Zitat von bela im Beitrag #16Der Knick bei H ist schon eigenartig, dadurch wird der Boden etwas hohl. Der Knick bei I könnte ja auch gewollt sein.
Wie wird den der Punkt L gefunden?
Prima Idee. Stelle doch bitte die Vorgehensweise zur Definition der Punkte vor. Vielleicht findet dann die Schwarmintelligenz des Forums eine Lösung.
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Die Bemühungen mittels unserer heutigen Auffasungsgabe der Spantenzeichnung ein altes Traktrat zu erklären und zu entschlüssel ist -irgendwie-amüsant. Das meine ich durchaus positiv-also nicht eingeschnapt sein. bitte. Ich habe großen Respekt davor.
Allerdings sind wir hier im Realbaumodus. Ich behaupte das die Linien einfach nur die Grobrichtung vorgaben, beim Bau wurde dann mit Beil und Dechsel dann entsprechend korrigiert und angeglichen. Ist auch heut noch so-im Realbau, nicht bei Jachten.
Aus dieser Sicht finde ich deine Lösung schon sehr gut brauchbar.
Die Angaben suche ich heute Abend heraus, hab sie hier im Büro nicht verfügbar. Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
So, nun hab ich mal die Daten herausgesucht, die als Grundlage dienen.
Also, die maximale Breite beträgt 6,91m, die Höhe 2,30m, das sind die Ausgangsdaten. Es wird damit ein Rechteck gezeichnet und in der Mitte senkrecht geteilt. Die Länge EG ist: die Hälfte von AE abzüglich 1/12 aus der Hälfte von AE. Der Punkt I befindet sich auf der Diagonalen AF, AI beträgt 1/3 von AE; H befindet sich auf der Hälfte von GE. Um I und H werden Kreisbögen mit dem Radius von 1/3 der Gesamtbreite (6,91m) gezogen, dort wo sie sich schneiden befindet sich L. Das Kurvensegment um L gibt dann einen Teil des Spants. Ab dem Punkt, an dem dieser Abschnitt die Linie GE berührt, ist es eine Gerade bis E. Um D und I werden Kreisbögen mit dem Radius der Gesamtbreite geschlagen, sie schneiden sich in M. Und damit können wir den oberen Kreisbogen des Spants zeichnen.
Ich weiß nicht, wer sich so was ausgedacht hat, mir erscheint es in der Form schon etwas ungewöhnlich. Meine Mutmaßung wäre eher, dass hier jemand mit mathematischen Formeln versucht hat, die originalen Formen anzunähern.
Grüßle Joachim
Schöne Grüße Joachim
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Ich kann nicht recht glauben, dass diese Konstruktion der Versuch sein soll, sich mathematisch den originalen Formen anzunähern. Zumindest nicht, wenn man davon ausgeht, dass die Originalform keinen Knick bei I hatte. Das hätte sich doch von jemandem der es so hinbekommt auch leicht ohne diesen Knick konstruieren lassen.
Ähm, ok, da die Schiffe nun mal ohne Knick waren, würde ich wohl eher dabei bleiben, die Kurven etwas zu glätten, oder?
Schöne Grüße Joachim
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Bei mir liegt Punkt L nur 3mm oberhalb D-C. Punkt H müsste um um 2cm verschoben werden, damit die Gerade passt. Der Knick in H ist weiter vorhanden, erscint mir aber unkritisch. Gibt es vielleicht noch einen Hinweis, dass es einen Bogen gibt der die beiden Kreisbögen verbindet? Ohne diesen ist ein tangentialer Üergang nicht möglich
Gruß Christian
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Wenn man für M einen Bogen um D mit dem Radius DC schlägt, um L einen Bogen mit DC-LI, dann den oberen Bogen wie angegeben mit R = MD zeichnet und den Bogen HI über I hinaus verlängert, treffen sich beide Bögen ohne Knick. Allerdings nicht mehr in I! I ist für die Konstruktion nach wie vor notwendig und liegt auch auf der Spantlinie. Die Spantlinie wölbt sich im oberen Bereich 1cm weiter nach außen.
Ja bela, solche Versuche hab ich auch gemacht, dann ginge das schon. Es ist aber so, dass alle Abbildungen, die ich gescannt und verglichen hatte, genauso wie die vorhandenen Pläne und Skizzen es anders darstellen. Am besten komme ich hin, wenn ich die Kurven nach der beschriebenen Konstruktion nehme und etwa glätte. Ob dies die absolute Wahrheit ist, weiß ich nicht, aber die Annäherung ist am besten.
Gruss Joachim
Schöne Grüße Joachim
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Ich weiß nicht, wer sich so was ausgedacht hat, mir erscheint es in der Form schon etwas ungewöhnlich. Meine Mutmaßung wäre eher, dass hier jemand mit mathematischen Formeln versucht hat, die originalen Formen anzunähern.
Grüßle Joachim
Hallo Joachim, ich glaube schon, das es eine übliche Formel sein kann. Wenn man davon ausgeht,dass das Dutzend damals ein übliches Zählersystem war, dann macht die Formel Sinn. Das Rechteck ist 3 Mal so lang wie breit. (Den cm kannste dir schenken) Alles Andere mit Drittel und Zwölftel. Solche Faust Formeln haben Zimmerleute noch im 20. Jh für Dachstuhl und Deckenbalken verwendet.
