Guten Abend an alle Freunde des Barock (und natürlich auch an die anderen),
was hat das Münster Zwiefalten, das eine Ikone des süddeutschen (Spät-) Barocks ist, mit der HMS Victory, die eine Ikone aller Schiffsmodellbauer ist gemeinsam? - - Die Victory lief 1765 vom Stapel und das Münster wurde im gleichen Jahr geweiht. Als ich vor 2 Wochen dort war, suchte ich die Fresken nach irgendeinem maritimen Motiv ab, und es wäre ja nicht so sehr ungewöhnlich gewesen, etwas zu finden, vielleicht eine Reminizenz an Lepanto oder etwas in der Art. Aber es gibt tatsächlich gar nichts. Sogar in Beuron im Donautal hat ein Freund von mir in der Krypta ein in eine Steinwand geritztes Schiff entdeckt. Und so muß ich mich mit der Jahreszahl 1765 zufrieden geben als etwas magerem maritimem Bezug. Endgültig fertiggestellt wurde Zwiefalten 1785, als Reichsabtei des Benediktinerordens, ab 1812 war sie nur noch Pfarr- und Wallfahrtskirche. Die Klostergebäude sind heute Teil einer psychiatrischen Klinik. Sie hat zwar die Ausmaße einer Kathedrale und sie wird in fremdsprachigen Führern auch so genannt (Cathedral of our beloved Lady/Cathedrale Notre Dame de Zwiefalten), aber da der Name nur für Bischofssitze reserviert ist, ist sie eben nur ein Münster. Zwiefalten liegt am Südrand der Schwäbischen Alb, etwa 60 Km von Tübingen entfernt, per Auto in einer starken Stunde erreichbar.
Ein paar Bilder von außen: A1.png - Bild entfernt (keine Rechte) A2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) A3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die Figur stellt Hesekiel bei seiner Vision dar, der neuere Volksmund nennt ihn auch St. Catweazle, wegen des wirren Gesichtsausdrucks, der in Wahrheit natürlich Entrückung ist:
Dieses Bild ist nicht von mir, sondern auf Flickr zu finden (Foto: Hans A. Rosbach/ https://www.flickr.com/photos/hansarosba...in/photostream/ (CC BY-SA 2.0)). Es gibt die Farben viel besser wieder als mein Handy und ist natürlich auch viel besser fotografiert:
07 Zwiefalten.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Das Deckenfesko des Langhauses: 12.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Noch 2 Fotos von der Umgebung: A4.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) A5.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Ich würde einen besinnlichen Abend wünschen, aber da es nun doch schon 1 Uhr nachts ist wünsche ich allen
Ist schon komisch, 1765 wurde Leute wie der Hesekiel verehrt und Statuen in Kirchen von ihm gebaut. Heute würden diese Menschen nach dem PsychKG eingewiesen und in ein Klinik gesteckt, wie sie die Abtei ja nun ist. Oh tempora oh mores.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Hartmut, wir sind ja auch immer wieder unterwegs und bestaunen diese Pracht, diesen Überfluss. Das muss man sich mal vorstellen. Da machen es sich die Benediktinerinnen so richtig schön in ihrer Abtei. Dann kommt die Säkularisation und man nimmt ihnen alles weg.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Ja, als wir noch in Stuttgart gewohnt haben sind wir dann und wann auch dorthin. Ich liebe diese barocke Pracht, auch das Kloster Birnau am Bodensee ist so ein Schmuckstück.
Zitat von hanseat im Beitrag #4Ich liebe diese barocke Pracht, auch das Kloster Birnau am Bodensee ist so ein Schmuckstück.
Oh ja, Birnau ist genial. Wobei hier noch die Bodenseelage hinzukommt. Meine Highlights hier in der Gegend sind (Zwiefalten und Birnau wurden schon erwähnt): Ottobeuren bei Memmingen, Steinhausen, Beuron im Donautal und die Wieskirche, wobei die schon ein Stück weit weiter im Süden ist.
Zitat von Willi im Beitrag #2Heute würden diese Menschen nach dem PsychKG eingewiesen und in ein Klinik gesteckt, wie sie die Abtei ja nun ist
Dazu fällt mir der liebe Gustav Mesmer ein, der als "verrückt" (Diagnose Schizophrenie) galt und der sogar ganz in der Nähe von Zwiefalten dann in späterer Zeit gelebt hat, nämlich in Buttenhausen im Lautertal, dem Geburtsort von Matthias Erzberger. Verrückt war er nicht, aber "normal" auch nicht. Er baute Flugräder, die nicht flogen und wir bauen Schiffsmodelle, die nicht schwimmen (ausgenommen natürlich Gebbi ):
Zitat von Willi im Beitrag #2Ist schon komisch, 1765 wurde Leute wie der Hesekiel verehrt und Statuen in Kirchen von ihm gebaut. Heute würden diese Menschen nach dem PsychKG eingewiesen und in ein Klinik gesteckt, wie sie die Abtei ja nun ist. Oh tempora oh mores.
Gerade dieser Hesekiel gilt ja Vielen als besonders suspekt, weil er das himmlische Ziergeflügel (Engel) fast schon als mögliche Außerirdische beschreibt. Wobei auffällt, daß uns die durchgeknalltesten alttestamentarischen Kindermärchen gerne als besonders zu respektieren empfohlen werden, während Erich von Däniken und Andere als "Spinner" abgekanzelt werden. :-)
Stimmt schon, aber EvD geht mir zu viel auf ETs ein. Das kann auch alles sehr wohl irdisch gewesen sein. Lass mal einen globalen Krieg kommen-wie auf dem Mars- dreiviertel der Menschheit ausradieren-na da siehste dich aber gleich in der Steinzeit wieder.
Und vor kurzem las ich von einem Weltraumlift. Der Autor meinte das er in Natzka stand. Das interresante daran. In den Apokryphen wird der Lift ohne religiösen Blödsinn als technische Leistung beschrieben. Wurde dann später reliogiosiert zu Jakobs Himmelsleiter
PS: da gibts einen amerikanischen, wirklich anerkanten Wissenschaftler, der hat ein Buch über einen Atomkrieg auf dem Mars geschrieben. Na der wurde dann vieleicht verirssen .