Alia iacta est - Also ich habe mich entschieden. Einige Jungs hier haben mir mit Zeichnungen und Rissen geholfen, Dank für die Unterstützung.
Nun habe ich ja so manches Modell gebaut und es gibt Ähnlichkeiten. Besonders natürlich bei den niederländischen Plattbodenschiffen und den nordamerikanischen Schonern. Nun will ich wieder eine griechische Trechandiri bauen. Der Rumpf entspricht weitgehend dem bereits beschriebenen Fahrzeug, aber das Rigg unterscheidet sich stark.
1821 erhoben sich Griechen gegen die osmanische Herrschaft. Es war die Epoche des Liberalismus. Im Unabhängigkeitskrieg gelang es ihnen das Festland und zahlreiche Inseln zu befreien. Andere, weiter abgelegene Inseln blieben bis 1921 unter türkischer Herrschaft. Die befreiten Gebiete erfuhren einen wirtschaftlichen Aufschwung. Griechische Händler und Kaufleute führten Waren aus Italien und Frankreich ein, das Besitz- und Bildungsbürgertum schickte die Söhne zur Ausbildung nach Europa. Die Segelschiffe unternahmen nun längere Fahrten in die Adria oder das tyrrhenische Meer. Waren sie bisher mit Schratsegeln, vornehmlich Spriet-, Lateiner- oder Gaffelsegel, ausgestattet um im Bereich der Inseln rasche Kurswechsel ausführen zu können, erhielten sie für die anstehenden Langstreckenfahrten die Rahsegel. Das in Bild 1 gezeigte Fahrzeug hat einen Fockmast mit 2 Rahsegeln (und dem Gaffelsegel) , der Großmast ist mit einem Luggersegel versehen. So soll das neue Modell ausgestattet werden. Es wird wieder ein Spitzgatter, die Seiten fallen nach außen. So hatte das Fahrzeug ein hohes Reservedeplacement. Den vorliegenden Plan - Bild 2 - habe ich verändert. Ich habe das Deck und die Bordwand höher gelegt. Den Vordersteven werde ich als Krummsteven ausführen. Das Modell bekommt wieder einen Drehmast (Servo mit Getriebe), dazu eine Ansteuerung der Schratsegel (Lugger-, Gaffel- Vorsegel und Stagfock) sowie ein Ruderverstellung. Also 3 ferngesteuerte Funktionen. Einen neuen Thread mache ich nicht auf, denn es wird wieder eine Trechandiri. Das fertiggestellte Modell ist aus der Zeit des Unabhängigkeitskrieges, das neue Fahrzeug wird aus der zweiten Hälfte des 19. Jhs. sein. Zu dem Riss habe ich folgende Angaben: Gaffelschoner, Frachtsegler und Schwammtaucherboot, Länge 21,15 m, Breite 7,62 m, gebaut auf der Insel Syros (1). 1. Syros war ein wichtiger Hub mit Werften, Lagerhäusern und Reparaturbetrieben. Als 1893 der Kanal von Korinth eröffnet wurde, verlor die Insel an Bedeutung. 2. Bild 1 stammt aus dem Buch "Story of Sail", László/Woodman, London 1999, S. 254 Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Auch in der türkischen Kleinschifffahrt finden westliche Techniken ihren Niederschlag. Die Rahsegel am vorderen Mast -wie bei einer Brigantine- werden übernommen. Diese Abbildung hier erscheint mir glaubhafter als die Zeichnung in Beitrag # 77 . Das Schiff hat Webleinen. In Beitrag # 77 kann die Besatzung das Marssegel nicht setzen/bergen. Das türkische Schiff hat einen Pfahlmast. Es handelt sich hier möglicherweise um eine Polackertakelage, da keine weiteren Webleinen nach oben führen - ober der Zeichner hat sie vergessen. Der Rumpf des türkischen Küstenseglers ist gleich geblieben. Auch der offene Laderaum hat sich erhalten, da weiterhin ein Spritzschutz aus Segeltuch angebracht wurde. Auch der Einmaster durchlief eine Entwicklung. Die Ausfertigung mit dem Sprietsegel gab es schon seit 1680, im 18. Jh. kamen die Rahtopsegel hinzu. Quelle: Die Zeichnung stammt wieder aus "Story of Sail" s.o.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
"Alia iacta est" heißt aber "Der Würfel ist geworfen worden", nicht "gefallen". (cadere wäre fallen) Also: Alles ist offen, noch nichts entschieden. Und da die Römer auch immer mit mindestens zwei Würfeln gespielt haben hätte es zudem "Aliae iactae sunt" heißen müssen. So hat es uns zumindest unser Lateinlehrer seinerzeit erklärt. Hat der Herr Löhrer damals nicht aufgepasst?! *klugscheißmodus aus*😉 Ansonsten aber schön erklärt. 😁
Vortrefflicher Erklärer von der Oberrealschule in Schambek-Osterholz,
Bin Inhaber des großen Latinums. Krieg man nur, wenn man konstantitter aufpasst. Singular und Plural darf man nicht vertun. Ein Gaius Julius Caesar, Nachfahre von Romulus und überdies Divus, kann sich aber darüber hinwegsetzen. Das hat uns unser Lateinlehrer, OStr. Klein genannt "parvus", erklärt.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Ob der Gaius Julius das überhaupt einmal und erst recht am Rubicon gesagt hat ist mehr als zweifelhaft. So wie viele Zitate bekannter Persönlichkeiten. Und OHZ (das Osterholz kommt zuerst du Ahnungsloser🤣) bin ich nie zur Schule gegangen, und auch nie auf die Real. Aber du erfindest und dichtest ja jedem irgendetwas an den Wams. 🤨
Einer der hilfreichen Jungs hat mir diese Abbildung einer Trechandiri übermittelt. Wir stören uns jetzt nicht an der schlechten Bildqualität. Das habe ich vermasselt. Der Rumpf entspricht im Querschnitt weitgehend meiner Ausführung, ist aber gesteckter und im Heckbereich spitzer gestaltet. Im mittleren Bereich ist ein Spritzschutz angebracht, obwohl das Schiff über ein durchgehendes Deck und eine Ladeluke verfügt. Das Schiff führt ausschließlich Schratsegel, an den Masten sind Luggersegel angeschlagen. Das vordere Segel hat am Fuß keinen Baum.
