Wenn Du bei den 13 Plankengänge bleiben willst, dann ergibt sich eine Plankenbreite von 6,3mm. Du kannst aber auch einen (oder mehr) Plankengang dazu nehmen. Bei 14 Gängen ergibt sich eine Plankenbreite von 5,85mm, bei 15 5,46mm. Wenn Dein Ausgangsmaterial 6mm Leisten sind, würde ich auf 15 Gänge erhöhen und die Überbreite dazu nutzen, auch leicht kurvige Planken herstellen zu können. Das ist insbesondere im Bugbereich oft nötig. Am Schiff angebracht sehen die Planken am Bug zwar gerade aus, so wie hier an meiner Yacht "Kirsten"
Sie sind aber tatsächlich gekrümmt, wie die nachstehende Skizze verdeutlichen soll: S-Schlag.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Wie ich die Planken mit Krümmung konstruiert, hergestellt und angebracht habe, und was vermutlich mit Abwicklung gemeint ist, habe ich hier beschrieben. Anstelle des Architektenpapiers empfehle ich inzwischen Malerkrepp.
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
nach langer Zeit soll es jetzt bei mir auch mal wieder weitergehen. Ich hatte die letzten Monate einiges um die Ohren: Mal wieder einen Jobwechsel und wir haben uns ein Haus gekauft, wo wir einiges selbst geschaffen haben, wie einen kompletten Dachausbau. Der Hauskauf hat den netten Nebeneffekt, dass ich jetzt ein eigenes Hobbyzimmer habe in dem ich die derzeitige Ausstattung erstmal noch nutze, welches ich aber noch weiter ausbauen werde mit einer vernünftigen Werkbank und Schränken, die mir das Arbeiten noch weiter erleichtern sollen. Dazu aber später mehr. Auch werde ich die letzten Arbeitsschritte in einem späteren Update noch genauer beschreiben. An dieser Stelle möchte ich euch den aktuellen Stand und meine Probleme beschreiben in der Hoffnung auf euer Wissen zurückgreifen zu können.
Es geht darum, dass ich nun das Barkholz hergestellt habe und mit der Zweitbeplankung des Rumpfes angefangen habe. Dabei habe ich die erste Planke unter dem Barkholz problemlos anbringen können, die darauf folgenden bereiten mir doch einige Probleme. Hier habe ich versucht dies mittels verlorenem Gang und eingeschobenem Gang zu lösen, wobei sich allerdings Probleme von großen Spalten ergaben, die ich so nicht hinnehmen kann, für die ich aber leider auch keine Lösung habe. Die folgenden Bilder sollen dies verdeutlichen.
Da ich mir nach längerer Überlegung nicht mehr vorstellen konnte, dass bereits so weit oben schon mit so vielen Butten gearbeitet werden muss, habe ich mich gestern Abend dazu entschlossen, die Leisten wieder abzunehmen und versucht dies mit einer neuen Leiste zu lösen. Das folgende Bild zeigt nun das neue/alte Problem. Am Bug müsste ich den Gang schon deutlich früher als am Vorsteven enden lassen, am Heck bekomme ich einen Spalt, wenn ich hier nicht mit einer eingeschobenen Butte arbeite.
Kann das so richtig sein oder mache ich hier etwas falsch? Ich bin ratlos. Die Recherche im Forum, im Internet und in meiner Bibliothek ergab, dass ich eventuell mit einer Abwicklung arbeiten könnte, aber ob ich hiermit zu einem besseren Ergebnis komme, weiß ich nicht.
Hallo Dany Da Du die Erstbeplankung schon prima hinbekommen hast, wird die zweite bestimmt auch klappen. Wenn Du aber die Möglichkeit hast, warum nutzt Du die Erstbeplanung nicht, den von Dir beabsichtigten Plankenverlauf aufzuzeichnen? Wenn diese Arbeit getan ist, kannst Du z.B. mit Kreppband Schablonen von den Planken anfertigen und diese dann als Vorlage für die echte Planke benutzen. Das ist alles kein Hexenwerk, Du wirst sehen. Wichtig: mach die Planken nicht zu breit, damit Du Krümmungen ausarbeiten kannst (s.o.).
bis denne Willi
Es ist nicht alles falsch, was man nicht versteht.
Hallo Dany, schau doch mal unter: http://debarentsz.nl/scheepsbouw/index.html Da bauen sie das Expeditionsschiff von Willem Barentz nach. Da kannst du sehen wie der Bug beplankt wird und wie die Plankengänge am Bug liegen. Ist zwar nicht der Halve Maen aber ein ähnliches Schiff aus dem Zeitraum.
Gruß Dirk
Recherche und Bauvorbereitung: Niederländische Pinas/ Fregatte des späten 17. Jahrhunderts
"Ihr seid mein König? Also, ich habe Euch nicht gewählt!"
