Nun mal wieder was Schiff selbst. Die letzten Wochenenden habe ich es ab und an geschafft ein bisschen zu werkeln.
Mit einer recht langen To-Do-Liste bin ich bei den fehlenden Details für das laufende Gut. Blöcke an den Masten, Wanten und auch Klampen und Ösen.
Nochmal Löcher neben dem Mast zu bohren für die Ösen und die Klampen war ganz schön fummelig. Sollte man vor dem Anbringen des stehenden Gutes schon alles am richtigen Platz haben. Und Deck schrubben muss ich jetzt auch wieder !
Bis bald ! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Hallo Kollegen! Da nun die sonnigen Tage weniger werden, die Lichtverhältnisse immer schlechter, so wie die Augen ja auch, musste ich die Arbeiten am Schiff kurz unterbrechen und Werftbeleuchtung verbessern. Vor einigen Wochen hat hier ja ein Kollege eine sehr schön Beleuchtung mit rundem Bogen vorgestellt. Soviel Zeit wollte ich dann doch nicht investieren und auch die Bewegungsfreiheit so wenig wie möglich einschränken. Daher habe ich mich für ein rechteckiges Design entschieden.
So waren die Lichtverhältnisse vorher, mit Deckenlampe und Schreibtischlampe.
Nun mit einer Investition von ca. 50€:
Hat sich glaube ich gelohnt.
Bis bald! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Viel Licht spielt eine wichtige Rolle für einen sauberen Modellbau und da hast Du definitv eine gute Lösung für Dich gefunden.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Das Bessere ist der Feind des Guten ... ich würde den Rahmen bis an den vorderen Rand des Werktisches rücken, damit das Licht möglichst aus Sichtrichtung kommt; auch würde ich noch Blenden nach vorne anbringen (eventuell mit Alufolie hinterklebt oder wenigstens innen weiß gestrichen) um Blendungen zu vermeiden und die Lichtausbeute zu vergrößern.
Es gibt ja Leute (vorallem auch in der Figurenmalerszene) die tageslichtähnliche (5000K - 6000K) Beleuchtung propagieren, um Farben neutral erscheinen zu lassen. Mir persönlich ist ein angenehmes Lichtklima wichtiger, so um die 2800K bis 3200K (=die gute alte Glühlampe 80W bis 100W). Mögliche Farbverschiebungen sind nicht so wichtig, da die Modelle ja sowieso eher unter Kunstlicht betrachtet werden.
Eine gleichmäßige Ausleuchtung ist gut, ich finde aber trotzdem eine zusätzliche direktionale Beleuchtung, wie mit der Schreibtischlampe, nützlich, um mehr Dreidimensionalität zu erzeugen.
Das Schiff sieht auf dem Foto etwas dunkel aus, ist aber wohl eher ein Fehler meiner billigen Digitalkamera. Der Rahmen mit den 3 Lampen ist nur ca 15 cm vom vorderen Rand entfernt. Ich habe mehrere Löcher in die Tischplatte gebohrt und den Fuss des Rahmens mit M-Gewindeschrauben und Flügelmuttern versehen. Dann habe ich herum experimentiert. Da ich zur Zeit an der Takelage arbeite, arbeite ich oft im Stehen. Und da erscheint es mir günstiger das Licht ungefähr auf gleicher Ebene zu haben wo auch das Modell steht. Beim fädeln, knoten und weben mit den Fäden ist mir weniger Schatten lieber. Wenn die Lampen zu weit vorne sind mache ich mir selbst zu viel Schatten.
Farbechtheit spielt da jetzt auch keine grosse Rolle. Das wäre sicher interessanter wenn man Teile anmalt, färbt etc. Solle arbeiten mache ich auch lieber bei Tageslicht.
Die Schreittischlampe hat auch eine LED-Birne. Das Licht war sehr gut. Aber speziell bei der Takelage hatte ich immer mehr Schwierigkeiten den richtigen Faden in den Focus zu bekommen. Das Licht kam nur aus einer Richtung.
Grüsse ! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Bei der Arbeit an der Takelage habe ich nun weiter oben angelangt. Dabei habe festgestellt dass das Fall für die Bramrah wohl meist durch ein Scheibgat in der Stenge geführt wurde. Ausserdem fehlen ja noch die Pardunen für die Bramstenge und die müssen ja auch einen Halt bekommen. Daher habe ich die Stenge zum unteren Ende der Verstärkung etwas verjüngt und Holzleisten angeklebt. Die dann schräg geschnitten und geschliffen.
Und dann konnte ich auch gleich die Wanten anbringen.
Ob da aber Webleinen rangehören ist mir nicht klar. Im Buch vom Museum in Madrid sieht man die bei einigen Modellen, bei anderen nicht. In meinen Plänen sind keine sichtbar. Gab es da eine Regel? Oder hing das mehr vom Gutdünken der Schiffbauer ab?
Grüsse ! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Da ich nun schon am Verbessern war habe ich auch gleich die Stage für die Klüversegel am Bug neu angeschlagen. Auf diesem Bild sieht man einen nach alter Variante, ziemlich lieblos an der Nagelbank auf dem Bugkastel angebunden.
Nachdem ich die 3 Stage wieder gelöst hatte mussten Ringbolzen in die Träger des Bugkastells montiert werden. Dann wurden Augen an die Enden der Stage angebracht. Dazu habe ich aus Messsingblech schmale Streifen geschnitten und Ringe gebogen. Dann das Seil darum geführt und gekleidet.
Dann habe ich noch das Deck gefegt und bin dabei zu sehr am Besanstag hängen geblieben.
Also musste der auch repariert werden. Dazu erst die Zurring des Stags geöffnet, das Auge neu gespleist und alles wieder fest gezurrt.