Das Luggersegel ist eine Fortentwicklung des Lateinersegels. Die Rute ist kürzer. So kann das Segel auf die andere Seite schwenken, ohne geschiftet zu werden. Das Luggersegel der Neuzeit wurde in Frankreich (Bretagne) entwickelt, war aber schon vor 2000 Jahren in China bekannt. Wahrscheinlich haben die griechischen Seefahrer es von französischen Schiffen übernommen. So lebten auf der bereits genannten Insel Syros zur osmanischen Zeit fast ausschließlich Griechen katholischer Prägung. Syros war lange Zeit ein venzianischer Stützpunkt gewesen und die Besatzer hatten viele katholische Klöster und Kirchen bauen lassen. Die Insel wurde in osmanischer Zeit viel von französischen Schiffen angefahren und Frankreich trat als Schutzmacht der Katholiken auf.
Gruß Jörg
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Zitat von Gebbi im Beitrag #80.... Ein Gaius Julius Caesar, Nachfahre von Romulus ......t.
Gruß Jörg
Wenn Lehrer plaudern, werden es Fakes .............. Julius stammt nicht vom Romulus, sondern vom Aeneas, dessen Sohn Julus hieß, ab..... Wie jeder weiß stammte Römer Romulus vom Mars ab, während der Trojaner Aeneas auf die Venus zurück geht. Und der Mars hatte nix mit der Venus!....Wäre Inzest!
Uwe vom Dunkelwald (lat.: Miriquidi)
Mitglied des Phantomprojektes Recherche: Fleute Zeehaen Kiellegung: Golden Hinde Fertiggestellt: Die Kolumbusflotte
Bild 1 zeigt den jugendfrohen Hansi mit der ersten Trechandiri, Oktober 2019. Bild 2 das neue Modell. Die Verbindungen zur AKF wurden hergestellt, der Unterwasserteil wurde mit Epoxydharz gestrichen.
Und hier noch etwas Nachhilfe für unseren Miriquidel von ganz schrecklich weit hinten: @Marten Die Familie der Julii leitete ihre Abstammung von den Trojanern ab. Urvater war Ascanias, Sohn des Aeneas. Dieser Aeneas war bekanntlich Sohn der Göttin Venus.
Von Aeneas und Ascanias stammte mütterlicherseits ( also Rea Silva) dieser Romulus ab. Dessen Vater war Mars. Inzest war bei den antiken Götter eine Art Hobby und der mißgestaltete Hephaistos das Produkt.
Also hatte Caesar mehrere Gottheiten als Vorfahren und dazu höchst illustre Erdlinge.
Gruß Jörg
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Statt einen ernsthaften Diskurs über die römische Mythologie zu pflegen, will unser Uwe lieber über das Wetter reden. Ist halt schade....@Marten Da nimmt man sich so viel Zeit, bereitet die Materie mundgerecht auf, garniert sie pädagogisch und feinfühlig - kurzum - wirkt als Kellner der Bildung, aber
Jedenfalls bin ich am 25. Januar wieder an meiner Schul, gemütliches Beisammensein der ehemaligen Lehrkräfte (m/w/d). Ist wegen Corona 2 x ausgefallen. Gruß Jörg
PS: Und hier noch ein brandaktuelles Foto: "Griechischer Flugzeugträger bei schwerer See" Im Hintergrund Hansi. Er will nicht reinkommen. IMG_2560.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Egal wie leer du im Kopf bist, es gibt Menschen, die sind Lehrer!
Eine Frage. Wie hoch ist dein Verbrauch an Holzkitt? Mit den bekannten kleinen Dosen kommt man ja nicht weit. Beziehst du größere Gebinde direkt ab Hersteller? Adresse? mfG Siegfried
Wackerer Siegfried, Wann diese Anfrage aus Niederbayern gekommen wäre, hätte ich Ironie darin vermutet. Dir aber kann ich aufrecht antworten! Ich kaufe die Paste in 150 g Gebinden beim meinem vertrauten TOOM. Das ist eine Baumarktkette und wahrscheinlich auch im Münsterland vertreten.
Gruß Jörg
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