ohne jetzt die Diskussion um die Genauigkeit des Linienrisses erneut zu beleben, hier mein allererster Eindruck. - Die Wasserlinienabstände sind im Spanteriss nicht Deckungsgleich mit den Linien im Seitenriss. - Die Linien des Schanzkleides sind nicht mit dem Seitenriss in Übereinstimmung zu bringen. - Die obere Wasserlinie (oberhalb der KWL) ist entweder im Spantenriss oder im Wasserlinienriss unsauber gezeichnet. - Ich würde dem Wasserlinienriss mehr Beachtung schenken. - Der Anfangsschnittpunkt des ersten Längsschnittes trifft in der Seitenansicht nicht die Außenkante des "Spiegels". - Wo finde ich die im Spantenriss gezeichneten Senten in den anderen Ansichten? - Ist das aufgesetzte Schanzkleid oberhalb des Spiegels in der Seitenansicht realistisch? Gibt es vergleichbare Schiffe mit einer derartigen Konstruktion?
danke für die reichhaltigen Informationen zu deinem Schiff.
Ich habe zu danken, dass Du dir die Mühe machst, den Plan nochmal gegenzuchecken! - Danke!
Zitat Der Planzeichner hatte es sich doch wohl einfach gemacht.
Ja, der Ansicht bin ich auch... Und leider so mancher nachfolgende Zeichner ebenfalls und hat das nicht "ausgezeichnet", was Chapelle wegen "Trivialität" einfach weg gelassen hat.
Zitat Das Schanzkleid ist ja noch durch die beiden Linien zu erkennen, das darunter liegende Heck ist aus meiner Sicht nicht auf Anhieb aus diesen Linien abzuleiten.
Genau das war auch mein Problem...
Zitat Ich vermute einmal, dass die Heck-Konstruktion aus sich verändernden Kreisbögen einfach ergibt. Die Bebrenzung des Spiegels, also das hinterste Spant ist vermutlich das Maß der Dinge. Im übertragenen Sinne haben wir es hier vermutlich mit einem Kegelstumpf zu tun.
Das war auch meine erste Vermutung, beziehungsweise mein Verdacht. - Durch den Nachbau in Karton kann ich dir sagen, dass es sich erfreulicherweise *nicht* um einen Kegelstumpf oder anders gewölbte Fläche handelt, sondern es reicht eine recht stetige Krümmung (Segment aus einem Rohr würde es tun!) über die gesamte Spiegelbreite und ohne Krümmung in der Längs-/Hochachse.
Wäre es nämlich ein Kegelstumpf, hätte Chapelle für jede der Linien, die parallel zum Kiel verlaufen und in den Spiegel münden, eine eigene Linie mit geändertem Winkel zeichnen *müssen*. Nachdem er das nicht getan hat, muß die Lösung einfacher sein und damit kann der Spiegel nur in einer Richtung gekrümmt sein!
Zitat Soweit für heute, werde mal versuchen, einige Striche zu zeichnen. Grundsätzlich sieht das, was du gemacht hast, doch sehr gut aus. Ich würde sogar sagen, dass zwei Zeichner auch zwei unterschiedliche Konstruktionen bekommen.
Das gemeine ist: Genau DAS darf eigentlich auf keinen Fall passieren! - Ein Plan soll ja ganz genau definieren, wie der Rumpf aussieht. - Wird er anders interpretiert, handelt es sich um einen anderen Rumpf. Also muss ein Plan immer ein-eindeutig sein. - Ist er zwei- oder mehrdeutig, ist es ein schlechter Plan!
Übrigens: Vielen Dank für das Lob! :-)
Ja, natürlich gibt es eine Jareszahl zu dem Schiff/Plan. Es handelt sich um den US-Lotsenschoner Phantom, gebaut 1867 aus East Boston. Konstrukteur: Dennisen J. Lawlor. Den heute im Umlauf befindlichen Plan hat zuerst Howard Irving Chapelle 1935 nach einem vorhandenen Halbmodell gezeichnet. Alle anderen kamen später, G.F. Campell: 1960, Peter Davies Garner (für vth) noch später und ich glaube, dieser Plan von Model-Expo ist noch jünger. In *KEINEM* der Pläne ist die Heckkonstruktion der tragenden Balken rausgezeichnet, die man, meiner Meinung nach, aber unbedingt benötigt um das Heck korrekt hinzubekommen.
