Jörg, meinst Du wirklich die Wanten wurden am Knebel gelöst? Sie schlagen doch dann wild hin und her. Wie sollen sie dann wieder "eingefangen" werden? Danke die Erklärung. Das schöne Bellabarba-Buch habe ich mir eben auch nochmal angesehen.
Viellieber Gebbi..... ganz toll erklärt. Aber den Kern der Frage hat der Klaus erfasst. Wenn das Rack am Fall greift hat das Sinn. Das wusste ich nicht.
Aber das die Knebel zum schnellen öffnen der Wanten dienen schreiben mehrere Spezialisten, dann wird's wohl so sein.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Die ganze Takelage - Schoten, Geeren, Halstaljen... - ist mit Knebeln an den Blöcken gesichert um alles nach Bedarf schnell lösen zu können. Laut Gronen-Plan liegen Knebel der Wanten in rund 5 Meter Höhe. Ich würde da nicht ranreichen können . Der Gedanke von Peter Holz, die Knebel unter die Strecktaljen zu legen, liegt daher nahe.
Es bleibt halt ein Rätsel bis sich endlich ein Zeitzeuge findet, der uns berichtet wie es gewesen war. Damals, 1450 kurz hinter Lagos...
Da folgt auch schon das Großsegel nach der selben Arbeitsweise wie der Besan. Die lange Rute ist jedoch vorn mit zwei Halstaljen geführt.
Um die Serafilfäden schön straff zu bekommen, halte ich eine heiße Lötpistole sehr vorsichtig unter. Die Hitze strafft die Kunststoffgarne schlagartig. Genauso schmelze ich Überstände an Kleber- oder Knotenpunkten ab um saubere Abschlüsse zu erzielen.
Klabauter
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Tusch: Die Karavelle hat ihren Bauplatz, den Schleifkork, verlassen. Es fehlen noch einige Dinge die später hinzukommen. Das Modell soll wieder in einer Wasserdarstellung kommen so dass die Endmontage "schwimmend" weitergeht.
Klabauter
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Zeit für einen ersten Vergleich: Das erste Modell aus dem Jahre 2011 und mein aktuelles Werk. Gerade die Darstellung der Kreuze macht auf dem neuen Modell im Vergleich viel aus.
Wie geschrieben soll das neue Modell auch in einer Wasserdarstellung präsentiert werden.
Klabauter
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Zwei zweimastige Karavellen und doch unterschiedlich. Das ältere Modell wirkt altgedient und abgenutzt. Die holzfarbenen Blöcke gefallen mir besser. Jedoch ist es für einen Vergleich zu früh. Das neue Schiff braucht noch seine Mannschaft und die Feuerstelle, die Falkonetten auch. Es erstaunt mich immer wieder , was in so einem kleinen Maßstab und dazu in Scratchbauweise möglich ist.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Hallo Klaus. Das Kreuz auf den Segel sieht anders aus als hier in Portugal. Der Christusorden, so Lerne ich gerade, ist der Orden der Templer. Der würde in Portugal nie verfolgt, nur umbenannt. In das rote Kreuz des Templerorden wurde ein weißes Kreuz als Zeichen der Unschuld zugeführt. Dein weißes Kreuz erscheint zu dick, es ist hier schmaler. Eigentlich nur ein weißer Strich. Nix für ungut....
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Moin Klaus, Du brauchst nicht zu Kreutze kriechen. Wieder mal hast Du auf so kleinen Raum unglaublich viele Details gezaubert. Ich freue mich auf Dein nächstes Projekt. Ahoi Thomas
Ohne natürlich die korrekten historischen Vorgaben zu kennen.. Aber die Kreuze entsprechen doch sehr gut dem schönen Schiff, das in dem Buch weiter vorn auf S. 21 fotographiert wurde?
Keine Sorge, hab schon gelesen, dass auch das ein schönes Modell ist!.. Aber wenn D. McNarry sich so einen "Fehler" erlaubt, .. nun ..
Und: es entspricht doch recht gut dieser zeitgenössischen Darstellung, oder nicht?
Zitat von Marten im Beitrag #31Hallo Klaus, diese Zeichnung soll aus dem frühen 16. Jhr. sein und zeigt das Schiff da Gamas.