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
wenn ich dann auch mal meinen Senf dazugeben darf...?
Ich gehe davon aus, dass die Schiffe KEINEN Knick hatten. Die Angaben aus dem Buch sind als "Daumenregeln" zu sehen, also Anhaltspunkte, wie die grobe Form zu finden ist.
Der Knick wurde spätestens auf dem Schnürboden "wegoptimiert". Mit der Hilfe von Straklatten.
Mein Fazit ist: Joachim kann den Knick genauso gut im Computer wegoptimieren, da ihm der Schnürboden fehlt. ;-)
Außerdem wird das eine Galeerenrekonstruktion der Werft "Müllerschön". Und der Herr Müllerschön entscheidet, wie das Schiff aussieht! - Das ist SEINE Rekonstruktion.
VG, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
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Ich weiß nicht, wer sich so was ausgedacht hat, mir erscheint es in der Form schon etwas ungewöhnlich. Meine Mutmaßung wäre eher, dass hier jemand mit mathematischen Formeln versucht hat, die originalen Formen anzunähern.
Grüßle Joachim
Hallo Joachim, ich glaube schon, das es eine übliche Formel sein kann. Wenn man davon ausgeht,dass das Dutzend damals ein übliches Zählersystem war, dann macht die Formel Sinn. Das Rechteck ist 3 Mal so lang wie breit. (Den cm kannste dir schenken) Alles Andere mit Drittel und Zwölftel. Solche Faust Formeln haben Zimmerleute noch im 20. Jh für Dachstuhl und Deckenbalken verwendet.
Da hat Du natürlich vollkommen recht, man ist heutzutage nur allzu sehr auf das 10er System fixiert und so kommt einem alles andere als ungewöhnlich vor. Wie dem auch sei, ich nehme die Art der Konstruktion so hin und glätte die Kurven etwas. Damit werde ich dann weiter machen.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
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Also dann heute mal ein kleiner Schritt weiter. Nach intensivem Studium im Buch von Fennis habe ich begonnen, die ersten Vorlagen zu zeichnen. Aber ich muss sagen, das Französisch macht mir doch weit mehr zu schaffen, als ich dachte, auch so viele Fachbegriffe aus dem Bereich der Galeeren für die ich keine Übersetzung finde, mann oh mann ....
Ok, dann erst mal was Grundsätzliches. Die Galeere besitzt 2 identische Hauptspanten, nach vorne gibt es 44 Spanten, die sich aus den Hauptspanten entwickeln und die identischen 44 gibt es nochmals nach hinten. Vorne schließen sich dann nochmals 22 Spanten an, die anders konstruiert werden. Nach hinten sind es 34 anders konstruierte Spanten.
Zuerst wenden wir uns den mittleren 2 x 44 Spanten zu. Heute geht es zunächst nur um die Konstruktion des "mittleren Spantenbereichs". Im Französischen nennt sich dies "Madier", ich weiß aber keinen korrekten deutschen Namen dafür. Hier erst mal ein Bild zur Veranschaulichung, wie ein Spant aussieht. In der Mitte also dieser "Madier" und dann 2 Seitenteile, die sich "Estamenaire" im Französischen nennen.
B0.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Von der Mitte ausgehend haben jeweils die ersten 22 Spanten einen flachen Boden (oberer Spant im Bild). Dieser Boden wird nach außen hin schmäler, dafür gibt es dann eine erste Vorlage. Danach kommen die weiteren Spanten 23-44, die einen "Madier" besitzen, der von der Mitte immer tiefer nach unten geht. Hierfür gibt es weitere Vorlagen.
Für die erste Vorlage wird ein Dreieck nach vorgegebenen Längen gezeichnet und in 44 Teile geteilt. Diese senkrechten Teile werden quer angeordnet und ergeben ein Strichmuster. Dies kommt auf eine Madier-Vorlage und gemäß dieser Einteilung kann dann für die ersten 44 Spanten die mittlere Breite gezeichnet werden.
B3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Die nächste Vorlage besteht in einer gleichmäßigen Einteilung von 23 bis 44 mit vorgegebener Breite.
B8.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Nun wird noch zum senkrechten Anlegen eine weitere Vorlage benötigt. Sie entwickelt sich aus einem Viertelkreis, der in 21 Segmente geteilt wird. Die Kreisschnittpunkte werden wiederum mit parallelen Linien versehen und auf eine rechtwinklige Vorlage übertragen.
B2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Der Hauptspant wird in seiner Breite gezeichnet. Ab dem Punkt G (siehe Bild in #22) wird die Vorlage mit dem gleichen Raster aufgetragen, auf dem waagerechten Teil die erste Vorlage.
B6.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Klingt kompliziert und wie das ganze Prinzip dann funktioniert, werde ich noch zeigen, muss aber dazu erst mal wieder was zeichnen, also ein anderes Mal. Soweit für heute.
Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
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