Bin gespannt, zu was für einem Schluß Du kommst! :-)
LG, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
so liegen wir vorerst auf gleicher Linie. Ich werde mal versuchen, das Hinterschiff in Linien zu setzen. Dabei kommt es mir nicht auf den Maßstab 1:1 an. Habe mir den Bereich auf ein A3-Blatt gedruckt und werde mal einige Maße umsetzen.
ohne jetzt die Diskussion um die Genauigkeit des Linienrisses erneut zu beleben, hier mein allererster Eindruck. - Die Wasserlinienabstände sind im Spanteriss nicht Deckungsgleich mit den Linien im Seitenriss.
Das ist etwas merkwürdig, denn bei mir passen sie. Hmmm.
Zitat - Die Linien des Schanzkleides sind nicht mit dem Seitenriss in Übereinstimmung zu bringen.
Ups. Das muss ich glatt mal kontrollieren! - Ich habe mir das bisher noch nicht so genau angeschaut, war aber schon der Ansicht, dass es passen müsste.
Zitat - Die obere Wasserlinie (oberhalb der KWL) ist entweder im Spantenriss oder im Wasserlinienriss unsauber gezeichnet.
Ahhh, ich ahne etwas! - Die Wasserlinien im Seitenriss sind mit Vorsicht zu geniessen. - Dort ist eine Schwimmwasserlinie mit eingezeichnet die einen anderen Winkel besitzt, als die Wasserlinien im Plan. Die richtigen Wasserlinien im Seitenriss haben alle gleiche Abstände und sind auch mit dem Mallenriss in Deckung zu bringen!
Zitat - Ich würde dem Wasserlinienriss mehr Beachtung schenken.
Dachte ich Anfangs auch, aber meine praktischen Tests ergaben, dass der Heckspiegel besser aus dem Mallenriss heraus rekonstruiert werden sollte.
Zitat - Der Anfangsschnittpunkt des ersten Längsschnittes trifft in der Seitenansicht nicht die Außenkante des "Spiegels".
Ja, das ist so eine Sache, mit der ich auch ein wenig hadere. - Entweder sind das alles Meßfehler (in diesem Fall von Chapelle, der das Halbmodell angeblich so vermessen hat) oder es wurden zwei Pläne vermischt, oder (noch schlimmer) es wurde ein Teil des Planes hinzufabuliert. - Bislang bekomme ich ein halbwegs glaubwürdiges Heck zusammen, wenn ich den Heckspiegel aus dem Mallenriss projeziere und den Spiegel aus dem Wasserlinienriss den Fischen verfüttere.
Zitat - Wo finde ich die im Spantenriss gezeichneten Senten in den anderen Ansichten?
Es gibt im "Gesamtplan" von Chapelle die Senten, welche aber spiegelbildlich zu den Wasserlinien gezeichnet wurden, damit man sie nicht verwechselt. Im Seitenriss sind sie leider nicht eingezeichnet.
Ich schicke dir mal den Gesamtplan von Chapelle per PN, OK?
Zitat - Ist das aufgesetzte Schanzkleid oberhalb des Spiegels in der Seitenansicht realistisch? Gibt es vergleichbare Schiffe mit einer derartigen Konstruktion?
Ja, das aufgesetzte Schanzkleid im Heck ist realistisch, es gibt solche Konstuktionen. - Die von mir im Kartonmodell mit "WLC" bezeichnete, runde "Wasserline" zeigt in Wahrheit den Verlauf des aufgesetzten Schanzkleides.
Vielen Dank für deine Bemühungen!
LG, Herbert
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ich bin im Bezug auf den vermeintlichen Spiegel zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich nicht um den Ausschnitt eines Zylinders handeln kann. Bei entsprechender Vergrößerung ist die Linie auf Mitte Schiff gewölbt. Nach meinem dafürhalten ist der Spiegel in zwei Richtungen gewölbt, leider mit unterschiedlichen Radien.
ich bin im Bezug auf den vermeintlichen Spiegel zu dem Ergebnis gekommen, dass es sich nicht um den Ausschnitt eines Zylinders handeln kann. Bei entsprechender Vergrößerung ist die Linie auf Mitte Schiff gewölbt.
