Nach den heutigen Richtlinien der meisten Museen dürfen keine bleihaltigen Werkstoffe mehr verwendet werden. Man kann gegen die Ausblühungen relativ wenig machen. Es handelt sich dabei um Bleicarbonat, da das Blei mit dem in der Luft vorhandenen CO2 reagiert. Die radikalste und sicherste Methode wäre, solche Teile zu ersetzen. Man könnte z.B. Abgüsse in einem Kunstharz herstellen. Anonsten hilft langfristig nicht viel, da kohlensäurehaltige Luftfeuchtigkeit auch in die Poren von Lackanstrichen usw. kriecht.
die letzten Tage habe ich mir viele Gedanken über den Fortgang der Restaurierung gemacht. Noch sind nicht alle Gedanken geordnet aber ich habe mich entschieden mit der Kupferbeplankung am Rumpf anzufangen. Ich werde versuchen die jetzige Kupferbeplankung beizubehalten und die abgefallen Reste am Rumpf anbringen. Sollte dieses nicht gelingen ist eine neue Kupferbeplankung unausweichlich. Zu diesem Zweck muss das Schiff auf den Kopf gestellt werden. Dafür habe ich vorsichtig die Masten und die marginale Takelage entfernt, siehe nachfolgende Fotos.
von unten nach oben sich vorzuarbeiten ist sicherlich die richtige Wahl und vielleicht erwägst du es ja auch, wenn die Kupferbeplankung sich nicht wieder komplett reparieren lässt, gezielt neue Kupferplättchen einzusetzen, um dem Betrachter später zu zeigen, wo der Rumpf restauriert worden ist.
Palladio hat mit seiner HMS Surprise ja auch eine Zwei-Rumpf-Version geschaffen.
Ich bin auf jedenfall gespannt wie es weiter geht :o)
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
vereinzelte Kupferplättchen einzusetzen ist bestimmt möglich. Die Idee kam mir auch schon. Das hängt aber zum einem von den noch vorhanden Kupferplättchen/-leisten ab sowie aber auch von dem gesamten Erscheinungsbild des Modells. Auf der Backbordseite sieht das nicht so schlimm aus aber auf der Steuerbordseite fehlen ca. 3/4 der Fläche.
Gruß! Michael
Restaurationsprojekt bzw. Fertigstellung: La Belle-Poule 1834
Hallo, so, das Schiff ist gedreht und „aufgebockt“. Die losen und aufgeblähten Bereiche der Kupferbeplankung müssen noch vorsichtig entfernt werden bevor ich mit dem Entfernen der Klebereste beginnen kann. Die Fotos zeigen die Arbeiten die am Unterwasserschiff noch zu bewerkstelligen sind.
Dann beginnt der eigentliche Wiederaufbau des Unterwasserschiffes. Zusätzlich zu den dann bereits entfernten losen und aufgeblähten Kupferbereichen ist auch noch ein kleines Puzzle notwendig, um die Restbestände der Kupferbeplankung anzubringen. Ich bin gespannt ob diese ausreichen oder ob ein Plan B notwendig ist.
Spannend, diese Rekonstruktion zu beobachten. Freue mich schon auf die weiteren Schritte.
Grüße, Joachim
Schöne Grüße Joachim
Mein neues Buch in Deutsch und Englisch erhältlich: "Die Farbe Blau im historischen Schiffbau - von der Antike bis in die Neuzeit" siehe dazu: http://www.modellbau-muellerschoen.de
ich habe wieder ein bisschen Zeit gefunden und an dem Projekt weitergearbeitet. Es sind aber noch keine aussagekräftige Fortschritte zu vermelden. Z.Zt. verbringe ich Stunden um Stunden, um die Kupferbeplankung für den Wiederaufbau des Unterwasserschiffes vorzubereiten . D.h mit Skalpell und 180er Schmirgelpapier entferne ich die Klebereste. Es scheint das mit 2 Komponenten verklebt worden ist, da ich auch eine Art von "Zement" mit den Skalpell entfernen muss. Die Vorderseite belasse ich mit der schönen Patina. Die Rückseite wird dann soweit vorbereitet, siehe Bilder:
Vorder- und Rückseite vor der Behandlung. LBP_20150628_01a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)LBP_20150628_02a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Vorder- und Rückseite nach der Behandlung. LBP_20150628_03a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)LBP_20150628_04a.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Diese Prozedur wird sich wohl noch eine Weile hinziehen...
Gruß! Michael
Restaurationsprojekt bzw. Fertigstellung: La Belle-Poule 1834
Etwas Aufregendes zu berichten gibt es aber nicht, außer dass ich endlich die verbliebenen Kupferreste der Beplankung von jeglichen Kleberesten und sonstigen Verunreinigungen befreit habe, siehe Bild.
Der nächste Schritt wird wohl das Lösen der aufgeblähten und losen Kupferteile am Rumpf selbst sein. Danach reinigen, schmirgeln und zusammen mit den bereits gereinigten Kupferresten neu verkleben. Z.Zt. überlege ich die Klebetechnik. 2-Komponeten-Kleber, Normalkleber …; Rumpf komplett bestreichen und dann die Kupferbeplankung auflegen oder die Kupferbeplankung einzeln bestreichen und aufbringen.
Hat jemand Erfahrung zum Kleber und verkleben?
Gruß! Michael
Restaurationsprojekt bzw. Fertigstellung: La Belle-Poule 1834
Ich habe Ende der 1980er solche Kupferstreifen mit Technicoll verklebt und es hält immer noch. Mit 2K-Klebern würde ich vorsichtig sein, da die offene Zeit relativ kurz ist. Kontaktkleber, wie Technicoll, lassen sich auch gut mit Aceton entfernen, falls einmal etwas herausquellen sollte.
"Ich gibs so gut / als ichs errang / Drumb ist mir vor keim Momo bang. Wer bessers waist / und kans erweisen / Der gebs herfür: Ich will ihn preisen." (Joseph Furttenbach 1591-1667)
vielen Dank für das weitere Interesse. Natürlich werde ich weiter über den Baufortschritt berichten. Momentan bearbeite ich das Unterwasserschiff auf der Steuerbordseite. Bedingt durch anderweitige Aufgaben komme ich allerdings nicht so schnell voran wie geplant. Ich würde gerne auch schon viel weiter sein. Sobald ich die Steuerbordseite fertig habe, werde ich das Bild einstellen.
Bis bald! Michael
Restaurationsprojekt bzw. Fertigstellung: La Belle-Poule 1834