Ich habe eine grundsätzliche Frage zum Thema " historischen Farbanstrich" ..möchte damit aber den Bericht hier nicht stören. Gibt es Quellen ( ich hab im Forum nun alles Mögliche schon durchgelesen und nichts gefunden ) die aufzeigen,welche Farben ..also technisch gesehen, zu bestimmten Zeiten ( Epochen) zur Verfügung standen ?..ich meine nun nicht an zeitgenössischen Modellen oder Gemälden, sondern real zur Verfügung stand.
Gruß Charlie1805
„ alles ist Schwierig, bevor es Leicht wird „ „ Home is where the Anchor drops „
Projekte : HMS Fly 1776 M 1:64 ( Amati ) HMS Fly 1776 M 1:48 HMS Fly 1776 Querschnittsmodell M 1:24 HMS Atalanta M 1:48
Hallo Zusammen, erst mal herzlichen Dank für Eure Antworten.
Der Reihe nach... Joachim, Danke für Dein lob. Das spornt mich immer wieder an. Deine Skepsis über die positiven oder negativen Auswirkungen einer Bemalung kann ich nur zu gut verstehen. Mir geht es ähnlich, beim Gedanke meine schöne Elsbeere unter den tristen Farben zu verstecken. Mal sehen, wie es sich macht. Wie Du schreibst: spannend ist es allemal.
Johann, Dein Foto der Murion zeigt ein sehr gedecktes Grün, sehr ähnlich der Proxxon-Farbe. Dies würde meinen Plan stärken.
Alexanders Einwand hat durchaus Berechtigung. Man kann nie genug Hinweise, Fotos etc. haben, um seine Theorie bzw. sein Vorgehen zu festigen. Mein Problem an der Sache ist leider folgender: Ich bin in Recherche sehr, sehr unerfahren und kann auch Mangels gut ausgestatteter Bibliothek nur auf die hier allen bekannten Standardwerke zurückgreifen. Internetrecherche, gerade im französischen Raum ist für mich frustrierend und mangels Sprachkenntnisse meist gar nicht möglich. Daher bin ich zu großen Teilen auf Euer Wissen und Eure Erfahrung angewiesen. Dies soll nicht bedeuten, dass ich nicht recherchieren will. Wollen schon, und die letzten Tage auch zur Genüge getan, aber ausser Frust war die Ausbeute geradezu vernichtend. Leider.
Charlie, Du besitzt doch bestimmt das Standardwerk von Mondfeld. Hier sind einige Grundsätze der Farbgeschichte im zeitlichen Verlauf beschrieben. Dies gibt zumindest einen kleinen Abriss über die Möglichkeiten quer durch die Jahrhunderte.
Bin gespannt, wie es weitergeht. Im Moment bin ich ziemlich ratlos bzw. sehr nahe an der Umsetzung von Peters Farbvorgaben... So ganz zufrieden bin ich aber noch nicht und werde keine voreiligen Pinseleien beginnen.
Ich habe eine grundsätzliche Frage zum Thema " historischen Farbanstrich" ..möchte damit aber den Bericht hier nicht stören. Gibt es Quellen ( ich hab im Forum nun alles Mögliche schon durchgelesen und nichts gefunden ) die aufzeigen,welche Farben ..also technisch gesehen, zu bestimmten Zeiten ( Epochen) zur Verfügung standen ?..ich meine nun nicht an zeitgenössischen Modellen oder Gemälden, sondern real zur Verfügung stand.
...geh mal auf die Suche nach Farben an Schiffen von Werner Zimmermann oder auch vom selben Autor:Das etwas andere Schiffsmodell
W. Zimmermann ist gelernter Graphiker und hat die Farbenlehre von Grund auf in seiner Berufsausbildung gelernt und darüber geschrieben. Leider konnte ich bei den Amazonen nur den Titel finden klick Eine Buchrezension findest Du hier
Grüße
Robert
Und wenn mich dann die Arbeitswut packt,....setze ich mich ganz still in eine Ecke und warte bis der Anfall vorüber ist.
In der Werft: Knochenmodell "Royal Caroline" 1749 M 1: 50 Spantmodell Engl. 74 Kanonenschiff 1781 M 1: 50 nach M. Stalkartt Projekt Phantom M 1: 50
Tippe doch nur einmal auf Deiner Suchmaschine die historische "Vert de empire" ein! Zu sehen ist eine französische Wikki Pedia Seite, die zeigt Napoleons Schlafgemach mit grüner Tapete und Bett samt Baldachin. Es ist teilweise eine Tageslicht-Aufnahme mit der eleganten Farbe der "Vert de empire"!