Ich glaube, dass wir uns da langsam ein wenig in Richtung "Kaffeesatz lesen" bewegen. - Ich zweifle dabei nicht deine Fähigkeiten an, sondern die Qualität des Ausgangsmaterials.
Um es mal klar und deutlich zu sagen: das "Original" des Chapelle-Plans ist so winzig, dass der Heckspiegel, wenn ich ihn im Plan messe (achterliche Kante, nur der Spiegel!), dann sind das stolze 1,5 cm !
Auf 1,5 cm und bei der ohnehin bereits sehr starken Vergrößerung (egal, was dir gerade vorliegt) ist eine Verzerrung durchaus wahrscheinlich und ich bin deswegen eher geneigt, diese Linie als "Gerade" anzusehen, denn als Kurve. - Bei mir, in 1:48 werden aus den 1,5 cm mal eben 5 cm. Was eine deutliche Vergrößerung darstellt. Wie gesagt, da kann es schnell passieren, dass eine Linie nicht so 100% gerade ist.
Zitat
Nach meinem dafürhalten ist der Spiegel in zwei Richtungen gewölbt, leider mit unterschiedlichen Radien.
Wenn das doch eine Kurve sein sollte, dann ist deren Krümmung so minimal, dass es uns Modellbauern schwer fallen dürfte, sie zu reproduzieren.
Wenn ich ein Stahllineal in meinem Chapelle-Buch an den Spiegel anlege, dann sehe ich da jedenfalls keine Krümmung.
Unterhalb des Spiegels, wo der Spiegel in den Achtersteven übergeht, ja, da gibt es noch einmal einen Bereich mit einer Krümmung. - Aber ich glaube, dass das nicht mehr so recht zum Spiegel gehört, sondern diese Wölbungen weitgehend durch die Achse des Ruders ausgelöscht werden. Auch endet der Spiegel, von hinten betrachtet, deutlich höher.
Ich glaube deswegen dass Du da einem schlichten Meßfehler aufsitzt.
Auch der vth-Plan und alle anderen Pläne, die mir vorliegen, zeigen die achterliche Kante des Heckpiegels als Gerade.
Oder habe ich dich da vielleicht falsch verstanden? - Meinst Du einen anderen Bereich? Wie gesagt, am unteren Ende des Spiegels, da wo er in den Rumpf über geht, da würde ich zusätzliche Rundungen nicht ausschliessen wollen. Aber die zu zeichnen, dürfte extrem schwer sein.
LG, Herbert
Und, wie ich schon ausführte: Chapelle kann sich nur erlauben, Linien weg zu lassen, wenn sie trivial und selbstverständlich zu ergänzen sind. - Zusätzliche Kurven sind nicht trivial, sondern müssen genau gezeigt werden, insbesondere wenn es sich nur um so marginale Abweichungen zu handeln scheint.
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ist mir schon klar, dass man an einem Modell derartige Details nicht umsetzen kann und will. Mir ist jetzt noch aufgefallen, dass das Hinterschiff, welches Chapelle gezeichnet hatte, doch im Bereich der Wasserlinie 5 aus den darüber liegenden hinaus geht. Der VTH-Plan sieht in diesem Bereich anders aus. Vermutlich hatte der Zeichner des VTH-Plans die Anordnung der KWL nicht verstanden. Also, diese beiden Pläne sind nicht in Übereinstimmung zu bringen. Soviel für heute.
vielen, vielen herzlichen Dank für deinen Einsatz an dieser Stelle!
Es freut mich, dass wir schon mal so weit übereinstimmen, dass der Chapelle-Plan und der vth-Plan nicht so recht in Einklang zu bekommen sind.
Aus diesem Grund stütze ich mich persönlich auch fast ausschließlich auf dem Chapelle-Plan ab, weil ich den eben hochauflösend einscannen konnte und so alles aus einer (berufenen) Feder stammt und eigentlich passen sollte.
Ich dachte auch erst, anhand des Wasserlinienrisses, dass es sich um zwei verschiedene Krümmungen handeln müsste. - Mein praktischer Test am Kartonmodell sagt mir aber: "Kein Problem, alles dieselbe Wölbung!" Hat mich selbst auch überrascht und genau um das herauszufinden, habe ich ja das Kartonmodell gebaut.
