RE: Ca. 1600 Dänisch/englisches Schiff - 2

Hallo Hartmut,

danke für die Mühe, die Du dir gemacht hast. Den Daeffler habe ich mir erst vor kurzem zugelegt. Und die Arbeit, die er sich gemacht hat, ist schon bemerkenswert. Ich finde es schade, dass "die sogenannten" Fachleute immer noch nicht dazu gelernt haben. Sie ziehen nach wie vor, wie vor Hundert Jahren über einander her. ... Dabei könnten sie sich, wenn sie es denn wollten, wunderbar ergänzen.

Leider bin ich noch nicht so weit, die Arbeit Daefflers richtig einzuordnen. Seinen Beitrag zur Forschung finde ich aber gut. Nun habe ich aber festgestellt, dass es garnicht so einfach ist, die Zeichnung des Schiffes "richtig" zu interpretieren. Zur Zeit versuche ich, einen Querschnitt zu entwerfen. Aber der Teufel steckt wie so oft im Detail. Alles, was ich bisher versucht habe, ging nicht richtig auf. Es ist aus meiner Sicht auch nicht so einfach, Baker, und seinen Zeitgenossen über die Schulter zu schauen. Es muss scheinbar für verschiedene Schiffstypen auch verschiedene Ansätze gegeben haben. Hänge mal meinen aktuellen Versuch an. Es wird schnell deutlich, dass dieser Entwurf nicht zum Schiff passt. Aber, es geht ja weiter und sicher auch voran.

Gruß
Werner

Hallo Werner,

Du kennst aber wirklich auch alles immer schon, was ich hier reinstelle!

Habe einen groben Spant 14 hinten konstruiert. Sieht schon besser aus, als Nummer 1. Ist aber noch nicht das wirklich Richtige.
Das Problem bei diesem Spant ist die sehr ungenaue Vorlage. Alle möglichen Maße sind an der Backbord-Seite anders als auf der Steuerbord-Seite. Das Ausgangs-Rechteck ist nicht eckig, sondern in Teilbereichen rund. Die Originalvorlage muss wohl im Laufe der Jahrhunderte feucht geworden sein. Die Wellen sind gut sichtbar. Was soll's. Es wird weiter gezeichnet, bis ein zufriedenstellendes Ergebnis vorliegt.

Kritik ist erwünscht.

Gruß
Werner

Hallo Werner!

Zitat

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Aber der Teufel steckt wie so oft im Detail.

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sehr gut ausgedrückt!

ich habe zwei Manuskripte
HARRIOT'S MANUSCRIPT ON SHIPBUILDING AND RIGGING (ca. 1608-1610]
und
A MANUSCRIPT ON SHIPBUILDING, CIRCA 1600, COPIED BY NEWTON
wäre nicht schlecht wenn es jemand ins Deutsch übersetzen kann, es hilft uns sehr weiter zu verstehen wo genau der Teufel steckt.
irgendwie bin ich sicher liegt das ganzes beim interpretieren, eigentlicher Flach des Spants (im Bild aus Manuskript als b bezeichnet) und das Flach auf Draufsicht wird als Seitenlinie Flach zu erkennen (im Bild aus Manuskript als a bezeichnet)

hart.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)

Hallo Eugen,

sicher hast Du recht. Wir sollten versuchen, die alten Texte besser zu verstehen. Allein mir fehlen die Kenntnisse der englischen Sprache.

Danke für deinen Beitrag.

Gruß
Werner

Es sieht so aus, dass eventuell Daivd Balfour (? - 1634) diesen Riss gezeichnet hatte. Der gezeichnete Querschnitt passt nicht zu Spant 14 hinten, sondern zu Spant 19 hinten. Die Untersuchung des selben ergab diese Lage im Schiff.

Gruß
Werner

Hallo zusammen,

Heute Morgen habe ich Spant 19 hinten in Form gebracht. Das sieht jetzt zwar relativ gut aus, passt aber wiederum nicht so richtig mit dem gezeichneten Spant überein. Da bei Spant 19 hinten die Flur- und Herzsente schon ansteigen, ergeben sich im Querschnitt neue Bedingungen. Wir benötigen nun den Radius 1 auch unterhalb des Flachs. Die ermittelten Radien 1 bis 3 habe ich beibehalten.
R1 = 1702 mm
R3 = 1930 mm
R2 = 4869 mm.
Alle Radien wurde von der Vorlage übernommen.

Auf der hier gezeigten Abbildung ist rechts Spant 19 zu sehen. Links war ein kläglicher Versuch.

Gruß
Werner

Hier nun Spant 27 hinten. Dieses Spant liegt schon ziemlich weit hinten. Man kann schon gut erkennen, dass der Ausschnitt von Radius 2 kleiner wird.

Gruß
Werner

Es geht weiter mit Spant 8 hinten

Gruß
Werner

Spant 0 hinten sieht auch nicht schlecht aus. Dieses Schiff hatte übrigens 5 gleiche Spanten im mittleren Bereich.

Gruß
Werner

Es geht weiter mit Spant 2 vorne.

Gruß
Werner

Ein weiteres Spant mit der Nummer 8 vorne ist erst einmal fertig.

Gruß
Werner

Es geht mit Spant 12 vorne weiter. Langsam kann man erkennen, das das System mit den starren Radien eng wird. Der umgekehrte Radius 1 trifft also nicht mehr tangential den richtigen Radius 1, sondern er stößt mit einem Knick auf Radius 2.
Ferner dominiert nun nicht mehr der Radius 2, sondern der Radius 3.

Gruß
Werner

Ein weiterer Querschnitt, in diesem Fall Spant 15 vorne. Man kann leicht erkennen, dass das System (Bakers Zeit) am Ende angelangt ist. Radius 2 macht keinen Sinn mehr, Radius 1 und 3 treffen sich auch nicht mehr. Hier muss später bei der Erstellung der Linien die Schiffsform behutsam angeglichen werden. Die Situation ist auch im Längsschnitt gut zu erkennen.

Gruß
Werner

Hallo zusammen,

heute habe ich die ersten ganz groben Linien aus den vorhandenen Informationen generiert. Sie taugen noch lange nicht, um daraus einen Linienriss zu erzeugen. Es wird aber weiter daran gewerkelt.

Gruß
Werner