Ich werde hiermit meinen Baubericht der Victory im Schnelldurchgang beginnen. Ist doch gut, wenn man Forenbeiträge speichert, falls ein Forum mal verschwindet. Ich möchte das Schiff nicht genau nach historischen Vorbild bauen, sondern nach dem was mit dem Bausatz machbar ist und was an Änderungen ohne zu großen Aufwand möglich ist. Vor allem soll das bauen mir Spaß machen und ein Ausgleich zur Arbeit sein.
Der Revell Bausatz der Gorch Fock im Hintergrund ist ein Weihnachtsgeschenk meiner Tochter.
Zwischen den Spanten habe ich Abstandshölzer aus 8 mm Balsaholz eingestzt. Trotz des verkleben der Spanten, waren diese mir nicht Stabil genug.
Zwischen die oberen Enden der Spanten habe ich auch noch Abstandshölzchen eingebaut, so das dort der gleiche Abstand ist wie am untersten Deck. Das war nicht gegeben und auch sonst waren die Enden sehr schwabbelig.
Dann habe ich mit dem bearbeiten des Spantengerüstes begonnen. Ich denke nun auch, ich bekomme das hin. Kleinere Unstimmigkeiten erledigen sich von ganz alleine, aber es gibt auch größere Sachen. Da ist z.B. der Spant 15 der zu breit ist. Bei anderen mußte aufgefüttert werden. Mir ist noch aufgefallen, des auf einer Seite fast alle Spanten genau sind, aber auf der anderen Seite viel nachgearbeitet werden. Auffüttern und abschleifen.
Das zweite Deck ist eingeklebt. Vorher habe ich noch Stützen mittig unter die "Decksbalken" geklebt. Das war mir nicht stabil genug. Das Deck wurde über Nacht mit Konservendosen beschwert.
Hinterher habe ich noch einmal das Spantengerüst mit dem Schleifklotz "gestreichelt".
Das Beplanken des Rumpfes geht gut voran. Mir wird es richtig weh tun, dort nun die Stückpforten rein zu schneiden. Mal sehen wie ich die am besten genau bekomme.
"Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen" und genaus so langsam ging es nun weiter. Die ersten 11 Plankengänge sind nun angebracht. Im Bugbereich gab es auch einigen Leistenbruch beim biegen. Richtig gut ging das Biegen erst, nach dem ich die Leisten ca. 30 Minuten gewässert habe. Optimal sieht die Beplankung nicht aus, aber das wird sicher nach dem abschließenden Schliff ganz anders aussehen.
Der Überwasserbereich ist nun fertig beplankt, was nach der Anleitung von DA, sehr gut ging.
Als nächstes geht es nun mit den Stückpforten los. Nach DA soll man ja erst die zentrierte Bohrung für das Geschützrohr bohren. So richtig bekomme ich das nicht hin, rechtwinklig zum Spant und parallel zum Deck. Dafür habe ich mir ein Hilfsmittel gebaut. Ein Holzvierkant mit 12 mm Kantenlänge und zentrierter Bohrung. So schneide ich erst die Öffnung in welche dann die Bohrlehre eingesetzt wird und dann passt die Bohrung. Gleichzeitig ist es eine Überprüfung der Öffnungsgröße.
Nun sind alle Stückpforten ausgeschnitten. Das war eine Arbeit. Man sollte die Stückpforten doch am besten sofort schneiden, wenn es in der Anleitung beschieben ist. Nun geht es mit dem Unterwasserschiff weiter. Das wird sicher schwieriger als das Überwasserschiff.
Es geht langsam an der Victory weiter.
Der Rumpf schliest sich langsam.
Ich hätte nie gedacht das es sich so lange hinziehen wird. Ich glaube ich arbeit zu umständlich. Ich schneide die Leiste grob zu und biege diese dann feucht am Rumpf. Dort lasse ich sie 24 Stunden trocknen und dann erfolgt die Feinanpassung. Erst jetzt wird sie am Rumpf verklebt. So sind nur wenige Leisten zu gleicher Zeit möglich.
Eine nasse Leiste möchte ich nicht verkleben. Holz im feuchten Zustand quillt auf und zieht sich beim trocknen wieder zusammen. Wenn ich nun eine feuchte Leiste verklebe, habe ich dann im trockenen Zustand sicherlich Spannung auf den Klebestellen. Ob das gut ist?
Den Bugbereich habe ich genau nach Anleitung von DA gemacht. Da geht das sehr gut mit. Im Heckbereich arbeite ich frei nach Gefühl. Und da komme ich ganz gut mit klar. Am schwierigsten ist das Biegen der Leisten im Heckbereich. Es sind ja fast 90 Grad Winkel. Viele Leisten sind kurz vorm erreichen des Endwinkels im Knickpunkt eingerissen, nicht gebrochen. Ich habe das Gefühl, das dies passiert, wenn die Leiste zu nass ist.
Vom Rumpf ist nun eine Seite geschlossen. Die habe ich auch schon mal nachgearbeitet. Erst mal grob, mit 80er Sandpapier, vorgeschliffen und dann das ganze mit verdünnter "Clou Holzpaste" überpinselt. Nach dem durchtrocknen mit 100er Sandpapier abgeschliffen. So sind auch kleinste Spalten geschlossen und die Oberfläche glatt. Für den Überwasserbereich habe ich diese "Behandlung" nicht eingeplant. Das Unterwasserschiff wird vielleicht wie von DA vorgesehen mit Farbe versehen. Vielleicht lasse ich mich auch zu einer Kupferung hinreißen.