Schau' dir am besten auch mal die beiden Links zu den Bildern von einem realen Schiff mit genau dem gleichen Heck an, die ich vorhin gepostet hatte. - Ich glaube, das macht es auch klar, wie das in etwa aussehen muss.
LG, Herbert
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vielleicht interessiert sich der eine oder andere ja auch für meine Rekonstruktion des Heckspiegels der Phantom.
Ich habe mir zu diesem Zweck den Plan von Howard Irving Chapelle aus seinem Buch (welches ich besitze) selbst hochauflösend eingescant, skaliert (auf 1/48) und die entsprechenden Bestandteile des Hecks ausgedruckt, auf Karton geklebt und das Ganze zusammengebaut.
Eine Anmerkung vorneweg: Es ging mir in erster Linie darum, einen ungefähren Eindruck zu erhalten, wie das Heck denn nun wirklich ausgesehen hat und welche der beiden Heckspiegel-Projektionen aus dem Chapelle-Plan denn nun die besser geeignete ist. - Theoretisch müsste eine Projektion aus dem Wasserlinienriss und aus dem Mallenriss einen identischen Spiegel ergeben, denn eigentlich sind in beiden Rissen nur Projektionen des wahren Spiegels (wenn der Zeichner und Konstrukteur alles richtig gemacht hat) zu sehen. Also muss der umgekehrte Weg einen identischen Spiegel hervorbringen. - Hier kommt der Spoiler: Bei Chapelle sind leider beide Rückprojektionen nicht identisch! Und noch ein weichtiger Hinweis: Ich habe nie vorgehabt und habe auch nicht vor, irgendwelche Meßwerte aus einem Kartonmodell zu übernehmen. Deswegen ist es in diesem Fall auch eher nebensächlich, dass ich die Materialstärke (ca. 1 mm) an vielen Stellen nicht berücksichtigt habe (Zum Beispiel in der Höhe, ich habe eine Wasserlinie mit 1 mm Höhe zwischen drin eingeklebt, zur Stabilisierung. Deswegen muss z.B. der Spiegel 1 mm höher hinausragen, als auf den Fotos.). Wenn man das weiss, ist es nicht weiter tragisch. - Es geht eben um ein "Proof of Concept", eine Visualisierung, mehr nicht.
Hier die Bilder dazu:
1. Die Basis für alles weitere. Ich habe die Mallen im Chapelle-Plan einfach von 1 bis 9 von vorne nach hinten durchnummeriert. Mein Teilmodell beginnt bei Malle 6 und auf der Höhe der Wasserlinie (darunter existiert der Spiegel nicht, ist also für meinen Zweck irrelevant). Auf dem ersten Foto sehr ihr also mein Grundbrett mit Teilen von Malle 6,7,8 und 9, sowie den rausgezeichneten und ausgeschnittenen Teilen, de im Seitenriss die Rumpfform mit definieren (insbesondere im Heck, weil sie dort eine Träger-Konstruktion bilden).
2. Auf dem folgenden Bild sind wir einen Schritt weiter. Die nächste Wasserlinie ist als Ebene eingeklebt. (Kleiner Hinweis von mir: Ja, die dort eingeklebte Wasserlinie ist so nicht korrekt, sie müsste auf beiden Seiten ca. 2 mm breiter sein. Das beruht auf einem Irrtum meinerseits, denn bei einem ersten Test hatte ich den Eindruck (und war sehr überrascht), dass die Wasserlinie an Malle 6 zu breit war und habe sie deswegen um die 2 mm auf beiden Seiten gekürzt, um hinterher zu sehen, dass der erste Anlauf doch richtig gewesen war. - Egal, es beeinflusst nicht das Aussehen des Hecks!). Ausserdem sind auch die Mallen-Fragmente und die Trägerkonstruktionen aus dem Seitenriss eingebaut.
