etwas nach unten gelegt werden. Entsprechend werden auch die Schoßknöpfe weiter nach unten versetzt. Wird der Rock offen getragen, hängt die vordere Ecke tiefer als die Rückseite. Wenn der Rock über der Brust zugeknöpft ist, dann ergibt sich am Saum vorn und hinten ungefähr eine horizontale Linie.
4. Es gibt kein Riemchen, das über den Schuh gezogen und durch die Schnalle zusammen gehalten wird. Vielmehr sind die Riemen, an denen die Schuhschnalle befestigt ist, Bestandteil des "Fersenteils" des Schuhs (rot). Die Zunge ist Bestandteil des Vorderfußteils (violett). Der jeweils innere Riemen liegt in der Schnalle oben und sein Ende ist an der Außenseite sichtbar (rot gefüllt).
Wie schon festgestellt wurde, ist der Dirk zu lang. Der , den ich an der Wand hängen habe, hat eine 38 cm lange Scheide bei einer Grifflänge von 13 cm. Wie alle Waffen, wird auch der Dirk untergeschnallt getragen, weshalb die Waffe zum größten Teil vom Rockschoß (blau), dessen Vorderkante wieder viel weiter nach vorn muß, verdeckt wird. Das ist vielleicht nicht im Sinne des Erfinders, der die Waffe gerne zeigen möchte, aber das war halt nun mal so.
Hallo Jürgen, herzlichen Dank für deine Ausarbeitung! Man sieht, du hast dich ausführlich mit dem Thema beschäftigt. Weltklasse!!! Ein Glücksfall für mich! Ich werde das alles so dem 3D Modelleur weitergeben, mal schauen, was er draus macht. Die Haltungen sind auch noch nicht so, wie ich es mir vorstelle. Einer sollte steil hoch in die Wanten schauen und einer extrem nach unten, von der Reling ins Beiboot! Aber das sind einfache Änderungen!
Ich bewundere die Anstrengungen, die hier betrieben werden, um Figuren mit historisch exakten Uniformen zu entwerfen. Meines Erachtens hat aber etwas anderes ebenso viel Anteil am Gelingen eines Dioramas wie die historische Korrektheit – und das ist die Lebendigkeit der Figuren. Natürlich ist ein Diorama immer eine wirklichkeitsfremde Stillstellung des Lebens. Aber das ist ein Gemälde auch. Insofern ist ein Diorama ein dreidimensionales Gemälde, und es kann durchaus Lebendigkeit ausstrahlen, auch wenn die Figuren sich nicht bewegen, ebenso wie ein Gemälde es kann. Dafür bedarf es aber Figuren, die nicht zur Salzsäule erstarrt sind, sondern in ihrer Lebenswelt auf ihre eigene Art und Weise agieren. Ich habe viel zu lange Figuren hergestellt, um mir anschließend zu überlegen, wie ich sie einsetzen soll. Jetzt denke ich eher an Szenen, für die ich dann die entsprechenden Figuren gestalte. Nachbemerkung: das trifft natürlich bei einem Diorama wie dem hier geplanten mehr für Seeleute und Zivilisten zu als für Offiziere, die in der Regel keine Kisten schleppen, nicht an Seilen ziehen, keine Fässer rollen, nicht vor Damen den Hut ziehen etc. etc. Schmidt
Da bin ich voll bei dir! Ich habe ja genau überlegt, welche Figuren ich für das Diorama brauche. Ich habe 2 größere Schiffe, die ich mit Figuren bestücken muss. Die HMS Surprise, 86 cm lang, die vor Anker liegt und einen bewaffneten englischen Kutter, 35-40 cm lang, fahrend! Ich lasse in 3D erstmal nur die Offiziersränge modellieren, für beide Schiffe. Dabei soll sich keine Figur wiederholen. Also ein Kapitän über drei Jahre und ein Kapitän unter 3 Jahre Dienstzeit. Analog dann auch die weiteren Offiziere bzw. Midshipmen. Die ganzen Seeleute und Arbeiter, bzw. die Ruderer in ihren Beibooten, modelliert L. Cryns von Cryns-Miniaturen. Ich wüsste niemanden der solche dynamischen, historisch und anatomisch korrekte Figuren modelliert und herstellt. Ich bin überzeugt, da können wir uns auf tolle Seeleute freuen. Die Recherche hat da immer höchste Priorität. Ich werde ja noch Seesoldaten, Fischer und Zivilisten in 3D herstellen lassen. Die werden auch alle in ihrer Interaktion fürs Diorama abgestimmt sein. Mit aller Dynamik bzw. auch mit ruhigen Posen.
Ich bin sehr sehr gespannt. Ich möchte das Modell der Statenjacht Utrecht von HIS Modell (1:72), an dem ich im Moment baue, später auch in ein kleines Hafendio integrieren. Schmidt