Zitat von amateur im Beitrag #50Aber die Schoners sind ganz anders modelliert: die Krummumg wie Willi das beschrieb ist kleiner, deshalb einfacher mit gerade leisten zu machen....
Das stimmt schon, das habe ich auch geschrieben, aber die Plankenabwicklung ist überall gleich und kann für jedes Schiff angewendet werden.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Bei Schiffen mit einem völligen Vorschiff ist es nicht möglich, die Außenhaut unterhalb einer bestimmten AH-Planke bis in die Sponung zu führen. Das hat nichts mit fehlendem Können oder dergleichen zu tun. Die unteren Planken laufen dann eben nicht in die Sponung, sondern enden an der letzten Planke, die bis zur Sponung lief. Hier eine Beispiel:
Gruß Werner
Werner
hat folgende Bilder an diesen Beitrag angehängt
Aufgrund eingeschränkter Benutzerrechte werden nur die Namen der Dateianhänge angezeigt Jetzt anmelden!
Ah-EE.PNG
@ Willi: Deine Methode scheint mir sehr sinnig, allerdings erfordert diese eine gute Kenntnis über das "korrekte" Beplankungsschema. So ist es hierbei sicher möglich eine Planke bis in den Vorsteven laufen zu lassen, oder eben auch deutlich früher enden zu lassen, abhängig davon, wie ich meine Schablone mache. Das traue ich mir nicht wirklich zu. Ich suche nach einer Methode, die mich quasi automatisch an das "korrekte" Plankenschema führt, so denn möglich.
@ Robert: auch deine Methode habe ich mir bereits öfter angesehen. Einzige das Beplanken vom Kiel aufwärts hat mich abgehalten. Warum? Weil dann meine letzte Planke am Barkholz im Sichtbereich ist, der nicht unter einer UW-Bemalung verschwindet. So kann ich eventuelle Ungereimtheiten, sei es die Planke viel zu dünn oder ein Spalt, nicht mit der UW-Bemalung kaschieren. Sind meine Zweifel hier unbegründet? Komme ich durch eine gut ausgeführte Abwicklung gut zum Ergebnis?
@ Dirk und Werner: Danke für eure Hinweise zum Beplankungsschema am Bug. Dann war ich hier ja gar nicht so falsch in dem, was ich intuitiv gemacht habe. Dann werde ich das auch wieder ähnlich probieren in meinem nächsten Anlauf.
Tatsächlich war aber gar nicht so der Bug das Problem. Das klappte relativ gut. Mein eigentliches Problem war der Verlauf am Heck. Ist es da auch richtig, wie ich das vorher gemacht habe, bis auf ein bessere Anpassen der Leisten, damit diese spaltlos passen? Sprich: Kann es sein, dass bereits so weit oben am Heck mit eingeschobenen Gängen gearbeitet werden muss?
Zitat von dab im Beitrag #54 @ Robert: auch deine Methode habe ich mir bereits öfter angesehen. Einzige das Beplanken vom Kiel aufwärts hat mich abgehalten. Warum? Weil dann meine letzte Planke am Barkholz im Sichtbereich ist, der nicht unter einer UW-Bemalung verschwindet. So kann ich eventuelle Ungereimtheiten, sei es die Planke viel zu dünn oder ein Spalt, nicht mit der UW-Bemalung kaschieren. Sind meine Zweifel hier unbegründet? Komme ich durch eine gut ausgeführte Abwicklung gut zum Ergebnis?
Viele Grüße
Dany
Servus Dany,
Um den Spalt am Bergholz zu vermeiden gibt es einen Kniff: Du arbeitest in das Barkholz an der Unterseite innen um die Plankenstärke eine Fuge ein. (zB. 1 x 2mm) Wenn es dann soweit ist, dass die Planken an das Barkholz anstossen, schiebst Du die Plankenenden in die Fuge rein und hast so keine Spalte in der Beplankung. Das gilt nur, wenn das Barkholz vor der Beplankung befestigt wird. Ansonsten wird der Verlauf des Barkholzes angezeichnet und die Planken dort abgelängt.
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
danke für den Kniff. Daran hätte ich eventuell arbeiten müssen, bevor das Barkholz gesetzt gewesen wäre? Unabhängig, dass die folgende Planke schon (relativ) spaltlos sitzt, wüsste ich auch nicht, wie ich in ein 2 mm dickes Barkholz, bereits angeklebt, nachträglich eine 1mm Fuge einarbeiten sollte ohne zu viel Material abzunehmen.
Ich werde hoffentlich an diesem Wochenende wieder Zeit finden mich mit dem Rumpf zu beschäftigen. Erstmal muss ich herausfinden, woran es liegt, dass die nächste Planke am Heck diesen Spalt formt.