Dazu ein Blick von der Seite:
3. Erster Versuch: Skalierter Spiegel aus dem Wasserlinienriss. - Die Wölbung geht dabei nur in einer Richtung und ist einheitlich. - Man könnte diese Spiegel so aus einem Zylinder (Rohr) herausschneiden und es wäre OK:
Spiegel ist dran:
Und hier von Oben. - Sichtbar sind dabei auch die Problemzonen dieses Spiegels: Dort, wo ich die gestrichelte Linie eingezeichnet habe und "Spiegelende Kante" hingeschrieben habe, habe ieigentlich erwartet, dass der Spiegel zu Ende sein würde. - Ist er aber deutlich nicht! - Und wenn man die Linien, die vom Achtersteven aus, zu dieser Stelle "Spiegelende Kante" hinführen, weiter darüber hinais verlängert, sieht man auch, wo die Trägerkonstruktion (besonders deutlich in der Ecke ganz links) enden, nämlich auch mitten auf dem Spiegel. - Der Spiegel ist also deutlich zu groß!
Dieser Spiegel ais dem Wasserlinienriss passt also nicht! - Also habe ich den wieder abgerissen.
4. Zweiter Anlauf: Skalierter Spiegel aus dem Mallenriss
Von hinten:
Von der Seite:
Und hier von Oben:
Auch bei dieser Aufsicht scheint einiges nicht so ganz zu stimmen. - Der Spiegel endet wieder nicht dort, wo er sollte. - Allerdings sitzen die Träger und die Wasserlinie um einen Millimeter zu hoch. - Wenn man das berücksichtigt, passt es deutlich besser!
5. Direkter Vergleich des Spiegels, einmal skaliert aus dem Wasserlinienriss (liegt unten) und einmal der skalierte Spiegel aus dem Mallenriss (liegt oben). - Wären beide Spiegel richtig gezeichnet worden, müssten sie jetzt identisch sein!
Mein persönliches Fazit, was das Heck der Phantom angeht:
1. Ich werde mit dem Spiegel aus dem Mallenriss weiterarbeiten. 2. Ich werde die Linien aus dem Seitenriss auch als (ich nenne das jetzt mal so) "Längsmallen" in mein Modell einfliessen lassen, da sie deutlich etwas über die Rumpfform aussagen! 3. Ich werde sicherheitshalber auch die Senten berücksichtigen! 4. Ich glaube nicht, dass das Heck der Phantom korrekt wiedergegeben werden kann, ohne dass man die beiden "Langsmallen" berücksichtigt und den Spiegel aus dem Mallenriss richtig skaliert verwendet.
Um meine vorgenannten Schlußfolgerungen zu verifizieren, habe ich mich jetzt an euch gewandt.
Was meint ihr dazu?
LG, Herbert
PS: Weitere Fotos gibt es in meinem Baubericht.
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das sieht doch schon mal gut aus. Aber warum passt das eine oder andere nicht? Unterstellen wir einmal, dass der Spiegel sich aus einem entsprechend großen Rohr herausarbeiten lassen würde. Dann benötigen wir eine Anzahl von Wasserlinien oder horizontalen Ebenen. Diese horizontalen Ebebnen liegen dann außen auf dem Rohr, und zwar so, das wenn man von der Seite darauf schaut, auch horizontale Linien zu sehen sind. Würde man nun den Spiegel ausschneiden und gerade auf den Tisch legen, also platt drücken, würden wir aus den zuvor gerade erscheinenden Linien gekrümmte Linien bekommen. Du wirst also eine richtige Abwicklung umsetzen müssen, um die wahre Fläche zu bekommen. Die halben Breiten in Höhe der horizontalen Linien müssten auf dem Rohr gestreckt werden.
das sieht doch schon mal gut aus. Aber warum passt das eine oder andere nicht?
Ich führe das in erster Linie auf "Meßfehler" zurück. - Wie Du weisst, ist mein Ausgangsmaterial sehr klein (Höhe des Spiegels: 15 mm). Erfreulicherweise ist der Plan eine sehr gute Radierung, so dass die Linien sehr fein sind, so daß sie in der vorliegenden Vergrößerung scheinbar gut sind, aber in Wahrheit müsste man sie sicherheitshalber zuerst bereinigen (dünner machen und den Verlauf präziser und auf eventuelle Verzerrungen hin untersuchen und ggf. entzerren), bevor man ihm eine ernsthafte Aussage-Qualität zubilligen kann.
Da ich das alles nicht getan habe und dazu auch noch den Fehler mit der 1 mm starken Wasserlinie mit in das Kartonmodell eingebaut habe, ist nicht zu erwarten, dass da etwas präzise passt. - Ist für mich aber auch so weit in Ordnung.