Dazu kommt gleich auch eine Farbpalette mit allen möglichen grünen Farben in den unterschiedlichsten Farbnuancen. In der vorletzten Reihe findest Du dann auch im Kästchen den Farbton Vert de.....
Im Prinzip ist auch die Boudriot Farbangabe nicht in Zweifel zu ziehen, denn dann muß man halt sonst schon selbst mit stichhaltigen Gegendarstellungen mutig Stellung beziehen. Das kann aber sehr blamabel in`s Auge gehen!
Ich denke auch, dass ein der damaligen Realität entsprechendes Modell in M. 1:25 dem ganzen Modell auch Leben einhaucht, was andere Modellbauer auch durchaus mit ihren Bootsmodellen M. 1:20 schon bewiesen haben. Zum Trost, die schöne Elsbeere verschwindet ja nicht gänzlich!
> Marcopolo ja das Buch habe ich . Meine Frage ging in die Richtung " Welche Farben " waren Damals technisch herstellbar also real . evtl habe ich die Frage nicht richtig ausformuliert. Ich werde beim H.Mondfeld nochmals nachlesen. Danke für den Hinweis
> Robert Danke Super Tipp. hab mir eben die Seite aufgerufen. So hatte ich es gemeint. Nochmals Danke
ich habe immer das Gefühl, daß Farben auf Gemälden, Modellen ausgewählt wurden, um den Modell mehr "Leben" zu geben und dann auch Farben dargestellt wurden, die in der Realität so nicht zur Verfügung stand.
Gruß Charlie1805
„ alles ist Schwierig, bevor es Leicht wird „ „ Home is where the Anchor drops „
Projekte : HMS Fly 1776 M 1:64 ( Amati ) HMS Fly 1776 M 1:48 HMS Fly 1776 Querschnittsmodell M 1:24 HMS Atalanta M 1:48
auch wenn es Deine Frage nur indirket betrifft, gib Ölfarben ein Chance (Schmincke, Lukas und Co - nicht die billigen aus dem Baumarkt). Wass damit möglich ist, kannst Du bei Olympic Modell sehen. Du solltest allerdings vorher egal welche Farbe Du verwendet an ein paar Reststücken üben. Nichts ist ärgerlicher als ein toll gebautes Modell mit der Bemalung zu versauen.
@Charlie: zu englischen Schiffen gibt es einen sehr schönen Artikel in Shipwright 2011
Gruß Christian
in der Werft: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776 - 1:36 auf dem Zeichenbrett: Cutter Alert, 1777, HM Sloop Fly, 1776, HM Fireship Comet, 1783, HM Boomb Vessel Aetna, 1777
Pause: HMS Triton, 1771 - 1:48
"Behandle jedes Bauteil, als ob es ein eigenes Modell ist; auf diese Weise wirst Du mehr Modelle an einem Tag als andere in ihrem Leben fertig stellen." "Habe keine Angst vor der Perfektion - Du wirst sie nie erreichen" Salvador Dali
Hallo Zusammen, vielen Dank erst mal für die tollen Infos und Tips. Ich werde mal den Katalog abarbeiten und diverse Versuche starten. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Eine Frage nach an unseren Peter @peternavalis Auf den verschiedenen Abbildungen sind die Bodenwrangen und Auflanger meist farblich abgesetzt zu den Planken (z. Bsp. heller als die Grundfarbe, aber auch nicht unbemalt wie die Duchten. Was stimmt denn nun? Wenn ich zum Bemalen des Innenraumes komme. Alles inkl. Auflanger im selben Grün oder so wie hier gezeigt, nur die Planken? Ich weiss...Fragen über Fragen...sorry dafür.
Bezüglich der Farbe "Vert de empire" (siehe Beitrag 34) dürfte nun hoffentlich der richtige "grüne Farbton" schon klar sein.!
Meiner Meinung nach macht das bemalen innen und außen erst dann Sinn, wenn der Bootskörper einschließlich, des Setzbordes montiert ist. Binnen wäre der Bootskörper bis auf die Spanten und Weeger fertig und kann ansonsten der leere Bootskörper wie im Original nun auch mit Farbe konserviert werden. Nach Trocknung kann man den Rest der Hölzer lt. "Farb-Tabelle" einbauen.
Wie bereits schon erwähnt, zoome doch das Modell der LA BELLE POULE einmal sehr groß heraus, dann kannst Du sehr präzise an der Barkasse erkennen, wo die Farbgrenzen Ocker und Schwarz am Vorsteven und achtern am Ankerdavit verlaufen.
Statt generell dem Ocker, kommt dort nun halt ersatzweise das "Vert de empire" zum Einsatz !