Nun muß noch der Rest der anderen Seite beplankt werden.
Der Rumpf ist zu und der Unterwasserteil ist geschliffen.
Alle Trempelrahmen wurden eingebaut. War das eine Arbeit, da jedes Teil einzelln gesägt und angepasst wurde. Dann wurde alles und der Rumpf geschliffen.
Nach dem Schleifen waren die Löcher von den Nägel noch zu sehen. Nach der Anleitung von DA sollte das aber nicht sein. Also alle Löcher mit Holzspachtel verschlossen und noch mal geschliffen.
Nun noch den Kiel angebracht. Sollte nach der Anleitung ganz einfach sein. War aber nicht so. Der Schlitz für den Kiel wurde doch etwas breiter und da war wieder etwas Holzspachtel nötig. Ich bin mit dem Ergebniss aber ganz zufrieden. Hier noch einige Bilder.
Weiter gehts. Die Barkhölzer sind angebracht und die Geschützpforten wieder freigeschnitten. Nun müssen noch die Ausschnitte für die Regenabweiser gemacht werden. Die Heckgallerie hat ihren Platz gefunden und die Dachelemente auf den Seitentaschen. Die Gallionsknie sind angebracht. Nun sollen noch zwei geschwungene Leisten am Vordersteven angebracht werden. Genaue Vorgaben über den geschwungenen Verlauf sind nicht gemacht. Nur den Start- und Zielpunkt und das die Bohrungen nicht überdeckt werden.
Nun habe ich mal einen großen Sprung (ca. 30) bei den Bauheften gemacht. Die Heckgallerie ließ mir kein Ruhe. Da habe ich nun den Unterbau der Seitentaschen und den Unterbau der Gallerie gemacht. Da ist nun viel Platz für den Namen. Wäre ja erst in Heft 76 dran. Die Metallgußteile unter dem Unterbau der Seitentaschen habe ich wieder entfernt.
Mit Farbe versehen sieht das sicherlich alles noch ansprechender aus.
Nach dem die Barkhölzer dran waren ging es nun weiter. Die Aussparungen für die Regenabweiser sind geschnitten und die Löcher für die Seile, welche die Stückpfortendeckel, sind gebohrt. Das mittlere Deck ist beplankt und der Bereich wo die kompletten Kanonen stehen ist verstärkt und angemalt. Die Verkleidung von innen sollte mit 1 mm starken Leisten erfolgen. Die war mir zu dünn, da ja dort Bolzen befestigt werden sollen. Dafür habe ich nun 2 mm starke Leisten genommen. Da habe ich mehr Vertrauen zu. Als nächstes müssen nun Kanonen gebaut werden.
Nun habe ich die Rüstungsproduktion in Gang gesetzt und die ersten Kanonen sind fertig. Brüniert habe ich mit dem Brüniermittel von Bengs-Modellbau. Ganz schwarz wird es nicht, aber ich denke in Natura war es auch nicht so. Wie behandelt man die brünierten Teile am besten nach dem brünieren? Ich habe sie leicht eingeoelt, da sie ziemlich blass und farblos erschienen. Die Grätings habe ich auch fertig und eingebaut.
Im Rahmen meiner Kanonenproduktion müssen nun auch Kanonentakel hergstellt werden. Nach der Anleitung sollte man dazu dünnen Draht um die Blöcke legen und an den Enden Ösen (mit Bohrer als Form) formen. Irgendwie sah das bei mir nicht schön aus bzw. ich bin wohl zu blöd dazu. Also habe ich mir selber was ausgedacht. Als erstes habe ich mir, wie in der Anleitung geschrieben, mit Hilfe eines Bohrers kleine Ösen gebogen. Dann in die Blöcke von beiden Seiten 0,5mm Löcher gebohrt und in diese die Ösen eingeklebt. Der Nagel in der vorhandenen Bohrung verhindert das man eine Öse zu weit einklebt und das Loch dann verschlossen ist. Nun noch einen Faden drumherum gebunden, den Knoten mit Sekundenkleber gesichert und die Enden abgeschnitten. In die Ösen ein Ringbolzen auf der einen Seite und ein Faden auf der anderen Seite anbringen. Und das nun 20 mal.
Die ersten Grätings und Niedergänge sind eingebaut. Die Qualität des Materials war nicht überwältigend. Im Bereich der Kuhl sind die Kanonen in Position gebracht (hätte man sicherlich besser machen können) und die Bordwände mit Farbe versehen. Die Wände der Offizierskabinen sind an ihrem Platz und noch fehlende Stückpforten geschnitten und die Bordwände verstärkt.
Zitat von dafi im Beitrag #5 Wer ist das süße kleine Teil was sich da Mal in den Vordergrund drängt? Stellst du uns das auch vor? Büdde-büdde :-)
Das ist das Arbeitsboot von 1920 von GK-Modellbau. In welchen Forenbereich passt denn ein Baubericht davon? Das kleine Arbeitsboot war dieses Jahr bei seiner ersten Ausstellung. Bei der Modellbauausstellung in Chemnitz anfang November. Bei den großen RC-Modellen war es noch kleiner als es schon ist.
Das Abbrechen und Neuanfangen ist keine Schande, im Gegenteil. Man zieht sich auf ein anderes , vielleicht etwas einfacheres Projekt zurück, lernt dabei viel und macht dann irgendwann weiter. Das Gute daran ist, dass man ein paar Fehler nicht macht. Die Victory ist schon ein Wummer und ich bin ihr bzw. ihren Rundungen auch erlegen .