Zitat Unterstellen wir einmal, dass der Spiegel sich aus einem entsprechend großen Rohr herausarbeiten lassen würde. Dann benötigen wir eine Anzahl von Wasserlinien oder horizontalen Ebenen. Diese horizontalen Ebebnen liegen dann außen auf dem Rohr, und zwar so, das wenn man von der Seite darauf schaut, auch horizontale Linien zu sehen sind.
Dies liegt ja zum Teil auch vor, nämlich in Form der Wasserlinienrisse. - Das Problem dabei ist, dass diese Wasserlinien nicht exakt im rechten Winkel durch das Rohr gehen, sondern dass man davon ausgehen muss, dass das Rohr um etwa 55 (oder 35 Grad, je nachdem, von wo man misst) Grad zur Horizontalen (nach achtern) geneigt ist.
Wenn Du also das Rohr neigst, hast Du in den, von mir als WLB und WLC markierten, Wasserlinien 2 Linien, die Du als "Wasserlinien durch das schräg stehende Rohr" betrachten kannst.
Zitat Würde man nun den Spiegel ausschneiden und gerade auf den Tisch legen, also platt drücken, würden wir aus den zuvor gerade erscheinenden Linien gekrümmte Linien bekommen.
Das trifft insofern zu, dass die beiden vorgenannten Wasserlinien sowohl in der Seitenansicht, als auch im Mallenriss als parallele Linien (geraden) auftauchen und im Wasserlinienriss eine Wölbung zeigen (gekrümmt sind).
Zitat Du wirst also eine richtige Abwicklung umsetzen müssen, um die wahre Fläche zu bekommen.
Ich gebe dir Recht, um die wahre, abgewickelte Breite des Spiegels zu ermitteln, muss ich das "Rohr" noch abrollen. - Die Wasserlinien bleiben dabei gekrümmt, wie gehabt, aber sie interessieren mich nicht so sehr, wie die SENKRECHTEN, die über den Spiegel laufen.
Wären das keine Senkrechten, so wäre der Spiegel kein Ausschnitt eines Rohres, sondern eines anderen Rotationskörpers. Und um dessen Schnitt durch die Hochachse darzustellen, müssten zusätzliche Kurven im Seitenriss von Chapelle sichtbar sein. - Sind sie aber nicht. - Der einzige Anhaltspunkt, den man dort hat, ist dass der Heckspiegel achtern gerade ist. - Dies lässt mich nun wieder auf das Rohr schliessen, denn jeder senkrechte Schnitt durch ein Rohr zeigt wieder eine Gerade als Schnittfläche.
Zitat Die halben Breiten in Höhe der horizontalen Linien müssten auf dem Rohr gestreckt werden.
Wie kommst Du jetzt auf die "halben Breiten" ? - Das verstehe ich jetzt gerade nicht.
Ansonsten: Ja der Spiegel ist, weil er gewölbt ist, immer noch gestaucht, aber das lässt sich bei mir jetzt schnell herausfinden, wie breit er wirklich sein muss, denn jetzt kenne ich seine Wölbung und seine Absolute Breite und damit kann ich ihn auch abwickeln.
Die Wölbung kann man leicht aus den herausgezeichneten Trägern ermitteln und die absolute Breite (darunter verstehe ich jetzt mal die Breite des Heckspieges in den Risszeichnungen) ist ja bekannt, also muss ich nur eine Art "Form" bauen, die die absolute Breite besitzt und in der die Wölbung bereits vorbereitet ist. Damit kann ich die gesuchte abgewickelte Breite des Heclspiegels ermitteln und muss in meinem Zeichenprogramm nur den Spiegel in die Breite verzerren, bis er passt. -> Den kann ich dann auf ein dünnes Sperrholzbrettchen kleben und aussägen. - Er müsste dann passen. Wenn ich 150% sicher gehen will, trage ich auch die WLB und WLC mit ein, um sie zu kontrollieren.
Es gibt viele Wege, wie man jetzt die passende Umrissform ermitteln kann. - Neben dem von mir bevorzugten skalieren am Computer könnte man auch die "Form" aus einem Massivholz herausarbeiten, auf das man von einer Seite nur den bereits in der Höhe skalierten Spiegel klebt/markiert. Aber das halte ich für Overkill, das geht auch einfacher (Ich weiss auch schon wie).