Was die Farben selbst betrifft, würde ich Dir zu Acryl- Künstlerfarben raten, die nach Farblos Grundierung am wenigsten Probleme beim Weiterbau des Modelles erzeugen. Zwei dünne lasierende Farbschichten werden dabei wohl reichen!
Als ein sehr schönes realistisches und warmes Schwarz, wäre hierbei das "Elfenbein Schwarz" von der Fa.Schminke oder Fa. Lukas zu nennen. " Dunkel-Grüne Farbe" kann man zudem durch sehr geringe Beimischung mit "dkl. Blau" kälter machen, oder durch "ungebrannten Ocker" aufhellen.
Bezüglich der Farbe "Vert de empire" (siehe Beitrag 34) dürfte nun hoffentlich der richtige "grüne Farbton" schon klar sein.!
Meiner Meinung nach macht das bemalen innen und außen erst dann Sinn, wenn der Bootskörper einschließlich, des Setzbordes montiert ist. Binnen wäre der Bootskörper bis auf die Spanten und Weeger fertig und kann ansonsten der leere Bootskörper wie im Original nun auch mit Farbe konserviert werden. Nach Trocknung kann man den Rest der Hölzer lt. "Farb-Tabelle" einbauen.
Wie bereits schon erwähnt, zoome doch das Modell der LA BELLE POULE einmal sehr groß heraus, dann kannst Du sehr präzise an der Barkasse erkennen, wo die Farbgrenzen Ocker und Schwarz am Vorsteven und achtern am Ankerdavit verlaufen.
Statt generell dem Ocker, kommt dort nun halt ersatzweise das "Vert de empire" zum Einsatz !
Um das Bootsinnere auf Dauer sauber zu halten, war das sog. "FARBEWASCHEN", "MALEN" und "SCHEUERN" bei Bedarf üblich. Diese unterschiedlichen Maßnahmen aber vor allem, um den hölzernen Bootskörper vor Verrottung zu schützen und erst in zweiter Linie das Bootsmann `s Auge zu befriedigen.
Bei einer Barkasse als sehr stark beanspruchtes Arbeitsboot im Schiffsbetrieb und daher reparaturanfällig, ging natürlich der Farbpinsel mit "GRÜN" daher nicht überall nach Dienstvorschrift darüber, wie uns Modelle suggerieren. Die vorherige werftseitige Verausgabung der Boote an die Schiffe, erfolgte dagegen jedoch schon stets im vorgeschriebenen Grundanstrich.
Im wesentlichen kam es im Bordbetrieb aber auch darauf an, dass u.a. keine Beschmutzung der Bekleidung stattfand, die durch die verwendeten Lackgemische mit Leinöl und Terpentin und damit langen Trocknungszeiten bedingt waren. Daher wurde alles Inventar und losnehmbares vorher entladen oder im Bootsinneren abgeschraubt, um mit dem Werkzeug und Farbpinsel überhaupt an die Beplankung, Weeger etc. darunter daran zu kommen.
SCWARZ:
Die Farbgrenze ist auf der Oberkante des Setzbordes welches oben noch schwarz angemalt ist. Dies zieht sich so um das ganze Boot bis zum Vorsteven Auf dem Foto des Bootshecks der Barkasse ist dies einwandfrei zu erkennen und so sollte es auch auf Deinem Modell aussehen !
GRÜN:
Kielschwein mit Mastspur, Fußstützenhalter, Knie der Duchten, Seiten und Stirnwände der Backskisten etc.
Zitat von peternavalis im Beitrag #39...zoome doch das Modell der LA BELLE POULE einmal sehr groß heraus, dann kannst Du sehr präzise an der Barkasse erkennen, wo die Farbgrenzen Ocker und Schwarz am Vorsteven und achtern am Ankerdavit verlaufen.
Hallo Peter,
die Bilder sind so kleinformatig, dass ich darauf nichts erkennen kann. Hast Du Bilder vielleicht noch in besserer Auflösung?
Grüße, Alexander
Nicht das Beginnen wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten. (Katharina von Siena)
Hallo Peter, vielen herzlichen Dank für Deine Ergänzungen. Damit sind fast alle meine Fragen beantwortet. Einzig die Frage, wo außenbords die Trennlinie zwischen dem Schwarz und dem Grün genau platziert ist, bleibt noch offen. Ist die Randgeer noch im Schwarz, oder befindet sich dort die farbliche Trennung?
Vielleicht könntest Du auch noch Alexanders Bitte nachkommen und die beiden Bilder in entsprechend hoher Auflösung nochmals einstellen.
Hallo Peter, jetzt, mit Deiner Ergänzung "SCHWARZ" von gerade eben im Bericht #39 ist nun alles klar und ich kann super damit arbeiten. Vielen herzlichen Dank dafür.