Zivile Schiffe mit einem 'Aberdeen-bow', d.h. einem geschlossenen Gallion führten häufig die Namen an Namensbrettern vorn. Allerdings ziegen die +/- zeitgenössischen Darstellung der FRAUENLOB dort kein Namensbrett.
An den Bug hatte ich als Ort des Schiffsnamens noch gar nicht gedacht. Das sehe ich aber eher bei Handelsschiffen als Möglichkeit. Ich tendiere gerade dahin, wenn überhaupt, den Namen auf das Heck zu setzen. In goldenen Versalien.
Mal sehen, ob im Laufe des Berichtes Erkenntnisse zur Anbringung von Schiffsnamen in der preußischen Marine auftauchen werden.
Den Rumpf möchte ich wieder in der bewährten "Halbrumpfmethode" bauen. Wie Plastikmodelel baue ich mir zwei Rumpfhälften die dann später zusammengefügt werden.
Die Vorteile bei diesem Vorgehen sind, dass der Verzug des Kartons besser eingedämmt werden kann, die Werkteile einen sicherne Auflage beim Beplanken haben und die Formbarkeit der Rumpfsilhouette deutlich leichter ist.
In die doppelten Mittelspanten müßen die Führungen für die Masten, die Einlässe für die Sockel und achtern das Hennegatt für das Ruderblatt mit eingeschnitten werden. Eine Luke an Deck möchte ich später teilweise geöffnet zeigen. Auch diese Öffnung ist eingeplant.
Klabauter
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1030094.jpg
P1030096.jpg
Ein Griff in die Altpapierkiste förderte Baustoff für die Beplankung hervor. Die einzelnen Streifen dafür klebte ich zuerst diagonal, dann im zweiten Durchgang in die andere Richtung diagonal über Kreuz auf. Oben auf dem Foto ist die einfach beplankte Backbordseite, darunter die fertige Steuerbordseite zu sehen.
Geklebt habe ich bisher nur mit UHU.
Der Rumpf hat die Maße eines größeren Beibootes im Maßstab 1:100. beim Zusammengehalten zeigen sich schon jetzt die schönen Rumpflinien.
Klabauter
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1030097.jpg
P1030098.jpg
Für die Ermittlung der Schanzkleidabwicklung habe ich mir eine Form aus dem Deck und aus der Oberkante der Reling aus Karton geschnitten. Sie sind mit Abstandhaltern in Höhe der Schanz verbunden und ermöglichten es nun, ein Papier anzudrücken und mit dem Bleistift die Kontaktpunkte abzunehmen (im Foto oben, leider ist die Höhe der Hilfskonstruktion nur durch den Schatten erkennbar). Nach der so entstandenen Schablone schnitt ich die Schanzkleider aus Karton und klebte sie auf den restlichen Rumpf.
Dabei musste ich einiges mit der Schere anpassen. Die Schanzkleider fallen vorn und achtern nach außen, mittschiffs jedoch leicht nach innen. Da waren einige Einschnitte nötig. Der Rumpf auf dem Foto ist nach wie vor aus Papier, nicht aus Marmor geschlagen. Ich habe ihn nur mit normalem Wandspachtel behandelt und geschliffen.
Klabauter
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1030100.jpg
Auf den geschliffenen Rumpf habe ich Bahnen mit Zigarettenpapier aufgeklebt. Das Überwasserschiff hat einen Bezug aus dem Papier einer Brötchentüte bekommen. Der Vordersteven und der Kiel - geteilt, um die Durchlässe der Sockel frei zu lassen - sind angebracht. Alles ist mit Schnellschleifgrund behandelt.
Klabauter
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1030105.jpg
Laut meinen Quellen (Räusper: Wikipedia... ) war das Unterwasserschiff der FRAUENLOB mit Kupferplatten beschlagen. Die Platten habe ich mir mit dem Rechner wie eine Mauerstruktur angelegt. Als Plattengröße habe ich das niederländische Originalformat von 1200 x 500 mm (E. W. Petrejus: Das Modell der Brigg IRENE) auf 1:250 heruntergerechnet. Die Struktur habe ich mit einer patinagrünen Farbe unterlegt.
Das Überwasserschiff habe ich vorher dunkelgrau gemalt (Revell Aqua-Color, "Panzergrau"). Das soll mein Schwarzton sein. Mit der "Kupferung" habe ich mitschiffs begonnen (auf dem Foto unten zu sehen). Stück für Stück habe ich dann in Bahnen weitergearbeitet. Alle Linien sind vorab mit dem Cutter eingeritzt. Das Ziel war, eine homogene Fläche zu schaffen die aber aussehen soll, als ob sie aus zig einzelnen Stücken gemacht ist (eine Kupferhaut eben)
Klabauter
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1030109.jpg
Genau festgelegte Farbschemen der preußischen Marine aus den 1850ern konnte ich nicht ermitteln. Aus dem Forum bekam ich den Vorschlag, den Rumpf schwarz, die Schanzkleider weiß und je einen roten Streifen in der Wasserlinie und einen weißen Streifen unter der Schanzkleidoberkante außen zu malen. Ich habe eine Notiz vom 18. Oktober 1872, in der der Wegfall des roten Streifens in der Wasserline verordnet wird. Ab wann der Streifen jedoch geführt wurde, konnte ich nicht ermitteln.
Der Streifen kam mir aber gelegen, weil ich damit die Wasserline abgrenzen konnte.
Auf dem Foto habe ich den Rumpf auf den Plan gelegt. Der Eindruck, wie das spätere Modell wirken wird, kommt ganz gut heraus.
