Hallo Eberhard, ins Soca Tal nach Kobarid wollen wir auch. Wollen dort wandern. Hängt aber vom Wetter ab. Werde berichten. IMG_2709.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Noch habe ich nicht angefangen zu bauen. Die Papierschablonen wurden auf 8 mm Pappelsperrholz geklebt. Es sind nicht viele. An den Enden stehen sie dicht, das ist gut. Im mittleren Bereich werde ich zusätzliche Stringer setzen um keine Dellen reinzuschleifen. Das Modell hat eine Länge von 49 cm zwischen den Steven. Da kommt noch der Heckausleger dran. Die Vierkantleisten sind meine Stehhilfen. Sie sind schon nummeriert.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Ihr kennt ja alle den Baubericht zur Skarpee. Solltet Ihr, ist nämlich abiturabel. "1890 Skarpee, griechisches Schwammtaucherschiff" Also wir klären das noch mal:
IMG_2874.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_0746.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Der Skarpeerumpf ist rechts.
Ihr seht die große Übereinstimmung in der Rumpfform: Sehr schräger Vordersteven, leicht schräger Achtersteven. Auch das Rig der Skarpee ist gleich: Sprietsegel; Rahtopsegel, Vorsegel und kurzer Besan mit Lateinersegel. Beide waren griechische Schiffe. Der Trekandinirumpf ist v-förmiger und breiter.
tekandini.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)DSCI1198.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Mein Modell der Skarpee ist ein schwerfälliger Segler. Der Rumpf ist sehr tief und das Schiff hat viel Ballast zu tragen. Die Trekandini wird flacher sein. Sie bekommt ein überhängendes Achterteil und das funktionstüchtige Rahtopsegel. Gruß Jörg
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Museum_für_Antike_Schifffahrt,_Mainz_02._Spritsail.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Foto aus dem Museum für Antike und Schiff, Mainz
DAS SPRIETSEGEL Vorausschicken will ich, dass ich einen Segelschein habe. Den bekam ich auf einer Klassenfahrt mit einer 8. Jahrgangsstufe am Chiemsee. Ich bin anschließend aber nie mehr gesegelt und weiß wirklich nicht viel. So habe ich im Internet gesucht. Das Sprietsegel ist ein einfaches viereckiges Segel und mit einer Reihleine vom Mast zur schrägstehenden Spiere gespannt. Es gehört zur Gruppe der Schratsegel. Die gebräuchlichsten sind Bermuda- und Gaffelsegel. Lugger- , Lateiner- und Sprietsegel sind seltener. Ich habe bei meiner Skarpee das Segel an der Reihleine festgenäht. Das ist falsch. Bei dem türkischen Küstensegler habe ich es mit Stagreitern/Ringen befestigt. So hatte ich es in dem Bellabarbabuch gesehen. Nun habe ich dieses Bild gefunden und bin schlauer. Eine Trekandini liegt vor Anker, die Segel sind eingeholt. Dabei wurde das Sprietsegel wie ein Vorhang eingezogen und ist nun in Falten am Mast geborgen. Nun erklärt sich für mich auch, warum da diese Stagreiter sind.
IMG_2880.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)IMG_2881.JPG - Bild entfernt (keine Rechte) Das letzte Bild stammt aus : Vele italiane, Bellabarba/Guerreri, Mailand 2002, S. 196
Gruß Jörg
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Das ist eine Variante des Sprietsegels, die mir bisher noch nicht untergekommen ist. Das muß wohl durch ähnliche Arrangements an Gaffeln inspiriert sein. Normalerweise wird das Sprietsegel zum Mast hin gefaltet.
....hab zu dem Sprietsegel auch was gefunden; Auf dem Bild von Luigi Divari ist eine ostägäische Saccoleva mit der dort üblichen Takelung zu sehen. Auch hier das aufgereihte Sprietsegel.
