Randfrage: wie groß ist die Maschenweite des Tülls?
Das mit dem Tüll als Bleiverglasung ist eine gute Idee. Mit etwas Geduld zwischen den einzelnen Aufträgen könnte man da richtige 'Butzen' modellieren. Zu dieser Zeit wurde wohl viel 'Waldglas' verwendet, Glas das in der Tiefe der Wälder Bayerns, Böhmens und des Schwarzwaldes hergestellt wurde, weil es dort den Brennstoff Holz gab. Die verwendeten Sande ware nicht so ganz reiner Quarz, so daß diese Gläser meist einen Grünstich hatten.
Was am Heck noch zu machen war, war das "Hauptemblem" des Heckspiegels. Interessant war für mich, daß die Literaturrecherche ergab, daß die Niederländer je nach Geschmack Zeichen, Formen und Symbole zusammenstellten. Das ging ja auch problemlos, da sie keine Adelsgesellschaft mit sich herumschleppten, und somit auch niemand festlegte, wer welche Krone und mit wieviel Zacken wem zustand.
Ergo habe ich mir mir ein Wappenschild zusammengestellt und geschnitzt.
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Das Feld oberhalb des Wappenschildes bekommt noch eine Krone und ein paar kleine "Bling-Bling" Elemente.
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Jetzt sind noch diverse "Kleinteile" zu machen. Etliches für die Heckdeko, wie z.B. eine Krone und ein kleines weiteres Wappenschild, und vor allem die Lampen.
Cheerio!
To the optimist the glas is half full. To the pessimist the Glas is half empty. To the ingenieur it is twice. As big as it needs to be.
Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Zur Vorbereitung der Takelarbeiten wurden als erstes Jungfern hergestellt. Zuerst 60 Stück mit 9mm Durchmesser, anschließend 70 Stück mit 7mm und 6mm Durchmesser.
Die altbekannte Reihenfolge: Bohren der Gatten auf dem Teilapparat.
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Dann Sägen der "Scheiben"
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Schleifen und Anpassen der Gatten und Brechen der Kanten kommen als nächstes dran.
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Dieses Häufchen braucht jetzt noch die Umlaufnuten für die Aufnahme der Wanten.
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Sieht dann in etwa so aus.
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Zwischenarbeit
Spaßeshalber wurden die beiden Niedergänge zum Achterdeck und zur Poop mit Handläufen, sprich Seilen versehen. In den Plänen sind die zwar nicht gezeichnet, aber bei Höhenunterschieden von circa 2m kann ich mir nicht vorstellen, daß man diese Niedergänge ohne die Seitenleinen gebaut hat.
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Inzwischen sind noch weitere Mengen an Jungfern gefertigt worden. Als weitere "Zwischendurcharbeit" wurde der Ständer für die Witsen hergestellt.
Wie schon seit Längerem mache ich diese Teile aus Plexiglas. Es ergab sich einmal so, daß für den Ständer der HMS Agamemnon gerade kein passendes Holz am Lager war, dafür etliche Stücke Plexiglas, aus denen dann ein Interimsständer gemacht wurde. Allerdings sagten dann, unabhängig voneinander, ihre Ladyschaft und ein befreundeter "Fischkuttershipwright": schön, wie sie auf ihrem gläsernen Ständer dahin schwebt. Genau betrachtet empfand ich das auch so, daß der ziemliche Brocken HMS Agamemnon wirklich leicht und elegant da wie auf herrlichem Wasser schwebte. Ergo wurden von da ab alle meine Modelle mit dieser Bauart ausgestattet.
Also, lange Rede kurzer Sinn: hier ist der Ständer für die Witsen.
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Cheerio!
Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
gestern Abend polterten einige Gewitter über uns hinweg, daher war einwenig Schnitzen in der ruhigen Werft eine gute Sache. Im Wappenfeld des Heckspiegels fehlte noch etwas.Eine Krone oder sonst so etwas aus der Heraldik fand ich nur bedingt interessant. Da kam mir die Idee hierzu:
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Und hier ist er jetzt auf seiner Position angekommen.
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Angarvater
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Auf der Helling „Witsen“, holländisches Pinassschiff,1671. Nach Plänen von Ab Hoving
Danke für die Likes und Willis fröhlichen Kommentar.
An anderer Stelle mutmaßte jemand, daß es sich um den Weihnachtsmann handeln könnte. No, Sir! Da es sich um einen niederländischen Frachter handelt könnte es sich höchstens um Sinterclaas handeln.
Zwei von diesen Jungs fehlen noch auf der Back. Hier der erste davon
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Cheerio! Angarvater
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Was sich nicht vermeiden lässt ist, daß das Schiff eine Galionsfigur braucht. Da kommt bei einem holländischen Kauffahrer nur ein Löwe in Betracht. Nach allem was ich schon beim Bau der Utrecht sah, waren die niederländischen Löwen immer ziemliche eigenwillige Teile. So ein wenig Persiflage auf die Königslöwen der Monarchien.
Dieses Schmusetier habe ich viermal geschnitzt. Letztendlich habe ich das Kätzchen jetzt an seinen Platz gebracht, ohne so richtig damit zufrieden zu sein. Aber immerhin: hier ist er nun:
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Besonders eigenwillig finde ich die superschlanken Körper, die bei den meisten dieser Viecher so oder ähnlich, geschnitzt wurden. Und während die Galionslöwen der Königsschiffe edle Allongeperücken trugen, hatten die niederländischen Löwchen einen „wilden Mopp“ , wenn auch golden, übergestülpt.
Ein niederländischer Freund sagte mir mal dazu, daß die niederländischen Reeder der damaligen Zeit ihren Spaß daran hatten die Königslöwen der beiden Großen, Spanien und England mit ihren Löwenkarikaturen auf die Schippe zu nehmen.
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