Der Schiffbau inkludiert so viele verschiedene Gewerke. Heute morgen haben wir Kammergeschütze geschmiedet. jetzt machen wir Segel. Oben sind sie schon gereiht, unten nur ausgeschnitten und noch nicht gefalzt.
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Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Zitat von hanseat im Beitrag #91"Brauchbares Papier für die Bedürftigen." - Da gibt's noch so eine Alternative: in kleinen, handlichen Stücken mit Perforation darzwischen;)
Nix Arbeiter - verbeamteter Lehrer im kirchlichen Dienst a.D. , der auf Naturafit aus der familiengeführten Manufaktur vertraut.
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Die Galeone hat ihre Stoffsegel bekommen. Sie sind gereiht und gefärbt, müssen aber noch genäht werden. Hier sehen wir die "San Juan" (1565) neben der Barentsz Jacht (1596). Nachdem Willem Barentz die Inselgruppe Spitzbergen entdeckt hatte, versorgten sich die Briten und Niederländer von dort mit Walöl. Das "spanische" Öl wurde boykottiert und die Fangreisen vor Neufundland waren nicht mehr profitabel.
Gruß Jörg
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Walfanggaleonen waren wichtige Einheiten in der spanischen Reserveflotte. Ihre Mannschaften galten als schlagkräftig, die Offiziere als risikobereit und einsatzfreudig. Bei der Aufstellung der glorreichen Armada wurden zahlreiche Walfanggaleonen verpflichtet. Hier segelt die "San Juan" neben dem zeitgleichen Crompster (1570). Tatsächlich wären sie sich kaum begegnet, denn das niederländische Fahrzeug war ein Flachwassersegler. Beide Schiffe haben noch das hohe Achterkastell. Schiffsgefechte wurden zu dieser Zeit im Nah- und Enterkampf ausgeführt. Hier war eine erhöhte Position von Vorteil. Die Bewaffnung mit schmiedeeisernen Geschützen ist bei beiden gleich. Vor der Galeone liegen die restlichen Segel. Sie sind ebenfalls genäht und nun muss ich die Reihleinen ziehen. Dann werden die überstehenden Fäden verknotet. Es werden 58 Doppelknoten, also 130 einfache Knoten. Später kommen noch die Liektaue und Blöcke dran.
Gruß Jörg
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Die "San Juan" ist weitgehend fertig. Es fehlen noch die Rüsteisen, die Rudervergrößerung und einige Kleinteile. Ein Beiboot werde ich erstellen, wenn ich eine kurze Ausführung habe. Der Abstand von Großmast zur Back mit der mittigen Tür lässt wenig Raum zu. Bei dem Originalschiff wurden auf der Hin- und Rückfahrt die Fangboote unter Deck mitgeführt. Das Modell hat die Flagge und die Flamme von Kastilien-Leon bekommen, vielleicht setze ich noch die Flagge von Navarra, denn das spanische Baskenland gehörte um 1560 zu diesem Territorium. Ein besonderer Hingucker ist die "Spinne" an der Besanrute. Auf diese Weise sollte der Druck auf eine größere Fläche verteilt werden. Auf ähnliche Weise wurde das Vorstag ausgebildet.
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Der Klaus wird sich freuen, die Galeone hat ihre Rüsteisen bekommen. Das Beiboot ist an Bord und die Rudervergrößerung muss trocknen. Sie wurde mit Epoxi eingelassen. Ob die "San Juan" ein solches Arbeitsboot mitführte, ist fraglich. Andererseits eigneten sich die Walfangboote nicht für den Transport von Gütern oder dem Aussetzen von Warpankern. Sie waren schlank und sehr leicht gebaut. Ein Arbeitsboot war auch nötig um die genieteten Kupferkessel für die Ölherstellung wieder an Bord zu nehmen. Man konnte sie nicht zurücklassen, denn herumziehende Eingeborene hätten sie mitgenommen. Übrigens wurden Tranöfen auf Schiffen erst ab 1630 eingesetzt. Die Verfeuerung von Walspeck (blubber) war gefährlich und gar manches Schiff ist dadurch in Brand geraten. Das Walfangboot auf dem zweiten Bild wurde zerdrückt unter dem Wrack der Galeone in der Red Bay gefunden. Obwohl eine Richtlinie aus Bermeo von 1353 Walfangboote als Ruderboote bezeichnet und auf beiden Dollborden die Pflöcke für die Riemen parallel ausgeführt sind, gehen die Archäologen davon aus, dass diese "chapula" gepullt wurde. Der Abstand der Duchten mit 86 cm war für mittig sitzende Ruderer nicht groß genug, auch hätte der Mastfuß es nicht zugelassen. Ihrer Ansicht nach saßen die Ruderer an den Seiten, zogen die 4 m langen Riemen und konnten sie so auch leichter zur Rückwärtsfahrt einsetzen.
Die Galeone wird nun eine Weile stehen und reifen müssen, denn ein Segeleinsatz ist vorerst nicht möglich. Ich werde dann mal einen Text schreiben.... @Klabauter
Gruß Jörg
Bildquelle: Underwater archaeology in Red Bay, R. Garnier, s.o.
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Es geht um dieses Anhängsel an der Rah links oben. Ich habe es gesehen, aber nicht wahrgenommen. Altersstarrsinn, Routine, Bequemlichkeit? Um 1560 hatten Schiffe noch keine Reffe und somit keine Refftaljen. Die Galeone braucht Sprutgordinge. Das sind 8 Baustellen. Die 16 Blöcke habe ich schon abgenommen und morgen werde ich sie wieder auf neue Weise anbringen. Andere Jungs bauen auch gelegentlich Dinge 2 x.
Gruß Jörg
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Ich bin enttäuscht. Und schwer! Weiland hat mein Weiberl gesprochen:" Du gehts in dieses Forum. Da lernst du was, da wird dir geholfen, da sind lauter Experten". Pustekuchen! Nur der Thomas und der Klaus haben mich zuweilen positiv ausgebremst. 3 Stunden Lebenszeit hat mich der Umbau gekostet. Und da ist noch die Barentsz Jacht. Die will auch Sprutgordinge. Diesmal werden es 10 Segel, 20 Blöcke, ...
Mit enttäuschten Grüßen Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!