P1030203.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Quelle: "Bragagna & Zeese" - Luigi Divari - Thomas Helms Verlag S. 153
So, Matthias, soll sie aussehen. Mit diesem Rig. Nur werde ich sie über das Ruder hinaus verlängern und der Besanmast steht dann auf dem Ausleger. Interessant und immer wieder auf Bildern zu sehen ist dieser Spritzschutz aus Segeltuch im mittleren Bereich. Viele Dinge fallen einem erst auf, wenn man darüberliest oder sich mit der Funktionsweise vertraut macht.
Gruß Jörg
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Diese Art fliegendes Schanzkleid gab es vielerorts im Süden, auch z.B. bei manchen Dhauen - dort war es nicht Segeltuch, sondern Palmblatt-Matten. Damit konnte man tiefer laden.
Mein türkischer Küstensegler hat das fliegende Schanzkleid auch. Und hier auf diesen Abbildungen sieht man es ebenfalls. Quelle:siehe Beitrag # 21, gleiche Seite
IMG_2886.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
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War ein Lastensegler. Also meistens. Konnte natürlich auch zur Fischerei eingesetzt werden. Nun musste er zu den Fischgründen häufig auch erst eine längere Wegstrecke zurücklegen.
Gruß Jörg
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Sie sind sich ähnlich. Die Tirhandil ist kleiner und wird noch heute gebaut. Vornehmlich an der türkischen Westküste. Ein solcher v-förmiger Rumpf wird bei schnellen Schiffen verwendet. Diese Aufkimmung schränkt zwar die Ladefähigkeit ein, die Höhe des Überwasserschiffes (Freibord) gibt dem Schiff eine gute Schwimmfähigkeitsreserve.
Gruß Jörg
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Ich habe mich umentschieden und mache die Trechantiri älter. So um 1825 ist sie jetzt entstanden. Das Boot nahm am griechischen Freiheitskampf teil und war bewaffnet. Es war nämlich so: Gerade seefahrende Kaufleute, Reeder und Seeleute kamen in Kontakt mit den Ideen der Aufklärung, der französischen Revolution und dem Nationalismus. Reeder und Kaufleute schickten ihre Söhne an die Universitäten im Westen, das revolutionäre Gedankengut wurde in die griechische Sprache übersetzt und von der Bildungsschicht aufgenommen. Bei Ausbruch und während des Befreiungskrieges gab es keine reguläre griechische Marine. Es wurden Frachtsegler bewaffnet und gegen die ottomanischen Versorgungsschiffe eingesetzt. Mit ihren leichten und zumeist veralterten Geschützen konnten sie gegen türkische Kriegsschiffe nicht bestehen. Diese Aktionen gegen den Nachschub führten dazu, dass die Besatzungen der Garnisonen nicht mehr auf dem Peloponnes überwintern konnten, zumal Partisanen auch den Landweg unterbrachen. Im Frühjahr kämpften sich türkische Truppen zu ihren Stützpunkten durch und im Herbst zogen sie sich wieder nach Mittelgriechenland zurück (1821 - 1829). Auch Außenposten auf zahlreichen Inseln mussten aufgegeben werden. Die Seestreitkräfte der Griechen setzten mit schlimmen Erfolg Brander gegen ankernde türkisch-ägyptische Kriegsschiffe ein. Die Vernichtung der osmanischen Flotte vor Navarino 1827 führte zwangsläufig zur Unabhängigkeit Griechenlands im September 1829. Wie sahen die griechischen Schiffe aus, wie waren sie bewaffnet? In einem griechischen Modellbauforum (www.naftotopos.gr.) habe ich einen kleinen bewaffneten, einmastigen Lastensegler aufgefunden. Die Trechandiri war mit 4 Vierpfünder ausgerüstet. Wahrscheinlich war das Boot stark bemannt. Es ging bei dieser Art Kriegsführung nicht darum, das gegnerische Schiff zu versenken, sondern die Ladung zu kapern. Diese Versorgungsgüter für die Garnison bestanden aus Waffen, Munition, Kleidung, Lebensmittel. Dinge, die für die Angreifer von hohem Wert waren. Mein Schiff soll mit vier Carronaden und vier Espignoles aufgerüstet werden. Es sind Nahkampfwaffen, die gegen die Schiffsbesatzung eingesetzt wurden. Hier werden sie gerade hergestellt. IMG_3008.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Jörg
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