LG, Herbert
PS: Wie bist Du mit meinem Scan zurecht gekommen?
PPS: Für alle Mitleser: Das "Rohr" müsste einen ordentlichen Durchmesser haben. - Ich schätze, einen Radius von vielleicht 50 cm bei meinem Modell in 1/48!
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"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
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unter Halber Breite versteht der Schiffbauer eine von hinten gesehene Ansicht auf das Schiff. Man könnte also im Spantenriss auf einer beliebigen Wasserlinie die Halbe, oder auch ganze Breite ermitteln. Mit diesem und dem in der Seitenansicht zu ermittelnde Bogenhöhe des Rohres kann man dann leicht den Durchmesser ermitteln. Mit deinem Scan kann man arbeiten. Leider habe ich nicht die Muße, wirklich ins Eingemacht zu gehen. Du bist ja ziemlich dran und in absehbarer Zeit hast du den Spiegel fertig.
unter Halber Breite versteht der Schiffbauer eine von hinten gesehene Ansicht auf das Schiff. Man könnte also im Spantenriss auf einer beliebigen Wasserlinie die Halbe, oder auch ganze Breite ermitteln.
(mit der flachen Hand vor die Stirn schlag...) Ah, na logisch! - Schiffsrisse sind zu so gut wie 99% immer in der halben Breite gezeichnet, weil es Platz spart. - Hätte ich auch selbst drauf kommen können! (Bin ich aber nicht.)
Zitat Mit diesem und dem in der Seitenansicht zu ermittelnde Bogenhöhe des Rohres kann man dann leicht den Durchmesser ermitteln.
Äh, ja, könnte man wohl wirklich. - Aber wenn ich die Linien für die tragende Konstruktion rauszeichne, reicht mir das auch. - Zumal man auch erstmal einen passenden Zirkel für diesen Durchmesser benötigt ;-)
Und ich hoffe, dass wir da beide der selben Ansicht sind, nämlich dass es sich um einen Zylinder/Rohr-artigen Rotationskörper handelt und nicht um eine Art Kugel oder Ei oder einen ellipsoiden Rotationskörper?
Zitat Mit deinem Scan kann man arbeiten.
Das freut mich zu hören! :-) Ein Grund mehr, mich auf diesem Plan "abzustützen"!
Zitat Leider habe ich nicht die Muße, wirklich ins Eingemacht zu gehen. Du bist ja ziemlich dran und in absehbarer Zeit hast du den Spiegel fertig.
Tja, was soll ich sagen? - Schade, dass mir jetzt dieses I-Tüpfelchen fehlt, aber wie Du schon schreibst, denke ich, dass ich den Spiegel auch so bald fertig haben werde. Mir wäre eben nur die berühmte "zweite Meinung" ganz recht gewesen.
Vielen Dank, dass Du mir so weit geholfen hast!
Viele Grüße, Herbert
It ain't a hobby, if you gotta hurry! -- Die Wahrheit triumphiert nicht. Ihre Gegner sterben aus. -- If you don't get older and wiser... then you just get older.
"In 20 Jahren wirst Du mehr enttäuscht sein, über die Dinge, die du nicht getan hast, als über die, die du getan hast. Also löse die Knoten, laufe aus aus dem sicheren Hafen. Erfasse die Passatwinde mit deinen Segeln. Erforsche. Träume." - Mark Twain
Eine Demokratie lebt von der Vielfalt der unterschiedlichen Meinungen. Das setzt aber voraus, dass man die Stärke besitzt, die Meinungen der anderen zu ertragen. - Ein totalitäres Regime ist immer ein Zeichen von Schwäche der Machthaber. - Ich liebe es, in einer Demokratie zu leben!
an einem Zirkel soll es nicht scheitern. Einmal kann man einen Kreisbogen über drei Punkte definieren und mit einer dünnen Holzleiste straken. Man kann aber auch einen Bindfaden mit Bleistifft nehmen. Der kann beliebig lang werden. Eine weitere Möglichkeit sind Stangenzirkel. Hier hat man ein langes Rohr, auf dem sowohl Zirkelspitze als auch der Bleistift verschiebbar befestigt sind.