Als nächstes werde ich mich einige Zeit mit der Heckgalerie beschäftigen. Damit das ganze ordentlich zusammen gebastelt werden kann, habe ich zuerst die innere Heck-Hauptgalerie mit Nägelchen am richtigen Platz provisorisch fixiert. Dann die Grundplatten der seitlichen Heckemporen angebracht. Die sind nur mit kleinen Schrauben seitlich fixiert, damit ich sie, wenn notwendig verschieben kann. Das hat schon eine Weile gedauert, bin fast verzweifelt bis alles zusammen passte. Da musste ich noch einiges an Schlitzen für den richtigen Sitz verändern.
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Kurt
Gebaut: H.M.S. Bellona, US Constitution Im Bau: H.M.S. Victory von CalderCraft
schön, dass es noch einen weiteren "Leidensgenossen" gibt, der die VICTORY von Caldercraft im Maßstab 1:72 baut. Da können wir uns gegenseitig auf die Sprünge helfen, wenn's irgendwo hakt. Bin gespannt, wie es bei dir weiter geht.
Die Verkleidungsteile der Heckemporen ist eine Geduldsarbeit, zurecht biegen, Anpassen, so dass alle sechs Teile übereinstimmen, das Ganze bemalen, denn das sollte vor dem Einsetzen der Fenster erfolgen, dann die Fenster einpassen und schlussendlich die Verglasung anbringen. In der Anleitung steht, man solle die Verglasung mit Weissleim verkleben. Glücklicherweise machte ich mit der Verglasungsfolie Klebeversuche. Mit Weisslein hält die Folie nur bedingt, könnte beim Altern also wegfallen. Schnellkleber ist heikel, weil beim Austrocknen des Leimes die Folie blind werden kann. Schlussendlich fand ich ein Kleber für Plexiglas. Dieser Uhu-Kleber ist für solche Materialien sehr gut, klebt schnell und sehr gut. Beim Austrocknen gibt es absolut keine Veränderung der Folienoberfläche.
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Die äussere Heckspiegelverkleidung habe ich zuersbemalt. Anschliessend die bereits bemalten Fensterrahmen eingepasst und verleimt. Das Einsetzen der Fensterrahmen ist etwas kniffliges, denn wird die Fensteöffnung nur ganz wenig zu gross, so fällt der Rahmen durch. Um diesem Problem aus dem Weg zu gehen, bin ich wie folgt vorgegangen. Von der Innenseite der Verkleidung habe ich die Rahmen eingepasst, indem ich alle Fensteröffnungen etwas angewinkelt habe.
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Die Abschrägungen sind nur so stark, dass der Fensterrahmen plan hineinpasst. Nun etwas Schnellkleber und wenn notwenig etwas Holzspachtel und das Fenster ist komplett. Die Folienstreifen, welche die Scheiben simulieren habe ich mit einem Uhu-Plexiglaskleber innen verleimt. In der Beschreibung stand, die Folien mit Weissleim ankleben, doch zum Glück machte ich zuerst Versuche mit der Leimerei. Mit Weissleim klebt die Folie sehr schlecht und beim altern befürchte ich, dass die Folien abfallen. Schnellkleber eignet sich nicht, da die Dämpfe beim Austrocknen die Folien verfärben und blind machen.
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So, das etwas über die Zulieferungsarbeiten, ich befürchte es wird noch viele geben Bis zum nächsten Mal, Kurt
Nachtrag: Gut dass ich eine Baubeschreibung mit Bildern mache. Warum? Wenn ich die eingestellten Bilder nochmals betrachte, finde ich doch dauernd Fehler. So kann ich die entdeckten Fehler nachträglich korrigieren. Fotos sind halt einfach unbarmherzig, ja sogar richtig böse mit mir
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Die Arbeit geht weiter, teils mit anbringen von Planken, teils mit Arbeit an Zulieferungsteilen.