In jedem Fall: es ist ein wunderschönes Modell, ein gelungenes Schwesternschiff. Aber Du kannst sie nur schwer auf eine gemeinsam Platte bringen - es seid denn, ihre Kurse kreuzten sich ..
Und da sehe ich, dass Du am Heck auf der Unterseite Deiner Abwicklungen auch diese seltsame Stufe anmodeliert hast. .. die gleiche Stufe, die ich an meinem Shipyard Cutter Alert am Schanzkleid sehe, und deren Zweck ich nicht verstehe. Kannst Du mir den erklären? Geht es etwa um die Positionierung in der Höhe und in Fahrtrichtung?
Das Hauptdeck hat achtern einen Versatz nach unten um die Stehhöhe in der Hütte zu vergrößern. Dem Versatz folgt meine Abwicklung. Das ist beim Rumpfgerippe mit dem aufgeleimten Hauptdeck zu erkennen. Oder auch hier in Eugens Plänen die ähnlich sind wie meine Zeichnungen von Herrn Gronen aus dem LOGBUCH:
Das Modell ist noch nicht fertig, es folgt noch eine Wasserdarstellung und die Endausrüstung (Waffen, Mannschaft, Strickleiter zum Mastkorb und Kochkiste, etc.)
Wie die meisten meiner Modelle soll auch die Karavelle in einem kleinen Diorama "schwimmend" gezeigt werden (Ganz so wie das erste Modell aus dem Jahr 2011 auch). Dazu habe ich aus Graupappe zunächst ein Display gebaut auf das die Wasserdarstellung aufgearbeitet werden soll. Die Karavelle soll auf Backbordbug liegen. Somit habe ich die Öffnung für das Modell etwas aus der Mitte nach rechts gelegt (damit später links Raum für die überhängenden Segel bleibt). Rings um das Modell soll noch etwas Raum bleiben (nicht zuviel, aber auch nicht zu knapp).
Der Sockel wurde mit Zeichenpapier überzogen um zunächst die gewünschten Wellenbewegungen und die Windrichtung (Pfeile) aufzuzeichnen. Ich möchte eine kabbelige See in der das Schiff gute Fahrt macht. hier eine Stellprobe mit losen Modell:
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Die gewünschten Wellenkämme habe ich mit abgebrochenen Zahnstochern markiert. Die Kämme verlaufen gleichmäßig, das Schiff soll mit seiner Fahrt diesen Rhythmus durchbrechen.
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Die Zahnstocher habe ich dann mit Zeitungspapier und Kleister überzogen. Alles darf über die Ränder hinausragen. Ziel soll es sein, ein Stück "eingefrorene See" zu zeigen die zu allen Seiten weitergehen könnte. Es soll ein Ausschnitt des Ganzen werden.
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Mit Acrylpaste kommen nun die Wellenformen. Wichtig ist, die Zahnstocherkanten nicht ganz genau zu treffen sonden hier und da die geraden Kanten in Wellenformen verschwinden zu lassen. Diese Modellierung habe ich einige Male vorgenommen um zum gewünschten Bild zu kommen.
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Nachdem alles getrocknet war, habe ich mein "Seestück" von unten her mit der Säge beschnitten und die entstandenen Lücken zur Seite mit Paste zugestrichen. Nach mehreren Farbaufträgen in Blau, Grün und Schwarz kamen dann mehrfache Schichten klaren Acrylgels obenauf. Das Gel macht den Glanz und die finalen Wellenstrukturen. Beim Streichen mit dem breiten Borstenpinsel ist es wichtig, immer in der gedachten Windrichtung zu arbeiten. Das Gel trocknet weiß, wird dann aber transparent.
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Den Sockel habe ich mit meinem alten Entwurf eines Bandes vom 2011er-Modell umklebt. Auf einem Ausschnitt der Seekarte des Piri-Reis hat eine portugiesische Beschriftung Platz bekommen. Die ausgesuchte Schrifttype hat den Charakter der gotischen Rundschrift, Rotunda, welche im späten Mittelalter gerne in Gebrauch war. Die vier Bänder habe ich auf Zeichenkarton geklebt und zusätzlich mit Bucheinschlagfolie gesichert. Mit der umlaufenden Holzleiste - die später als Auflager für den noch zu bauenden Glaskasten dient - ist der Sockel dann soweit vollendent.