Ich überlege gerade, ob ich das Modell mit gesetzten Segeln oder ohne Segel mit gefierten Gaffeln takeln soll. Ohne Segel könnte das Modell sehr filigran wirken und die Details an Deck, besonders der 30-Pfünder, kämen besser zur Geltung... . Das würde dann so aussehen, wie ich meine N0. 5 ELBE gebaut habe: 1883, Lotsenschoner »No. 5 – ELBE« (1:250)
Klabauter
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1030112.jpg
Wenn das Marmor gewesen wäre, dann würdest Du heute noch daran schleifen ... fängt an gut auszusehen. Bin dann mal gespannt, wie Du das in diesem Maßstab mit dem Geschütz machst.
Soll FRAUENLOB nicht gebohrt sein ? Siehe also das Bild #1
Andreas von Mach
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Pierced-1.jpg
Nach meinen Informationen war der 30-Pfünder die einzige Bewaffnung des Schiffes (Letzter Zustand bei der Ausreise nach Ostasien 1859/60). Handfeuerwaffen waren bestimmt auch an Bord. Geschütze auf der Back und auf dem Achterdeck waren laut den Recherchen hier im Forum wohl vorgesehen, wurden aber nicht eingebaut weil sie nicht passten. So habe ich beschlossen, die Stückpforten nicht zu zeigen und damit auch der Vorlage des Modells in Wolgast zu folgen.
In Hamburg haben die Hochzeitsglocken geläutet: Beide Rumpfhälten sind feierlich vereint. Die Stirnkanten des Kiels habe ich "gekupfert" und wer genau hinsieht, erkennt den Loskiel aus einem Haardünnen, braunen Papierstreifen. Wie schon in den voran gegangenen Schritten zu erkennen, werden die Pforten im Schanzkleid beidseits des 30-Pfünders geöffnet dargestellt werden.
Klabauter
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1030120.jpg
P1030121.jpg
P1030122.jpg
Erst beim vereinten Rumpf bemerkte ich die falsche Heckform . In der Draufsicht war es zu rund geraten. Mit Schnitten und Füllungen kleiner Pappkeile habe ich es zur eher eckigen Form laut Plan modeliert. Solche Korrekturen machte ich immer wieder am Rumpf. Ich zeige diesen Schritt exemplarisch für alle anderen vorher gemachten Korrekturen. Besonders am Schanzkleid war viel Nachjustierung nötig.
Klabauter
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1030123.jpg
Der Rumpf ruht nun auf der vorbereiteten Plinte. Zwei mit Papier umwickelte Zahnstocherabschnitte bilden die Stützen. Der Bugspriet mit Klüverbaum wird das Gesamtbild später wieder "ins Lot" rücken. Momentan steht der Rumpf scheinbar nach hinten versetzt auf seiner Unterlage.
P1030133.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Das Deck ist aufgeklebt. Die Decksplanken habe ich mit dem Computer etwas breiter angelegt als wir es etwa auf zeitgenösssischen Schiffen gewohnt sind. Die Stöße sind nach historischen Vorbildern unregelmäßig wiedergegeben, stossen aber natürlich auf imaginäre Decksbalken. Es gibt keine Rahmen um die Decksöffnungen.
Das Deck ist einen Grauton gehalten, einzelne Planken habe ich mit Farbstiften etwas herausgearbeitet.
Ich weiß was eine Balkenbucht ist, habe sie mir aber geschenkt da sie a) kaum zu sehen wäre und b) mir das Leben unnötig schwer machen würde.
Die Schienen für die Lafette ist aus Papier ausgestichelt und soll eine Bronzebeschaffenheit zeigen. Die Augbolzen zur Geschützsicherung sind gestanzte Papierkreise mit je 1 mm Duchmesser und einem schwarzen Punkt als Öffnung in der Mitte.
P1030127.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Achtern ist eine kleine Plattform über dem Ruderkoker eingezogen (wie nennt man sowas?)
Die Seitenpforten sind aufgeschlagen dargestellt. Die Scharniere an den Schanzkleidinnenseiten sind übrigens auf dem Foto vom Modell der FRAUENLOB aus dem Museum für Meereskunde nicht zu sehen. Das Modell in Wolgast zeigt aber dieses Detail.
Die Oberlichter für die Messen sind da. Ich habe sie ohne Quelle einfach in Weiß dargestellt. Die Luke zur Kombüse berührt den Aktionsradius des Geschützes. So ist es beim Wolgaster Modell und auch auf den niederländischen Plänen zu sehen. Wurde die Luke mit Süll abgebaut wenn es zum Schuß kommen sollte (man denke epocheübergreifend an die ganzen Umbaumaßnahmen anderer Kriegsschiffe die gemacht werden mussten, um gefechtsbereit zu werden)?
Der rote Streifen auf der Wasserline erwies sich als viel zu eierig. Der neue Streifen ist sicher zu breit, zeigt nun aber eine gerade Linie (ich lasse das jetzt so).
Das Ruder ist angebracht und nach dem Vorbild zeitgenössischer Segler führt mein Modell seinen Namen auf einem schlichten Namensbrett am Heck. Das ist auf dem Foto schlecht zu erkennen, ich werde aber im Laufe des Baus öfter mal mit der Kamera dort in der Gegend sein.
Aproporos Kamera: Die Makros zeigen wieder ein schlimmeres Bild, als es in Wirklichkeit ist.
Diese letzten Fotos habe ich gestern Abend geschossen. Der Baubericht läuft nun also in "Echtzeit"
Klabauter
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
P1030134.jpg
P1030135.jpg
P1030136.jpg
P1030137.jpg