Ein neues Problem der Zulieferungsteile sind die glänzenden Messingkanonen, welche schwarz gefärbt werden müssen. Das ging mir wirklich gegen den Strich, schön gesagt. Die Malerei mit den Kanonenrohreist war mir so unsympathisch, dass ich nach anderen Methoden gesucht habe. Im Internet habe ich da was von Brünierung gelesen und prompt versucht. Zu meinem eigenen Erstaunen problemlos und mit Erfolg gelungen. Zuerst legte ich einige Kanonenrohre in das Brünierungsmittel und wartete. Nach etwa 2 Stunden fand ich die Rohre in einem bedenklichen Zustand, ganz verfleckt ,teilweise schwarz, dann etwas grau und zu guter letzt waren da noch Stellen, welche sich gar nicht verändert haben. Erster Gedanke, das ist in die Hosen gegangen. Nach einigem kopfkratzen ist mir die Idee gekommen, waren die Rohre etwa oberflächenbehandelt? Also das ganze etwas anders angehen. Zuerst habe ich die verwüsteten Rohre in Nitroverdünner gelegt. Nach der Entnahme aus dem Verdünner kurz trocknen lassen und von neuem in die Brünierungsflüssigkeit geleget. Welch ein Wunder, schon nach etwa einer Stunde verwandelte sich die Oberfläche der Rohre wie durch einen Zauber gleichmässig schwarz. Nach dieser Prozedur entnahm ich die Rohre und habe sie gut im Seifenwasser gewaschen. Doch nach dem trocknen musste ich die Rohre mit einem Lappen etwas nachpolieren. Kurzerhand habe ich Rohr für Rohr in die Standbohrmaschine gespannt und so ging das Polieren sehr rasch über die Bühne. Übrigens, ein Fläschchen kostet etwa 6 Euro und kann für über hundert Rohre benutzt werden, vielleicht auch mehr aber für eine Victory reicht es mehr als genügend. Die Bildchen zeigen die Rohre vor und nach der Behandlung und das Fläschchen Krick Brünierungsmittel. Natürlich muss man die Vorsichtsmassnahmen auf der Gebrauchsanweisung strickte einhalten, aber so geht das färben von Messing oder Kupfer schnell und Problemlos über die Bühne.
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Wer es wagt, viel Vergnügen
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Hallo, ich bin auch gerade an meiner Vic von Dea, die unterscheidet sich aber doch in einigen Dingen von deiner. Gerade der Übergang der Planken zum Heck, die werden bei mir komplett übers Heck unter dem Spiegel geführt (stark gebogen), wo bei dir nur eine Sperrholzplatte ist. Hast du die Verplankung komplett ohne Butt und Stopperplanken ausgeführt?
Ja, auch ich habe schon festgestellt, dass diese Victory-Baukästen in verschiedenen Versionen geliefert werden. Jeder behauptet, dass seine Version die richtige sei. Es gibt sogar Bausätze bei welchen das Heck der Victory mit einem Spiegelheck dargestellt wird. Doch, was soll's, die Hauptsache ist, dass die Modellbauer Freude an der Bastlerei haben und dass das Modell recht schön wird. Hinten beim besagten Sperrholz sind noch zwei Kanonenluken, allerdings mit verschlossenen Luckendeckeln. Die Scharniere muss ich noch anfertigen. Möglicherweise werde ich diese Sperrhozplatte noch mit Planken verkleiden. Die Verplankung des Rumpfes habe ich direkt nur auf den Spannten aufgezogen und es scheint mir, es ist bis jetzt gelungen. Ich werde mir deine Victory unter die Lupe nehmen, vielleicht kann ich da wieder etwas lernen. Herzliche Grüsse Kurt
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Immer noch Zulieferungsteile. Für den Zusammenbau der Kanonen habe ich mir ein Hilfsmittel gebastelt. Auf einem Brettchen verleimte ich kleine Leistchen, so dass etwas wie eine Lehre entstand. Nun konnte ich die Einzelteile einfach in die Lehre stecken und mit einem Tröpfchen Schnellkleber fixieren. Nach dem trocknen entfernte ich die Lafette und verklebte sie vollständig.die Weiterverarbeitung kann auf dieser kleinen Lehre durchgeführt werden.
Nach der Zulieferarbeit wird wieder an der Rumpfbeplankung gearbeitet. Damit die einzelnen Planken gut aneinander liegen, reinige ich nach jeder Plankenverleimung die Kannte der verleimten Planke mit einem Messer, damit sicher keine verhärteten Leimreste mehr vorhanden sind.
[[File:Vic 2db.jpg|none|auto]]
Die erste Phase der Beplankung bis unter das Oberdeck ist fertig.
Die Kanonenpforten bearbeitete ich nach dem Verleimen jeder einzelnen Planke. Sobald eine Planke verleimt war, habe ich mit einem Zahnarztfräser die Öffnungen ausgefräst und zurecht gefeilt.
Nach dem Bauplan von CalderCraft sollte die Heckgalerie bereits montiert sein, aber damit warte ich noch ab, obwohl die Vorbereitungsarbeiten abgeschlossen sind, denn die weitere Schleiferei der der Planken vom Haupdeck und Poopdeck ist noch nicht beendet. Dieser Staub muss sich ja nicht unbedingt auf der Verglasung der Galeriefenster absetzen. Also beginne ich erst einmal mit dem Anbringen der Kupferplatten.