Viele Grüsse! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Ahoi @Carpintero , das mit dem Abreißen von nicht so gelungenen oder in Unkenntnis historisch unsinnigen Dingen kenne ich ja, seit ich in diesem Forum aktiv bin, aus vielfacher eigener Erfahrung sehr gut und bin im Nachgang auch jedesmal sehr zufrieden, wenn die eine oder andere wohlwollende Stimme aus dem Olymp ein Lob hören lässt. Aber das auch deshalb, weil es mir selbst hinterher viel besser gefällt. Und so soll es ja sein. Also, neue Stage, neues Glück! Und du baust hier auf jeden Fall ein richtig tolles Modell!
Zwei Dinge würde ich zumindest mal kritisch hinterfragen wollen: Gekleedete Kauschen finde ich etwas ungewöhnlich und hab ich so noch nicht gesehen. Gibt es da einen speziellen Grund für diese Variante? Und dann finde ich die Krick'schen Belegknubbel - Nägel will ich die gar nicht nennen - an jedem Modell, an dem ich sie sehe, zu.... ja, zu knubbelig. Ihr Holzwürmer habt doch da sicher tolle Möglichkeiten, die Teile selbst herzustellen, schlanker und überzeugender. Oder eben die Methode mit dem Draht und dem Leim und der Farbe.
Ahoi @Bonden, mein Modell steckt voller Fehler, dessen bin ich mir bewusst. Aber ich habe es schon vor fast 10 Jahren angefangen und will da nicht alles neu machen. Mir ist es lieber es wird jetzt bald fertig und dann mach ich ein "richtiges" Modell!
Die gekleideten Kauschen habe ich tatsächlich auf Bildern gesehen als ich auf der Suche war wie und wo denn eigentlich die Klüverstage angeschlagen werden und dabei auch einigermassen gespannt werden können. Die Pläne von diesem Modell zeigen da gar nichts und zu spanischen Schiffen im allgemeinen findet man kaum hilfreiche Dokumentation.
Die Belegnägel sind tatsächlich nicht schön, habe mich aber schon damit abgefunden.
Grüsse! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
das wird wirklich ein tolles Modell, gefällt mir! Ja, das mit den Belegnägel ist natürlich schon so ne Sache, ich würde sie an Deiner Stelle jetzt aber auch nicht mehr ersetzen. Ich habe das bei meinem Schiffchen gemacht, mit der Konsequenz, dass dabei so einiges in dem Zusammenhang zu Bruch ging. Also lieber beim nächsten Modell optimieren.
Grüße Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
Bekleidete Kauschen gibt/gab es bei Vorbild eigentlich nicht, da das unsinnig wäre. Die Kausch dient ja dazu, das Tauwerk vor dem Schamfilen an Schäkeln o.ä. bzw. dem Zusammedrücken zu schützen. Wenn, dann müßte eine Kausch über der Bekleidung liegen, was aber technisch praktisch nicht machbar ist: die Kauschen wurden nämlich in das Auge gehämmert, wobei die Bekleidung zerreißen würde.
Trotzdem finde ich die Idee mit dem Blechstreifen gut: der hält nämlich das Auge offen, das sich sonst lang ziehen würde. Das Modell-Tau ist im Vergleich zum Original meist zu weich. Originaltauwerk ist meist so steif, daß das Problem nur bei großen Kräften auftritt.
In der fraglichen Zeit wurden aber auch hölzerne, kauschenähnliche Teile verwendet, wenn das Auge offengehalten werden mußte.
Ja, der Wefalck hat mich durchschaut. Der Blechring ist nicht als Kausch gedacht. Auf Bildern habe ich gesehen dass Seile die nur eine mässige Spannung brauchen mit einer Zurring durch ein gespleistes Auge gespannt wurden. Bei dem weichen und dünnen Bastelfaden würde sich das Auge aber langziehen. Der Blechring soll nur das Auge offen halten und erleichtert das Kleiden ungemein.
Bei Seilen mit grösserer Belastung muss man eine Zurring wie bei den Rüsten, Pardunen oder Stagen anwenden
Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Schönen Abend! Zur Zeit bereite ich meine Rahen vor. Dabei habe ich einen Zweifel. Die Refftalje. Laut Karl-Heinz Marquardt wurden diese erst im frühen 19. Jahrhundert eingesetzt. In den Plänen der Segel gibt es aber die Legel am Rand der Segel auf der Höhe der Reihe der Reffbändsel. Wenn es keine Refftalje gab hat es kein Scheibgat in der Rahnock gebraucht. Wofür waren dann die Legel? Bei kleineren Segeln kann man darauf leicht verzichten. Wie wurden aber die grossen Segel hochgezogen?
Grüsse! Herbert
Im Bau: Bomb Ketch / Bombarde "Cacafuego" In Vorbereitung: Schärenboot Elgen
Bin gerade über Deine Bombarde gestolpert. Da konnte ich ja nicht einfach darüber hinnwergsehen, da ich ja auch ein Schiff dieser Gattung z.Zt. baue. Gefällt mir sehr gut. Die beiden Dinge, die @Bonden angesprochen hat, würde ich an Deiner Stelle jetzt auch nicht mehr ändern. Ich finde, dass es gar nicht so sehr auffällt!
Zitat von Carpintero im Beitrag #28Die Refftalje. Laut Karl-Heinz Marquardt wurden diese erst im frühen 19. Jahrhundert eingesetzt.
Wofür waren dann die Legel?
Hallo Herbert, an dieser Stelle ist Marquardt irgendwie schwer zu verstehen, wenn man seine Ausführungen auf den Seiten 136 und 305 vergleicht. Zu den Legeln: Es gab ja da auch noch die Buline ...