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Ich glaube, jeder, welcher schon einmal solche Kupferplatten aufgeklebt hat, der weiss wie eintönig diese Arbeit ist, aber sie muss gemacht werden.
Gruss Kurt
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das geht ja richtig flott voran bei dir mit der Victory! - Hut ab!
LG, Herbert
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"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
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Ja, das Anbringen der Kupferplatten ist leichter gesagt als getan. Man darf sagen, das ist eine Geduldsprobe. Ich habe beim Kielschwein begonnen und nach oben gearbeitet.
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Die Kupferplatten habe ich mit Uhu-Kontaktkleber befestigt, nur die zugeschnittenen Plättchen befestigte ich mit Schnellkleber. Die Form des Rumpfes verlangt, dass einige oder viele Platten zurechtgeschnitten werden. Nun hatte es an den Schnittstellen aber keine Befestigungsbolzen mehr. Das hat mir nicht gefallen, also suchte ich nach der Möglichkeit die Bolzenimitation an der Schnittfläche wieder herzustellen.
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Schlussendlich habe ich mit einer spitzen Ahle die Plättchen an der Schnittstelle, auf einer harten Unterlage, von hinten angestochen. Das gab dann ein mehr oder weniger zufriedenstellendes Bild auf der Vorderseite
Nun zur Verkleidung des Kielschweines, da habe ich die einzelnen Kupferplättchen im Schraubstock so abgekanntet, dass das Plättchen genau zentriert auf dasKielschwein zu liegen kommt.
Nachdem die Verleimung mit Schnellkleber getrocknet hatte, konnte ich mit einem Kunststoffhammer die schon angewinkelten Stellen der Kupferplatten an das Kielschwein anklopfen.
Noch etwas zu den Kupferplatten, die habe ich vor Arbeitsbeginn 2 Tage im Nitroverdünner eingelegt, damit eine eventuelle Oberflächenbehandlung der Plattern entfernt wird. Dies weil damit eine normale Oberflächenoxidation stattfinden kann, also mit der Zeit der Glanz verblasst.
So zwischendurch bohrte ich die notwendigen Löcher für die Kanonenhalbrohre. Damit die Rohre sicher rechtwinklig zum Kielschwein ausgerichtet sind, verwendete ich einen kleinen Support für den Dremelbohrer.
Mit verschiedenen Unterlagen unter dem Support konnte ich die Höhe für die Bohrlöcher bestimmen. Natürlich musste der Schiffskörper für diese Operation in der Längs- und Querachse nivelliert werden.
Als nächstes wende ich mich den Arbeiten für das obere Batteriedeck zu, die vorbereiteten Einzelteile der Achtergalerie lasse ich immer noch schön auf der Seite.
LG Kurt
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Wiklich eine tolle und saubere Arbeit, Kurt @Helling
Aber ich frage einmal ganz vorsichtig. Hast Du den Heckspiegel fest eingebaut ? Er sollte meines Erachtens leicht in der Horizontalen gebogen sein. Bekämst du das noch hin -mit Heißdampf z.B.- oder stimmen dann die Maße nicht mehr ?
Ich meine den Heckspiegel in seiner Grundform, er sieht sehr 'plan' aus. Denke dir die orangefarbene lange Linie leicht nach außen gekrümmt vor. Die eigentliche Krümmung kann ich graphisch nicht besser darstellen, es sei denn ich zeichne sie.
Hallo Peter, Jetzt verstehe ich deine Frage. Die Heckgalerie ist nicht gerade, könnte vielleicht etwas mehr gebogen sein, aber das hat sich aus den Spannten der Galerie so ergeben. Dies kann ich aber nicht mehr ändern, sonst stimmen alle Masse nicht mehr. Ich hoffe dir damit die gewünschte Information gegeben zu haben. Herzliche Grüsse Kurt
Gebaut: H.M.S. Bellona, US Constitution Im Bau: H.M.S. Victory von CalderCraft
Wenn ich den gut augeführten Heckspiegel mit seinen Applikationen in Deinem Breitrag 48 betrachte, glaube ich dass es nicht mehr auffallen wird, Kurt. Es wäre vielleicht möglich gewesn, den Mittelspant ( Timber ) etwas aufzufüttern, um die Biegung hinzubekommen. Aberr dann verkürzt sich automatisch die Breite in der Draufsicht bzw. die Maße zur Seitengalerie stimmen nicht mehr -wie Du auch geshreiben hast. Aber es wird, das sieht man.